HomeÄgyptische und mesopotamische Schöpfungsmythen

                    und biblische Schöpfungsberichte

 

Siehe auch:   Vom Mythos zum Logos I

                        Vom Mythos zum Logos II

                        Indische und chinesische Schöpfungsmythen

                        Wie die Götter Modelle schaffen und verwenden

 

 

Geschrieben im Winter 1973/74

 

Ein Blick auf die Kosmologie

 

Wenn Hegels "Wissenschaft der Logik"(1812/16) einerseits die Entwicklung eines "Systems der Totalität" (V, 348), anderseits "die Gedanken Gottes vor der Schöpfung" darstellt, und wenn die griechischen Stoiker einerseits den Kosmos, das wohlgeordnete Weltall, anderseits aber auch die praktischen Wissenschaften als System betrachteten, dann kann ein Blick auf die Kosmologie mancherlei interessantes enthüllen.

 

Wie vertrauenswürdig sind Texte?

 

Erste Voraussetzung hiefür ist das Vertrauen, das ein Wissenschafter in die Arbeit der andern Wissenschafter setzen muss. Im vorliegenden Falle also das Vertrauen darauf, dass Hermann Glockner [1] und Franz Wiedmann [2] mit den "Gedanken Gottes vor der Schöpfung" einen authentischen Ausspruch Hegels wiedergeben, obwohl beide keine Quellen dafür angeben, Vertrauen im weiteren darauf, dass die Fragmente der Stoiker dem Originalwortlaut bei den Autoren entsprechen, richtig übersetzt und interpretiert worden sind, Vertrauen schliesslich darauf, dass die Kosmologien in den Mythen und Philosophien des Altertums ebenso richtig aus Texten rekonstruiert, übersetzt und gedeutet worden sind.

 

In die Vertrauensproblematik gerät heute überdies jeder kritische Wissenschafter, wenn er nur schon sorgfältig die verschiedenen Definitionen desselben Begriffs oder Themenbereiches vergleicht, die in verschiedenen Lexika und Wörterbüchern, Hand- und Lehrbüchern anzutreffen sind. Welchen kann er trauen?

 

Um ein Beispiel zu nennen: Darf ein Nichtphysiker etwa die Behauptung aus dem "Lexikon der Physik" [3] verwenden, dass die träge Masse das "Fühlorgan" des Körpers für das metrische Feld in Raum und Zeit, die schwere Masse das "Fühlorgan" des Körpers für das gravische Feld sei?

 

Die Kosmologie fragt nun: Wie sind Masse und Körper, Raum und Zeit, metrisches und gravisches Feld entstanden, was war überhaupt am Anfang? Nach einem populär gewordenen Buchtitel können wir heute sagen: "Im Anfang war der Wasserstoff" [4].

 

Das Urgewässer

 

In den frühesten Mythen (Pierre Grimal 1967) des fruchtbaren Halbmondes vom Zweistromland bis zum Nil war am Anfang das Urgewässer oder der Abgrund (Chaos).

 

Es taucht auch in der biblischen Schöpfungsgeschichte auf. Bemerkenswerterweise ist in der ganzen Bibel kein Hinweis darauf zu finden, dass Gott die "Urflut", die Wasser oder die Tiefe geschaffen hätte [5], auch nicht die Finsternis [6] und die Luft - Geist, Luft, Odem ist er selbst [7].

 

Viele Mythen tauchen wieder in der Bibel auf

 

Mindestens ebenso erstaunlich ist, dass alle wichtigen Mythen dem unbefangenen und von Interpretationen unbelasteten Leser in der Bibel wieder entgegentreten. Dabei sind freilich auch die Textrekonstruktionen und Übersetzungen - wir halten uns im folgenden an die Zürcher Bibel - bereits Interpretationen.

 

Der grundsätzliche Streitpunkt ist natürlich die Frage, ob die Bibel als Gottes Wort von Gott selbst dem Menschen gegeben sei, dass der Mensch sie also in Wortinspiration, ohne ein Jota daran verändert zu haben niederschrieb, womit Gottes Wort auf alle Zeiten unverrückbar feststeht, oder ob die Bibel ein historisch gewachsener Kanon von Überlieferungen darstellt.

Erstere Ansicht vertritt in neuerer Zeit etwa Friedrich Weinreb (1966), letztere etwa Martin Buber.

 

Obwohl, wie Gershom Scholem schreibt, der religiöse Urantrieb des Judentums von jeher als Gegenschlag gegen die Welt des Mythos angesehen wurde, finden sich in der Bibel zahlreiche Mythen. Und der Mythos ist für Buber die einzig mögliche Form der Darstellung menschlicher Erfahrungen von höchstem Wert: Mythos ist die nährende Quelle aller wahrhaften Religiosität, die lebendige Kraft der jüdischen Gotteserfahrung.

Deshalb ist Buber froh, dass bei der Redaktion der Bibel in den Zeiten um 500 v. Chr. der "durch eine vom Geist des offiziellen spätjüdischen Priestertums inspirierte Körperschaft" erfolgte Versuch einer Ausmerzung alles Mythischen [8] nicht vollständig gelang. "So finden sich in allen Büchern der Bibel versprengte Adern des edlen Erzes" [9].

 

Schöpfung aus dem Nichts?

 

Der zweite Streitpunkt ist die Schöpfung. Ist sie eine solche aus dem Nicht, wie 2. Makk. 7, 28 als einzige Bibelstelle [10] nahe legt? Oder muss man sich daran halten, dass nirgends [11] von der Schöpfung der Urflut und der Finsternis die Rede ist? Dennoch wurde die creatio ex nihilo auf dem 4. Laterankonzil 1215 unter Innozenz III. als Dogma angenommen.

 

Das Problem des Nichts könnte vielleicht durch die Beachtung der ersten Verse der Genesis erhellt werden:

"Bereschit bara Elohim ...". ("Im Anfang schuf [Gott] den Mehrzahlbegriff Elohim [in dem Schöpfer und Geschöpf zusammenkommen können]".)

Nach Alexandre Safran (1966, 260) fehlt in diesem Satz das Subjekt; dem Verb im Singular folgt als Akkusativ-Objekt ein Plural: Elohim. Der Schöpfer ist also zuerst ohne Name und Zahl, "der Verborgene, Geheimnisvolle, Unaussprechliche".

 

Das erinnert an den ägyptischen Gott Amun, der auf die selbe Art charakterisiert ist und auch mit dem Nichts in Verbindung gebracht wird (ägyptisch Niu, hebräisch: Aijin).

Amun war einer der vier Doppelgötter, die in der Lehre von Hermopolis auf einer aus den Urgewässern auftauchenden "Insel der Flamme" erscheinen:

der erste ist das Urgewässer selber,

der zweite "der Unendliche",

der dritte "die Finsternis".

 

Auch am Anfang der Genesis finden wir also diese Vierheit, sofern wir "wüst und öde" - nach Safran (1966, 202) "formlos und leer", nach Buber "Irrsal und Wirrsal" -, also das Tohuwabohu, als "Endlosigkeit" betrachten.

Amun wurde dann im Mittleren und später auch im Neuen Reich offiziell zum höchsten Gott, meist zusammen mit dem Sonnengott Rê als Amun-Rê.

 

Die Luft trennt Himmel und Erde

 

Der Geist Gottes, der über den Wassern schwebt, erinnert, da Ruach Hauch, Luft, Wind bedeutet [12], an die Mythen, in denen die Luft sich zwischen Himmel und Erde schiebt, um sie voneinander zu trennen.

In der ägyptischen Lehre von Heliopolis ist dies Schu, der zusammen mit seiner Gefährtin Tefnut (Feuchtigkeit) als erstes Götterpaar vom ersten Gott Atum (der im Urgewässer existiert) gezeugt wird. Schu schiebt sich zwischen das zweitgeborene Götterpaar Himmel und Erde. Auch Atum wird häufig mit dem Sonnengott Rê in Verbindung gebracht, ferner mit dem Falkengott "Horus des Horizonts".

 

In den sumerischen Mythen trennt gleichermassen der "Herr das Windes", Enlil, die beiden aus dem Wasser geborenen "Zwillinge" Himmel und Erde voneinander.

 

Das schöpferische Wort und der Odem

 

Die ersten zwei Verse der Genesis stellen das Programm oder Inhaltsverzeichnis dar. Das ergibt sich schon daraus, dass die "wüste" Erde in Gen. 1, 9 noch von Wasser bedeckt ist, das erst von ihr weggewiesen werden muss.

Die erste Tat ist das Licht. Das erinnert wiederum an die vier Doppelgötter, die "Achtheit von Hermopolis": es sind "die Väter und Mütter, die das Licht geschaffen haben".

 

Der biblische Gott schafft Licht, Himmel und Erde, Vegetation, Gestirne und Tierwelt durch das Wort [13]. Er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da (Ps. 33, 9; 148, 5). Und das Wort bleibt auf ewig (Ps. 119, 89).

Das schöpferische Wort steht in engstem Zusammenhang mit dem Atem, dem Hauch, dem belebenden Odem. Durch den Hauch sind die Gestirne gemacht (Ps. 33, 6; Hiob 26, 13); der Geist oder Odem belebt die Erdenwesen (Gen. 2, 7; 6, 17; 7, 15; Hiob 33, 4).

 

Das erinnert erneut an Ägypten, wo der "Unsichtbare", Amun, von der Mythologie auch als wirksamer und mit Lebenskraft erfüllter Atem der Luft aufgefasst wird (Pierre Grimal, 1967, 47, 49).

Dieser Gedanke wird in der dritten grossen ägyptischen Lehre, derjenigen von Memphis ausgebaut. Der im Urgewässer lebende Ptah hat acht schöpferische Potenzen; eine davon ist der Gott Ur (Der Grosse), der Atum entspricht, aber auch wieder Ptah selbst ist. Er "vollendet sein Schöpfungswerk kraft der beiden Fähigkeiten, die integrierende Bestandteile seiner Natur sind: durch das Herz als Sitz des Verstandes, der die Dinge begreift, und durch die Zunge als Organ des Befehls, die das schöpferische Wort ausspricht" (Pierre Grimal, 1967, 48f). Durch Einsicht und Wille schafft er so, da auch Atum ist, die "Neunheit von Heliopolis", die andern Götter, die Menschen und alles, was die Erde erfüllt.

 

Genauso hat auch der biblische Gott "durch Weisheit die Erde gegründet, den Himmel durch Einsicht festgestellt" (Spr. 3, 19; 8, 22ff; Jer. 10, 12; 51, 15), den Himmel mit Weisheit geschaffen" (Ps. 1365); er hat überhaupt alle seine Werke in Weisheit geschaffen (Ps. 104, 24) - auch den Menschen (Weish. 9, 2).

 

Die Namengebung

 

Ebenfalls eng mit dem Wort ist die Namengebung verbunden. Der biblische Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht, die "Feste", welche das Wasser oben und das Wasser unten trennt, Himmel (auch Ps. 8, 3), das Trockene Land und die Ansammlung der Wasser, welche das Trockene freigegeben haben, Meer.

 

Diese Namengebung spielt in den sumerischen Mythen eine bedeutende Rolle: Das Aussprechen des Namens kommt einem Schöpfungsakt gleich. Mit der Bestimmung des Namens erhielt zumindest der Mensch auch den Lebensatem.

Im babylonischen Weltschöpfungsepos hängt die Namengebung ebenfalls mit der Existenz und zugleich mit dem Schicksal, der Bestimmung, zusammen.

 

Kampf gegen das Chaos

 

Anklänge an dieses Epos finden sich auch an anderen Stellen der Bibel. Leitmotiv fast aller Mythen ist ja die Errichtung von Ordnung. Dies geschieht durch den Kampf gegen das Chaos, das meist durch die Wasser versinnbildlicht wird.

 

Im babylonischen Epos nun kämpft Marduk gegen das Meeresungeheuer Tiamat, eine weibliche Urgottheit, "die Mutter des Abgrunds, die alles formt". Ebenso kämpft der ägyptische Himmels- und Lichtgott Horus gegen Seth, den Gott der entfesselten Elemente, der Sonnengott Rê gegen die Schlange Apophis, der Wettergott der Hethiter gegen einen Drachen,und der ugaritische Gewittergott Baal besiegt einen Meeresgott.

 

Davon berichtet noch die Bibel (Ps. 74, 13f; 89, 11;Jes. 51, 9), wo die "Bande der Tiamat",  die Dämonen als Bewohner der Wasser (Hiob 26, 5) oder "Helfer Rahabs" (Hiob 9, 13) ebenfalls mitbesiegt werden.

Dass Marduk den Leichnam des besiegten Meeresungeheuers in Himmel und Erde aufspaltete, zeigt sich in den Formeln: "Du hast das Meer zerspalten" (Ps. 74, 13) und "Bist du es nicht, der Rahab [weiblich] zerhieb und den Drachen durchbohrte?" (Jes. 51, 9).

 

Weisheit und Werk

 

Mit der Präzisierung: "Durch seine Einsicht schlug er Rahab nieder" (Hiob 26, 12) wird die Voraussetzung der Ordnung näher bestimmt. Marduk wird als "der Weiseste der Götter" bezeichnet. Und es ist die bereits erwähnte biblische Weisheit, die von sich sagt: "Von Ewigkeit her bin ich gebildet, von Anbeginn, vor dem Ursprung der Welt. Noch ehe die Meere [14] waren, ward ich geboren" (Spr. 8, 23f).

Als "Werkmeister" geht die Weisheit Gott bei seinem Schöpfungswerk zur Hand (Weish. 9, 9) - als "seines Waltens Erstling". Die "Gedanken Gottes vor der Schöpfung?

 

Mit dem "Werk" werden nun in der Bibel weitere Mythen aufgenommen, die häufig als technomorph bezeichnet werden. Gott schuf die Erde nicht nur durch das Wort und die Einsicht, sondern auch durch Kraft (Jer. 10, 12; 51, 15), und das hängt wiederum zusammen mit den Händen.

Erde und Himmel sind seiner Hände (Ps. 8, 7; 92, 5; 102, 26;Jes. 45, 11f) oder Finger (Ps. 8, 4) Werk.

 

Dass Gott wie ein Baumeister zu Werk gegangen ist, findet sich an verschiedenen Orten, am ausdrücklichsten gerade dort, wo er auf seine Einzigkeit pocht, in Jesaia 40, 12ff. Das könnte seinen Grund darin haben, dass, damit die Ordnung eine einheitliche sei, nur ein Schöpfer am Werk sein kann, und damit sie rational verständlich sei, die Schöpfung streng nach den Regeln einer Baukunst errichtet werden muss.

 

Es gibt eine einzige Stelle, die aus diesem Rahmen fällt, eine Reminiszenz an Marduks Kampf mit Tiamat in Hiob 26: Nach dem Sieg über das Wasserungeheuer und sein Gefolge, die "Schatten", oder nach anderen Übersetzungen "Hingestreckten" oder "Riesen", liegt der sumerisch-babylonische Abgrund offen vor Gott (auch Spr. 15, 11), und nun spannt er "den Norden aus über der Leere und hängt die Erde über das Nichts" (Hiob 26, 7).

 

Abgesehen davon vollzieht sich die Schöpfung von Himmel und Erde in zwei Etappen oder auf zwei Weisen. Zuerst gilt es, die Erde, das Land aus der Urflut hervorkommen zu lassen und zwar durch das Wort. Die Wasser müssen sich an einem Ort sammeln (Gen 1, 9); sie werden durch des "Donners Stimme" (auch Hiob 26, 14; 40, 4 ; vgl. 2.Mose 19, 19 und Ps. 18, 14) von den Bergen vertrieben (Ps. 104, 7). Gott setzt ihnen Schranken (Spr. 8, 29; Jer. 5, 22) oder Grenzen (Ps. 104, 9), "bis wo sich scheiden Licht und Finsternis" (Hiob 26, 10).

 

Er hat das Meer mit Toren verschlossen (Hiob 38, 8), den Ozean in Kammern gelegt (Ps. 33, 7) und zwar durch das Wort: "Bis hierher und nicht weiter" (Hiob 38, 10). So werden die Berge geboren (Ps. 90, 2) oder festgestellt (Ps. 65, 7) und die Täler gesenkt, an den Ort, den Gott ihnen weist (Ps. 104,8).

 

In eins damit geht es darum, die Erde zu "machen" (Spr.8, 26; Jes .45, 12), genauer: ihre Grundfesten zu legen (Spr. 8, 29; Jer. 31, 37), sie auf Pfeiler (1. Sam 2, 8;Hiob 9,6; 38, 6; Ps. 154,5) zu gründen (Hiob 38, 4; Ps. 102, 26; Jes. 44, 24), und zwar auf die Wasser (Ps. 136, 6) sie also zu befestigen (Jes. 42, 5; 44, 18).

Über dieser Erde ist der Himmel gebaut oder festgestellt (Spr. 8, 27), genauer: ausgespannt (Hiob 9, 8; Jes. 42, 5; 44,24; 45, 12; 48, 13; Jer. 10, 12). Das Himmelsgewölbe ist auf die Erde gegründet (Amos 9, 6), und insofern die Erde mit allem, was sie erfüllt, "auf Meere gegründet, auf Ströme festgestellt" ist (Ps. 24, 2; ähnl. 136, 6), ist das Gewölbe abgesteckt über der Urflut (Spr. 8, 27). Dabei könnte sein, dass auch Wasser über dem Himmel ist [15].

 

Der biblische Gott thront über den andern Göttern

 

Auffallend ist, dass meist unmittelbar bei der Formel, Gott habe Himmel und Erde "gemacht" (Ps.  121, 2;124, 8; 146, 6), auf die Tatsache hingewiesen wird, dass er es allein getan hat, dass er der einzige Gott sei, z. B. 2. Mose 20, 11 und 3; 1. Kön. 8, 23; 1. Chr. 16, 26; Ps. 96, 5; 102, 26 und 16; Jes. 44, 24 und 6ff; 45, 12 und 5ff, 16, 18ff; 115, 15 und 2ff.

Daher: "Dein ist der Himmel, dein auch die Erde; der Erdkreis und was ihn erfüllt - du hast sie gegründet" (Ps. 89, 12; 5. Mose 10, 14; Jes. 66, 1; Ps. 24, 1; 50, 12; 115, 16)

 

Gerade in Psalm 89 ist freilich eine weitere Reminiszenz, diesmal an den ugartischen Gott El (von daher auch der Name Elohim), aufgenommen: das Thronen über einer Götterversammlung (Ps. 89, 6ff), das auch an anderer Stelle vorkommt (1. Kön. 22, 19ff; Hiob 1, 6ff; Ps. 82, 1). Der biblische Gott unterwirft die fremden Götter, die Götter der Heiden seinem Gesetz (Ps. 97, 7; Jes. 42, 17; 44, 11; 45, 16).

 

Dieses Präsidieren einer Gefolgschaft ist wiederum ein Prozess, der sich in den Mythen des fruchtbaren Halbmondes herausgebildet hat, etwa bei Amun-Rê und Marduk. Damit einher geht die "Assimilation" der verschiedenen Götter durch einen einzigen Universalgott, meist den Sonnen- oder Himmelsgott.

 

Dabei geht die Bewegung von den Einzelgöttern aus: In Ägypten nannte sich etwa der Krokodilgott von Fayum Sebek-Rê, der Falkengott Month nahm den thebanischen Namen Month-Rê an, der Widergott Chnum von Elefantine wurde Chnum-Rê genannt (Pierre Grimal, 1967, 78); in Babylonien hiess es: "Sin ist Marduk als Erleuchter der Nacht; Schamasch ist Marduk in bezug auf Recht; Adad ist Marduk in bezug auf Regen, usw." (Carl Clemen, 1966, 58).

 

Der biblische Gott als Donner- und Wettergott

 

Auch der biblische Gott hat zahlreiche andere Götter assimiliert oder ihre Aufgaben übernommen: Der Sonnengott Elams, Nachunte, hiess der "Tag-Schaffer" (Günter Lanczkowski, 1972, 84); der ugaritische Baal regelt und verkörpert die atmosphärischen Vorgänge und Niederschläge (Pierre Grimal, 1967, 137).

An letzteres erinnern z. B. 2. Mose 19 und 20; 1. Kön. 18; Hiob 36ff.

 

Der biblische Gott

  • "fährt durch die Steppen einher" (Ps. 68, 5; vgl. Jes. 40, 3; Mat. 3, 3; Joh. 1, 23)
  • auf Wolken und Flügeln des Sturmes (Ps. 104, 3; ähnl. 18, 10f; 99,1; vg. auch 83, 16),
  • schafft Wolken (Hiob 38, 9; Spr. 8, 28; auch Ps. 148, 4?),
  • holt den Wind herauf (Ps. 135, 7),
  • schleudert Blitze [16] (Hiob 36, 32; 38, 35; Ps. 144, 6; 18, 15; 97, 4; Weish. 5, 21; vgl. auch Ps. 50, 3; Off 11, 19),
  • lässt hageln (2. Mose 9, 18ff; Josua 10, 11; Ps. 78, 47; 105, 32; Weish. 5, 22),
  • spendet Regen (Hiob 28, 26; 36, 27ff; Ps. 65, 11; 68, 9f; 104, 13; 147, 8; Amos 5, 8; 9, 6).

 

Zweimal lautet die Formel: "Beim Rollen seines Donners erbrausen die Wasser am Himmel; auf sein Geheiss ziehen Wolken herauf vom Ende der Erde; Blitze schafft er zum Regen und holt den Wind hervor aus seinen Kammern" (Jer. 10, 13 und 51, 16).

 

Damit der biblische Gott aber nicht mit Licht-, Sturm- und Regengöttern identifiziert wird, genügt es nicht, nur zu postulieren, er sei grösser als alle andern Götter (1. Chr. 16, 25f; Ps. 95, 3; 96, 4; 97, 7 und 9; 135, 5), sondern es muss betont werden, dass es keinen andern gibt (5. Mose 4, 35; 6, 4; 32, 12 und 39; 1. Sam. 2, 2; 2. Sam 7, 22; 1. Chr. 17, 20; Ps. 18, 32; 86, 8ff; 113, 5; Jes. 40-48; Jer. 10, 6f; Off. 1, 8 und 17; 21, 6;22, 13), dass der Mensch keine andern neben ihm haben solle (2. Mose 20, 3; 5. Mose 5, 7).

 

Die Idee des einen Gottes

 

Der Monotheismus ist also nicht einfach da, er muss vielmehr ständig neu errungen werden. Dabei hat sich freilich die Idee eines einzigen Gottes schon lange vorbereitet.

 

Bereits in der ägyptischen "Lehre für Merikare" ist stets singularisch von Gott (neter) die Rede:

"Wohlbehütet sind die Menschen, die Herde Gottes.

Er hat Himmel und Erde zu ihrem Gefallen geschaffen.

Er hat des Urwassers Kraft gebändigt;

er hat Lebensodem für ihre Nasen geschaffen.

Sie sind seine Ebenbilder, hervorgegangen aus seinem Leibe.

Er geht am Himmel für ihre Herzen und fährt einher, sie zu schauen.

Er hat für sie die Pflanzen und Tiere geschaffen,

die Vögel und Fische, um sie zu ernähren" (Günter Lanczkowski, 1972, 17).

 

Erst etwa 700 Jahre später versuchte der ägyptische König Amenophis IV. (um 1400 v. Chr.) mit dem Monotheismus Ernst zu machen. Doch der Einsetzung der Sonnenscheibe "Aton" als alleiniger Gott war nur kurzer Erfolg beschieden. Erstaunlicherweise findet sich aber zur selben Zeit in Babylonien ein ganz ähnlicher Sonnenhymnus auf die Strahlenscheibe Schamasch (Carl Clemen, 1966, 55).

Kurze Zeit später ist in einer Dichtung, die an das Buch Hiob gemahnt, auch wieder nur von einem Gott ("Mein Gott") die Rede (Carl Clemen, 1966, 57f). Schliesslich ist der höchste Gott in Ugarit, "der eigentliche Gott", El, der "Vater der Jahre" wie in Daniel 7. El wurde von Baal abgelöst, dessen Name "Herr" bedeutet.

 

Die Israeliten huldigten lange Zeit dem Baal

 

Die um 1250 v. Chr. unter Mose aus Ägypten auswandernden israelitischen Stämme bekannten sich zu einem einzigen persönlichen Gott, der in der Offenbarung am Sinai den Bund mit dem auserwählten Volk geschlossen hatte. Doch im 9. Jahrhundert wurden in den Reichen Israel und Juda phönizische Gottheiten eingeführt und verehrt. Erst um 450 v. Chr. vermochte der von Esra zusammengestellte und eingeführte "Pentateuch" (oder das Heiligkeitsgesetz, die "Thora") die Baalkulte endgültig zu verdrängen.

Die Texte stammen aus der Zeit des 10. bis 6. Jahrhunderts vor Christus. Der älteste Teil, den "Jahwisten" zugeschrieben, schildert die Welt vom Paradies bis zum Turmbau zu Babel und die Geschichte Israels von Abraham (1700 v. Chr.) bis zur Eroberung Palästinas durch Josua.

"Die Schöpfung der Welt" (Gen. 1, 1 bis 2, 4) wird einer Priesterschrift des 6. Jahrhunderts v. Chr. zugeschrieben.

 

Die Schöpfung als handwerkliche Baukonstruktion

 

Die Errichtung der Weltordnung muss vom Menschen nachvollzogen werden. Eine Voraussetzung dafür ist der Abbau des aus einer steinzeitlichen Geister- und Wesenvielfalt hervorgegangenen Pantheons der Götter in den ersten Hochkulturen. Dieser Prozess kulminiert im "Ich bin, der ich bin" (2. Mose 3, 14; 6, 2; Jes. 41, 4; 42, 8; Off .1, 8), wobei aber Anklänge an die frühere Göttervielfalt durchaus bestehen bleiben.

 

Die zweite Voraussetzung für die Erkenntnis der Weltordnung ist, dass diese von dem einen Gott nach klaren Regeln, auf handwerkliche Weise gemäss überall gleichermassen geltenden Gesetzen eingerichtet ist.

Reminiszenzen an den Vorgang des Zeugens und Gebärens [17] fehlen daher fast völlig in der Bibel. Einzig das Meer kam aus dem "Mutterschoss" (Hiob 38, 8), die Weisheit spricht: "...ward ich geboren" (Spr. 8, 24f), und zum König Israels spricht der Herr: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt" (Ps. 2, 7; vgl. Ps. 89, 27f; 2. Sam. 7, 14; 1. Chr. 17, 13).

 

Gerade auf den Wassern aber und mit der Weisheit setzt das Bauen ein. Insofern die Weisheit ein "menschenfreundlicher Geist" ist (Weish. 1, 6), ist sie auch Gottes Geist (s. o.), der alles umfasst (Weish. 1, 7; Jer. 23, 24); "heilbringend sind die Werke der Schöpfung" (Weish. 1, 14). König Salomo ist es nun, zu dem der Geist der Weisheit kam, "so dass ich den Bau des Weltalls und das Wirken der Elemente verstehe" (Weish. 7, 17).

 

Aber auch astronomische Kenntnisse vermittelt ihm die "Werkmeisterin aller Dinge", ferner ein Wissen um "die Natur der Lebewesen und die Triebe der wilden Tiere, die Macht der Geister und die Gedanken der Menschen, die Unterschiede der Pflanzen und die Kräfte der Wurzeln" (Weish. 7, 20), ja sogar um die Zukunft (Weish. 8, 8).

 

Ordnung der Welt nach Mass, Zahl und Gewicht

 

Schlüsselwort für die Konstruktion der Welt ist nun: " Du hast alles geordnet nach Mass, Zahl und Gewicht" (Weish. 11, 20). Genauere Angaben finden sich in der Bibel nicht, jedoch Beschreibungen des Bauvorgangs und der technischen Hilfsmittel.

Für die Erde werden Grundfesten gelegt (s. o.), Pfeiler eingesenkt und ein Eckstein gelegt (Hiob 38, 6); dem Meer werden Tor und Riegel gesetzt (Hiob 38, 10), es wird wie im Schlauche gefasst, und die Urflut wird in Kammern gelegt (Ps. 33, 7). Eine Messschnur wird verwendet, nicht nur zur Vermessung der Erde (Hiob 38, 10), sondern auch zur Verteilung der Völker (Ps. 78, 55; vgl. Jer. 31, 39).

Das Abstecken des Himmelsgewölbes wird in der Elberfelder Bibel als Abmessen eines Kreises über der Fläche der Tiefe beschrieben (Spr. 8, 27). Der ausgespannte Himmel wird meist mit einem Zeltdach verglichen (Ps. 104, 2) [18], und zwar wie ein Zelt zum Wohnen (Jes. 40, 22; ähnl. Hiob 36, 39). Dort hat Gott seinen "Söller gezimmert über den Wassern" (Ps. 104, 3) [19]. Auch der Sonne hat er ein Zelt gesetzt, "und sie, wie ein Bräutigam geht sie hervor aus ihrer Kammer, läuft freudig wie ein Held die Bahn. Sie geht auf an einem Ende des Himmels und läuft um bis wieder an das Ende"( Ps. 19, 6f).

 

Gott hat nicht nur der Erde ihre Masse bestimmt und die Wolken gezählt (Hiob 38, 5 und 37), er hat auch dem Himmel seine Gesetze bestimmt, führt er doch die Sterne des Tierkreises heraus zu ihrer Zeit (Hiob 38, 32), denn er hat die Zahl der Sterne bestimmt und ruft sie mit Namen (Ps. 147, 4; Jes. 40, 26). Er hat nicht nur Mess-Werkzeuge wie Spanne, Hohlmass und Schnellwaage (Jes. 40, 12; vgl. Spr. 16, 11) verwendet, sondern hat seine Schöpfungen sogar erprobt:

 

"Als er dem Wind seine Wucht zuwog

und den Wassern ihr Mass bestimmte,

als er dem Regen sein Gesetz gab

und seine Bahn dem Wetterstrahl,

da hat er sie gesehen und erforscht [20],

sie hingestellt und auch erprobt [21]" (Hiob 28, 25ff).

 

Wie sieht der Mensch die Schöpfung?

 

Das ist eine der Antworten auf Hiobs Fragen "Wo ist die Weisheit?". Eine andere, die unmittelbar anschliesst, lautet:

"Siehe, die Furcht des Herrn (Ps. 111, 10; Spr. 1, 7; 9, 10; 15, 33; 1. Sam. 15, 22f), das ist Weisheit,

und Böses meiden (Spr. 16, 17), das ist Erkenntnis" (Hiob 28, 28).

 

Daran erinnerte sich noch Kant, auf dessen Grabstein die Worte stehen:

 

"Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir".

 

In Jesaia 40, 26 heisst es: "Erhebet eure Augen zur Höhe und schaut: wer hat jene geschaffen?" und in Prediger 12, 13: "Die Summe des Ganzen höre: Fürchte Gott und halte seine Gebote" (5. Mose 6, 2; 10, 12f; vgl. auch Micha 6, 8; Ps. 50).

 

Da der Mensch in die Ordnung der Welt gestellt ist, gelten für ihn dieselben Gebote wie für die Welt. "Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen" (Ps. 33, 11). Er gab dem Himmel und den Gestirnen eine Ordnung (Ps. 148, 6) [22], die ewig bleibt (Jer. 31, 36), aber auch der Erde (Jer. 33, 25), und er hat sein Gesetz auch ins Innere der Menschen gelegt, in ihr Herz geschrieben (Jer. 31, 33; Ez. 11, 19f).

 

Dieselbe Ordnung durchwaltet Schöpfung und Mensch

 

Es ist wichtiger, dass die Welt geschaffen wurde und in Ordnung gehalten wird, als wie sie geschaffen wurde. Noch wichtiger aber ist, dass es dieselbe Ordnung ist, die den Kosmos und den Menschen durchwaltet.

Ein Versuch, diese Ordnung darzustellen ist Psalm 119. Er ist nach dem hebräischen Alphabet aufgebaut. Freilich ist darin nur von Gesetzen, Vorschriften [23], Befehlen, Satzungen, Geboten, Ordnungen und Gerichten die Rede, welche als Gottes Wort auf den Menschen Bezug haben. Dieses Wort bleibt in Ewigkeit (Jes. 40, 8; 1. Pet. 1, 25), steht fest im Himmel.

Im hebräischen Alphabet ist nun jeder Buchstabe mit einer Zahl verbunden. Wenn also der Psalm, der von den Ordnungen handelt, streng nach der Abfolge dieser Zahlen aufgebaut ist, dann zeigt sich darin die Auffassung, dass Gott nach dieser Ordnung auch die Welt aufgebaut hat. Dies weist der chassidische Denker Friedrich Weinreb eindrücklich nach, indem er den "Sinn der Bibel nach der ältesten jüdischen Überlieferung" darstellt: Es ist der "göttliche Baupan der Welt" (Zürich: Origo 1966). Er geht von der Überlieferung aus: "Gott schaute in die Tora und schuf mit ihrer Hilfe die Welt" (a. a. O.19, 73, 376).

Und wenn das Lernen des Menschen am Ursprung seinen Anfang nimmt (a. a. O. 221), dann bilden die Kenntnisse "ein geschlossenes System, das den Beweis seiner Wirklichkeit in sich trägt, nicht anders wie das Universum selbst" (a. a. O. 25f).

 

Wäre also die Weltschöpfung die Schaffung eines Systems, die Bildung von Ordnung aus dem Chaos, nach einem bestimmten Bauplan? In der Tat bestimmt eine solche Vorstellung die Naturwissenschaft von den alten Griechen über die Physiker des Barock bis auf den heutigen Tag [24]. Noch Einstein betonte verschiedentlich, er könne nicht glauben, dass Gott würfelte, denn "dann brauchten wir erst gar nicht nach Gesetzen zu suchen" [25].

 

Wer kann es fassen?

 

Einstein spricht von Suchen. Und tatsächlich sind die Gesetze des Kosmos und des Menschen nicht leicht zu finden. Weinrebs Bericht über den "göttlichen Bauplan der Welt" gibt einen Bericht, der andere Gesetze als die Naturgesetze enthüllt, tiefere. Auch Bibelstellen weisen darauf hin, dass naturwissenschaftliche Ergründung an kein Ende kommt: Die Himmel droben sind nicht zu ermessen und die Grundfesten der Erde drunten nicht zu ergründen (Jer. 31, 37).

 

Eine zweite Warnung liegt darin, dass zwar "fest und verlässlich ist, was du bezeugst" (Ps. 93, 4), dass Gott also das Recht nicht verdreht (5 .Mose 32, 4; 2. Chr. 19, 7; Hiob 34, 10ff; Ps. 51, 6) - "Doch die Donnersprache seiner Macht - wer fasst sie?" (Hiob 26, 14), "Gott ist erhaben, wir begreifen es nicht" (Hiob 36, 26), "welcher Mensch vermag den Willen Gottes zu erkennen, oder wer wird es erfassen, was der Herr verlangt?" (Weish. 9, 13) [26].

Wir können nur sagen: "Das ist von dem Herrn gefügt! Wir können nichts dazu sagen, weder Gutes noch Schlimmes" (1. Mose 24, 50).

Dies war wiederum noch Einstein einsichtig, der zu seiner eigenen Formel "Gott ist raffiniert, aber boshaft ist er nicht" später meinte: "... Wer weiss, vielleicht ist er doch auch ein wenig boshaft!" [27].

 

 

Anmerkungen

 

1 in: Die europäische Philosophie von den Anfängen bis zur Gegenwart. Stuttgart: Reclam 1958, 767ff.

2 in: Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1965, 48.

3 unter "Masse" in dtv-Lexikon der Physik. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, Band 6, 1970, 81.

4 Hoimar von Ditfurth: Im Anfang war der Wasserstoff. Hamburg: Hoffmann & Campe 1972.

5 Das "Meer" in 2. Mose 20, 11 meint wohl die Meer benannte "Ansammlung der Wasser" neben dem Trockenen, also nicht die Urflut (1. Mose 1, 2; 7, 11; 8, 2; 49, 25). Die Elberfelder Bibel hat für Urflut: Tiefe (ausser Ps. 33, 7).

6 Jes. 45, 7 meint mit "Licht bilden und Finsternis schaffen" wohl Tag und Nacht, wie bei Ps. 104, 19ff, Jer. 31, 35 und 33, 25 sowie 1 .Mose 1, 3-5 und 14-18; ähnl. wohl auch Ps. 18, 12.
Vgl. weiter Hiob 38, 19f; auch bei Ps. 74, 16 ist nur vom Hinsetzen von Leuchte und Sonne die Rede, ebenso Ps. 136, 7ff, Amos 5, 8.

7 Es heisst ja auch nicht: Im Anfang war Gott ... ; vgl. überdies Hiob 34, 14f; Weish. 1, 7; ferner Ps. 139, 7ff; Jer. 23, 24.

8 Auch Ernst Topitsch: Vom Ursprung und Ende der Metaphysik. 1972, 63

9 Nach Roy Oliver: Martin Buber, der Wanderer und der Weg. Heidelberg: Lambert Schneider 1968, 28.

10 Vgl. auch Heb. 11, 3; Röm. 1, 20.

11. Auch nicht von der Schöpfung des Todes; vgl. Ez. 18, 23ff, 33, 11; Weish. 1, 13.

12. vgl. Pred. 11, 5; Ez. 37; Joh. 3, 8; Off 11, 11

13 Vgl. Gen. 1; Weish. 9, 1.

14 Die Elberfelder Bibel hat "Tiefen"

15 Wasser über der Feste (Ps. 148, 4); die Elberfelder Bibel hat "oberhalb der Himmel". Für Feste als Himmel vgl. Ps. 8, 2f und Gen. 1, 8.
Laut Gen. 1, 6f scheidet Gott mit dem Himmel die Wasser über und unter ihm. Vgl. weiter Hiob 26, 8ff.

16 Die Elberfelder Bibel verweist auf wörtlich: Licht (Hiob 36, 32; 37, 3 und 11 und 15).

17 Vergleiche die Formel: "Dies sind die Geburten" (Gen. 2, 4; 6, 9; 11, 10; 37, 2). Ferner Weinreb, 1966, 71ff.
Interessant ist, wie "machen" und "schöpfen" häufig zusammen auftreten, z. B. Gen. 1, 26 und 27; 2, 2-4; Jes. 44, 24; 45, 12 und 18.

18 Vgl. zum Zelt auch Jes. 54, 2; Herb 8, 5; das heilige Zelt 2. Mose 29, 42; 33, 7; Weish. 9, 8; Apg. 7, 4.

19 Die Elberfelder Bibel hat "in" den Wassern; dem widerspricht auch etwa Ps. 9, 8ff; 28,3; 93; Amos 9, 6; zur Wohnung Gottes auch 2. Mose 25ff; 1. Kön. 8.

20 Die Elberfelder Bibel hat "tat sie kund, oder durchzählte sie"

21 Die Elberfelder Bibel hat "durchforscht"

22 Die Elberfelder Bibel hat "Satzung"; bei Hiob 38, 33 wie die Zürcher Bibel "Gesetze"

23 Die Elberfelder Bibel hat für Vorschriften: Zeugnisse; für Befehle: Vorschriften (in 118: Satzungen); für Ordnungen: Rechte (in 22: Zeugnisse; in 75: Gerichte; in 91: Verordnungen); für Satzung(en) in 93: Vorschriften, in 162: Wort.

24 Vgl. Fritz Krafft: Geschichte der Naturwissenschaft I. Freiburg i. Br: Rombach 1971, 44 ff.

25 Carl Seelig: Albert Einstein. Zürich: Europa 1954, 219.

26 Vgl. Hiob 5, 9; 9, 10; 42, 3; Ps. 40, 6; 72, 18; 92, 6; 136, 4; 139, 6 und 17 f; 145, 3; 147, 5; Spr. 16, 9; 19, 21; Jes. 40, 13 und 28; 46, 10; Weish. 17,1; vgl. aber etwa Weish. 9, 17; 13, 5.

27 Carl Seelig: Albert Einstein. Zürich: Europa 1954, 219.

 

 

 

Literatur

 

Carl Clemen (Hrsg): Die Religionen der Erde (1949). München: Goldmann Taschenbuch 1966, Bd. 1.

Alexandre Safran: La Cabale. 1960;
dt.: Die Kabbala. Gesetz und Mystik in der jüdischen Tradition. Bern: Francke 1966.

Pierre Grimal (Ed.): Mythologies. Paris: Larousse 1963;
dt.: Mythen der Völker. Frankfurt: Fischer Bücherei, 3 Bde 1967, erneut 1977.

Friedrich Weinreb: Der göttliche Bauplan der Welt. Der Sinn der Bibel nach der ältesten jüdischen Überlieferung. Zürich: Origo 1966 (aus d. Holl.).

Günter Lanczkowski (Hrsg.): Geschichte der Religionen. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 1972.

 

Weitere Literatur siehe:

Mythologie – mythology/ myths

Religionen



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