Home Innerliche und äusserliche Verwandlungen seit 1939

 

Siehe auch:   Musicals und Filme 1940-1970

                        Film und Mode

                        Sensibilisierung auf Umweltschutz 1948-1973

                        Zeitdiagnose 1970: Hilflosigkeit und Unsicherheit

                        New Age

 

Literatur separat (1941-2006)

Siehe auchLiteratur: Musicals und Filme 1940-1970

                       Literatur: Film und Mode

                       Menschenbilder II

 

Siehe auch:

Beliebte Melodien und Lieder

Die traurigen 1940er Jahre: Chansons, Rhythm and Blues, Bebop

Die 1950er Jahre: Sentiment und Schmalz – Walzer und Doo-wop, Mambo und Cha-cha-cha, Cool Jazz und Rock’n’Roll

Die 1960er Jahre: Überall neue Wege - nicht nur Beatles und Rolling Stones, Funk und Sex

1971-1980: Ausklang – Pink Floyd und Abba, Heavy Metal und Punk, Jazz fusion, Glam Rock, Salsa, Disco, Techno und Ambient

 

 

Die geistige Entwicklung seit dem Zweiten Weltkrieg lässt heute drei Etappen erkennen:::

eine konservative Restauration (1945-60),

einen revolutionären, mitunter gewalttätigen Aufbruch (1960-80)

und eine erneut konservative Wende.

Aus dem Wechselspiel von hoffnungsvollen und destruktiven Aktionen, dogmatischen und utopischen Entwürfen schälten sich aber auch "ökologische" Perspektiven heraus, und zwar im Konservatismus, in der Kybernetik wie im New Age.

 

 

Technische Errungenschaften der vierziger Jahre

 

siehe auch:    Errungenschaften des Atomzeitalters

 

Es ist interessant zu sehen, wie die vierziger Jahre, deren erste Hälfte durch den Zweiten Weltkrieg und deren zweite Hälfte durch den beginnenden Indochinakrieg, das Flüchtlingsproblem und die Gründung internationaler Organisationen, aber auch durch das Vordringen Russlands nach Westen und das Selbständigwerden zahlreicher asiatischer Staaten sowie die Spaltung Indiens, Chinas, Koreas, Palästinas und Deutschlands politisch geprägt waren, zahlreiche wissenschaftliche und technische Errungenschaften hervorbrachten, die heute noch unseren Alltag in ungeahntem Masse bestimmen.

 

Der Zweite Weltkrieg brachte beispielsweise Atomreaktoren und Atombomben, Raketen und Düsenflugzeuge sowie Radar, auf dem dann die Mikrowellenspektroskopie aufbaute. Während und nach dem Krieg erlebten Elektronenmikroskopie, Papierchromatographie und Radio-Astronomie, plastische und Herzchirurgie ihren Aufschwung. Herz-Lungen-Maschinen, Hubschrauber und Trautonien (Elektronenorgeln), Radio (UKW), Tonband und Fernsehen wurden laufend verbessert, Antibiotika, Sulfonamide, Cortison, radioaktive Präparate für Heilzwecke und DDT erfolgreich eingesetzt.

 

Die vierziger Jahre brachten aber auch Nylon und Perlon, Silikon-Kunstharze, Mikrofilm, 8-mm-Farbfilm, Neonröhren und Sprays, Atlantik- und später Überschallflüge, Paperbacks und den Transistor, künstliche Herzen und künstliche Befruchtung, Getreidebastardzüchtungen, Ultraschallbilder vom Gehirn, Holographie und die Radiocarbon-Datierungsmethode.

 

Zeitalter der Angst

 

Diese Jahre des Aufbruchs waren gleichzeitig von tiefster Unsicherheit geprägt. Neubewertungen von "Zivilisation" und "Technik“ wurden versucht, Pitirim A. Sorokin (1941), Wilhelm Röpke (1942) und Ralph Linton (1945) diagnostizierten "Krise", Max Neumann (1948) und Arnold Künzli (1948) die "Angst" als abendländische Krankheit. Franz Alexander bezeichnete die Blütezeit des Existenzialismus und Bebop als "Zeitalter der Unvernunft" (1942, 1951).

Ja, man konnte soweit gehen, die Zivilisation als eine "Farm der Tiere" (George Orwell 1945) "unter dem Vulkan" (Malcom Lowry 1947) anzusehen, wo das Herz des "gehemmten Menschen" (Harald Schultz-Hencke 1940) ein "einsamer Jäger" (Carson McCullers 1940) bei "Sonnenfinsternis" (Arthur Koestler 1940) "hinter geschlossenen Türen" (Jean-Paul Sartre 1943) blieb - in Blue Jeans oder im Cocktailkleid, im New Look oder Bikini, als Don Camillo oder Pin-up.

"Homo viator" (Gabriel Marcel 1944) oder schlicht: "Der Mensch in der Profanität" (Wilhelm Kamlah 1949)?)?

 

So verwirrend und von Extremen geprägt war diese Zeit, dass nicht nur Comics reissenden Absatz fanden, sondern auch der Computer entwickelt wurde, dass neben Neopsychoanalyse und Gruppendynamik, Gruppentherapie und Psychosomatik auch Alterns- und Sexualforschung, Motiv-, Motivations- und Meinungsforschung machtvoll einsetzten und dass Leonard Bernstein auf Wystan Hugh Audens "Zeitalter der Angst" (1947) eine Symphonie schreiben und zwei Jahre später mit Jerome Robbins daraus ein Ballett machen konnte.

Das ausgehende Jahrzehnt brachte schliesslich nicht nur die Truman-Doktrin, die Menschenrechte und die Entwicklungshilfe, sondern auch den Samba und die ersten Aufregungen um die "Fliegenden Untertassen".

 

Nachdem die 40er Jahre vom Bebop (Charlie Parker, Dizzy Gillespie, Thelonius Monk und Kenny Clark) bestimmt worden waren, entstand 1949 der Cool Jazz (Lennie Tristano, Miles Davis und Gerry Mulligan) - er wurde bereits um 1960 abgelöst durch den Free Jazz (Ornette Coleman, John Coltrane).

 

Kein Wunder, dass sich da eine "Ortsbestimmung der Gegenwart" (Alexander Rüstow, 1950-57) zu einem schier nicht zu bewältigenden Mammut-Unternehmen entwickeln musste. Einen Standpunkt und Orientierung zu finden, war wahrscheinlich nicht leicht. Grauen wechselte ab mit Hoffnung, Untaten mit Segen, Barbarei mit stillem Glück. Schrecken und Zivilisation sind untrennbar, meinte deshalb der "kritische Theoretiker" Max Horkheimer.

 

Margaret Mead möchte eine neue soziale Ordnung erfinden

 

Die vierziger Jahre haben deutlich gemacht - freilich nicht zum ersten und wohl auch nicht zum letzten Mal -, wozu der Mensch im Bösen wie im Guten fähig ist. Die Errungenschaften von Wissenschaft und Technik, im Denken und Anwenden von Methoden mögen einen Silberstreifen am Horizont immer noch am Leuchten zu erhalten imstande sein. Auch Oasen von Mitmenschlichkeit und Herzensgüte, von tapferem Einsatz und Pflichterfüllung in Bescheidenheit mögen zahlreicher sein, als es die täglichen unerfreulichen Nachrichten der Massenmedien vermuten lassen.

 

Zwar sind wir heute von solch hehren Zielen, wie sie 1902 bei der Gründung der Carnegie-Institution formuliert wurden, nämlich kurz und bündig "die Verbesserung der Menschheit" (to encourage "investigation, research and discovery, and the application of knowledge to the improvement of mankind"), etwas abgerückt und vorsichtiger geworden. Dennoch wurde in den vierziger Jahren zumindest der Ruf nach einer "neuen Ordnung" laut. Erstaunlicherweise kam er - man könnte fast sagen: in der Tradition von Bertha von Suttner, Rosa Luxemburg und Simone Weill – von einer Frau.

Der deutsche Soziologe Arnold Gehlen schrieb darüber: „Der Gedanke, nicht irgendwelche Missstände innerhalb der geltenden Ordnung zu reformieren, sondern der einer 'durchgreifenden Umformung der Gesellschaftsordnung’ hat für die meisten Ohren nichts Befremdendes mehr. Eine Schrift der Soziologin Margaret Mead ("Und haltet Euer Pulver trocken", engl. 1942, dt. 1946), stellt den Soziologen die Aufgabe, die Pläne für den ‚Neubau der Welt’ zu entwerfen und verkündet den festen Entschluss, 'eine neue soziale Ordnung zu erfinden’."

 

Interdisziplinäre Bestrebungen

 

Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die meisten interdisziplinären und universalistischen Bestrebungen gerade in den vierziger Jahren deutlich eingesetzt haben. Beispielsweise:

Operations Research

Spieltheorie

Entscheidungstheorie

Grosszahlforschung

Kybernetik

Zeichentheorie

Informationstheorie

Kommunikationsforschung

Systemtheorie

Regelkreistheorie

Strukturalismus

Futurologie

Humanökologie

Daseinsanalyse

Konfliktforschung.

 

Selbstverständlich reichen die Wurzeln dieser Betrachtungsweisen immer in die Zwischenkriegszeit, meist sogar bis fast zur Jahrhundertwende zurück. Es sind keine blitzartigen Neuschöpfungen, sondern wie jede Wissenschaft gewachsene Methoden- und Theoriegebilde.

Dennoch scheint im oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg eine Schwelle erreicht worden zu sein, die Ansporn zu Zusammenfassungen und Neukombinationen gab. Nicht nur im interdisziplinären Bereich übrigens, so z. B. in der Verbindung von Soziologie, Psychologie und Ethnologie oder Psychologie und Physik, sondern auch in der Aggressions- und Lernforschung, Kriegs- und Friedensforschung, Management-Wissenschaft und Sprachwissenschaft, in der Ökologie, Atomphysik, physikalischen Chemie und Biochemie.

 

Die ersten original deutschen Vorträge und Publikationen zu Informationstheorie, Kybernetik und Operations Research erschienen erst 1956/57, zu Systemanalyse, Systemtechnik und Systems Engineering nochmals zehn und mehr Jahre später.

 

Karl Jaspers fordert Verantwortung

 

Unmittelbar unter dem Eindruck des Zusammenbruchs des "tausendjährigen Reiches", das nur zwölf Jahre gedauert hat, schrieb der Philosoph Karl Jaspers im November 1945 im Geleitwort für eine neue Zeitschrift mit dem programmatischen Titel "Die Wandlung":

 

"Wir sind innerlich und äusserlich verwandelt in zwölf Jahren. Wir stehen in weiterer Verwandlung, die noch unabsehbar ist ... Da wir wieder frei miteinander reden können, ist die erste Aufgabe, wirklich miteinander zu reden. Das ist keineswegs leicht. Niemand von uns ist Führer, keiner ist Prophet, der gültig sagte, was ist und was zu tun sei ...

Wir müssen wieder wagen, verantwortlich zu sein, jeder für sich ...

Wir wollen gemeinsam suchen als freie Menschen, denen Wahrheit aufgeht, wenn sie einander vertrauen ...

Wir wollen lernen, als einzelne zwar streng mit uns zu sein, aber gelassen gegen den anderen zu bleiben. Wir wollen misstrauisch gegen dunkle Antriebe sein, sie der unerbittlichsten Prüfung unterwerfen, aber aus einem liebenden Vorurteil den anderen entgegenkommen.

Wir glauben nicht an sich ausschliessende 'letzte Standpunkte', sondern an den gemeinsamen Ursprung des Menschseins. So hoffen wir, auch in radikalen Auseinandersetzungen doch solidarisch miteinander zu werden.

 

Der einzelne ist er selbst nur, wenn auch der andere er selbst ist. Freiheit ist nur in dem Masse, als alle frei sind.

Miteinander bauen wir nicht nur die Welt unseres materiellen Daseins, sondern den Geist und die Sitte unserer Gesellschaft. Auch der Staat, auch die Ordnung der Millionen beginnt in den einzelnen. Aber der einzelne ist machtlos. Er bedarf des öffentlichen Geistes, der ihn trägt. Dieser Geist ist unser aller Verantwortung. Wir wollen in öffentlicher Diskussion uns der Bindungen bewusst werden, aus denen wir leben."

 

Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs verarbeiteten unter anderem in der Schweiz Max Picard, in Deutschland Wolfgang Borchert und Bert Brecht, in Frankreich Jean-Paul Sartre, in England Dylan Thomas und Evelyn Waugh, in den USA Norman Mailer, Irwin Shaw und James Jones.

 

1945-48: Entwicklungshilfe - Vereinigtes Europa - Weltregierungng

 

Weitere bemerkenswerte Ansätze der zweiten Hälfte der 40er Jahre waren die Entwicklungshilfe - durch die Schweiz etwa in Indien, Ceylon und Nepal - und der Aufruf Sir Winston Churchills am 19. September 1946 in der Aula der Universität Zürich zum Aufbau der "Vereinigten Staaten von Europa".

Ihm zur Seite stehen der Aufruf amerikanischer Wissenschafter "One World or None" (1946) und Albert Einsteins Idee einer Weltregierung. Der grosse Zürcher Physiker forderte: "Wir müssen unser Denken revolutionieren, unser Tun revolutionieren und den Mut haben, auch die Beziehungen unter den Völkern zu revolutionieren."

 

Die Schriftsteller Herbert Agyar und Giuseppe Borgese, der Schuldirektor Frank Aydelotte und der Harvard-Professor William Allan Neilson hatten bereits s 1938 ein „Committee on Europe“ gegründet. Schon im Mai 1940 war klar geworden, dass ihre Bemühungen für eine demokratische Regierung auf die ganze Welt auszudehnen war. Eine erste Deklaration erschien noch im selben Jahr in New York unter dem Titel „The City of Man“.

 

Im Herbst 1945 trat – hauptsächlich unter der fühlbaren Angst vor einem Atomkrieg - auf Initiative von Borgese und des Kanzlers der Universität von Chicago, Robert M. Hutchins, in Chicago erneut ein Komitee zusammen, das eine „World Constitution“ ausarbeiten wollte. Der Entwurf wurde zwar 1948 in 40 Sprachen übersetzt, fand aber nicht ungeteilte Zustimmung. Hutchins und seine Mitstreiter hofften, dass ihre Anstrengungen zur Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung für eine Welt-Bundesrepublik durch die Generalversammlung der UNO führen würde, doch es kam nie soweit.

 

Die Idee einer „Weltuniversität“ tauchte 1948 an einem Kongress in Stuttgart auf.

 

Neue Verinnerlichung

 

1947 konstatierte auch der führende deutsche Psychologe Philipp Lersch eine Krise. Als deren Kern stellte er heraus, dass "bei allem Gewinn, den die Errungenschaften der Zivilisation für die Gestaltung des äusseren Daseins brachten, das innere Leben des Menschen an Werten des Geistes und des Gemüts mehr und mehr verarmte“. Zusammen mit der "Verzweckung der Welt" sei eine "Entinnerlichung des Menschen" eingetreten, der Verlust der seelischen Einheit und die Vermassung. Das aber bedeute auch "Aufhebung der persönlichen Freiheit und Selbständigkeit".

 

Nach dem Untergang der faschistischen Ideologien suchte man nach einer Neuorientierung und fand sie in einer weitgehend konservativen Restauration, sowohl in Europa wie in den USA.A.

 

Als Gegengewicht zu den "irrationalen Kräften unserer Zeit" (Franz Alexander 1942), zum "Verlust der Mitte" (Hans Sedlmayr 1948) und zur Massenkultur (Max Horkheimer/ Theodor W. Adorno 1944/47; David Riesman 1950; Hendrik de Man 1951) sah man eine geistig-moralische Erneuerung (Wilhelm Röpke 1945), eine neue Verinnerlichung (Philipp Lersch 1947, David Riesman 1950), die "Erklärung der Menschenrechte" (UNO 1948) und die "Erziehung des friedlichen Menschen durch eine konservative Demokratie" (Willy Hellpach 1949).

 

Der Wiener Biologe Ludwig von Bertalanffy griff auf „organismische“ Ansätze der Vorkriegszeit zurück und skizzierte eine „allgemeine Systemlehre“ (1945), der Basler Biologe Adolf Portmann erneuerte Goethes Morphologie und Ganzheitsschau, und der in der Schweiz lebende Kulturphilosoph Jean Gebser skizzierte die vier „Mutationen“ des Bewusstseins und meinte: „Der Mensch ist das Ganze seiner Mutationen“ (1949).

 

Aldous Huxley und Arthur W. Hopkinson sowie Julius Tyciak und Carl Albrecht versuchten die Mystik wieder ins breitere Bewusstsein zu heben, die mit C. G. Jung verbundenen Karl Kerényi, Erich Neumann, Mircea Eliade und Gilles Quispel die alten Mythen resp. die Gnosis.

 

Daher verwundert es nicht, dass in den 50er Jahren noch die Strömungen der Vorkriegszeit den Zeitgeist bestimmten. So betraf etwa die Psychologie an deutschsprachigen Universitäten vorwiegend Gestalt- und Ganzheitspsychologie, Ausdrucks-, Begabungs- und Charakterkunde, die Philosophie Phänomenologie, Existenzphilosophie und philosophische Anthropologie.

 

1950er Jahre: neue Sprache, aber kaum neues Handeln

 

Siehe auch:    Musicals und Filme 1940-1970

                         Film und Mode

 

Andernorts waren freilich neuere Lebens- und Forschungsrichtungen aufgetaucht, in Frankreich etwa der Existenzialismus (Jean-Paul Sartre, Albert Camus, Jean Genet) und dann der Strukturalismus (Claude Lévi-Strauss). Sie wurden umrahmt vom "absurden Theater" (Arthur Adamov, Eugène Ionesco, Samuel Beckett; teilweise auch Harold Pinter und Edward Albee).

 

Die grossen Sänger der vierziger Jahre wie Bing Crosby und Frank Sinatra feierten auch in den fünfziger Jahren Erfolge. Sie traten, wie Mario Lanza, auch in zahlreichen Filmen auf.

 

Modisch tonangebend in den 1950er Jahren waren die Filmschauspielerinnen Audrey Hepburn und Brigitte Bardot. Beide trugen oft Ballerinas, Caprihosen (erfunden von Sonja de Lennart 1948) und Pferdeschwanz-Frisuren, weite schwingende Röcke, mitunter über steifen Petticoats (Christian Dior 1947; Anne Fogarty 1948), und später (um 1960) toupierte Haare. Brigitte Bardot machte auch das Bikini (Louis Réard 1946) in Europa bekannt. Marilyn Monroe und Jane Mansfield stöckelten auf Stilettos (Charles Jourdan 1951; Salvatore Ferragamo 1952; Roger Vivier 1952). Die frühen Filme mit Marlon Brando (1951-54) und die drei Filme mit James Dean (1955-56) machten die Blue Jeans in Europa salonfähig. Marlon Brando trug auch gerne ärmellose Unterleibchen oder T-Shirts und Motorradjacken.

 

Ebenfalls 1950-59 kamen immer neue Kunststoffe für Kleider, Unterwäsche und andere Textilien auf den Markt, etwa Orlon“, „Dacron“ („Terylene“), „Dralon“, „Diolen“, „Trevira“ und „Lycra“.

 

Die 1950er Jahre wurden dominiert von den Dramatikern Christopher Fry, Tennessee Williams und Arthur Miller. Jerome D. Salingers Erzählung „The Catcher in the Rye“ (1951; dt.: „Der Mann im Roggen“, 1954; „Der Fänger im Roggen“, 1962) blieb ein einmaliger Wurf. Einen längeren Atem hatten Saul Bellow und Graham Greene, Lawrence Durrell und Vladimir Nabokov.

 

In England entstand die Sprachanalyse (Gilbert Ryle, John Langshaw Austin), in den USA breiteten sich behavioristische Lerntheorien (Burrhus Frederic Skinner), neue sozialpsychologische Ansätze, experimentelle und statistische Methoden sowie die strukturell-funktionale Theorie in der Soziologie (Talcott Parsons, Robert King Merton) aus.

Kybernetik, Informationstheorie, Operations Research und Systemdenken warfen noch kaum öffentliche Wellen.

 

Das Jahr 1955 markierte einen bisher wenig beachteten Wendepunkt. Damals bezogen an der Bandung-Konferenz nicht weniger als 29 afrikanische und asiatische Staaten gegen Imperialismus und Kolonialismus, Rassendiskriminierung und Atomwaffen Stellung.

In Genf fand der erste Kongress über die friedliche Nutzung der Atomenergie statt. Der britische Aussenminister Sir Anthony Eden plädierte für eine atomwaffenfreie Zone in Mitteleuropa sowie gegenseitige Rüstungskontrolle.

In Lindau warnten 18 Nobelpreisträger vor den Gefahren einer atomaren Kriegsführung.

 

1954 hatte Aldous Huxley in den "Pforten der Wahrnehmung" seine Erlebnisse unter dem Einfluss des Rauschgiftes Meskalin beschrieben; im Oktober 1955 leiteten in San Francisco Allen Ginsberg mit der Lesung des Gedichtes "Howl" und Jack Kerouac mit seinem Angriff auf die Bourgeoisie, "On the Road" (dt. 1959; bald darauf: "The Dharma Bums", 1958; dt.: „Gammler, Zen und hohe Berge“, 1963) das Zeitalter der Beat-Generation ein.

Allen Ginsberg manifestierte, wie das Lexikon berichtet, in seiner Lyrik den Versuch, „durch ekstatische Lebensgestaltung dem Zwang der Konvention zu entrinnen“. Und die New York Herald Tribune bezeichnete "Unterwegs" als "Träume Amerikas in dem authentischen Gefälle eines Walt Whitman oder Thomas Wolfe, trunken vor Sehnsucht nach Leben".

William S. Burroughs verarbeitete seine Drogensucht und die Erlebnisse des Entzugs literarisch auf Zetteln. Zusammen mit Ginsberg und Kerouac gab er sie 1959 unter dem Titel  „Naked Lunch“ heraus (dt. 1962).

 

1954 war vom Negerschriftsteller und Exkommunisten Richard Wright "Black Power" erschienen und hatte sich der Oberste Gerichtshof der USA für die Aufhebung der Rassentrennung in öffentlichen Schulen und Verkehrsmitteln ausgesprochen, was fortan zu dauernden Unruhen führte. Im Dezember 1955 begann unter Leitung von Martin Luther King der Busstreik von Montgomery.

 

Mitte der fünfziger Jahre verunsicherten in den USA und England die Teddy-Boys und Rockers, in Frankreich die Blouson-noirs die Bürger.

 

Hingegen mussten sich die Europäer durch die Kinsey-Reporte (1948/53; deutsch 1953/54) nicht betroffen fühlen,

Dagegen führte die 1955 geschriebene und ein Jahr später im Buchhandel erschienene Dissertation des Münchner Pädagogen und Psychologen Otto Speck über „Kinder erwerbstätiger Mütter“ zur Diskussion der „Jugendverwahrlosung“.

 

In England wurde 1956 das Theaterstück des „angry young man“ John Osborn, „Look Back in Anger“, uraufgeführt; 1958 wurde es am Broadway gezeigt und auch verfilmt. 1957 gab Tom Maschler politisch-literarische Essays von acht „angries“ unter dem Titel „Declaration“ heraus. Helmut Schelsky sprach von der "skeptischen Generation".

 

Auch ökologische Besorgnis war in den USA wie in Europa verbreitet, nur lief sie noch unter dem Namen "Naturschutz". Sie betraf Ernährung und Gesundheit so gut wie Energie und Atomkraft, Umweltvergiftung und Landschaftszerstörung, Ausrottung von Tierarten und Lärm.

1958 zeichnete Günther Schwab ein breites Panorama unter dem Titel "Der Tanz mit dem Teufel" mit über 250 Literaturhinweisen.

 

Robert M. Hutchins hatte trotz dem mangelnden Echo auf seine Idee der Weltregierung den Kopf nicht hängen lassen. Er gründete unter anderem 1959 in Santa Barbara das Center for the Study of Democratic Institutions als „Gemeinschaft für Gelehrte“, welche Fragen der individuellen Freiheit, der internationale Ordnung, ökologischer Notwendigkeiten, der Rechte von Minderheiten und Frauen sowie eines lebenswerten Lebens diskutieren wollten.

Ebenfalls 1959 gründete Johan Galtung die „Abteilung Friedensforschung“ an der Universität Oslo. Die Universitäten Groningen und Stockholm folgten.

 

Amerikanisierung Europas?

 

Erst gegen Ende der 50er Jahre brachen die vorwiegend in den USA ausgebauten Erkenntnisse und Theorien als rasch anschwellende Sturzflut in Europa ein.

Vermittler für "Management" und "Marketing" waren etwa Peter F. Drucker und Herbert Gross, für die Werbung Ernest Dichter, für die Kybernetik Karl Steinbuch, Helmar Frank, Otto Walter Haseloff, Bernhard Hassenstein, Felix von Cube und Adolf Adam, für Operations Research Hans Paul Künzi und Heiner Müller-Merbach, für die Zukunftsforschung Ossip K. Flechtheim und Robert Jungk, für das Systemdenken Heinz Hermann Koelle, Helmut Krauch und Niklas Luhmann, für die Lerntheorien und den Programmierten Unterricht Werner Correll.

 

Lange vor '68: ein unruhiges Jahrzehnt

 

Siehe auch:    Musicals und Filme 1940-1970

                         Film und Mode

                         ca. 160 bekannte Musikgruppen der 1960er Jahre

 

Bereits Ende Oktober 1956 hatte Karl Jaspers im Studio Basel eine Radiovortrag unter dem Titel "Die Atombombe und die Zukunft des Menschen" gehalten. In gut einem Jahr erweiterte er ihn auf 500 Seiten und publizierte ihn unter demselben Titel (1958).

 

Im April 1958 organisierte das "Komitee für atomare Abrüstung", dem auch der Philosoph und Pazifist Bertrand Russell angehörte, den ersten "Ostermarsch" von London aus. Doch erst 1963 brachte das erste Atomteststop-Abkommen, 1968 den Atomwaffen-Sperrvertrag und 1972/73 die Verträge zum Verbot von Anti-Raketen und biologischen Waffen.

 

In New York hatte der Künstler Alan Kaprow 1958 das erste „Happening“ inszeniert. In Paris leitete der junge Modeschöpfer Yves Saint Laurent Ende Januar 1958 mit der Präsentation der „Trapez-Linie“ die Befreiung der Frau vom „Zwang der Wespentaille“ ein. Mary Quant entwarf im selben Jahr die ersten Minis.

 

Anfang Februar 1960 hielten in der amerikanischen Stadt Greensboro farbige Studenten erstmals ein Sit-in ab, um gegen die Rassentrennung in Restaurants von Warenhäusern zu protestieren; regelrechte Besetzungen von Warenhäusern im ganzen Land folgten.

In Paris liess der Maler Yves Klein auf einer Bühne nackte Frauen bemalen; ihre Farbspuren auf Leinwand und Papier galten als Kunstwerke ("Anthropométrie").

 

„Pop“ und entgegengesetzte Kunstrichtungen (1945-1975)

 

Seit 1920 sprach man bei populärer Musik ab und zu von „pop songs“, „pop ballads“ und dergleichen; 1936 bezeichnete man die Sängerin Deane Janis als „pop singer“ und 1949 den Sänger Nelson Eddy als „pop star“. Doch erst Mitte der 1950er Jahre wurde die Bezeichnung „pop“ für die unterschiedlichsten künstlerischen Darbietungen gebraucht. Seit 1953 publizierte – laut dem amerikanische Jahrbuch „Unicorn“ – ein Magazin jeden Dezember eine Liste „of the year’s top pop music and musicians“. 1956 führte die britische Zeitschrift „Melody Maker“ eine wöchentliche Hitparade der am meisten verkauften Schallplatten ein unter dem Titel: „Top of the Pops“.

Der Begriff „Pop art“ wurde erstmals 1957 in der BBC-Zeitschrift „The Listener“ verwendet. Pioniere dieser Kunstrichtung waren

• in England Richard Hamilton, Peter Blake und David Hockney

• in den USA Jasper Johns, Robert Rauschenberg und Roy Lichtenstein, Andy Warhol und Claes Oldenburg sowie Tom Wesselman.

Die Blütezeit der Pop-Kunst lag in den 1960er Jahren.

Während sich die Amerikaner der dargestellten billigen und bunten Werbe- und Konsumwelt unbeschwert, ja frech näherten, standen ihr die europäischen Maler (z. B. Wolf Vostell und Michelangelo Pistoletto) kritisch gegenüber.

 

In Europa wurde die amerikanische Pop-Art erstmals 1968 an der Documenta 4 in Köln einem breiteren Publikum vorgeführt.

 

Dazu gesellten sich „Op Art“ (Victor Vasarely, Bridget Riley, Wolfgang Ludwig) und „Concept Art“ (Sol LeWitt) sowie „Minimal Art“ (Robert Morris, Donald Judd, Dan Flavin) und „Land Art“ (Walter de Maria, Christo).

 

Seit dem Zweiten Weltkrieg hatte sich vor allem in Amerika der „abstrakte Expressionismus“ (der Begriff seit 1952) entwickelt. Er umfasste so verschiedene Künstler wie Jackson Pollock (1946-53: Action Painting), Mark Rothko und Barnett Newman (beide: Colour Field Painting), Seymour Lipton (New York School), Clyfford Still und Willem de Kooning.

 

Das Gegenstück war die Bewegung „Informel“ in Frankreich und Deutschland, in Spanien der „informalismo“ (Antonio Saura, Antoni Tàpies).

 

Eine beachtliche Breitenwirkung erreichte in den 1960er Jahren auch die Wiener Schule des sog. „Phantastischen Realismus“.

 

Lange vorbereitet, erlebte auch die kinetische Kunst in den 1960er Jahren eine neue Blüte (Yaacov Agam, Jesús Rafael Soto und Carlos Cruz-Diez, Pol Bury und Nicolas Schöffer, Jean Tinguely).

 

Unter dem Begriff Aktionskunst können schliesslich eine ganze Reihe vorwiegend europäische Strömungen der 1960er Jahre zusammengefasst werden, wie Situationismus, Happening und Performance, Fluxus, Environment, Body-Art sowie der Wiener Aktionismus.

 

siehe u. a. Thomas Hecken: Pop. Geschichte eines Konzepts 1955-2009. Bielfeld: transcript 2009.

 

 

1960/61 fanden in Europa Demonstrationen gegen den französischen Kolonialkrieg in Algerien statt.

Im Februar 1961 liessen sich Tausende von Atomwaffengegnern mit Bertrand Russell zu einem Sitzstreik vor dem britischen Verteidigungsministerium nieder. Der Atomphysiker Leo Szilard gründete den "Ausschuss für eine lebenswerte Welt", eine der ersten Bürgerinitiativen.

Inspiriert von der Schrift einer weiteren Frau, der amerikanischen Kulturethnologin Laura Maud Thompson (1961) sowie eines Sammelbandes, den der Ökologe Hugo Boyko im Auftrag der 1960 gegründeten World Academy of Art and Science herausgegeben hatte (1961), entstand an den amerikanischen Universitäten die Bewegung „Science for Mankind“: Wissenschaft für den Menschen.

 

1962 explodierte in der Wohnung des Philosophen Jean-Paul Sartre eine Bombe der algerischen Terrororganisation OAS. In München wurde das erste erotische Theater - ein Picasso-Stück - aufgeführt, und wegen zwei Schwabinger Gitarrenspielern kam es während mehrerer Tage zu stundenlangen "Strassenschlachten“.

 

In New York konnte erstmals eine Bürgerinitiative einen namhaften Erfolg buchen: Das von Jane Jacobs, der bekannten Kritikerin der amerikanischen Stadtplanung, geleitete "West Village Committee" brachte nach zweijährigen harten Auseinandersetzungen die Stadtverwaltung dazu, ihre Pläne zurückzuziehen.

 

Die Revolution in Schule und Elternhaus basiert unter anderem auf dem Bericht von A. S. Neill über sein jahrzehntelanges Experiment "Summerhill", der 1960 veröffentlicht wurde. Die deutsche Übersetzung von 1965 wurde freilich erst ein Erfolg, als sie 1969 mit dem Untertitel "Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung" bei Rowohlt erschien.

Den Anstoss zur Frauenbewegung gab Betty Friedans 1963 erschienene Analyse des "Weiblichkeitswahns" (dt. 1966), den Ausbruch der Studentenrevolten förderte Herbert Marcuses "One-Dimensional Man" (1964; dt. 1967). Vor allem sein Essay über "repressive Toleranz" (1965; dt. 1966) beeinflusste das Selbstverständnis des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) nachdrücklich.

Mit "Unsafe at any speed" leitete Ralph Nader 1965 die Konsumentenbewegung ein.

 

Über das amerikanische „Familienleben“ berichteten in drastischen Bestsellern ab 1963 Mary McCarthy, Norman Mailer, Tom Wolfe, Jacqueline Susann und Philip Roth.

1963 brachte die Beatles, den ersten Italo-Western und Rolf Hochhuts "Stellvertreter". Ingmar Bergmans Film „Schweigen“ und Mary McCarthys Roman "The Group" (dt.: „Die Clique“; verfilmt 1966) brachen Fronten auf, was sich zuerst in einer pseudosexuellen Emanzipation und Zensurzuckungen äusserte:

  • sexuelle Freizügigkeit und Aufklärungsserien in Illustrierten (Oswalt Kolle“ seit 1962 in der „Quick“; die ersten Filme über „Das Wunder der Liebe“ 1968),
  • der dänische Film „Weekend“ (1962; in Deutschland 1964) und
  • der schwedische Film „491“ (1963; in Deutschland 1964)
  • der Roman "Candy" (zuerst 1958, erneut 1964; dt. 1967; verfilmt 1968)
  • Arthur Millers Theaterstück “After the Fall” (geschrieben 1960; uraufgeführt 1964; als Fernsehfilm 1974),
  • Peter Weiss' Theaterstück "Marat/Sade“ (1964; verfilmt 1968) sowie
  • die Aufhebung der Zensur in den USA für Henry Millers "Tropic of Cancer" (1934) und, grösstenteils, für "Fanny Hill" (1749) und „Lady Chatterley’s Lover“ (1928) von D. H. Lawrence.

Bald darauf gaben Schweden und Dänemark die Pornographie frei.

 

Die Mode wurde 1964 erweitert durch den "Oben-ohne"- (Rudi Gernreich) und "Nude"- oder "Transparent"-Look" sowie den Minirock (Mary Quant bereits 1958; André Courrèges; Pierre Cardin) und den „Wonderbra“ (erfunden von der Kanadierin Louise Poirier). Courrèges stellte auch den „Weltraum-Look“ für junge Frauen vor; er verwendete dafür und auch später gerne Plastikmaterialien für Kleider und Schuhe.

Als Gegenbewegung schuf Barbara Hulanicki für Frauen den Hosenanzug, propagierte André Courrèges lange Hosen für Frauen für alle Gelegenheiten (1965) und Yves Saint Laurent "Le Smoking" für die Frau (1966). Die endgültige modische Gleichberechtigung der Geschlechter wurde 1967 vollzogen, als für Frauen Hosen und Jeans mit dem selben Vorderverschluss wie bei Männerhosen versehen wurden. Bald wurden diese Strömungen ergänzt durch die „Hot pants“ von Mary Quant (1969) und Ossie Clark.

Dass 1968 Frauen der amerikanischen „Women’s Liberation Front“ ihre Büstenhalter öffentlich verbrannt hätten, wird meist als Mythos bezeichnet. Dokumentiert ist nur, dass damals anlässlich der Miss-America-Wahl protestierende Frauen in Atlantic City „einengende“ Dessous, Stilettos, Haarspray, Perücken und falsche Wimpern in einen Abfallkorb („Freedom Trash Can“) warfen.

1971 erhielten die Schweizer Frauen als letzte Bewohnerinnen eines grösseren europäischen Landes das politische Stimm- und Wahlrecht.

 

In der Schweiz erschien 1963 von Karl Schmid „Unbehagen im Kleinstaat“ (Zürich: Artemis), 1964 von Georg Picht „Die deutsche Bildungskatastrophe“ (Olten: Walter) und von Max Imboden „Helvetisches Malaise“ (Zürich: EVZ-Verlag).

 

Im Sommer 1964 brachen Rassenunruhen in Harlem, New Jersey und Pennsylvania aus, im Herbst erhielt der radikale Negerführer Malcom X auf dem Campus der kalifornischen Universitätsstadt Berkeley Redeverbot, worauf die Studenten das "Free Speech Movement" gründeten. China zündete die erste Atombombe, und der Zwischenfall im Golf von Tonking verleitete die USA zum Engagement in Vietnam.

 

Im Herbst 1964 erhielt der radikale Negerführer Malcom X auf dem Campus der kalifornischen Universitätsstadt Berkeley Redeverbot, worauf die Studenten das "Free Speech Movement" gründeten.

 

Im Sommer 1965 ging der Song „I Can’t Get No Satisfaction“ der Rolling Stones um die Welt. Der erste Versuch von Tom Wolfe, den Zeitgeist zu spiegeln, erschien als Sammlung von Artikeln unter dem Titel „The Kandy-Kolored Tangerine-Flake Streamline Baby“ (dt. „Das bonbonfarbene tangerinrot-gespritzte Stromlinienbaby“, 1968), ein weiterer 1968 als „The Electric Kool-Aid Acid Test“ – auf Deutsch mit dem phantasielosen Titel „Unter Strom“ erst 1987.

Im Los Angeles-Stadtteil Watts brachen die ersten grossen Negerunruhen aus, deren Niederschlagung 34 Menschenleben forderte. Die Proteste gegen den Vietnam-Krieg griffen im Winter 1965/66 auch auf die Bundesrepublik über. In Amsterdam und Stockholm tauchten "Provos" auf.

Gegen Ende 1965 erregte das Theaterstück „Saved“ von Edward Bond wegen der Steinigung eines Säuglings in einem Kinderwagen Aufsehen. 1967 brachte Peter Stein die deutsche Version unter dem Titel „Gerettet“ im Werkraum der Kammerspiele München zur Aufführung. 1969 wurde es an den Basler Theatern aufgeführt.

 

Zu Idolen wurden nun Che Guevara, Ho Tschi Minh, Mao, Joan Baez und Angela Davis, Timothy Leary und Alan Watts. 1965 formulierte Allan Ginsburg das Motto „Flower power“.

 

Im "Sommer der Liebe" 1966 starten die Hippies (to be hip: eingeweiht sein) ihren Protest gegen den American Way of Life mit Be-ins und Love-ins („Make Love Not War“), im Herbst die "Black Panthers" ihre Schutzaktionen in Grossstadtghettos; Betty Friedan gründete die "National Organization of Women" (NOW).

 

Die weiteren Ereignisse sind bekannter: My Lai (März 1968), Ermordung Martin Luther Kings und Robert Kennedys. Einmarsch von Truppen des Warschau-Pakts in die Tschechoslowakei; Papst Paul VI. verkündete die Enzyklika "Humanae vitae".

 

siehe auch: Studentisches Rebellieren

 

1969 brachte die im Frühling 1968 gedrehten Filme „Easy Rider“ und „Midnight Cowboy“, den Film zum 1967 angelaufenen Musical „Hair“, das Woodstock-Festival und das Musical „Oh! Calcutta!“, die Unruhen, welche zum „Christopher Street Day“ führten, sowie bald darauf die Jesus People. aber auch die ersten Mondlandungen, das „Arpanet“, den Vorläufer des Internets, und die Kämpfe zwischen China und der Sowjetunion am Ussuri.

 

1968-70 entführte die „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP) die ersten Passagierflugzeuge. Nach mit unter zermürbenden Verhandlungen wurden die Geiseln freigelassen und die Flugzeuge gesprengt. Seit dem „Schwarzen September“ 1970 stand das ganze Jahrzehnt im Zeichen des Terrorismus.

Eine neue Dimension des menschlichen Verhaltens enthüllten 1972 das Massaker auf dem Flughafen Lod (31. Mai – die meisten der 26 Opfer waren Pilger aus Puerto Rico) und das Olympia-Attentat in München. Die deutsche „Bewegung 2. Juni“ ermordete 1974 Günter von Drenkmann, die „Rote Armee Fraktion“ (RAF) 1977 Siegfried Buback, Jürgen Ponto und Hanns Martin Schleyer, die italienischen „Brigate Rosse“ 1978 Aldo Moro.

 

Im Februar 1972 wurde das von Hansjörg Schneider unter Verwendung einer alten Alpensage gestaltete erotische Dialektschauspiel „Sennentuntschi“ am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt. Es erhitzte noch zehn Jahre später in einer Fernsehinszenierung die Gemüter.

 

Zukunftsforschung und Umweltschutz: Wechselbäder voll Optimismus und Pessimismus

 

Siehe auch:   Sensibilisierung auf Umweltschutz 1948-1973

                        Die 7 „goldenen Jahre“ der Visionen und Initiativen (1972-1978)

 

Beelendung beschleicht einen auch beim Durchblättern des Bücherberges, den uns die 60er und 70er Jahre oft in billiger Broschur hinterlassen haben. Was wurde da nicht alles behauptet und verkündet!

Horror- und Paradiesvisionen der Zukunftsforscher: die einen voll Begeisterung für Wissenschaft und Technik, die andern voll Angst und Warnungen, untermalt mit graphischen Darstellungen, Tabellen und minutiösen Zahlenangaben, aber auch mit mehr oder weniger vagen oder absurden Vermutungen und hochfahrenden Plänen.

Klagen über die ungeheuere Zerstörungskraft von Atombomben stehen nahtlos neben solchen über die "ununterbrochene Flut von Skandal-, Sex- und Verbrechergeschichten", die dem Durchschnittsbürger vorgesetzt wird (z. B. bei Dennis Gabor in "Inventing the Future" 1962).

 

Fast explosionsartig breitete sich 1970 die "Doomsday"-Literatur zu den zahlreichen ökologischen Katastrophen aus. Wohl noch nie wurden Bücher so schnell übersetzt oder zusammengeschustert. Einen Überblick über die lange Vorgeschichte gab Emil Egli in seinem Buch "Natur in Not". Am ETH-Symposium "Schutz unseres Lebensraumes" zeichneten 55 Referenten die betrübliche Lage der Gegenwart.

Doch die Flaggen "Umweltschutz" und bald auch "Lebensqualität" wurden nur ein halbes Jahrzehnt hochgehalten, dann versanken sie zusammen mit Zukunftsprognosen, Computersimulationen, Friedensund Konfliktforschung im Strudel der Rezession, (Nur "Energie" blieb oben.)

 

Die letzten Ausläufer bildeten in der Schweiz die Schlussberichte der "Gesamtverkehrskonzeption" (GVK-CH, 1977) und der "Gesamtenergiekonzeption" (GEK-CH, 1978). Was ist davon geblieben?

Die Empfehlung der GVK lautete: „Nur noch gesamtheitliche Betrachtungsweise des Verkehrs“, diejenige der GEK: „Schonung von Landschaft, Gewässern und Luft sowie Schonung der Umwelt im umfassenden Sinne, z. B. auch im Blick auf Reserven und Nachwelt“.

Zur gleichen Zeit erschienen die Berichte der Kommission für den Entwurf einer neuen Bundesverfassung (1977) und über das interdisziplinäre Nationalfondsprojekt "Neue Analysen Wachstum-Umwelt" (NAWU) unter dem Titel "Wege aus der Wohlstandsfalle" (1978).

Auch sie verpufften beinahe so wirkungslos wie später die Berichte, die US-Präsident Carter ("Global 2000", 1980) und Exkanzler Willy Brandt ("North-South", 1980) ausarbeiten liessen.

 

Was einst eine breite Grundströmung zur Verbesserung der Umweltsituation gewesen war und auch Politiker und Unternehmer zu Bekenntnissen und Absichtserklärungen veranlasst hatte, wurde durch andere Erfordernisse gebremst. Die Anliegen wurden abgedrängt und nur noch von kleinen Gruppierungen weiterverfolgt; seit etwa 1978 laufen sie unter dem Etikett "Die Grünen". Das gab sie längere Zeit der Lächerlichkeit preis und erlaubte den Aufbau von realpolitischen Gegenpositionen.

 

Kosmische Perspektive des Konservatismus

 

Siehe auch:    Wende nach Innen: Neukonservativismus und New Age

 

Dabei hatte sich die Umwelt-Perspektive als durchaus verträglich mit dem konservativen wie technokratischen Weltbild gezeigt. Noch ganz im Banne der Rettet-die-Erde-Welle formulierte einer der beredtsten Anwälte des Konservatismus, Gerd-Klaus Kaltenbrunner, 1974:

 

"Konservative Theorie nimmt ihren Ausgang vom Menschen und versteht sich als Beitrag zur Kunst, ein Mensch zu sein. Sie enthält aber auch die Einsicht, dass der Mensch kein isoliertes Wesen ist. Das mag trivial klingen ...

Dass der Mensch kein isoliertes Wesen ist, besagt: Er lebt in Systemen. Eines dieser Systeme ist die Gesellschaft mit ihren verschiedenen Teilsystemen wie Schule, Unternehmen, Gewerkschaften, Politik und so weiter. Und das System Gesellschaft ist wieder Teil des internationalen Systems, das, wenn auch ohne politische Zentrale, die gesamte Menschheit umfasst.

Doch die menschliche Gattung ist nicht die ganze Welt. Nicht nur besitzt sie ... eine Natur, die der Auflösung in Geschichte widersteht; sie selbst ist Teil einer umfassenderen, unabhängig von ihr bestehenden Natur und auf diese unaufhebbar angewiesen.

Wer vom Menschen angemessen sprechen will, muss auch von der Umwelt als Menschen sprechen. So mündet ... Anthropologie in Ökologie. Konservative Theorie ist blind ohne politische Ökologie, ohne ein Konzept von dem Gesamtsystem 'Umwelt', ohne eine über das rein Zwischenmenschliche hinausgehende Umwelt-Ethik mit langfristigen Zielprojektionen.

 

Es ist dies, könnte man sagen, die kosmische Perspektive des Konservatismus. Hier liegt auch seine grundsätzliche Differenz zu den politischen Ideologien des Liberalismus und Sozialismus, die, sei's mit individualistischem, sei's mit kollektivistischem Akzent, anthropozentrisch orientiert sind."

 

Die kosmische Perspektive sei dem Konservativismus von jeher eigentümlich gewesen, behauptet Kaltenbrunner. Sie bedeute eine "Revolutionierung unserer gesamten Denkungsart":

"Sie bedeutet, dass politisches Handeln, gesellschaftliche Planung und Rechtsschöpfung nicht länger allein von den aktuellen Bedürfnissen konkurrierender Gruppen oder dem Gegensatz Individuum und Gesellschaft ausgehen können, sondern darüber hinaus bei jedem Schritt sowohl die Zukunft der menschlichen Gattung als auch die aussermenschliche Natur als 'Partner' mit eigenem Anspruch berücksichtigen müssen."

 

Neues Bewusstsein: Kybernetik des Lebendigen

 

Siehe auch:   Vernetztes Denken

                        Ganzheitliches Denken und Handeln

                        Ganzheitliche Managementansätze in der Übersicht

 

Im selben Jahr, 1974, versuchte Frederic Vester "das kybernetische Zeitalter" einzuläuten. Es stellt die Fortsetzung des schon von Leonardo da Vinci praktizierten neuplatonischen Traums dar, im "Buch der Natur" richtig zu lesen und daraus Organisations- und Steuerungsmechanismen sowie Konstruktionen abzuleiten.

Freilich liegen sich bei Vester Faszination und Verhängnis des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts dauernd in den Haaren.

 

„Es ist an der Zeit, uns die Gesetze der Natur zu eigen zu machen, mit denen sie schon längst so komplizierte Abläufe steuert, wie sie uns erst seit kurzem in der Verflechtung von Energieverbrauch, Ballungsräumen, Verkehr, Produktion, Konsum, Abfall, Stress, Zivilisationskrankheiten und vielem anderen so sehr zu schaffen machen.

Wollen wir diese Gesetze verstehen und anwenden, so werden wir ein neues Bewusstsein benötigen und damit auch ein neues Selbstverständnis, das von vornherein die Möglichkeit ausschliesst, wie bisher nur in einer Richtung zu denken und zu handeln, das sich von einem eindimensionalen linearen Denken auf eine höhere Dimension erhoben hat, auf ein Denken und Handeln in verflochtenen Wirkungen und grossen Zeiträumen."

 

Die Natur ist und war schon immer kybernetisch; nun muss auch der Mensch in einer "geistigen Evolution" kybernetisch denken und handeln lernen. Das heisst, wir sollten nicht jede Teilerkenntnis bereits "technisch" umsetzen, bevor wir sie in ihrem Zusammenhang annähernd durchdacht haben.

Wir sollten die tausendfältigen Regelkreise der Natur nutzen, nicht durch Gen- und Grosstechnologie, Chemie, Beton und Monokulturen zerstören. Das erfordert Einsicht in einige „Grundprinzipien des Lebendigen":

  • die Bestimmung des Handelns von der Zukunft (z. B. vom Bauplan) her, nicht von der Vergangenheit oder augenblicklichen Erfordernissen
  • das Regelkreisprinzip der negativen Rückkoppelung, und zwar in offenen Systemen, die miteinander in Wechselbeziehung stehen
  • das Prinzip der Symbiose, der Kombination geeigneter Einzelsysteme zum Zwecke des gegenseitigen Profits durch Stoff-, Energie- und Informationsaustausch
  • das Recycling als Wiedereinführung alles Produzierten und Verbrauchten in einen erneuten Kreislauf
  • Polyvalenz und Pluralismus statt Fixierung und Spezialisierung
  • Übergang von Wachstum in stationäre Phasen mit Differenzierung statt weiterer Vermehrung.

 

Vester glaubte damals an die Macht der Information, vor allem der naturwissenschaftlichen Information. "Hier kann man durchweg mit sachlichen Argumenten operieren, mit Tatsachen, mit Naturgesetzen ... Informationen aus der Realität, aus der Natur der Sache wirken durch Sachzwang, nicht durch Meinungszwang."

Von diesem Sachzwang erhoffte er sich - "wiederum auf die dabei mitspielende Kybernetik vertrauend - eine stärkere Bewusstseinsänderung als z. B. durch jede noch so gut gezielte Polemik".

 

Hatte nicht schon Karl Jaspers 1945/46 ähnliche Hoffnungen gehegt?

"Wissenschaftlich sein, das heisst mit den Gründen zu wissen; unwissenschaftlich ist das Hinnehmen fertiger Meinungen."

Oder: "Nicht Überreden ist die Haltung wissenschaftlicher Auseinandersetzung, sondern gemeinsames Ringen um das Wahre auf dem Wege zur Gewinnung zwingender Einsicht."

Und: "Wir strengen alle Kräfte an, mit den Wissenschaften unser in dem Umsturz notwendiges neues Bewusstsein hervorzubilden."

Doch später musste er erkennen: "Unsere Hoffnung auf eine Wiedergeburt in der Not ... scheint heute wie eine Naivität unpolitischer Kinder."

 

Politische und psychologische Naivität

 

Zur politischen Naivität kommt bei Vester wie bei vielen Naturwissenschaftern die psychologische: der Glaube an die Möglichkeit sicheren und vor allem umfassenden Wissens, wirksamer Information und "bewussten Lenkens unseren menschlichen Geschicks auf diesem Planeten“.

 

Aber auch Philosophen unterliegen der psychologischen Blauäugigkeit. Karl Jaspers hoffte 1945 bei der "Erneuerung der Universität" (Heidelberg) werde unter der Voraussetzung von Lehr- und Lernfreiheit "verantwortliche Selbständigkeit", "lebendige Kommunikation" und "geistiger Kampf" möglich.

20 Jahre später entwarf Jürgen Habermas - nachdem er einige Jahre in Heidelberg Philosophie gelehrt hatte - folgende Vision: In einer emanzipierten Gesellschaft, die die Mündigkeit ihrer Glieder realisiert hätte, würde sich "die Kommunikation zu dem herrschaftsfreien Dialog aller mit allen entfaltet haben, dem wir das Muster einer wechselseitig gebildeten Identität des Ich ebenso wie die Idee der wahren Übereinstimmung immer schon entlehnen. Insofern gründet die Wahrheit von Aussagen in der Antizipation des gelungenen Lebens."

 

1981 präzisierte Habermas seine Vorstellungen in seiner weit über tausendseitigen "Theorie des kommunikativen Handelns", der er 1984 weitere 600 Seiten "Vorstudien und Ergänzungen" nachschob. 1985 sprach er immer noch vom "zwanglosen Zwang der besseren Einsicht", die in der Verständigung wirksam wird.

 

Moderne Physik im Sog von New Age

 

Siehe auch:   Vom Hippie zum New-Age-Guru: Fritjof Capra

                        Wie alt ist New Age?

 

Ebenfalls 1974 hatte Fritjof Capra eine Untersuchung fertig gestellt, welche erstaunliche Parallelen zwischen moderner Physik und östlicher Mystik herausarbeitete: "The Tao of Physics". Am Ende des ersten Kapitels schreibt er:

 

"Die folgenden Kapitel zeigen, dass die Grundelemente der östlichen Weltansicht die gleichen sind, die auch die moderne Physik hervorbringt. Sie wollen geltend machen, dass östliche, allgemeiner gesagt: mystische Gedanken einen folgerichtigen und relevanten philosophischen Hintergrund zu den Theorien der modernen Naturwissenschaften liefern; ein Weltverständnis, in dem die wissenschaftlichen Entdeckungen des Menschen mit seinen geistigen Zielen und seinem religiösen Glauben völlig harmonieren.

Die beiden Grundthemen dieser Anschauung sind die Einheit und der Zusammenhang aller Phänomene und die durch und durch dynamische Natur des Universums. Je tiefer wir in die submikroskopische Welt eindringen, desto mehr wird uns klar, wie der moderne Physiker gleich dem östlichen Mystiker jetzt die Welt als ein System untrennbarer, einander beeinflussender und sich ständig bewegender Komponenten und den Menschen als einen wesentlichen Bestandteil dieses Systems sieht.

 

Die organische, 'ökologische' Weltanschauung der östlichen Philosophien ist zweifellos einer der Hauptgründe für deren neuerliche, ungeheure Popularität im Westen, besonders bei der Jugend. In unserer westlichen, immer noch von der mechanistischen, zersplitterten Weltansicht beherrschten Kultur sieht eine wachsende Anzahl von Menschen diese Zersplitterung als den Grund für die weitverbreitete Unzufriedenheit in unserer Gesellschaft an, und viele haben sich dem östlichen Weg der Befreiung zugewandt."

 

Was Capra im zweiten Abschnitt anspricht, ist die in den 60er Jahren hauptsächlich in Kalifornien entstandene "New-Age"-Spiritualität. Nach Marilyn Ferguson (1980) wurde daraus eine weltumspannende "Verschwörung im Zeichen des Wassermanns".

Alle, die sich von "gewissen Grundkonzeptionen des westlichen Denkens losgesagt" haben, dürfen sich dazu zählen. Sie sind, wie Capra 1982 verkündete, Träger der "aufsteigenden Kultur". Diese vereint in der ökologischen Perspektive, im "Systembild des Lebens" Ost und West.

 

1945 war für Karl Jaspers die "weitere Verwandlung" noch unabsehbar. Sie hat in ungezählten Bereichen auf positive, aber auch negative Weise stattgefunden. Wohin hat sie uns geführt? Wird sie weitergehen, oder sind wir erstarrt?

Es bleibt zu hoffen, dass weitere Verwandlungen aus dem "gemeinsamen Ursprung des Menschseins" sich zum Guten wenden.

 

 

Literatur 1941-2006

 

 

Die ersten vier Kapitel stammen aus einem viel längeren Manuskript „Den ‚Aufbruch der vierziger Jahre’ nutzen“ (Winter 1973/74);
der Rest bildet die Betrachtung „Innerliche und äusserliche Verwandlungen seit 1945“; ca. Mai 1988 an die „Neue Zürcher Zeitung“ geschickt; nicht erschienen; hier leicht ergänzt)

 



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