Vom Umweltschutz zur Lebensqualität
geschrieben im November 1974 erschienen in: Schweizer Rundschau 74 (Januar/ Februar 1975), 1, 8-17 etwas gekürzt unter dem Titel: „Was heisst, wie bestimmt und wie verbessert man Lebensqualität?“ in: Neue Zürcher Zeitung, 18./19. Januar 1975 – Faksimile-Nachdruck in: IS-Information, 4/1975, April 1975, 62-66 (Institut für Stadtforschung, Wien) gekürzt in: Universitas 30 (April 1975), 4, 399-408
dazu einige Zitate, die nirgendwo erschienen
siehe auch: Sensibilisierung auf Umweltschutz, 1948-1973
rot = was in der Schweizer Rundschau gegenüber „Universitas“ zusätzlich erschien (in der NZZ fehlte nur der grosse rote Block am Anfang)
Was für die fünfziger Jahre Europa- und Antiatombewegung und für die sechziger Jahre „ausserparlamentarische Opposition", Hochschulreform und -revolte, „antiautoritäre Erziehung" und sexuelle Freizügigkeit, das sollte, so schien es zu Beginn, für die siebziger Jahre der „Umweltschutz" bedeuten.
[Schnell überwand die machtvoll einsetzende Bewegung „Rettet die Erde" den Ruf, eine blosse Modeströmung zu sein, und die von Amerika nach Europa zurückkehrende Erkenntnis, dass es darüber hinaus um den Menschen und seine „Lebensqualität" gehe, fasste 1972 in Parteiprogrammen und wissenschaftlichen Diskussionen rasch Fuss.]
Im Europäischen Naturschutzjahr 1970 setzte sich die Bewegung „Rettet die Erde“ machtvoll durch und überwand rasch den Ruf, eine blosse Modeströmung zu sein. Zwei Jahre später wurde auch hierzulande erkannt, dass es nicht nur um die Umweltqualität, sondern um die „Lebensqualität“ überhaupt gehen muss.
So hoffnungsvoll der Kampf gegen die „Bedrohung unseres Lebensraumes“ - so bereits der Titel einer Artikelfolge im Frühling 1969 in der „NZZ“ - und die „Diktatur des wirtschaftlichen Wachstums“ im Sinne einer „demokratischen Kontrolle des technologischen Fortschritts“ - zwei Formeln aus einer Europarats-Konferenz im April 1972 - anhob und so rasch beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland die „Lebensqualität“ in die Parteiprogramme Einzug hielt - siehe dazu den gewichtigen, 1974 von der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen herausgegebenen Sammelband „Lebensqualität?“, u. a. mit Beiträgen von Jeanne Hersch, Emil Küng, Hermann Lübbe und Gerhard Schmidtchen -, so schnell kam auch ein massiver Rückschlag: der Erdölschock des Herbstes 1973. Erwartungen wie Anstrengungen wurden unverzüglich zurückgeschraubt, befürchtete man doch allenthalben, es ginge nur noch um das „Überleben“.
Zwar hat sich die Aufregung mittlerweile etwas gelegt, gelang es doch, mit weiterhin verfügbarem Öl die Wogen der Unsicherheit, ja Angst zu glätten, doch es bestehen keine Zweifel darüber, dass die Bemühungen um eine 'weltweite Pflege und Förderung der „Lebensqualität“ starke Einbussen hinnehmen mussten. Die Frontkämpfe drehen sich heute um Konjunktur und Teuerung, Stagnation, Inflation, Rezession und Arbeitslosigkeit einerseits, die Erschliessung neuer Energie-, Rohstoff- und Nahrungsmittelquellen anderseits.
Die Wende vom Umweltschutz zum qualitativen Wachstum
So ist die „Lebensqualität“ nach kurzem Vorprellen wieder ins zweite Glied gerückt. Dabei ist das deutsche Wort, ebenso wie „Umweltschutz“, erst 1970 geprägt worden und sind die beiden Begriffe im Englischen nicht viel älter. Wie eng sie zusammenhängen, erhellt aus Richard Nixons Aufruf und Plan zur Hebung der „Qualität des Lebens“ Anfang 1970.
Prof. Dr. Emil Egli berichtet in seinem Buch „Natur in Not“ (1970) darüber: „Es ist ein Gesamtprogramm zum Kampf gegen die Umweltverschmutzung, wie man es bisher nicht gehört hat. 37 Programmpunkte wollen dafür sorgen, dass Luft und Wasser, Stadt und Landschaft als Elemente des menschlichen Lebensraumes nicht mehr der Sorglosigkeit des einzelnen und der Wirtschaft preisgegeben sind. Bereits hat der ‚Council on Environmental Quality’ Studienaufträge erhalten. Vorschriften für den Automobilbau und die Benzinbereitung zielen die Luftreinigung an, und die Frist ist der zuständigen Industrie auf das Jubiläumsjahr 1975 angesetzt.“
Die Besorgnis um die bedrohte Umwelt kam auch an der Frankfurter Buchmesse desselben Jahres zum Ausdruck: Die Gemeinschaftsausstellung der amerikanischen Verleger stand ausschliesslich unter dem Motto „The Quality of Life“. Wort und Sachverhalt „Lebensqualität“ hielten dennoch nur langsam Einzug in die Diskussion in deutschsprachigen Landen. Erst 1972 tauchten sie allenthalben auf, beispielsweise am 2. St. Galler Symposium über wirtschaftliche und rechtliche Fragen des Umweltschutzes, und zwar in Zusammenhang mit dem „qualitativen Wachstum“, das an die Stelle der masslosen Vermehrung von Produktion und Bau, Investition und Konsum treten sollte. [Die Forderung wurde laut, es müsse die „Diktatur des wirtschaftlichen Wachstums“ gebrochen werden.]
Pioniere dieser Wachstumskritik sind John Kenneth Galbraith („The Affluent Society“, 1958; deutsch: „Gesellschaft im Überfluss“, 1959) und Vance Packard („Die geheimen Verführer“, 1957, dt. 1958, und „Die wehrlose Gesellschaft“, 1964). Galbraith soll auch als erster - im Dezember 1963 - den Begriff „Quality of Life“ geprägt oder zumindest populär gemacht haben, worauf diese „bildhafte Formulierung“ (Helmut Swoboda: „Die Qualität des Lebens“, 1973) von Präsident Johnson als Zielvorstellung in einer Botschaft zur Lage der Nation verwendet wurde.
Mit Hilfe von Simulationsmodellen, die unter Verwendung einer am Massachusetts Institute of Technology (MIT) von Jay W. Forrester entwickelten Computer-Sprache „Dynamo“ elektronisch durchgerechnet wurden, konnten auf Initiative des „Club of Rome“ Anfang der siebziger Jahre die „Grenzen des Wachstums“ genauer bestimmt werden. Diese Studien erregten weltweites Aufsehen. Freilich sind manche Vorschläge schon wieder überholt. Ganz unfreiwillig hat sich in vielen Bereichen bereits ein „Nullwachstum“, wenn nicht gar eine „Gesundschrumpfung“ eingestellt, allerdings mit teilweise unerfreulichen Auswirkungen wie Reduktion der Entwicklungshilfe, Blockierung von Reform- und anderen Projekten, Abbau von sozialen und Dienstleistungen.
Materielle Grundlagen und soziale Faktoren
Eine kurze Rekapitulation zeigt, worum es ging. Forresters „World Dynamics“ (1971; deutsch: „Der teuflische Regelkreis“, 1972) stellt ein „dynamisches weltweites Modell vor, in dem die Auswirkungen · des Bevölkerungswachstums, · der Kapitalinvestitionen, · des geographischen Lebensraums, · der Rohstoffvorräte, · der Umweltverschmutzung und · der Nahrungsmittelproduktion miteinander in Beziehung gesetzt sind“. Das sind gewissermassen die materiellen Grundlagen, auf denen sowohl die physiologischen wie industriellen Aktivitäten der Menschheit beruhen. Es gibt aber noch eine weitere Gruppe von entscheidenden Faktoren. Darüber schreibt Dennis Meadows, ein Schüler Forresters, in seinen „Limits to Growth“ (1972; im selben Jahr deutsch): „Auch wenn die Erde an sich fähig sein sollte, eine sehr viel grössere und wirtschaftlich noch aktivere Bevölkerung als die heutige zu tragen, so wird das Wachstum von Bevölkerung und Wirtschaft von Faktoren wie Völkerfriede und soziale Stabilität, Erziehung und Beschäftigung und stetigem technischen Fortschritt stark beeinflusst. Diese Faktoren sind kaum exakt zu erfassen, Änderungen lassen sich nur schwer vorhersagen. Weder dieses Buch noch unser Weltmodell können sich beim gegebenen Entwicklungsstand der Untersuchungen mit diesen sozialen Faktoren ausführlich befassen. Nur Informationen über die Menge und die Verteilung materieller Güter auf dieser Erde können auf künftige soziale Probleme hindeuten. Nahrungsmittel, Rohstoffe und biologisch zuträgliche Umweltbedingungen sind zwar notwendig, aber keineswegs ausreichend für das Wachstum. Auch wenn sie im Überfluss vorhanden sind, kann das Wachstum durch soziale Schwierigkeiten gestoppt werden“.
Nichts wäre verfehlter als anzunehmen, diese Sätze deuteten in Richtung Lebensqualität. Diese „sozialen Gegebenheiten“ werden ja nur als weitere Störfaktoren für das sonst schon gefährdete „weltweite Wachstum von Bevölkerung und Wirtschaft“ betrachtet. Im Unterschied zu seinem Lehrmeister verwendet Meadows auch nicht mehr den Begriff der Lebensqualität. Bei Forrester ist er immerhin ein „umfassender Indikator für die Verhaltensbewertung des Weltsystems“. Freilich kann er zu seiner Definition nur Grössen heranziehen, die in seinem Computermodell vorkommen: Eine Erhöhung von Nahrungsmittelangebot und materiellem Lebensstandard beeinflussten die Lebensqualität positiv, steigende Ballung der Bevölkerung und Umweltverschmutzung negativ. „Bei einer Verdoppelung des Ballungsgrades“, schreibt der Herausgeber und Bearbeiter, Prof. Eduard Pestel, „sinkt nach Forrester die Lebensqualität auf fast die Hälfte der 1970 vorhandenen ab. Hohe Ballungsgrade beinhalten eben auch hohe Verbrechensquoten, grosse psychische Belastungen, Einengung der Privatsphäre, rasche Ausbreitung von Epidemien, erhöhte Gefahr von gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen einzelnen und Interessengruppen sowie von kriegerischen Verwicklungen“. Hier kämen also doch wieder psychische und soziale Probleme ins Spiel.
Der Erdölschock des Herbstes 1973 brachte freilich eine Ernüchterung, die von langanhaltender Dauer sein könnte, gibt jedoch Gelegenheit, in distanzierterer Betrachtung den Problemen im Umkreis der „Lebensqualität" nachzuspüren.
Was heisst „Qualität“, was „Leben“?
Die Frage lässt sich nicht mehr abwenden, was denn eigentlich „Lebensqualität“ sei. Eine Definition von „Lebensqualität" ist deshalb schwierig, weil erstens jedem beliebigen Gebilde, Sachverhalt oder Begriff „Qualitäten" als kategoriale Bestimmungen zugemessen werden können und zweitens „Leben" ein ungemein vielschichtiger Begriff ist. Qualität ist ja nur der lateinische Ausdruck für „Beschaffenheit" und betrifft beliebige Eigenschaften oder Merkmale, enthält aber keine Angabe in Hinblick auf gut oder schlecht, hoch oder niedrig, unzureichend oder erstklassig. Einzig bei Konsumprodukten wie Qualitätsmöbeln oder Qualitätsobst kommt eine Gleichsetzung von Qualität und „Güte“ zum Vorschein.
Wessen Leben und welche Aspekte von Leben bei der „Qualität des Lebens" gemeint sind, ist ebenfalls nicht zum vornherein ersichtlich. Grenzt man Lebensqualität nicht von „Umweltqualität" ab, dann kann pflanzliches und tierisches Leben durchaus mitgemeint sein. Andernfalls ergibt sich eine anthropozentrische Färbung, wenn „nur" das Leben, allerdings „aller" Menschen auf dem Planeten Erde gemeint ist.
Das Problem der näheren Bestimmung von „Leben" als naturhaftes oder geistiges Geschehen, als Zustand, Seinsweise, Funktion, Kraft oder Macht, Bewegung, Aktivität, Wirkung, Entelechie oder „Vermögen der Substanz, sich aus einem inneren Prinzip zum Handeln zu bestimmen" (Kant), als Kreisprozess, rhythmisches Werden und Vergehen, als Wirken und Erleiden im Sinne eines „Wechselgeschehens zwischen polar entgegengesetzten Ähnlichkeiten" (Klages), als „organologische Struktur, in welcher jeder Teil auf das Ganze bezogen ist" (Wenzl), als „Inbegriff für das Erlebnis des Menschlichen" (Schmidt/ Schischkoff), „Freiheit des Wirklichkeitsvollzuges" (Müller/ Halder) oder Schicksal - dieses unauslotbare Problem kann umgangen werden, wenn man einen Kunstgriff ansetzt und fragt, welche Erfordernisse erfüllt sein müssen, damit der Mensch überhaupt leben kann, „leben" mit neun Facetten: 1. Überleben als Individuum wie als Gattung; 2. Austausch, Anpassung, Kommunikation; 3. Schaffung und Aufrechterhaltung von Ordnung und Gleichgewicht; 4. Übung und Lernen; 5. Konfliktregulierung und -verarbeitung; 6. Gesundheit als „Zustand des völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens" (so die Definition der WHO); 7. Entfaltung und Bewahrung einer Persönlichkeit; 8. Leistung im Dienste der Gemeinschaft; 9. „erfülltes Leben".
„Lebensqualität“ als Mass und Ziel
Was ist damit gewonnen? Zumindest ein Hinweis auf das, worum es in der Diskussion geht. Die vielfach geäusserte Forderung nach mehr, höherer, besserer Lebensqualität, nach einer Verbesserung oder einem höheren Grad der Lebensqualität, einer „Verbesserung menschlichen Lebens" oder gar einer „Rettung des Sinns und der Qualität des Lebens" gibt nun einen weiteren Hinweis, nämlich darauf, dass man „Lebensqualität" irgendwie messen möchte und, so man Masszahlen beispielsweise für verschiedene Nationen und Zeitpunkte hätte, diese miteinander in Beziehung setzen könnte. Ein
solcher Vergleich ergibt jedoch ausser einer globalen Landkarte von teilweise
krassen Unterschieden und Kurven von Entwicklungstendenzen wenig, sofern nicht Strategien
daraus abgeleitet werden, welche Ungleichheiten
Da Lebensqualität nicht direkt gemessen werden kann, ist eine mehrdimensionale Betrachtung vonnöten. Es ist gewiss eine Vielfalt von einzelnen und zum Teil selbständigen Faktoren, welche so etwas wie die „Qualität des Lebens" bestimmt. Dass es nicht nur die verhältnismässig leicht in Zahlen angebbaren „materiellen" Faktoren wie · Bruttosozialprodukt, · Sparkapital, · Einkommen und Steuerbelastung, · Konsumausgaben und -gewohnheiten, · Arbeitszeit, · Wohnkomfort, · Kommunikations- und Verkehrsmittel, · Stahl- und Energieverbrauch, · Produktivität und Wirtschaftlichkeit sind, hat man mittlerweile erkannt.
Anderseits geben verhältnismässig vage Begriffe wie Lebensstandard, Wohlstand, Bedarfsdeckung, Wertschöpfung, Gemeinwohl, soziale Wohlfahrt, usw. nicht viel her. So verfiel man auf den Ausweg, es mit einer angereicherten Liste von „Sozialindikatoren" zu versuchen. Sie sollen ein System ergeben, das anzeigt, in welchem Umfang menschliche Grundbedürfnisse befriedigt werden. Den Anfang machten die Uno (1961), eine Forschergruppe unter der Führung von Raymond A. Bauer (1966) und die Europäische Wirtschaftskommission der Uno (ECE, 1969). Das Konzept des Wirtschaftsnobelpreisträgers Jan Tinbergen („Wirtschaftspolitik", 1968), das Bruttosozialprodukt durch ein „Bruttosozialglück" zu ersetzen, erwies sich in der Praxis als undurchführbar. Eine Studie des „Zentrums Berlin für Zukunftsforschung" verwendete 1969 53 und 1974 nicht weniger als 575 Indikatoren - auch dies ein zumindest „quantitatives Wachstum", die Untersuchung John Oliver Wilsons über „Quality of Life in the United States“ (1968) 91 in neun Sektoren; „Indicators of Social Change“ untersuchten auch E. B. Sheldon und W. E. Moore (1968).
Die Indikatoren decken sich zum Teil auf erstaunliche Weise, zum Teil nicht (aus dem Rahmen fällt hier Forrester, vgl. Tabelle). Freilich: Das subjektive Lebensglück, das Gefühl der Geborgenheit, Sicherheit und Freiheit, Art und Qualität der sozialen und kulturellen Kontakte, Freude, Zufriedenheit und Erfüllung, Selbstachtung und Selbstverwirklichung und dergleichen lassen sich nicht in Zahlen fassen. Gerade sie tragen unzweifelhaft viel zur „Güte" des Lebens bei.
Traditionelle Lebensziele und -bedürfnisse, die heute unter dem Schlagwort „Lebensqualität“ zusammengefasst werden:
Selbstbehauptung und Arterhaltung Freiheit und Selbstbestimmung Frieden Gerechtigkeit und Solidarität Gesundheit Schutz und Sicherheit Gleichberechtigung und Demokratie Freude und Glück Liebe und Vertrauen Verstehen und Verständigung Sozialität und Zusammenarbeit Gewaltverzicht und Toleranz Achtung und Anerkennung Hoffnung und Erfolg Individualität und Kreativität
Daraus ergibt sich eine doppelte Verwendung des Begriffs „Lebensqualität". Über das blosse Schlagwort hinaus, das sich in politisches Kapital ummünzen lässt, dient er einerseits unter dem Aspekt der Bestimmtheit durch materielle, politische und soziale Indikatoren als Massstab für den Fortschritt oder des Wohlbefindens, anderseits markiert er eine Zielvorstellung oder Orientierungshilfe, sofern er alle die unzähligen, kaum wägbaren Erscheinungen, die ein „sinnerfülltes menschliches Leben" ermöglichen und ausmachen und über die sich jeder Verantwortliche heute Gedanken macht, umfasst.
Immerhin bleibt das Paradoxon bestehen, dass ein Indikator, der durch mehrere andere Indikatoren bestimmt ist, die ihrerseits sowohl nach einer gewissen Willkür ausgewählt als auch gewertet und gewichtet werden (z. B. Autos, Frühehen und Scheidungen, Medikamentenverbrauch oder Einfamilienhäuser je Einwohner) und somit ein wackliges Gefüge abgeben, gleichzeitig unbeschadet als globales Menschheitsziel auf die Fahnen von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik geschrieben werden kann. Dass in der Literatur wie in Gesprächen kaum präzise zwischen Mass und Massstab, Messwert, Ausmass und Grad, Faktor, Komponente, Gegebenheit und Element, Indikator, Index, Kriterium und Kennzeichen, Auswahl, Wertung und Gewichtung, Wert, Norm, Standard und Niveau, Präferenz, Priorität, Dringlichkeit und Wichtigkeit unterschieden wird, kommt hinzu.
Bedürfnis- und Verhaltensanalyse
Eine andere Aufmarschroute zur Lebensqualität hat eine Arbeitsgruppe der „Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung" (SZF) gewählt, die sich im Rahmen von „Gesellschaftlichen Zielsetzungen" mit „Kriterien und Methoden der Zielbewertung" befasst. Der Leiter dieser Gruppe definiert in einem Aufsatz Lebensqualität mit dem anscheinend unumgänglichen Kniff als „das Mass, in dem die Erfordernisse des Überlebens, der vollen Entwicklung und des Wohlbefindens jedes Menschen ihrer Wichtigkeit entsprechend erfüllt sind". Soweit diese Erfordernisse der „vollen Verwirklichung des Menschen" nicht oder nicht vollständig erfüllt sind oder ihre künftige weitere Erfüllung in Frage gestellt ist, werden sie als „Bedürfnisse" gefasst. Bedürfnisse aber „stehen häufig zueinander im Gegensatz oder im Wettbewerb um die Mittel ihrer Befriedigung. Soll die bestmögliche Lebensqualität erreicht werden, stellt sich daher das Problem, welche Bedürfnisse vorzugsweise erfüllt werden sollen.“
Eine Bedürfnisanalyse hat also Bestimmungen und Bewertungen zu leisten, und zwar aktuell wie prospektiv - das heisst für heute wie beispielsweise für das Jahr 2000. Ist das Resultat der Bestimmung die Definition von Bedürfnissen, so ergibt die Bewertung eine Rangfolge der Dringlichkeit ihrer Befriedigung. Eng damit verflochten ist die Abklärung der Grenz- und Sollwerte, der Minimal-, Optimal- und Maximalwerte, ist es doch häufig so, dass nicht nur ein Zuwenig, sondern auch ein Zuviel - beispielsweise an Information, Bildung oder Stress - Entfaltung wie Wohlergehen deutlich beeinträchtigen. Darüber hinaus sind die Ursachen ausfindig zu machen, weshalb bestimmte Erfordernisse bisher unzureichend erfüllt worden sind oder es in Zukunft sein werden. Da trotz oder wegen des Fortschritts heute einerseits die materielle Basis begrenzt ist und anderseits zahlreiche Folgen eben dieses Fortschritts für die Umwelt wie für den einzelnen Menschen Gefahrenmomente in sich bergen, sind hierfür nicht nur die „verfügbaren Mittel und herrschenden materiellen Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung des Zeitfaktors", sondern ebensosehr die Verhaltensweisen des Menschen in Betracht zu ziehen.
So unbestritten dies alles zu den Voraussetzungen einer erfolgreichen Strategie der Verbesserung der Lebensqualität gehört, so strittig sind die Wege und Instrumente, Verfahren und Methoden, auf und mit denen solche Bedürfnis- und Verhaltensanalysen durchgeführt werden sollen. Auch die Ergebnisse, entstammen sie nun als Fragmente der empirischen Sozialforschung und Ethologie oder dem vorläufigen Konsensus interdisziplinärer Gespräche von Fachleuten, sind keineswegs so zusammenhängend und verbindlich, dass auf ihrer Grundlage Strategien ausgearbeitet werden könnten. Hinzu kommt, dass solche Strategien ebenfalls auf menschliche Verhaltensspezifitäten abzustellen haben.
Deshalb betont der Leiter der erwähnten Arbeitsgruppe der SZF: Da die Lebensqualität vor allem von menschlichen Handlungen und Unterlassungen abhängt, erfordert ihre Verbesserung in erster Linie die Steuerung des menschlichen Verhaltens, wofür sich 1. das Vorbild, 2. die Indoktrination oder Meinungsbildung, 3. die Veranlassung durch unmittelbare persönliche Vor- respektive Nachteile, 4. psychischer Zwang durch Sitte, Konvention und Moral sowie 5. der rechtliche Zwang anbieten. „Diese fünf Wege der Steuerung des Verhaltens stellen verschiedene Anwendungsarten von drei Mitteln dar, nämlich der Suggestion, der indirekten Motivation und des Zwangs."
Eine weitere, theoretische Möglichkeit bestünde in Information oder Aufklärung, doch „praktisch ist dieses ‚freiheitlichere' Mittel der Verhaltenssteuerung bei den weitaus meisten - wenn nicht gar bei allen - Menschen in der Regel nahezu wirkungslos, sofern es sich nicht mit starken suggestiven Elementen verbindet ... Die Aussichten, Menschen durch reine Bildungsmassnahmen dazu zu bringen, sich so zu verhalten, wie es die Mehrung der Lebensqualität erfordern würde, sind äusserst gering."
Methoden- und Zielfragen
Ob sich aus diesen Erkenntnissen ein Kanon von Methoden und Instrumenten der Verhaltenssteuerung als Grundlage einer realistischen Strategie der „dringlichkeitsgemässen Bedürfnisbefriedigung und damit der Verbesserung der Lebensqualität" herleiten lasse, muss wiederum genauso lange strittig bleiben, als die Mittel und Wege, wie sie gewonnen wurden, unerwähnt bleiben, und einerseits die Ziele, woraufhin das Verhalten gesteuert werden sollte, anderseits die Subjekte und Objekte der Verhaltenssteuerung nicht genau bestimmt sind. Auch wer dies alles zu kontrollieren hätte, bleibt im Ungewissen.
Diese nun mehrfach aufgeworfenen Fragen nach den Mitteln und Verfahren der Bestimmung und Begründung, nach den Kriterien für Auswahl, Bewertung und Gewichtung, im Verein mit denjenigen nach den Richtwerten einerseits, den konkreten Zielsetzungen anderseits und drittens der Relevanz der gewonnenen Ergebnisse sowie schliesslich nach den Programmen, Richtlinien und Trägern oder Organen einer Verbesserungsstrategie - letzterer in doppeltem Sinne als Lenker wie Geführte -, diese Fragen bereiten in der gegenwärtigen Diskussion die grössten Schwierigkeiten. Sie sind Wissenschaft, Politik und Betriebswirtschaft längst vertraut. Doch lassen sie sich im Problemkreis der „Lebensqualität" aufs schärfste aktualisieren und zeigen damit deutlich, dass Lebensqualität nicht nur eine Angelegenheit des Tuns und Lassens, sondern genausosehr des Denkens, des gedanklichen Durchdringens und Reflektierens einer zunehmend bedrohlicher werdenden Situation - und dies sogar weltweit - ist, eines begriffsklaren Erfassens aller Möglichkeiten der umfassenden Analyse wie Beeinflussung und Planung, der Entscheidungsfindung und Kontrolle.
Masshalten zu predigen und Expansionszwänge zu beklagen fruchtet wenig, wenn zugkräftige und einleuchtende Argumente für jeden einzelnen Bereich fehlen. Ebenso offensichtlich ist, dass Symptombekämpfungen wenig nützen, ginge es doch um - das Wort lässt sich nicht länger vermeiden - Systemveränderungen grossen Stils. Mit eindringlicher Betonung weist beispielsweise Forrester („World Dynamics", 1971; [Der teuflische Regelkreis], 1972, 85 ff.) darauf hin, „dass die wohlbekannten Massnahmen zur Behebung der Krise Teile eines Systems sind, das die Schwierigkeiten selbst produziert: Die bekannten und bewusst angewandten Massnahmen der Organisation bewirken gerade die Schwierigkeiten, mit denen das Unternehmen zu kämpfen hat." ... (Fortsetzung siehe Pt. 7 bei „Zur Ethik von Gesamtsystemen“ siehe auch: Ist ganzheitliches Denken überhaupt möglich?)
[Forresters Thesen übernahm auch etwa Prof. Bernhard Grzimek, der Ende 1974 in einem Interview („Weltwoche“, 27.11.1974) meinte: „Aber unsere Eingriffe sind ohne Geburtenbeschränkung einseitig; sie wirken sich in Zukunft noch grausamer und katastrophaler aus. Es verhungern dann noch mehr Menschen.“]
Immerhin wird es immer darum gehen, Verantwortung zu wecken, Disziplin zu fördern und Bequemlichkeit abzubauen.
Im Moment sieht es allerdings so aus, als ob der Schutz der (eigenen) Währung und Wirtschaft von manchen Staaten als weitaus vordringlicher betrachtet wird als der Schutz von Boden, Wasser und Luft, von Flora, Fauna und Landschaft, und etwa die Verwertung von Abfall und Altwaren („Recycling"), die Verhinderung von Arbeitslosigkeit oder die Erhaltung von Kaufkraft und Konsumangebot (lies Absatz), Konjunkturbelebung überhaupt (lies Ankurbelung) wird vorwiegend aus ökonomischen Gründen vorangetrieben oder hochgehalten.
Das muss nicht bedeuten, dass die „Lebensqualität" als Ganzes völlig aus dem Interessenkreis getreten sei, einzig die Gewichte scheinen sich doch sehr rasch wieder verlagert zu haben. (Vergleiche dazu etwa aus christlicher Sicht: „Lebensqualität ... Ein Beitrag des Sozialwissenschaftlichen Instituts der evangelischen Kirchen in Deutschland“, 1973.)
Interdisziplinäre Gespräche als gemeinsame Lernprozesse
Gerade deshalb ist es verdienstvoll, wenn sich zahlreiche Arbeitsgruppen weiterhin unbeirrt um die Abklärung von Erfordernissen und Bedürfnissen auf breitester Front bemühen. Der bereits erwähnte Leiter der Arbeitsgruppe der SZF fordert also: Wie weit die entsprechenden Ableitungen im einzelnen alle relevanten Faktoren berücksichtigen, wird durch sorgfältige interdisziplinäre Untersuchungen überprüft werden müssen“, wobei hier wiederum sogleich das Problem der Methoden, Mittel und Teilnehmer der Überprüfung auftaucht.
Ein grosser Schritt in dieser Richtung wurde letztes Jahr von der 1970 gegründeten „Stiftung für humanwissenschaftliche Grundlagenforschung" (SHG) unternommen. Bereits im April 1974 brachte sie an einem Symposium auf Schloss Lenzburg prominente Wissenschafter und Praktiker aus Medizin, Biologie, Verhaltens-, Sozial- und technischen Wissenschaften sowie weiteren Bereichen zu einem interdisziplinären Gespräch zusammen, das vom Vizepräsidenten des Schweizerischen Wissenschaftsrates geleitet wurde (vgl. den Bericht darüber von PD Dr. Hans Zeier in der NZZ, „Forschung und Technik“ vom 17. Juni). Ziel dieses Gedankenaustausches war, einerseits die Wege aufzuzeigen, wie der Problemkreis „Lebensqualität“ systematisch erforscht werden könnte, anderseits die Grundlagen für die Ringveranstaltung zu liefern, welche im laufenden Wintersemester von der ETH und der Universität Zürich gemeinsam über dieses Thema durchgeführt wird.
Der „Interdisziplinäre Studienkreis beider Zürcher Hochschulen“, der 1973 von der SHG gegründet wurde, und dem namhafte Dozenten verschiedenster Fachrichtungen angehören, ist daran massgeblich beteiligt. Er hat im vorigen Wintersemester bereits eine Ringvorlesung mit parallelem Seminar unter dem Titel „Interdisziplinäre Arbeit und Wissenschaftstheorie“ organisiert. Die Beiträge dieser Veranstaltung sind kürzlich von PD Dr. Helmut Holzhey in der neuen Schriftenreihe „Philosophie aktuell“ in zwei Bänden („interdisziplinär“ und „Wissenschaft/ Wissenschaften“) bei Schwabe & Co., Basel, herausgegeben worden.
Nun hat sich 1974 auch die „Neue Helvetische Gesellschaft“ (NHG), bekannt durch ihre ein weites Spektrum abdeckenden Jahrbücher - zum Beispiel 1959 über „Natur und Technik in schweizerischer Schau und Verantwortung“ oder 1971 über „Gesundheitspolitik heute“ - des Themas „Lebensqualität“ angenommen. So war es naheliegend, dass sie die SHG nach dem Lenzburger-Symposium beauftragte, die Gestaltung des Jahrbuches für 1975 zu übernehmen.
Vor kurzem veranstaltete deshalb die SHG ein weiteres Symposium, diesmal in Sigriswil am Thunersee unter der Leitung des Rektors der Universität Zürich, wo Vertreter fast aller Fakultäten und Hochschulen der Schweiz ihre Beiträge zu diesem Jahrbuch miteinander besprechen konnten. Man darf füglich auf die Fülle der Aspekte, Ansätze und Denkanstösse gespannt sein, welche als Ergebnis dieses gemeinsamen Lernprozesses in 30 Aufsätzen im Frühling dieses Jahres einer breiten Öffentlichkeit vorliegen werden.
Literatur rot = Ergänzungen kurze Zeit später
John Kenneth Galbraith: Economics and the Quality of Life. Science 145, July 10, 1964, 117-123. Bruce M. Russett et al.: World Handbook of Political and Social Indicators. New Haven: Yale University Press 1964. Helmut Swoboda: Die Qualität des Lebens. Vom Wohlstand zum Wohlbefinden. Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt, 1973; als suhrkamp taschenbuch, Nr. 188, 1974. Sigrid Klein: Die Problematik der sozialen Indikatoren. Eine Literaturübersicht anhand ausgewählter Fragestellungen. Studiengruppe für Systemforschung e. V., Heidelberg, Bericht Nr. 115, 1973. H. H. Koelle: Fallstudie Messung der Qualität des Lebens. Vorlesungsmanuskript Seminar Systemtechnik. Brennpunkt Systemtechnik an der Technischen Universität Berlin, 1972. Hans Dietrich Engelhardt, Karl Ernst Wenke, Horst Westmüller und Horst Zillessen: Lebensqualität. Zur inhaltlichen Bestimmung einer aktuellen politischen Forderung. Ein Beitrag des Sozialwissenschaftlichen Instituts der evangelischen Kirchen in Deutschland. Wuppertal, Jugenddienst-Verlag (zusammen mit Verlag Ferdinand Schöningh), 1973. Walter Adolf Jöhr: Lebensqualität und Werturteilsstreit. Zürich, Schulthess, 1974. „Lebensqualität?“ Von der Hoffnung Mensch zu sein. Herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Köln: Verlag Wissenschaft und Politik, Berend von Nottbeck 1974. Von der Quantität zur Qualität des Lebens. Hrsg. von der Katholischen Sozialakademie Österreichs. Wien: Europaverlag 1974. Uwe Schultz (Hrsg.): Lebensqualität. Konkrete Vorschläge zu einem abstrakten Begriff. Frankfurt/M., aspekte verlag, 1975. René L: Frey: Wirtschaft, Staat und Wohlfahrt. Basel: Helbing & Lichtenhahn 1975. Karl Hax. Willy Kraus (Hrsg.): Krise des Wirtschaftswachstums. Lebensqualität in Japan und in der Bundesrepublik Deutschland. Tübingen: Erdmann 1975. Guy Kirsch, Walter Wittmann (Hrsg.): Nationale Ziele und Soziale Indikatoren. Stuttgart: G. Fischer 1975. Théo Chopard (Hrsg.): Lebensqualität – Qualité de la vie – La qualità della vita. Jahrbuch der Neuen Helvetischen Gesellschaft. Bern 1975. Karl Bättig, Edmond Ermertz (Hrsg.): Lebensqualität. Ein Gespräch zwischen den Wissenschaften. Vorträge gehalten an der Interdisziplinären Informations- und Diskussionsveranstaltung, 7. November 1974 – 13. Februar 1975 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Basel: Birkhäuser 1976.
Ethik:
Hans Sachsse: Technik und Verantwortung. Probleme der Ethik im technischen Zeitalter. Freiburg, Rombach, 1972. C. West Churchman: Challenge
to Reason. New York: McGraw-Hill 1968; Ernst Gehmacher: Psychologie und Soziologie der Umweltplanung. Freiburg, Rombach hochschul paperback, Band 61, 1973. Gernot Böhme: Die Verlegenheit der Ethik. Evangelische Kommentare 1972, 392-395. Gernot Böhme, Auf der Suche nach den Dimensionen der menschlichen Umwelt. In Helmut Karl Kohlenberger (Hrsg.), Umweltvorsorge und Gesundheitspolitik. Bonn 1973, 15-29. Emil Küng: Wohlstand und Wohlfahrt. Von der Konsumgesellschaft zur Kulturgesellschaft. Tübingen, Mohr, 1972. Frederic Vester: Das Überlebensprogramm. München: Kindler 1972.
Zeitungsartikel:
Hans Ulrich Scherrer: Gesamtwertung der Umweltbelastung. Neue Zürcher Zeitung, 14.5.1972, Nr. 221. Hans Ulrich Scherrer: Strukturfragen der Umweltproblematik, Neue Zürcher Zeitung, 27.3.1974, Nr. 144. Mark Abrams: Schwer zu messen: Die Qualität des Lebens. Weltgesundheit, November 1974, 4-11. Anthony Wedgwood Benn: Die Verbesserung der Lebensqualität. Weltwoche. Essay, Die Weltwoche, Zürich, 14.6.1972, Nr. 24. Beat Kappeler: Umwelt: Politischer Zankapfel der Zukunft. Was versteht man unter "Qualität des Lebens". National-Zeitung, Basel, 25.11.1972, Nr. 436. Robert Jungk: Geht es uns immer besser? Kampfziel Qualität des Lebens. National-Zeitung, Basel, 21.10.1972. Erhard Eppler: Es geht um die Qualität des Lebens. Wirtschaftswachstum taugt nicht als Masstab für den Fortschritt. National-Zeitung, Basel, 31.3.1973, Nr. 102.
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