Zur Herkunft der Rituale, Zeichen und Symbole der Freimaurer
Von den christlichen Handwerksbräuchen bis zur Tugend- und Humanitätslehre
siehe auch: Was sind Symbole? Vorgeschichte und Frühgeschichte der Bauhütten
Im Laufe ihrer eigenen Geschichte haben die Freimaurer fast sämtliche Bestände der menschlichen Kulturgeschichte usurpiert. Das gilt nicht nur für die Legenden, sondern auch für die Symbole, Zeichen und Rituale..
Inhalt
Einteilung in 8 Phasen
Teil I: Christliche Bräuche der Bauleute im Spätmittelalter 300-1200: Bruderschaften und verbotene Schutz- und Ortsgilden Das mittelalterliche Handwerk war christlich geprägt Attribute der „Vier Gekrönten“: Palmzweige und Werkzeuge Johannes der Täufer verkündet das "Wahrhafte Licht" Berufung auf „alte Gewohnheiten“ und „Geheimnisse“ Der Schwur auf die Bibel, „Bei Gott und dem Winkelmass“ Die Strafen bei Eidbruch Das Zeichen und die Zeichen: bereits 1144? Gruss und Stellungen Was ist „das geschenke“: Griff oder Schmaus? Das Vorlesen der „Geschichte“ und der Pflichten
Teil II: Unterschiedliche Herkunft der Symbole Unterschiedliche Herkunft der Symbole und symbolischen Gehalte Aus dem Bauwesen oder aus der Religion? Werkzeugsymbole und andere Symbole Aus der Astralreligion oder den Mysterien?
Teil III: Maurerische Rituale bereits zwischen 1350 und 1700? Ein logenhafter Bund in den römischen Katakomben Vereinigungen „Die Kelle“ in Florenz und Livorno London: Führten John Spencer und Francis Bacon maurerische Rituale durch? Um 1600: Ritualfragmente in Shakespeares Theaterstücken Deutschland: Die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts Seit 1650: Die Stuarts in Frankreich
Teil IV: 1650-1740: Die moderne Freimaurerei entsteht 1450-1750: Verzögerte Aufnahme von Alchemie und Kabbala Weisheit, Stärke, Schönheit Von den ägyptischen Tugenden zu den Handwerkstugenden Die Tugendlehre von Shaftesbury? Deismus als „natürliche“ Religion Comenius: Pansophie und Humanitätslehre Pantheismus? Um 1700: Am Anfang karge Symbolik 1650-1740: Vom Symbol zum Lehrbild
Literatur
Einteilung in 8 Phasen
Die Herkunft der Symbole, Zeichen und Rituale muss streng von der Herkunft der Freimaurerei als Idee und Organisation unterschieden werden. Dennoch könne beide nicht losgelöst voneinander betrachtet werden. Daher empfiehlt sich auch eine ähnlich Betrachtung in verschiedenen Phasen:
300-1200 Bruderschaften, Schutz- und Ortsgilden 1150-1350 Verbeamtung des Bauwesens, Bildung von Handwerkerzünften 1350-1500 „Logen“ und Bauhütten, „Old Charges“, überregionale Versammlungen 1500-1700 Nicht-Werkmaurer infiltrieren das Handwerk 1650-1740 Anfänge der modernen Freimaurerei
siehe: Aufschwung und Konsolidierung der Hochgrade 1740-1780 Wilde Entfaltung von Symbolik und Ritualen 1780-1820 Konsolidierung Seit 1820 Spaltung, gemischte und weibliche Maurerei sowie Esoterik
Teil I: Christliche Bräuche der Bauleute im Spätmittelalter
300-1200: Bruderschaften und verbotene Schutz- und Ortsgilden
Religiöse Bruderschaften (confratriae; fraternitates) gibt es, vermutlich im Zusammenhang mit den frühen Klöstern, seit dem 4. Jahrhundert. Dazu Vereinigungen von Klerikern und Laien, sogenannte „convivia“ (Verbände).
Seit etwa 500 gab es im Reich der Franken Schutz- und Ortsgilden, seit 800 auch in England. Diese Gilden beruhten auf einem gegenseitig geleisteten Eid „zu gegenseitigem Schutz und Beistand, zu religiöser und gesellschaftlicher Tätigkeit, sowie zur beruflichen und wirtschaftlichen Förderung ihrer Mitglieder“. Das Vorlesen der Statuten beim gemeinsamen Mahl (convivium) bewirkte eine stete Erneuerung der geschworenen Einung. Eng damit verbunden waren auch Gottesdienst und Almosenspendung, ferner Totenkult und Totenmahl.
All dies war der weltlichen und geistlichen Obrigkeit ein Dorn im Auge, was durch zahlreiche Verbote belegt ist. Die Gilden wurden oft der Lasterhaftigkeit und Verschwörung bezichtigt. Man argwöhnte ein "Geheimnis".
Das mittelalterliche Handwerk war christlich geprägt
Vereinigungen wie Zünfte oder Korporationen bildeten sich zwischen 1150 und 1350 (in England noch später). Auch sie verlangten einen Eid und Verschwiegenheit. Erkennungszeichen und Passworte waren üblich. Sie hatten aber bis etwa 1550 gar nichts Geheimnisvolles an sich. Die komplizierten Formen und die Bekleidungsrituale stammen erst aus der Spätzeit der Zünfte.
Paul Naudon (1982, 19) betont: „In seinem Wesen religiös bestimmt, war das Handwerk im Mittelalter und in der Renaissance profund christlich geprägt; alle seine Gebräuche legen hiervon Zeugnis ab“. Auch war es damals üblich, dass um die biblischen Themen herum fromme und erbauliche Legenden gesponnen wurden. Das mag der historische Grund dafür sein, dass in der modernen Freimaurerei soviel biblisches Gedankengut vorhanden ist.
Auch Otto Winkelmüller (1964, 23) hält fest: „Alle Hüttenordnungen, die städtischen Handwerksordnungen, auch die englischen Werklogenordnungen betonen die christlich-religiöse Einstellung der Organisation.“
Im Cooke-Manuskript (um 1410) heisst es etwa: · Jabal sei beim Bau von Enoch, der ersten in der Bibel erwähnten grösseren Stadt, Kains „master mason and governor of the works“ gewesen. · Jabal habe zwei Säulen aus zwei Steinen gemacht, auf denen alles Wissen der damaligen Zeit aufgezeichnet war, damit es die Sintflut überlebe · Abraham habe die Ägypter in Geometrie unterwiesen. · Euklid habe den Ägyptern die Geometrie (= Maurerei) gebracht.
Auch im Regius-Manuskript (um 1390) bringt Euklid den Ägyptern die Geometrie, neu ist hier die Geschichte der „Vier Gekrönten“ („Quatuor Coronati“), die bereits im 7. Jh. als Schutzpatrone der Maurer verehrt wurden.
Attribute der „Vier Gekrönten“: Palmzweige und Werkzeuge
Mindestens 14 Namen werden in unterschiedlichen Kombinationen als die „Vier Gekrönten“ genannt (vgl. auch Knoop/ Jones, 1968, 73).
Einigermassen paradox ist, dass diese katholischen Heiligen von der durchwegs protestantisch begründeten modernen Freimaurerei bis auf den heutigen Tag als Schutzpatrone geführt werden.
Alec Mellor (1985, 325-326) verkündet, die Attribute der „Vier Gekrönten“ seien Säge, Hammer, Zirkel und Winkelmass.
Gemäss Reinhold Dosch (1999, 227) sind die Symbole folgendermassen zugeordnet:
Zwei Darstellungen der Vier Gekrönten mit Werkzeugen finden sich bei Feddersen (497, 499): Sie stammen aus den Jahren 1500 und 1550. Auf der mit 1592 datierten Handwerkslade der Basler Steinmetzen sind von zwei Gekrönten Darstellungen mit Winkelmass und Masstab erhalten.
In der Kirche von Arzo im Tessin finden sich vier 1,8 Meter hohe Statuen der Gekrönten aus dem 17. Jahrhundert mit folgenden Attributen:
Johannes der Täufer verkündet das "Wahrhafte Licht"
Ab und zu - auch noch von Reinhold Dosch - wird auf eine Inschrift der Monrose-Abtei aus dem Jahre 1136 hingewiesen, laut der Johannes der Täufer Schutzpatron der Steinmetzen gewesen sein soll. Am Anfang des Johannesevangeliums tritt, von Gott gesandt, Johannes auf. „Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit alle durch ihn gläubig würden. Nicht war jener das Licht, sondern zeugen sollte er von dem Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“ (1, 6-9). Dosch betrachtet Johannes den Täufer etwas ungenau als Verkünder des „wahrhaften Lichtes, das alle Menschen erleuchte“.
Berufung auf „alte Gewohnheiten“ und „Geheimnisse“
Die Berufung auf den uralten Ursprung wie auf die alten Übungen und Gewohnheiten kann man mit Hermann und Georg Schreiber (2000, 201-202; ähnl. 198) folgendermassen deuten: „Innerhalb der feudalen Gesellschaft, in der die Herkunft schon einen Rang bedeutete, suchten natürlich auch die bürgerlichen Handwerker und ihre Arbeiter sich ein Ansehen und ihrem Berufsstand eine ‚Ehre’ zu geben, indem sie mangels eigener Ahnen von Stand die Vorläufer des Handwerks beschworen.“
Seit 850 (Monachus Sangallensis) ist die Berufung der Handwerker auf „alte Übungen und Gewohnheiten“ belegt. Sie tritt gehäuft seit 1170 auf. Was das inhaltlich bedeutete, wissen wir aber meistens nicht. Das gleiche gilt für die Verschwiegenheitspflicht. Man nimmt heute an, dass die „Geheimnisse“ rein technischer und beruflicher Art waren. Die erste Verschwiegenheitspflicht in einem deutschen Handwerk datiert aus dem Jahre 1212; gehäuft tritt sie seit ca. 1350 auf.
Im 48. Kapitel des Pariser "Livre des Métiers" von 1268, das die Statuten der Bauleute enthält, wird den Meisten erlaubt, beliebig viele Lehrlinge und Hilfskräfte zu beschäftigen, "pour tant que il ne monstrent a nul de eus nul point de leur mestier".
Nach Punkt drei des Regius-Poems (1390) soll der Lehrling schwören, geheimzuhalten, was ihn sein Meister lehrt und was er in der Loge sieht und hört. Auch nach Punkt drei des Cooke-Manuskripts soll der künftige Maurer den Ratschluss seiner Genossen in Loge und Kammer verhehlen ("he can hele the councell of his fellow in logge and in chambre and in every place ther as masons beth"). Sonst aber gehen die Pflichten nicht über die Verordnungen und Anordnungen städtischer Handwerksgilden hinaus.
Artikel 13 der Strassburger Ordnung von 1459 bestimmt: "Es sol auch kein Werkmann noch Meister noch - Parlierer noch Geselle, niemans, wie der genennd sige, der nit unsres Hantwerks ist, us keinem uszuge unterwisen, us dem Grunde zu nemen: der sich Steywerks sin tage nit gebrucht hett." Fast derselbe Wortlaut findet sich noch 100 Jahre später in der Ordnung von 1563.
Der Schwur auf die Bibel, „Bei Gott und dem Winkelmass“
Bereits die englischen Werkmaurer mussten „auf das Buch“ (d. h. die Bibel) schwören, beispielsweise um 1370 am Yorker Münster. Laut Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 174, 404) wurde bereits in den alten Logenmanuskripten des 16. Jahrhunderts die Verpflichtung des Neuaufgenommenen ausdrücklich in die Formel gekleidet: „so helpe me god and holydome and by this book.“ (vgl. Knoop/ Kones, 1968, 86; Carr, 1984, 368).
Im Grand Lodge No. 1 MS. 1583 (dessen Urform um 1550 verfasst wurde), wird bereits eine Instruktion beschrieben, meist auf Lateinisch, manchmal in Englisch (Carr, 1984, 289, 368) und dabei heisst es: „Then one of the Elders shall hold out the book, and he or they [that are to be admitted] shall lay [place] their hand upon [on] the book and the following regulations [charges] shall be read …“
Als Bestandteil der Tempelausstattung wird die Bibel 1663 im Inventar der Londoner Acceptance erwähnt (auch Sp. 11; Knoop/ Jones, 1968, 150). In den frühen Katechismen wird der Eid stets mit der rechten Hand auf der Bibel abgelegt.
In Artikel 18 der Rochlitzer Steinmetzordnung von 1462/86 ist festgelegt, dass der Parlier bei Massstab und Winkelmass zu den Heiligen schwören muss, den Meister vor Schaden zu bewahren. Klaus C. F. Feddersen (471) erwähnt, dass in der Sloane-Handschrift von 1664 (bereits 1646 oder erst 1700?), Frage 5, der Maurer vereidigt wird „bei Gott und dem Winkelmass“.
Im ersten Freimaurer-Katechismus von 1696 schwört der Lehrling „bei Gott dem Allmächtigen und dem Hl. Johannes auf Winkelmass, Zirkel und Zollstab“ (Imhof, II, 61). Knoop/ Jones (1986, 217, 234) geben an, der Zollstock oder „gemeine Massstab“ („common judge“) könnte auch die Bibel gewesen sein.
Im Dumfries-Manuskript von 1710 zählt die Bibel mit Winkelmass und Zirkel zu den drei Säulen (pillars), bei Prichard (1730) zu den drei „other Furniture“. Im Katechismus der Strikten Observanz (1764; Imhof, I, 108) kommen Bibel und Zirkel, zusammen mit dem Hammer, als „Geräte“ vor.
Wenn Franz Carl Endres (41) behauptet, die Bibel sei „historisch nachweisbar erst zwischen 1725 und 1730 in das Ritual der Grossloge von England hineingetragen worden“, liegt er also einige Jahre daneben (siehe auch Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 174). Immerhin: Erst in der englischen Grossloge der Antients (nach 1751) ist die Bibel kein „furniture“ mehr, sondern – zusammen mit Zirkel und Winkelmass - eines der drei „grossen Lichter“ (Dyer, 1991, 115; vgl. Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 176); desgleichen im Katechismus des Schottisch Rektifizierten Systems von 1782 (Imhof, I, 111). Imhof behauptet (III, 49), in alten Ritualen vor 1760 stehe zu lesen: „Die drei grossen Lichter der Freimaurerei sind Kelle, Winkelmass und Zirkel“.
Dass die Bibel in fernen Ländern durch ein anderes Buch ersetzt werden kann, das „den Willen oder das Gesetz Gottes“ enthält, wurde bereits 1781 von William Preston berichtet. Er schreibt bezüglich „holy book“ in einer Fussnote (45), das sei „die Bibel, oder in Ländern, wo sie nicht bekannt ist, ein anderes, als Gotteswort anerkanntes Buch.“ (siehe Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 176; etwas ungenauer Dyer, 1991, 115-116).
Die Strafen bei Eidbruch
Auch der Eid auf Hals, Herz und Eingeweide stammt aus der Handwerkertradition. Der Jesuit Michel Dierickx weist (1968, 133; zitiert bei Binder, 1998, 61) sogar auf eine Bibelstelle beim Propheten Jeremia (34, 18-20) hin, wo von Wortbrüchigen die Rede ist, welche das Kalb entzweigeschnitten haben und zwischen seinen Stücken hindurchgegangen sind. Sie werden in die Hand derer gegeben, die ihnen nach dem Leben trachten, „und ihre Leichen sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Frasse dienen“.
Bereits 1451 und 1557 praktiziert
Ferner erwähnt Dierickx ein Dekret des Bürgermeisters von Hull aus dem Jahre 1451, welches bereits die extremste Form der Bestrafung für Geheimnisverrat beschreibt: Der Übeltäter wird an Händen und Füssen gefesselt, die Kehle wird ihm durchschnitten, die Zunge herausgerissen und sein Leichnam wird ins Meer geworfen. Etwa 100 Jahre jünger ist eine Meldung, dass sechs Seeräuber an einem Strand bei Niedrigwasser aufgehängt und dort so lange belassen wurden, bis die Flut sie dreimal überspielt hatte. Dierickx folgert, "dass die traditionsbewussten Briten die alten Strafen aus reinem Konservativismus in ihrer Freimaurerverpflichtung beibehalten haben".
Bei den Freimaurern seit 1696
Laut Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 404) ist die legendäre Strafe bei Eidbruch bei den Freimaurern erst „gegen Ende des 17. Jahrhunderts“ eingeführt worden (laut Mellor, 1985, 338, etwas später).
Was wird durchschnitten oder herausgeschnitten?
Laut Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 404) geht der Eid auf „Hals, Herz und Eingeweide“, laut Peuckert (1997, 598) auf „Gurgel, Herz und Leib“. Imhof ist auch hier ungenau: Gemäss einer Textstelle (I, 107) wird im Katechismus von 1696 der Hals durchschnitten. Gemäss einer andern Stelle (II, 62) soll die Formulierung lauten: „ ... unter keiner mindern Strafe, als dass mir die Zunge unter dem Kinn abgeschnitten und verbrannt werde“. Laut Knoop/ Jones (1968, 217 - nach dem Edinburgh-Register-House-Ms.von 1696) lautet die Formel: „ … unter keiner geringeren Strafe, als meine Zunge unter meinem Kinn abgeschnitten zu bekommen und [als ganzer Mensch] innerhalb der Flutmarke, wo niemand es wissen wird, begraben zu werden“ (engl. und dt. bei Oslo, 2002, 252-253).
Sie meinen (218; vgl. 251, 257), das zeige, "dass mit der Erteilung der Geheimnisse des eingetragenen Lehrlings ein gut Teil Schabernack verbunden war". Tatsächlich ist in mehreren Katechismen von “1000 ridiculous postures and grimmaces“ die Rede. Alec Mellor (1985, 48) spricht in diesem Zusammenhang von „horsesplay“.
Diese Strafandrohung entwickelte sich sehr langsam. Ihre „reifste“ Form erhielt sie erst bei „A Mason’s Confession“ (1727) und noch mehr ausgemalt im Wilkinson Manuskript (1727 – erst 1946 entdeckt) und bei der zwei Monate nach „The Mystery of Free Masonry“ (1730) erschienenen Schrift von Samuel Prichard (1730). Zitiert wird der Wortlaut bei Binder (1998, 58), ungenau bei Dierickx (1968, 132) und verkürzt bei Mellor (1985, 337-338; noch kürzer 48).
Seiner Phantasie freien Lauf gelassen hat wenig später der Autor von „Les Francs-Maçons Ecrasés“ (1747; dt. Die zerschmetterten Freymäurer, 1746); siehe: Diener - Tempel - Rituale Strafe für Verrat der Mitschwörer?
Ohne Begründung behauptet Oslo (2002, 254) diese Strafe betreffe „ein ganz anderes Geheimnis, weder das Maurerwort noch das esoterische Geheimwissen. Hier wurde der Schwörende verpflichtet, die Identität seiner Mitschwörer nicht preiszugeben.“ Die Mit-Verschwörer waren die Jakobiten.
Auch die Mormonen kennen diese Strafe
Interessant ist, dass auch die mit freimaurerischen Ritualen versehene Bewegung der Mormonen dieselben Strafen bei Geheimnisverrat kennt (Rausch, 1999, 407, 428-429, 437), sie wurden erst 1990 entfernt.
1986 hat die United Grand Lodge of England (UGLA) ihrerseits die Eidesformel mit den „physical penalties“ aus dem Ritual genommen.
Der Strick
Auch die Verwendung des Stricks - ebenfalls als symbolische Strafandrohung - kann auf biblische Zeiten zurückgeführt werden.
Der Autor der „Defence of masonry“ (1730) verweist auf die Worte des Predigers im Alten Testament (12, 3-7), worin „die silberne Schnur zerreisst“. Manchmal wird auf eine andere Bibelstelle hingewiesen (Hosea 11, 4), wo von „Banden der Huld, Seilen der Liebe“ die Rede ist. Colin Dyer (1991, 128-129) zitiert 1. Kön. 20, 31-32, wo davon die Rede ist, dass sich die Unterlegenen Trauergewänder um die Lenden gürteten und sich „Stricke um den Kopf“ legten.
Was ist das „cable-tow“?
Die Verwendung des Stricks hat einige Verwirrung gestiftet.
In den freimaurerischen Ritualen heisst der Strick meist „cable-tow“. Das ist aber auch eine Distanzangabe, meist 3 Meilen.
Der Zusammenhang erklärt sich aus dem Dumfries MS. von 1710: Der Kandidat hat bei der Aufnahme einen Strick um den Hals. (Das „Cable rope“ als Logeninventar kommt schon im Sloane MS. von 1700 vor, dessen Urform möglicherweise um 1650 geschrieben wurde.) Das symbolisiert die Strafe bei einem allfälligen Geheimnisverrat. Gleichzeitig muss er die weiteren Strafen kennen: Das Herz wird herausgerissen, der Kopf wird abgeschlagen und der Körper im Meer begraben („in the sea mark and not in any place“). Bereits im Edinburgh Register House MS. (1696) und im Chetwode Crawley MS. (1700) lautete diese Distanzangabe „within the flood mark“. Aus der Kombination ergab sich beispielsweise bei Prichard (1730) „eine Kabellänge vom Ufer entfernt“.
Das Zeichen und die Zeichen: bereits 1144?
Alec Mellor (1985, 47) berichtet in einem nicht näher definierten Zusammenhang mit dem „Regensburger Statut“ von 1459, dass bereits das Zeichen in der Andeutung des Winkelmasses bestand, „indem man die geöffnete Hand an die Kehle und sodann an die rechte Schulter führte“. Eugen Weiss berichtet in seinem Buch „Steinmetzart und Steinmetzgeist“ (1927 ,67; auch zitiert bei Schottner, 1992, 115; vgl. Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 1505-1506):
„Dieses ‚Halszeichen’ finden wir schon im Jahr 1144 am Westportal des Stefansdoms zu Wien eingehauen, im Brustbild eines bärtigen Mannes, Steinmetzen. List deutet es sehr gut: ‚Eher lasse ich mir den Hals abschneiden, ehe ich das Geheimnis verrate’.“ Eduard Melly („Das Westportal des Domes zu Wien“, 1850, 31 und 78) sieht allerdings auf einem Fries nur einen Mann,
„den Spitzbart mit der Hand anfassend“. „Ob damit ein alter heidnischer Filosof, etwa Aristoteles oder Plato, die das christliche Mittelalter hochhielt, oder eine Profeten- oder Patriarchengestalt des alten Bundes dargestellt sei, ist bei dem Mangel aller Attribute nicht zu bestimmen.“ Das Datum liegt bei ca. 1170-1190.
Eine weitere Figur, ein Steinmetz am Bogen des Riesentores von St. Stephan in Wien stellt einen Gesellen „im Zeichen“ dar und stammt aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts (Düriegl/ Winkler, 1992/93, 88). Eine dramatische Darstellung des Halszeichens mit einem grossen Messer findet sich auf dem ersten Bild der „Ars moriendi“ von 1470 (bei der Person rechts unten).
Eine Serie Photos von Konsolfiguren am Dachstuhl der Münchner Frauenkirche aus der Zeit von etwa 1480, vermutlich aus der Werkstätte des Meisters Erasmus Grasser, zeigt eine erstaunliche Fülle von Zeichen, welche als "geheime Hüttensprache" der Bauhandwerker gedeutet werden. Es sind Mitteilungen des Erkennens, der Begrüssung, der Rangordnung und der Schweigepflicht.
Eine weibliche Variante des Halszeichens findet sich auf einer Darstellung in „Knaurs Lexikon der Symbole“ von Hans Biedermann (1989, 262f): „Im Barock wird der Neid auch als Frau mit entblössten Brüsten dargestellt, die mit beiden Händen den eigenen Hals zuschnürt.“
Gruss und Stellungen
Das Mittelalter hielt auf Einfachheit, und so lautete denn der Gruss, welcher der deutsche Geselle an eine neue Hütte richtete, schlicht: "Gott grüsse euch, Gott weise euch, Gott lohne euch" (1462, Torgauer Ordnung, Art. 107).
Das weitverbreitete Examen eines Steinhauergesellen "Mit Gunst und Erlaubnis …" (z. B. Lennhoff, 1931, 34-35; Peuckert, 1997, 561-565) stammt entgegen der Behauptungen von Carl Heideloff (1844) nicht aus der Zeit der Gotik, sondern aus dem 18. Jahrhundert.
Dasselbe wird auch für die sogenannten „Irrbank“ und die verschiedenen „Stellungen“ gelten, mit denen ein rechter Winkel oder ein Dreieck gebildet wurde (Peuckert, 1997, 560-561).
Das Vorlesen der „Geschichte“ und der Pflichten
Am erstaunlichsten in das Vorlesen der phantastischen „Geschichte“ der Königlichen Kunst und der Pflichten. Gemäss Knoop/ Jones (84, 86, 216, 226, 228, 236, 244-245, 290) wurde es schon in operativen Zeiten praktiziert, vielleicht schon um 1400. Sie stellen das Vorlesen nicht in Frage, gebrauchen aber an zwei Stellen die Wendung „oder Teile“. Imhof (II, 61) bringt als Belege zwei Dokumente von 1696 und 1700, Lennhoff/ Posner (Sp. 595) bringen zwei Belege von 1722 und 1723. Auch Philippe Henri Morbach (1993/94, 152) erwähnt das Vorlesen und behauptet, die „Alten Pflichten“ hätten auch auswendig gelernt werden müssen. Immerhin: Die History "to be read at the admission of a new brother“, von 1723 umfasst 48 Seiten, die „Charges – to be read at the making of new brethren“ 8 Seiten. In der Ausgabe von 1738 umfasst die vorzulesende History gar 140 Seiten; die “Charges” mussten nicht mehr vorgelesen warden.
Harry Carr (1984, 3) hat eine ganz einfach Erklärung für das Vorlesen: 99 von 100 Maurern konnten nicht lesen.
Teil II: Unterschiedliche Herkunft der Symbole
Unterschiedliche Herkunft der Symbole und symbolischen Gehalte
Die Herkunft der Symbole, Zeichen und Rituale der frühen Freimaurerei von ca. 1650-1740 kann man in sechs Gruppen einteilen:
Der geistige Gehalt mancher Formulierungen und Ideale der frühen Freimaurerei wurde beeinflusst von
(Die Fortsetzung dieser Zusammenstellung ab 1740 findet sich unter: Aufschwung und Konsolidierung der Hochgrade)
Aus dem Bauwesen oder aus der Religion?
Etwa 30 Symbole kommen (laut Gantner 1983/84, 104) aus dem Bauwesen, also aus der Werkmaurerei. Dazu zählt er nicht nur viele Werkzeuge, sondern auch die drei Grade, die Steine und den Tempel, die Arbeit am Tempel der Humanität und den Bauriss (Zeichnung), die Säulen und den Schurz, das musivische Pflaster, den Schlüssel und den „Allmächtige Baumeister aller Welten“.
Die differenzierte Unterteilung der freimaurerischen Symbole bietet Gottlieb imhof (II, 72) mit den Gruppen:
Die Zuordnungen variieren. So behauptet er etwa anders als Gantner, die Säulen und das musivische Pflaster entstammten christlich-jüdischer Herkunft, der Schurz und die Handschuhe nicht der Werkmaurerei, sondern alten Zunftbräuchen (II, 72). Andernorts rechnet Imhof (I, 72-74) Schurz und Handschuhe allerdings den „Bauleuten“ resp. „Baukorporationen“ zu (ähnlich auch Knoop/ Jones, 1968, 96: „rein praktische Gegenstände“).
Bei den drei Schlägen an die Tür oder mit dem Hammer verweisen Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 1393) auf das Matthäusevangelium (7, 7): „Klopfet an, so wird euch aufgetan werden!“ Der Rhythmus wird bereits im Sloane MS. von 1700 beschrieben; in „A Mason’s Confession“ (1727) ist er anders.
Béresniak (1998, 60-64) erwähnt, dass in der Anfängen der spekulativen Maurerei die Maurer „statt Handschuhen ein Blatt Leder, das mit maurerischen Symbolen verziert war“, trugen.
Laut Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 1567; vgl. auch 561-562, 1165) wurden aus dem Bauwesen „an Gegenständlichem, zum Lehrbild Umgestalteten“, übernommen: · die Orientierung des Tempels von Ost gegen West · die beiden Vorhofsäulen · das Mosaikpflaster · die mittlere Kammer · die Lichter.“
Eine ganz andere Auffassung hat Franz Carl Endres. Er behauptet, er könne Dutzende von Beispielen anführen, „die klar erweisen, dass wir in unserer Symbolik des Bauens nicht auf die Handwerker des Mittelalters als Schöpfer dieser Symbolik zurückgreifen müssen, sondern eng verbunden sind mit den Menschheitssymbolen des grauesten Altertums“ (1977, 71). Endres erwähnt:
Werkzeugsymbole und andere Symbole
Über viele in den Anfängen der modernen Freimaurerei verwendete Symbole wissen wir nur dank polemischen und spöttischen Artikeln und Inseraten in Zeitungen seit 1724 Bescheid, beispielsweise dank einem Essay vom 14. September 1724 im „Plain Dealer“ oder einem Inserat „Antediluvian Masonry“ aus dem Jahr 1726.
Viele Autoren unterscheiden bloss Werkzeugsymbole von anderen Symbolen, beispielsweise Alfried Lehner und „Coil’s Masonic Encyclopedia“.
Lehner (1990, 76-78) weist darauf hin, dass Mircea Eliade in seinem Buch „Schmiede und Alchemisten“ die Magie der Werkzeuge bis in die Steinzeit zurückführt. „Zur zweiten, nicht dem Bauhandwerk zuzuordnenden Gruppe von Symbolen und Ritualelementen gehören Sonne, Mond und Flammender Stern, die Ursymbole Dreieck und Viereck sowie die symbolischen Reisen vom Dunkel zum Licht.“ Die Ursymbole sind „sicherlich astrale Symbole“, meint Lehner und fügt bald noch Pentagramm und Hexagramm hinzu, noch später (81) das musivische Pflaster und die beiden Säulen sowie die Zahlensymbole (82).
Die amerikanische „Coil’s Masonic Encyclopedia“ (1995, 664) unterscheidet zwei unterschiedlich grosse Gruppen von Symbolen:
Dosch (1999, 274) unterscheidet Werksymbole (die Werkzeuge der Bauhandwerker), Natursymbole (z. B. Sonne und Mond) und „Ursymbole“. Zu letzteren zählt er Kreis, Quadrat und Dreieck sowie den Flammenden Stern, das Kreuz und das Buch des Heiligen Gesetzes. Dazu die Symbole der Sterblichkeit, wie Sanduhr, herunterbrennende Kerze, Totenschädel und Sarg (auch 285). Besonders ausführlich äussert er sich zur Sonne (262-265) und zum Flammenden Stern (97-99), zu den Salomonischen Säulen (249-251) und zu den Zahlen 3, 5 und 7 (317-321).
Nach Allan Oslo rührt die Symbolik der Freimaurer mehr von der Bauhütte als vom Ritterorden her (1988, 51). Andernorts (164, 182) verweist er jedoch auf die Klöster, Templer und Humanisten sowie Presbyterianer.
Im weiteren gibt es Bewegungen, Handlungen und Gesten, Zahlen, Farben und Sprachliches, Himmelsrichtungen und geometrische Zeichen, Gebilde und Gegenstände aller Art sowie Bekleidung, ja sogar Tiere und Pflanzen.
In seinem stark auf die nach 1740 eingeführten Symbole und die Hochgrade ausgerichteten Buch über „Symbole der Freimaurer“ beschreibt und deutet Daniel Béresniak neben einzelnen Symbolen wie Tempel und Licht auch einige Gruppen. Das sind einerseits
anderseits zahlreiche Gruppen von Symbolen, die vor allem in den Hochgraden verwendet und bearbeite werden, z. B.:
In einem kuriosen Brief „from the Grand Mistress“ aus dem Jahre 1724, der lange Zeit Jonathan Swift zugeschrieben wurde, heisst es: „A Bee has in all Ages and Nations been the Grand Hieroglyphick of Masonary“.
Aus der Astralreligion oder den Mysterien?
Auch für viele weitere Symbole wird die Herkunft unterschiedlich angegeben.
Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 183, 931-932) und Imhof (II, 72) führen das „Verbinden der Augen“ auf die alten Mysterienbünde zurück. Man könnte die „Lichterteilung“ nach dem Abnehmen der Binde aber auch auf die Lichtsymbolik zurückführen.
Die Bildung der Bruderkette wird von Horneffer mit dem Lichtkult in Verbindung gebracht, von Imhof (II, 72) mit der „ganz alten Mysterienpraxis“. Man könnte sie genauso gut auf die Kulte der Primitive zurückführen.
Auch die teilweise Entkleidung, könnte man auf die alten Mysterien zurückführen. Lennhoff/ Posner (1932, 1420) meinen jedoch, die Schuhsymbolik in der Freimaurerei gehe auf „die Reinigungszeremonien“ zurück (2. Mose 3, 5) und sei ein reiner „Konsekrationsakt“.
Teil III: Maurerische Rituale bereits zwischen 1450 und 1700?
Ein logenhafter Bund in den römischen Katakomben
Fast nichts bekannt ist über Rituale, die zwischen 1450 und 1700 praktiziert wurden. Es gibt nur weit verstreute Hinweise.
Will-Erich Peuckert (1997, 582) erwähnt einen „logenhaften Bund“, den der Römer Pomponius Laetus um 1470 gegründet hat. In jenen Kreisen „waren nicht nur verdächtige Redewendungen, wie die vom grossen Baumeister der Welt im Schwange; man forschte dort auch den Resten des vorchristlichen Roms nach, stieg in die Katakomben hinunter, die zuvor noch nie betreten worden waren, und streifte durch ihre Gänge oder hatte dort unten vielleicht auch Zusammenkünfte – wenn auch nicht durchaus philosophische und nicht immer nur dem Altertum ergebene …“. Dieser Gesprächskreis wird in der Fachliteratur als „Accademia Romana“ (1464-1527) geführt.
Vereinigungen „Die Kelle“ in Florenz und Livorno
Eine kuriose Schilderung bieten Hermann und Georg Schreiber (2000, 197): In Florenz habe es eine Geheimgesellschaft von Gelehrten und Künstlern unter dem Namen „Die Kelle“ gegeben. Es handelt sich vermutlich um die „Compagnia della Cazzuola“; die in den „Viten“ von Giorgio Vasari (1550/68) beschrieben ist (Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 293). Sie soll von ihrer Gründung im Jahre 1512 ununterbrochen bis 1737 bestanden haben. Gelehrte und Künstler hätten in einem verborgenen Raum ihre Strassenkleider mit den Schürzen von Maurern und Bauarbeiten vertauscht und begonnen, mit eifrigen Händen ein Bauwerk aufzuführen. Freilich verwendeten sie dazu weder Ziegel noch Mörtel, „sondern Makkaroni und Parmesan, auch Gewürze und als Zierat Oliven oder Zwiebeln“. Nachher bildeten sie sich ein, „Proserpina, die Göttin der Unterwelt, lade sie in ihr Reich ein, und folgten ihr an schwarzgedeckte Tische, auf denen Aas und allerlei Unrat auf grossen Schüsseln serviert wurden. Bald jedoch veschwand der Spuk, und die Pseudomaurer setzten sich fröhlich zu einer reichgedeckten, hell erleuchteten Tafel.“
Charles v. Bokor (1982, 11) bezieht sich ebenfalls auf die „Viten“ von Vasari, wenn er eine „Malerakademie in Livorno“ erwähnt, deren Mitglieder als Erkennungszeichen eine Kelle trugen (das wurde übernommen von Binder, 1998, 31). „Sie versammelten sich in regelmässigen Abständen in verdunkelten Räumen, deren Wände mit schwarzem Tuch ausgeschlagen waren und an den Tod gemahnende Aufschriften trugen.“
In ihrer Anfangszeit wurden die modernen Freimaurer mehrmals (1725-1742) als „Ritter von Trog und Kelle“ bezeichnet.
London: Führten John Spencer und Francis Bacon maurerische Rituale durch?
Bereits Friedrich Nicolai (Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 115, 1113) wollte 1782 die Freimaurerei auf Francis Bacon zurückführen.
Interessant sind jedenfalls die Symbole im Canonbury Tower, den Francis Bacon im Jahre 1616 mietete. In einem Raum finden sich 8 Säulen als Reliefs. Über einer Tür sieht man das Symbol des Rosenkreuzes, darunter Zirkel und Winkelmass übereinandergelegt. Die Umrandung eines Cheminées zeigt Blumenschmuck, den man als Weisheit, Stärke und Schönheit (oder Liebe) auslegen kann. Figuren in der Nähe könnten "Faith", "Hope" und "Charity" symbolisieren. Knotenschnüre an der Basis von kleinen Säulen könnten die vier klassischen Kardinaltugenden anzeigen. Neben vielen anderen Figuren, wie Löwen und menschlichen Köpfen sieht man auch einen Phönix und Köpfe mit Sonnenstrahlen ("Sun in the Splendour") die an den flammenden Stern erinnern. Jean Overton Fuller, die dies beschreibt (1981, 241-244), war davon so beeindruckt, dass sie sich fragte: "Is one in a Masonic Lodge?". Der Zimmerschmuck war 1599-1600 ausgeführt worden, als der Turm noch Sir John Spencer gehörte. Dieser hatte den Turm 1570 gekauft. Fuller bezeichnet ihn als einen der reichsten Männer Europas, Bürgermeister von London und Protestant. In ihrer Begeisterung über ihre Entdeckung macht sie ihn sogar zu einem "high-up Mason" (245, 250). Sie hält es für möglich, dass er in dieser "Loge" rituelle Arbeiten abhielt und dass diese später von Bacon bis1625 fortgeführt wurden.
Der Turm gehört seit 1610 bis auf den heutigen Tag den Baronen von Northampton. Seit 1998 residiert darin das „Canonbury Masonic Research Center“, das jährlich eine Weltkonferenz der feimaurerischen Forscher durchführt.
Um 1600: Ritualfragmente in Shakespeares Theaterstücken
William Shakespeare hat in seien vielen Theaterstücken soviel freimaurerische Symbole, Zeichen und Ritualfragmente versteckt, dass manche Forscher vermuten, er müsse ein "Mason of high degree" gewesen sein. 1623 publizierte er eine Sammlung seiner Stücke "Folio of Comedies, Histories and Tragedies". Er widmete sie zwei Adeligen, und zwar mit einer Formulierung, die vermuten lässt, es handle sich um zwei "high-ranking Freemasons".
Es gibt Forscher, die halten das Theaterstück "Der Sturm" (1611) von Shakespeare für ein fast vollständiges masonisches Stück. Es basiert auf Vergils "Aeneis", Bücher III und VI. Letzteres ist eine Schilderung der griechischen Mysterien. Prospero ist der Meister, der am Anfang des Stückes bereits einen Grad hat und nun weitere Grade durchläuft, wobei er seinen Gefährten mitnimmt. Schon sein Name ist ein "initiatischer" Name und bedeutet: derjenige, der andere glücklich macht. Er wird beschrieben als gütiger Mensch, der von seien Leuten geliebt wird (1. Grad). Er hat die Sieben Freien Künste ernsthaft studiert (2. Grad). Er sah dem Tod in Antlitz und wurde von seiner Tochter gerettet (3. Grad). Schliesslich entrinnt er nochmals dem Tod: Wie bei Hiram Abiff planen drei Räuber, ihn zu erschlagen, und zwar durch Schläge auf seinen Kopf mit einem hölzernen Werkzeug. Der Mord war auf Mitternacht geplant. Am Ende erreicht Prospero den "sublimen" Grad und wird zum Orakel.
Es gibt in vielen Stücken Shakespeares weitere Hinweise auf die Freimaurerei, beispielsweise versteckt Passwörter und der häufige Gebrauch von Wörtern wie Winkelmass, Zirkel und Schurz. Gerne zitiert werden zwei Stellen The Point From Which a Master Mason Cannot Err I will find where TRUTH is Hid Though it were Hid indeed Within the Centre. ---Hamlet, Act II, s.2
The masonic ritual letter code "And from the Cross Row [the Rosi Cross]. plucks the letter G [the Grand Geometrician]". ---Richard III, Act I, s.1
Man kann auch das ganze Stück "Hamlet" als Allegorie auf den Mord an Hiram Abiff auffassen. So wird im 2. Akt, 3. Szene, dreimal an die Türe geklopft. In der nächsten Szene bringen drei gedungene Mörder Banquo um. Die Szene eröffnet mit dem Satz: "You know your own degrees."
Auch "Antonius und Cleopatra" kann man als masonisches Stück auffassen - geschrieben von einem "Royal Arch Mason".
Deutschland: Die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts
In der Untersuchung „Die Sozietäten des Humanismus und die Sprachgesellschaften“ (1909) behauptet der Berliner Archivar Ludwig Keller, „dass die sogenannten Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts unter dem Schleier des Geheimnisses … in den Formen der damaligen ’Ordens-Systeme’ gearbeitet haben“ (1909, 1, 58f). „Das Wesen dieser ‚Orden’ wird dadurch gekennzeichnet, dass sie Tempel und Altäre besassen, und dass unter ihnen ein festes System von Lehren und Lehrzeichen überliefert war, das den Eingeweihten die Anschauungswelt der Humanitätslehre vermittelte, dass sie mithin stille Kultverbände waren“ (1909, 1). Keller spricht auch von Hauptlogen. Es handelte sich unter dem Titel (Deckmantel) von „Gesellschaften“ (Sozietäten) um Vereinigungen, von denen ein Teil der Mitglieder in „Brüderschaften“ organisiert waren. Dafür soll der Name „Loge“ gebraucht worden sein.
Keller meint, „die Namen, Lehrzeichen und Symbole“, welche die Freimaurer seit ihrer offiziellen Gründung 1717 brauchen, „sind bereits Jahrhunderte zuvor in dem gleichen Sinne ... in aller Stille zur Verwendung gekommen“ (1909, 18).
Erstaunliche Beispiele finden sich in Publikationen der bekannten deutschen „Fruchtbringenden Gesellschaft“ oder „Palmengesellschaft“ (Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 545). Es gibt Darstellungen von Symbolen in den Bildersammlungen von
Drei dieser Werke wurden nachgedruckt 1970-71 im Verlag Kösel, München. Es gibt auch weitere Nachdrucke.
Eine wichtige Rolle könnte die 1580 gegründete Gesellschaft Zum Kreuz, die sich auch die unzertrennliche Gesellschaft (Gesellschaft der unzertrennlichen Freunde) oder „Hauptloge Indissolubilis“ nannte, gespielt haben. (Sie läuft auch unter den Bezeichnungen “Brüderschaft zum heiligen Kreuz” und “Orden der Amizisten”.) Die Sammlung „der Gesetze, Geheimnisse, Sitten und Gewohnheiten des Bundes der Unzertrennlichen“ von 1778 ist laut Keller (1908) vermutlich eine Abschrift von Dokumenten aus dem Jahre 1680. Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 1158) meinen dagegen, dass diese akademische Gemeinschaft „in Nachahmung freimaurerischer Bräuche die geschichtlichen Daten willkürlich vorverlegt hat.“
Palmbaum und Indissolubilis vereinigten sich 1671 in Marburg. Zumindest die Palmgesellschaft verblasste schon in den nächsten zehn Jahren.
Seit 1650: Die Stuarts in Frankreich
Dürftig sind die Angaben zu den Ritualen der Stuarts in Frankreich. Allan Oslo behauptet zweimal (2002, 163, 249) ohne Quellenangabe, die Schotten im Exil (1649-1660) hätten in ihrer Feldloge einen besonderen Meistergrad mit zusätzlichem esoterischem Wissen als Erkennungszeichen der Anhänger des Hauses Stuart entwickelt. In der Allegorie von Hiram wurde der rechtmässige König der Schotten Karl II, Sohn der Witwe Karls I., symbolisiert.
Gemäss Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 1402-1402) hat der französische Forscher Albert Lantoine 1930 den Nachweis unternommen, „dass eine Reihe notorischer Stuartisten (Jakobiten) führend am Anfang der französischen Freimaurerei standen, dass diese auf französischem Boden als Logengründer auftraten, ehe noch die englische Lehrart über den Kanal gelangt war … Bereits 1688 hätten sie im Verein mit katholischen Schotten und Iren der dem König gefolgten Truppen in St. Germain eine Regimentsloge gestiftet, wobei man freimaurerisches Gebrauchtum mit Zeremonien des Schottischen Distel (Andreas-) Ordens vermählt habe.“ Laut Olso (2000, 250) ist die Datierung fasch. Erst 1690 flüchteten die schottischen Katholiken nach Frankreich und richteten in Saint-Germain-en-Laye eine schottische Loge auf, wo man sich auch diesmal „der Symbolik des Meistergrads vom ‚Sohn der Witwe’“ bediente, und zwar „in der Allegorie der Wiedererweckung Hirams durch die fünf Berührungspunkte“.
Kritisch zu den Behauptungen Lantoines und seinen Quellen äussert sich Alec Mellor (1985, 235-241), hält aber nach ausführlichen Erwägungen die jakobitische Begründung der Freimaurerei in Frankreich für möglich.
Teil IV: 1650-1740: Die moderne Freimaurerei entsteht
1450-1750: Verzögerte Übernahme von Alchemie und Kabbala
Eine grosse Irritation bei der Suche nach der Herkunft der freimaurerischen Symbole rührt von folgendem Sachverhalt her, der einen Zeitraum von nicht weniger als 300 Jahre umfasst, nämlich von etwa 1450 bis etwa 1750. Philippe Henri Morbach (1992/93, 151-152) fasst reichlich pauschal zusammen: „Ficin und Pic de la Mirandole waren die Begründer einer Denkbewegung, in der die im Werden befindliche Freimaurerei und später die spekulative Freimaurerei und vor allem der Ecossismus die Grundlagen ihrer philosophischen und spirituellen Entwicklung fanden.“
Helmut Reinalter widmet ein ganzes Kapitel dem Thema „Freimaurerei, Hermetik und Esoterik“ (2000, 46-49) und sieht die erste Wiedergeburt der Hermetik in der Renaissance. Er findet, ohne es zu begründen und zeitlich zu präzisieren, es sei kein Zufall, „dass später diese Gedanken auch Eingang in die Rosenkreuzer-Bewegung und in die Freimaurerei fanden“.
Halten wir dazu fest, was im zeitlichen Ablauf von Belang ist: 1) Die Wiederentdeckung von Hermetik, Neuplatonismus und Kabbala zwischen 1450 und 1500 sowie die Neubelebung von Astrologie und Alchemie, Mystik und Magie hatte über 250 Jahre lang keine augenscheinliche Bedeutung für die Symbolik der Freimaurerei 2) Wie gross der Einfluss der Geheimgesellschaften und Mysterienbünde, der Akademien, Sprachgesellschaften und Humanistenbünde von 1450 bis 1650 auf die Entstehung der Freimaurerei von 1550-1700 war, ist umstritten 3) Immerhin könnten rosenkreuzerische und pantheistische Bemühungen um die Bildung von gelehrten Bruderschaften oder Kollegien die Organisation der modernen Freimaurerei inspiriert haben 4) Auch die Einführung der Lichtsymbolik könnte auf Rosenkreuzertum und Pansophie zurückzuführen sein 5) Um 1700 waren Symbolik und Rituale der Freimaurer noch äusserst karg 6) Erst ab etwa 1740 entstanden die bunten Welten des Ecossismus („Schottische“, christliche oder templerische Maurerei), der ägyptischen, rosenkreuzerischen, theosophischen, usw. Freimaurerei.
Es gibt einige Hinweise, dass doch einige Ideen und Symbole aus Renaissance und Barock bereits in die frühe Freimaurerei eindrangen, beispielsweise die Trias „Weisheit, Stärke, Schönheit“, die Tugendlehre und einige Formulierungen in Andersons Konstitution von 1723.
Der einzige kabbalistische Einschlag vor 1740 ist ein zweispaltig bedrucktes Flugblatt aus dem Jahr 1726 unter dem Titel „The Grand Mystery Laid Open, or the Free-Masons Signs and Word discovered“. Hier kommen zwar keine neuen Symbole vor, aber viele kabbalistische Namen und das Wort INRI.
Weisheit, Stärke, Schönheit
Im Buch Jezira der Kabbala (entstanden zwischen 100 und 500 n. Chr.) finden sich unter den 10 Sefiroth auch Weisheit, Stärke und Schönheit, dazu Liebe und Verstand (Biedermann, 1988, 77).
Laut Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 132-133) findet sich eine Dreiheit „Lust (Liebe), Notdurft (notwendige Kenntnisse) und Stärke“ im „Weisskunig“, der Autobiographie von Kaiser Maximilian I. (um 1515). Daraus wurde nach Eugen Weiss (1927) einerseits bei den Steinmetzen „Weisheit, Wahrheit, Stärke“, anderseits unter dem Einfluss des Zeitgenossen und Kabbalisten Johannes Reuchlin (1517) sowie später der Rosenkreuzer und des Moralphilosophen und Deisten Anthony Graf von Shaftesbury bei den Freimaurern „Weisheit, Stärke, Schönheit“ (Sp. 1400-1401; 1457, 1602). Dosch zitiert etwas irreführend Lennhoff/ Posner und behauptet mehrfach (1999, 150, 172), die Trias gehe auf Reuchlin zurück.
Dass drei Säulen, welche für Weisheit, Stärke und Schönheit stehen, die Freimaurer-Loge „tragen“ (engl. support), kommt im Wilkinson MS. (1727) und Prichards Schrift (1730) vor.
Das ist die Anleitung zum Bau des salomonischen Tempels (Sp. 1502, 1680-1681), etwa in dem Sinne: „Weisheit leite unseren Bau! Stärke führe ihn aus! Schönheit vollende ihn!“
Oder: „Weisheit erfindet, Stärke führt aus, und Schönheit ziert“ (Binder, 1998, 290 und 312; vgl. auch Deiters, 1963, 138-139). Diese Vermögen werden manchmal durch die „allegorischen Figuren“ Minerva, Herkules und Venus verkörpert (385, 392).
Im schwedischen System der 1770 gegründeten Grossen Landesloge der Freimaurer von Deutschland versinnbildlichen die drei Seiten der Kelle „die drei göttlichen Aspekte Weisheit, Schönheit und Stärke, Vater, Sohn und Geist“ (Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 830).
Von den ägyptischen Tugenden zu den Handwerkstugenden
Schon die Alten Ägypter hatten eine breitgefächerte Tugendlehre, wie James Henry Breasted in seinem unvergleichlichen Buch über die „Geburt des Gewissens“ (engl. 1933; dt. 1950) eindringlich beschrieben hat. Zwei der vier Hauptgebote lauteten:
Bekannter sind die Tugendlehren des Alten und des Neuen Testaments, von Platon und Aristoteles. Im Mittelalter waren die Rittertugenden und die Handwerkstugenden (hierzu Knoop/ Jones, 1968, 50-51, 78-82) bedeutsam. Charakterliche Qualitäten bilden die Basis für die Qualität der handwerklichen Arbeit und des erbauten Werks.
In den Yorker Satzungen aus dem Jahre 1370 steht am Schluss, dass der Maurer auf die Bibel schwören solle, „Dass er redlich und fleissig arbeiten werde, nach bestem Wissen und Gewissen, ohne Täuschung und Trug“ (v. Bokor, 1982, 21;
Bereits im Regius Poem (1390) wird vom Meistermaurer verlangt, dass er sei: „full securely both steadfast, trusty and true“ oder „both wise and strong“, usw. Am Schluss enthält das Poem ein separates Gedicht über „gute Manieren“ (Knoop/ Jones, 1968, 82; vgl. Carr, 1984, 367).
Auch die erste Forderung im Cooke-Manuskript (1410) verlangt, „dass jeder Meister dieser Kunst zuverlässig [wise] sei und treu [true] dem Herrn, dem er dient, indem er seine Güter redlich verbraucht, wie er möchte, dass seine eigenen verbraucht würden, und keinem mason mehr Bezahlung gebe, als er seines Wissens verdienen kann“ (Peuckert, 1997, 580).
Ähnliche Forderungen finden sich auch in den Ordnungen der deutschen Steinmetzen. So enthielt etwa die Strassburger Ordnung von 1459 „Gebote über die Sittsamkeit, die heute selbstverständlich sind … Gebote über pünktliche Zahlung … Gebote über das gegenseitige Benehmen“ (Winkelmüller, 1964, 21).
Noch am Schluss des Dumfries MS. von 1710 findet sich die Formel: „Let all your actions be just and trwe.“
Die Tugendlehre von Shaftesbury?
siehe auch: Die moralischen Auffassungen Die Grundauffassungen der Freimaurerei Freimaurerische Tugenden, Untugenden und sittlichen Strebungen
Der Übergang von der operativen Maurerei zur spekulativen Maurerei läuft parallel mit der Verallgemeinerung der handwerklichen Tugenden zu den bürgerlichen, sozialen und „ästhetischen“ Tugenden. Der Philosoph und Ästhet Anthony Graf von Shaftesbury hat um 1700 eine Tugendlehre ausgearbeitet, die auch Einfluss auf die moderne Freimaurerei ausübte (Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 328, 1601-1602; vgl. Knoop/ Jones, 1968, 134; Oslo, 2002, 263).
Eine Art freimaurerische Tugendlehre findet sich in der „Dedication“ von Eugenius Philalethes Jun. (Robert Samber) zu dem von ihm übersetzten Buch „Long Livers“ (1722). Darin sieht er unter anderem die unterscheidenden Kennzeichen der Freimaurerei in „Liberty and Freedom“, „Charity“ sowie „love and honour all Men“. In „A Mason’s Examination“ (1723) sind die Säulen jeder guten Bruderschaft: „Verschwiegenheit und Eintracht“ (Secrecy and Fidelity)..
Eine frühe inhaltliche Bestimmung des Eides findet sich in „The Grand Mystery of Free-Masons Discover’d“ von 1724 (Carr, 1984, 374): „You must serve God according to the best of your Knowledge and Institution, and be an true Leige Man to the King, and help and assist any Brother as far as your Ability will allow: By the Contents of the Sacred Writ you will perform this Oath. So help you God.”
In der “Apologie Pour l’Ordre” (1742) werden die Verpflichtungen etwas ausgeweitet auf:
1726 stelle der Historiker und Freimaurer Francis Drake in einer Rede die „drei grossen Grundsätze der brüderlichen Liebe, der Wohltätigkeit und der gegenseitigen Redlichkeit“ heraus (Knoop/ Jones, 1968, 182). Diese Formel kommt in den Pamphleten resp. Katechismen seit 1724 vor. Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 225) machten daraus: „Bruderliebe, gegenseitige Hilfe und Treue“ („Brotherly Love, Relief and Truth to one another“; vgl. E. Lennhoff, 1931, 58).
Die erste Stelle, an der diese „drei grossen Principien“ (Krause, 1820, 1.2, 43) auftauchen, liegt im „Grand Mystery of Free-Masons Discover’d“ von 1724: Q. How many particular Points pertain to a Free-Mason? A. Three; Fraternity, Fidelity, and Taciturnity [nach Krause, 1820: „Bruderschaft, Treue (Getreulichkeit) und Verschwiegenheit]. Q. What do they represent? A. Brotherly Love, Relief, and Truth, among all Right Masons; (for which all Masons were ordain'd at the Building of the Tower of Babel, and at the Temple of Jerusalem).
(Eine andere Kombination davon findet sich beim Orden der Odd Fellows: „Freundschaft, Liebe, Wahrheit“.)
Im Lehrlingsritual, das Prichard 1730 aufgezeichnet hat, kommen als Tugenden unter anderem vor:
In Martin Clares Schrift „A Defence of Masonry“, die 1730 erschien und acht Jahre später sowohl William Smiths „Pocket Campanion“ als auch der zweiten Auflage von Andersons Konstitution angehängt wurde, wird auf Prichard Bezug genommen und als Ziel der Freimaurerei herausgestellt: „to promote Morality, Charity, Good-fellowship, Good-nature and Humanity“.
In einer Belehrung aus dem Jahre 1735 werden drei allgemeine Hauptpflichten des Freimaurers beschrieben (Knoop/ Jones, 1968, 246-247; Peuckert, 1997, 612-613):
Dazu kommen weitere Empfehlungen, wie: „In der Loge soll er sich mit allem gebührenden Anstande benehmen, damit ihre Schönheit und Harmonie nicht gestört werde.“
Erst viel später vermischten sich in der Freimaurerei diese Tugenden mit den alten griechischen Tugenden, wie Gerechtigkeit, Mässigung und Weisheit sowie mit den christlichen Haupttugenden.
Auf dem Titelblatt der 4. englischen Ausgabe der Andersonschen Konstitution von 1784 sind fünf allegorische Frauenfiguren abgebildet: zuoberst die Wahrheit, dann die drei theologischen Tugenden „Faith, Hope and Charity“ und darunter „the Genius of masonry“ (Dyer, 1991, 92-93, 96-97).
Im 30. Grad des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus schliesslich lehrt die siebenstufige Leiter (Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 911; anders 772-773):
Deismus als „natürliche“ Religion
Umstritten ist die Bedeutung des Deismus für die frühe Freimaurerei. Den Deismus begründete Lord Herbert of Cherbury in seinen Schriften „De veritate“ (1624) und „De religionis Gentilium“ (1645). Dazu heisst es bei Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 687; vgl. 1585) sehr unscharf: An seine Lehre „knüpfte die Freimaurerei von 1717 in gewissem Sinne an. In der Andersonschen Konstitution erscheint diese ‚natürliche’ Religion als die ‚Religion, in der alle Menschen übereinstimmen’ “. Ähnlich sehen das Knoop/ Jones (1968, 184-189; vgl. 322).
Die Formel selbst von der „Religion, in der alle Menschen übereinstimmen“ stammt vom Alchemisten und Arzt Robert Fludd (Fischer, 1982, 78). Er beschrieb deren Inhalt in seinem Werk „Summum bonum“ (1629), und er gehörte als angenommenes Mitglied der Londoner „Society of Freemasons“ an (Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 486).
Der Jesuitenpater und Gegner der Freimaurerei Georg Michael Prachtler bezeichnete 1875 den Deismus als „Patengeschenk des Freimaurerbundes von 1717“ (Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 328). Auch der grosse Freimaurerforscher August Wolfstieg meinte 1922, dass „ganze Systeme der Freimaurerei noch tief im Deismus stecken“. Das nimmt noch Marcel Valmy (1988, 62) auf, wenn er formuliert: „Es waren auch zweifellos überwiegend Deisten, … die 1717 die spekulative Maurerei mit dem Geist der Toleranz prägten“. Demgegenüber führen Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 328) ins Feld, Gotthilf Adolf Schenkel habe 1926 nachgewiesen, dass keiner der grossen Deisten Mitglied des Freimaurerbundes war. Charles von Bokor (1982, 77) präzisiert: Es stimmt nicht, dass der Deismus das Dogma der Freimaurerei war: Die Freimaurer konnten ihrem Gewissen folgen und, dem Geist des Ordens getreu, Theisten oder Deisten sein. Doch es war nicht möglich, Atheist und Freimaurer zugleich zu sein.“
Der Jesuit Michel Dierickx (1968, 34) findet, wenn man den Text der ‚Alten Pflichten’ lese, „so wie er dasteht, so wollte Anderson die Freimaurerei nicht mehr auf das Christentum, sondern auf den Deismus gründen“. Auch Knoop und Jones seien dieser Ansicht. „Aber gleichzeitig fügen sie hinzu, dass es am allerwenigsten Anderson’s Absicht war, den Deismus zur Grundlage der Freimaurerei zu machen.“
Allan Oslo (1988, 281) behauptet, dass der gelehrte Hugenotte Dr. John Theophilus Desaguliers den presbyterianischen Prediger James Anderson 1721 aufgefordert habe, aus jahrhundertealtem Material eine neue „Konstitution“ für die Freimaurerei zusammenzustellen, und dafür gesorgt habe, dass die erste Pflicht im deistischen Sinn umgeändert wurde; es sei eine vorsichtige Formel, der alle Konfessionen zustimmen können. Oslo spricht mehrmals von der dissentisch-whigistisch-deistischen Freimaurerei (238; vgl. 337).
Kryptisch äussert sich der katholische französische Rechtsanwalt Alec Mellor (1985, 75): „Es steht indessen fest, dass der Deismus des Jahres 1723 gewissermassen punktförmige Struktur aufweist, da er auf ein einziges Prinzip zurückgeführt ist, während der Deismus des Textes von 1738 [d. h. der 2. Auflage] in eine warme und aufrichtig religiöse Frömmigkeit eingehüllt scheint.“
Präziser ist Charles von Bokor (1982, 77): Es stimmt nicht, dass der Deismus das Dogma der Freimaurerei war: Die Freimaurer konnten ihrem Gewissen folgen und, dem Geist des Ordens getreu, Theisten oder Deisten sein. Doch es war nicht möglich, Atheist und Freimaurer zugleich zu sein.“
Noch weiter geht Jan Lagutt (1971, 119), wenn er behauptet: Die „Meinung, die Freimaurerei vertrete Pantheismus, Deismus, Agnostizimsus, Atheismus, Materialismus, usw., ist falsch. Nur im konkreten Einzelfall lässt sich sagen, dieser oder jener Freimaurer vertritt für sich persönlich eine der genannten oder eine noch andere Auffassung.“
Vom Deismus getragen ist schliesslich die Toleranzidee John Lockes (Lennhoff/ Posner, 1932, 943-944, 1585; Oslo, 2002, 210, 223, 262-263). Sie bildet eine zentrale Botschaft der modernen Freimaurerei (Fischer, 1982, 120-142).
Comenius: Pansophie und Humanitätslehre
Jan Amos Comenius beteuerte immer wieder, wie stark ihn der Rosenkreuzer Johann Valentin Andreae beeinflusst habe (Fischer, 1982, 78-79). Sein „pansophisches System universellen Wissens“ soll von grossem Einfluss auf die Organisation der Freimaurerei gewesen sein (Lennhoff/ Posner, Sp. 1182, 1566; Fischer, 1982, 95-98, 104-105). Die Verbindung zu England könnte der Deutsche Samuel Hartlieb hergestellt haben, der seit 1628 in London lebte und 1641 das englische Parlament veranlasste, Comenius zur Vorstellung seiner Ideen nach London einzuladen (Fischer, 1982, 97). Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 79; vgl. 291) meinen, es stehe ziemlich fest, „dass die humanitären pansophischen Gedanken dieses Kreises um Hartlib auf den geistigen Inhalt der spekulativen Logen nicht ohne Einfluss geblieben sind“.
Auch Susanne Winkler meint: „Wegen seiner ausgeprägten Humanitätslehre wird Comenius häufig mit der Freimaurerei in Verbindung gebracht“ (1993/94, 61).
Auf die Satzungen der Böhmischen Brüder von 1616/49 haben bereits Karl Christian Friedrich Krause (1810) und Ludwig Aigner, genannt Abafi (1890), hingewiesen.
Dosch (1999, 64) meint zu Comenius: „Seine Satzungen der ‚Böhmischen Brüder’ stimmen an zahlreichen Stellen mit den ‚Alten Pflichte’ überein“. Das bestätigen bereits Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 291-292; ähnl. 1660) anhand einer dreisprachigen Untersuchung eines tschechischen Fachmannes aus dem Jahre 1931: „Die Übereinstimmung ist in vielen Punkten eine verblüffende. An einzelnen Stellen ist sie sogar wortgetreu! Durch die Untersuchungen Vonkas wird es immer deutlicher, dass der oder die Verfasser der Andersonschen Konstitutionen die Schriften des Comenius zumindest gut gekannt haben müssen.“
Andernorts (Sp. 202) warnen sie allerdings vor den Versuchen, in den „Böhmischen Brüdern“ Vorgänger der Freimaurerei in Böhmen zu erblicken. Dagegen äussern sie sich nicht zur Theorie Vonkas „über die Zugehörigkeit des Comenius zu freimaurerähnlichen Gesellschaften“ (Sp. 380).
Pantheismus?
Der Pantheismus steht dem Atheismus und Materialismus nahe und widerspricht daher dem Deismus (vgl. Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 1183). Gleichzeitig behaupten sie: „Im Humanitätsgedanken stecken im Grunde pantheistische Anschauungen.“
Bezüglich des Deisten und Freidenkers John Toland und seiner dichterischen Erfindung einer pantheistischen „Sokratischen Gesellschaft“ (1720) stellen Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 1581-1584; vgl. 1201; Fischer 1982, 124-125) in einem ausführlichen Bericht eine „oberflächliche Übereinstimmung der liturgischen Form“ und „zahlreiche innere Gemeinsamkeiten“ fest, aber „eigentlich nicht viel Gemeinsames“.
Um 1700: Am Anfang karge Symbolik
Die meisten freimaurerischen Historiker sind sich einig, dass Rituale resp. Gebrauchtümer“ und Symbolik am Anfang der modernen Freimaurerei (also um 1700) recht einfach waren. Lennhoff/ Posner (1932, Sp. 562) betonen: Die gesamte Symbolik der damaligen Logen verharrte vollkommen in der alten Steinmetztradition (Sp. 562; vgl. 559, 561; vgl. 1165; auch Hamill, 1992/93, 165-166; vgl. auch Knoop/ Jones, 1968, 6-7, 335; Naudon, 1982, 75). Immerhin ergänzen Lennhoff/ Posner (1932, Sp.562), „dass die alten englischen Logen bereits eine hochentwickelte Ritualhandlung kannten, aus der zahlreiche Bestandteile in die modernen Ritualbücher übergegangen sind“.
Colin Dyer (1991, 31-35) hält er die anfängliche Symbolik auch für „few and rough“, aber sie diente bereits dazu, die Mitglieder zu erinnern an die „underlying moral and spiritual principles“. Dyer gibt aber zu, dass es um 1700 noch um einen „comparatively rude speculative state“ handelte.
Zum Beginn der Symbolik in der Freimaurerei äussert sich Gottlieb Imhof an verschiedenen Orten verschieden und erst noch missverständlich: Im einen Buch (II, 65f) erwähnt er den Beginn des 18. Jahrhunderts und die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im andern (I, 49) behauptet er gar: „Die Symbolik aber, der spezifisch freimaurerische Kern unserer Institution, erfuhr erst seit der Gründung der Vereinigten Grossloge [also seit 1813] eine Vertiefung und Bereicherung.“
1650-1740: Vom Symbol zum Lehrbild
In den Jahren seit etwa 1650 bis 1680 trat nicht nur die Freimaurerei immer mehr ins Licht der Öffentlichkeit (Harry Carr, 1984, 70, 120-121), sondern es änderte sich auch das Ritual (vgl. Knoop/ Jones, 1968, 83, 216, 226-228, 238).
Der einfache Katechismus, der aus dem Jahre 1696 erhalten ist (92-93, 217-223), geht vielleicht auf etwa 1650 zurück (vgl. auch 290). Er enthält die „etwas rauen Bräuche und Redewendungen“, die mit der Erteilung des Maurerworts in Schottland verknüpft waren (225, 241). Bis zur „Zergliederung“ der Rituale der drei „blauen“ Grade durch Samuel Prichard im Jahre 1730 hat sich in kurzer Zeit enorm viel geändert. (Zu „A Mason’s Confession“ von 1727 melden Knoop/ Jones, 1968, 239, Zweifel an.)
Dabei ist Prichards Enthüllung trotz ihres beachtlichen Umfangs unvollständig – wie übrigens auch alle anderen erhaltenen Schriften aus dieser Zeit. Es fehlen z. B.
Aufforderung zur Tat
Vorschriften über die Speisung der „Mason Box for the support of distressed brethren“ finden sich bereits 1670 in den Statuten der Loge von Aberdeen (Knoop/ Jones, 1968, 284). Dass der Schurz „ehrenvoller als der Hosenbandorden“ sei, findet sich bei Prichard im Vorwort. Das Gebet zur Zeit Prichards findet sich etwa in John Pennells irischer Ausgabe der Konstitutionen von 1730 (254; auch Dierickx, 1968, 35-36). Die „Charge to new admitted Brethren“ findet sich in William Smiths „Pocket Companion“ von 1735 (246-247; Lennhoff/ Posner, 1932, Sp. 266-268; auch zitiert bei Peuckert, 1997, 612-613).
Symbole wandeln sich zum Lehrbild
Für die Symbole besonders wichtig war ihre Wandlung zum Lehrbild, also zur Aufforderung zur Tat. So gab es etwa 1696 bereits drei „Kleinodien“ in der Loge, nämlich zwei unterschiedlich glatte Steine und das musivische Pflaster. 1710 (im Dumfries No. 4 MS.) wird die Kleidung des Stuhlmeisters beschrieben. Er trägt eine gelbe Jacke und blaue Hosen, analog dem gelben Messingknauf des Zirkels und den beiden Eisenschenkeln.
Erstmals im Nachtrag zu Andersons Konstitution (1723, 72) ist dann die Rede davon, dass mit der Überreichung der Werkzeuge auch eine Anweisung erfolgt zur „kurzen und bündigen Pflicht“, die der übergebenen Sache angemessen ist.
Bei Prichard heisst es daher beispielsweise (Marchev 2000), dass die Gesellen am rauen Stein ihre Kleinode (Winkelmass, Setzwaage und Senkblei) erproben und am geschnittenen Stein die Lehrlinge lernen, ihn zu bearbeiten (doch vermutlich war es umgekehrt).
„Macht eure Taten winkelrecht und lebt innerhalb des Zirkels“
Bereits am Ende des Dumfries MS. (1710) finden sich das Winkelmass und der Zirkel in einem Merkgedicht gezeichnet, und es heisst: „Let all your actions [hier: Zeichnung des Winkelmasses] be just and trwe which after death gives life to you Keep round within [hier: Zeichnung des Zirkels] of your appointed sphere be ready for your latter end daws near.”
Francis Drake empfiehlt in seiner Rede vom 27. Dezember 1726 seinen Brüdern unter anderem, trotz aller Freimaurerei sich selbst und die Familie nicht zu vernachlässigen und „square your Actions as to live within Compass“. Auf Deutsch übersetzte Dieter Möller 1966: „Kümmert Euch um die Angelegenheiten Eueres Berufes. Lasst die Maurerei nicht so weit das Übergewicht gewinnen, dass sie Euch dazu bringt, Eueren eigenen Lebensbedarf und den Euerer Familie zu vernachlässigen. Ihr könnt nicht so töricht sein zu glauben, dass ein Schneider, wenn er als Freimaurer aufgenommen worden ist, fähig sei, eine Kirche zu erbauen, und aus diesem Grunde sollte Euer wichtigstes Streben Euerem eigenen Berufe gelten. Zwar mögen falsche Brüder Luftschlösser erbauen, aber ein guter Maurer arbeitet nicht auf solch einem unbeständigen Fundament. Macht daher Euere Taten winkelrecht, um innerhalb des Zirkels zu leben.“
In einer Schrift „The Book M“ (vermutlich von William Smith; eine andere Fassung von seinem „Pocket Companion“ von 1735) von 1736 wird der Zirkel wieder erwähnt. Die Maurer werden aufgefordert, „innerhalb des Zirkels zu leben“ (auch Imhof, II, 65) und wie aufrechte Maurer zu gehen, die ihre Taten nach dem ruhmvollen Gesetz „winkelrecht machen, so zu handeln, wie wir möchten, dass man es gegen uns tue“ (Knoop/ Jones, 1968, 138).
Nun entstand erst die Freimaurerei als „eigentümliches System der Sittlichkeit, durch Allegorien verhüllt und durch Sinnbilder verdeutlicht“ (Knoop/ Jones, 1968, 134 und 241). Die Formel stammt laut Tobias Churton (2007, 19 und 408) aus William Prestons „Illustrations of Masonry“ von 1772; nach andern Autoren, z. B. William H. Denslow oder Kristiane Hasselmann (2009, 55; vgl. 277f), jedoch von Samuel Hemming, 1816. Laut Colin Dyer (1991, 27) stammt diese Formel aus dem Emulations-Ritual der UGLE von 1816.
Tatsächlich heisst es in den „Illustrations of Masonry“ (1772, 40; ebenfalls 1775, 74 - dazu die Begründung 69; 1812, 46 - dieselbe Begründung 41): „The whole is one regular system of morality, conceived in a strain of interesting allegory, which [1812: readily] unfolds its beauties to the candid and industrious inquirer.“
Zitiert wird häufig eine kürzere Form: „Freemasonry is a peculiar system of morality, veiled in Allegory and illustrated by symbols" (Lennhoff/ Posner 1932, Sp. 44-45; Alec Mellor, 1985, 307).
Literatur
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Kaleidoskop 1988, 2. Aufl. 1995; Charles von Bokor: Papes rois,
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