![]() 1771-1785
Siehe auch: „…hier trifft Amors Bogen nicht“ (frz. 1743; dt. 1745) Lied eines Maurers an seine Maurerin. In. Die erste grosse Verräterschrift, 1745 Ludwig Friedrich Lenz: „Laßt euch, ihr erzörnten Schönen“, 1746 Sind Frauen „keine rechte Menschen“? 1746 Johann Adolf Scheibe: Zwei Lieder an das Frauenzimmer, 1749 ferner: An die Schwestern: Sieben verschiedene Versionen 1776-1832 Den Frauen (Matthias Claudius, 1776) Aloys Blumauer: 12 + 1 Schwesterngesundheiten, 1782-1785 Joseph Franz Ratschky: Vier Schwesterngedichte, 1782-1785 dies ist eines Maurers Pflicht“, 1782 Johann Böber: Zwei Schwesternlieder, 1788 Elf maurerische Gesänge über die Schwestern, 1821
Jedes der folgenden Schwesternlieder fand Aufnahme in spätere freimaurerische Liedersammlungen.
An unsre Schwestern
Version I
Neue Freymäurer Lieder mit Melodien von J. P. Schönfeld. Braunschweig 1771, 14-15
Ja, holder Gott der Liebe! Wir huldigen der Liebe: Doch darf in unsern Hainen Kein Nymphenchor erscheinen, Du mit der Mutter nicht Aus hergebrachter Pflicht.
Was hier verborgen bleibet, Was niemand mahlt noch schreibet, Das woltet ihr verschweigen? Die Schwachheit ist euch eigen Und ihr besiegt sie nicht Aus hergebrachter Pflicht.
Doch glaubt bey allen Brüdern Lebt ihr in Herz und Liedern, Bey Sait‘ und Gläser Schalle Erheben wir euch alle; Nur sehn müßt ihr uns nicht Aus hergebrachter Pflicht.
Ja, fern von den Altären Zu denen wir gehören, Da opfern wir der Liebe; Da holder Gott der Liebe! Da fesselst du uns, nicht Die hergebrachte Pflicht.
Version II
Das obige Lied leicht abgewandelt und um eine Strophe verkürzt in:
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin 1771, 23: auch in: Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 95. Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 153 (mit der Kennzeichnung: Br. B. = Brauschweig und Berlin) Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 73; Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 144-145, und 1804, 144-145.
An die Liebe
Ja, holder Gott der Liebe! Wir huldigen der Liebe: Doc) darf in unsern Hainen Kein Nymphenchor erscheinen, Du mit der Mutter nicht: Aus hergebrachter Pflicht.
Was dir verborgen bleibet, Was niemand malt noch schreibet, Das müssen wir verschweigen. Die Kunst ist uns nur eigen, Und du erfährst sie nicht: Aus hergebrachter Pflicht.
Doch fern von den Altären, Wo wir den Orden ehren, Sind wir getreu der Liebe; Dann, holder Gott der Liebe! Entzückst du uns, doch nicht Aus hergebrachter Pflicht.
Die Ordenspflichten
Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen Freymäurerlieder mit Melodien, 1771, 43-44
auch in: Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 110-111 (mit der Kennzeichung B.) Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 96-97
auch - unter dem Titel „Lehren“- in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 15 ferner in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 26-27, und 1804, 26-27
Brüder, bleibt der Baukunst treu! Baut durch Leben, Lehren, Lieder! Baut der freyen Maurerey Alten Ehrentempel wieder. Für der Baukunst Wissenschaft Dankt dem Noah so — so — so! – Für den Schutz der Brüderschaft Dankt dem jungen Salomo! [1777: Danket Preußens Salomo.]
Brüder, bleibt der Liebe treu! Treu der wohlgepaarten Ehe! Scherzt und küßt und sorgt dabey, Daß die Welt nicht untergehe. Für der Liebe Segenskraft Dankt dem Noah so — so — so! Für den Schutz der Brüderschaft Dankt dem jungen Salomo! [1777: Danket Preußens Salomo.]
Brüder, bleibt dem Weine treu [1777: dem Wein getreu]! Wein macht Freunde; Wein lehrt singen; Wein erhält uns sorgenfrey, Wird im Alter uns verjüngen. Für des Weines Wunderkraft [1777: Wundersaft] Dankt dem Noah so — so — so! Für den Schutz der Brüderschaft Dankt dem jungen Salomo! [1777: Danket Preußens Salomo.]
An das schöne Geschlecht
Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter 1772, 102-104; in der 2. Aufl. 1775 weggelassen
auch in: Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 168-169, mit der Kennzeichnung: Pr. Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 79; Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 153
Ihr. die wir Schwestern nennen, Und zärtlich lieben können, Forscht nicht, was Maurer sind! Auch selbst beym tiefsten Schweigen Kann unser Herz euch zeigen, Was es für euch empfindt.
Verkennt nicht reine Triebe, Wenn der Profan die Liebe Aus Eigennutz verschenkt. Wißt, unser Herz ist größer, Es fühlt die Schönheit besser; So wie es seiner denkt.
Der Maurer edle Herzen, Die nicht mit Liebe scherzen, Sind stolz auf Redlichkeit. Die Treue im Gewissen Lehrt mit Bedacht sie küssen, Und macht den Busen weit.
Die du für mich gebohren, Du, der mein Herz geschworen! Hör, was die Wahrheit spricht. Du kannst beglückter wählen; Doch beßre, treure Seelen, Als Maurer, ewig nicht.
Ohne Titel
Oden und Lieder. Hamburg, 1772, 22-23
auch in. Johann Adolf Scheibe: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, in Zwey Büchern. Kopenhagen und Leipzig 1776, 231, unter dem Titel: An das Frauenzimmer Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 52.
vgl. dazu: Johann Adolf Scheibe: Zwei Lieder "An das Frauenzimmer", 1749
Euch die die sanfte Schönheit schmückt, Euch Schwestern ehren wir. Nie ist ein Bau ohn Euch geglückt. Des Lebens Schmuck seyd Ihr!
Süß wie ein Frühlingsmorgen ist, Der Kuß der Maurerinn. Des Maurers fühlbar Herz zerfließt Voll sanfter Freude hin.
Euch gab uns die Natur zur Lust, Zur Liebe frohen Scherz. Ihr lehret Tugend unsre Brust, Und Zärtlichkeit fürs Herz.
Der Loge heil‘ge Dunckelheit Die Schwestern nie gesehn Deckt Kenner, die voll Zärtlichkeit O Liebe dich verstehn.
Wohlan denn, die ihr schon das Glück, Der Zärtlichkeit genießt. Fühlt jeden sel‘gen Augenblick, In dem [1776: Indem] ihr liebt und küßt.
Ihr! deren freye Stirn noch nicht, Von Hymens [1776: Himmels] Kranz geschmückt, Euch, alle [1776: Euch allen], Brüder sey es Pflicht Frisch an das Feu’r gerückt.
Euch, Schwestern sey ein Feu’r geweyht, Es brenne hell und rein. Wie eines Maurers Zärtlichkeit, So feurig soll es seyn. [1776: H.]
An das Frauenzimmer.
Christian Gottlob Neefe: Freimaurerlieder. Leipzig 1774, 29-30
Auch in: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band. Kopenhagen, Verlegts Christian Gottlob Proft, 1785, 245-247, LXXVI. ohne Titel
Sucht ihr Schönen zu begehren. [1785: Wollt ihr Schönen es begehren,] Daß man Euch soll würdig ehren, O so werft, zu unserm Glück, Eure Gunst auf uns zurück! [1785: O so schenkt zu unserm Glück Uns nur euren günstgen Blick!] Wir vergönnen [1785: Wer verkennt in] euern Blicken Holder Anmuth Seltenheit, Euer Reitz kann uns entzücken, Denn er ist voll Treflichkeit.
Glaubt nicht, weil von unserm Orden Ihr seyd ausgeschlossen worden, Daß die Kunst der Maurerey Eurer Schönheit Feindinn sey; Nein, sie weiß euch auch [1785: hoch] zu schätzen, Sie erkennet euern Werth, Sie erkennt ihn mit Ergötzen, Ist was mehr, das ihr begehrt?
Wollt ihr Freundschaft? wollt ihr Liebe? Wollt ihr feuerreiche Triebe, Und Bewundrung eurer Pracht, So [1785: Die] die Ehrfurcht schätzbar macht? Alles könnt ihr bey uns finden; Redlichkeit ist unser Ruhm, Wahrer Treue fest Verbinden Ist der Maurer Eigenthum.
Herrscht der Freyheit muntre Stärke In dem überlegten Werke, Schützet ihre theure Gunst Die geprießne Mauerkunst: O so wisset, unsre Seelen Fühlen eurer Blicke Glut; Für der Schönheit stolz Befehlen Wanket unsrer Freyheit Muth.
Doch ihr Schönen, glaubt den Brüdern, Nicht der Bau von [1785: Reiz an] euren Gliedern Nicht allein der Anmuth Pracht Ist es, was uns lieben macht; In des Geistes innerm Sitze Wird uns euer Werth bekannt, Tugend knüpft mit feinem Witze Unsrer Liebe ewig Band.
Liebe, so die Tugend gründet. Liebe, so die Geister bindet, Naht sich der Vollkommenheit, Sie verändert keine Zeit; Schönste, kann sie euch gefallen. Liebet unsre Brüderschaft! Denn sie heget unter allen Die getreuste Leidenschaft. [1785: B.]
Ohne Titel
Zum Singen für Brüder, Hamburg 1774, 24-26
auch in: Heinrich August Ottokar Reichard: Freymäurer-Lieder. 1776, 100-101, unter dem Titel: Schwester-Lied, A Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 56 mit dem Titel: Schwesterlied Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil 1788, 108-109 (mit der Angabe des Komponisten: Carl Philipp Emanuel Bach) Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 111 Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei Reißbretern in Altenburg. 1804, 105-106
Für euch, ihr Schönen, Soll er ertönen, Der Maurer Wettgesang! Euch Schwestern allen Soll er erschallen, Der brüderliche Dank, Durch euch sind wir Vereinigt hier; Durch euch gelang, was uns gelang.
Laßt unverdrossen Für [1801 und 1804: Vor] euch verschlossen Der Logen Dunkel seyn! Den Muth zum Werke Der ew'gen Stärke Flößt euer Blick uns ein. Nur ihr belebt, Nur ihr erhebt, Nur ihr verschönert es allein.
In stiller Wohnung Sich der Belohnung Der reinsten Liebe freun; Der Ruhe Stunde An eurem Munde Der Unschuld Freuden weihn; Dem Maurer Glück, Den sein Geschick Erkohr, der Glückliche zu seyn!
So stimmt, ihr Brüder, Vereint die Lieder Den guten Schwestern an! Sie sind uns theuer; Im hellsten [1801 und 1804: reinsten] Feuer Sey's ihnen kund gethan! Durch sie beseelt, Sind wir erwählt, Der Weisheit freudig uns zu nah'n.
An die Schönen
Freymäurerlieder mit neuen Melodien. Leipzig: Breitkopf 1775, 24-25 Das Lied stammt von Johann Gottlieb Naumann. auch in: Allgemeines Gesangbuch für Freimaurer, 1784, 53, u. d. T.: „Lied an die Schönen“ Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band, Zweytes Buch 1785, 248-249. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801 und 1819, 101-102, u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th 2 S. 270. [Nr. 108]“
Euch, Schönen, grüßet unser Lied, Und in euch Reitz und Tugend; Bleibt schön durch sie, wenn jener [1784 und 1801: jene] flieht, Auch nach verblühter Jugend. So ist uns [1801: wird von] Maurern euer Werth Auch in der Loge selbst verehrt.
Fragt, schöne Schwestern, die, im Mann Den Maurer zärtlich küßten, Ob feuriger [1801: lieblicher] ein andrer kannn Die liebe Gattin küssen? [1801: euch Leid und Gram versüßen;] Und preißt die böse [1801: und schätzet dann die] Männer-Welt Im Maurer, der euch wohl gefällt.
Schmäht nicht in uns Verschwiegenheit, Wenn unser Herz nicht schweiget, Und unbefleckte Zärtlichkeit Im [1784 und1801: in] Wort und That euch zeiget! Wir lieben euch: sagt, ob ein Mannn Was schöners euch entdecken kann?
Ein Lied von Heinrich August Ottokar Reichard Brüder lasset unsern Schönen aus dem Jahre 1776 gibt es in sieben verschiedenen Versionen:
Schwesterlied.
Heinrich August Ottokar Reichard: Erster Nachtrag zu dem Lieder-Anhange in der Sammlung für freye und angenommene Maurer. 1780, 117-119
Auch in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 113-114; unter dem Titel: Schwesterlied. Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band, Zweytes Buch 1785, 254-256. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 225
Mel. Selbst die glücklichste der Ehen etc. (im Theaterkalender von 1776)
Seyd versöhnet, holde Schönen, Zörnt auf unsre Brüder nicht; Eurer Reize Macht zu krönen, Ist der Maurer süßte Pflicht.
Sicher, daß Natur uns schätze, Huldgen wir, vom Wahne fern, Ihrem mächtigsten Gesetze Wie die andern Menschen gern.
Chor. Seyd versöhnet, holde Shönen [später: Schönen], Zörnt auf unsre Brüder nicht; Eurer Reize Macht zu krönen, Ist der Maurer süßte Pflicht.
Allein. [1801: Einer.] Wißt ihr Tugend zu empfinden, Mit der Schönheit Zauberey Geist und Anmuth zu verbinden, O, so sind wir nicht mehr frey!
Chor. Seyd versöhnet etc.
Allein. [1801: Einer.]. Wankelmuth und Meyneid trübten Unsrer Brüder Herzen nie: Wünscht ihr treuere Geliebten, Unter Maurern findt ihr sie.
Chor. Seyd versöhnet etc.
An besuchende Schwestern.
Heinrich August Ottokar Reichard: Erster Nachtrag zu dem Lieder-Anhange in der Sammlung für freye und angenommene Maurer. 1780, 119-121
Auch in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 137; unter dem Titel: Lied an die Schwestern. Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band, Zweytes Buch 1785, 257. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 281-282
Willkommen, schöne Maurerinnen! Willkommen in dem Heiligthum! Bis zu des Tempels höchsten Zinnen Dring' unser Lied zu Eurem Ruhm; In altem, festlichen Geschmeide Erscheinen wir vor eurem Blick, Und Ihr verherrlicht unsre Freude, Und Ihr verschönert unser Glück.
Chor. Ja, Ihr verherrlicht unsre Freude Ja, Ihr verschönert unser Glück.
O trauet [1801: Vertrauet] sonder Reu' und Schrecken Euch unsrer sichern Führung an, Und wißt, hier sollt ihr nichts entdecken, Was euer Herz beleidgen kann; In unsrer friedlichen Gemeinde Fühlt jeder sich von Lastern frey, Ist jeder Freund von seinem Freunde, Und jeder seiner Shöne [1784: Schöne; 1801: Schönen] treu.
Chor. Ist jeder Freund von seinem Freunde, Und jeder seiner Schöne [1801: Schönen] treu.
Willkommen, schöne Maurerinnen! Willkommen in dem Heiligthum! Schon tönt, bis zu den höchsten Zinnen, Der Brüder Lied zu Eurem Ruhm; Wir laden Euch zu unserm Feste, Wir feyern Eure Gegenwart, Und grüßen solche liebe Gäste Nach alter, freyer Maurer Art.
Chor. Wir grüßen solche liebe Gäste Nach alter, freyer Maurer Art
An unsre Schwestern
Aus: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Zwölf neue Freymäurerlieder. Berlin: Decker 1781, 10-11. Auch in: Vierzig Freymäurerlieder. In Musik gesetzt von Herrn Kapellmeister [Johann Gottlieb] Naumann Zu Dresden. Zum Gebrauch der Deutschen und Französischen Tafellogen. Berlin, Bey Christian Friedrich Himburg 1782, 70-73 (2. Aufl. 1784) Auch in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 113. Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern. Zweyter Band, Zweytes Buch 1785, 242-243. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 224.
Seyd gegrüsst, verehrte Schönen, Mit dem Gruß der Zärtlichkeit! Hier soll Eurer Lob ertönen Festlich und geweiht!
O wer fühlt nicht mit Entzücken Amors ganze Zaubermacht, Wenn aus wonniglichen Blicken Scherz und Unschuld lacht.
Milde, doch beredte Küsse Wärmen des Geliebten Brust, Und sie schenken ihm das süße Bild der Himmelslust.
Singet Lieder – und wie lüstern Horcht das ganze Musenchor! Wandelt – und Zephire flüstern Um den Blumenflor.
Seht’s wie Euch geschäftge Hände Veilchenlaub und Myrthen streun! Wer ist, der sich nicht verpfände, Eurer werth zu seyn.
Wisset aber, unsre Zellen Sind für Grazien nicht gebaut, Und vor harten Mauerkellen Bebt die zarte Haut.
Wißt, wenn wir uns da verschanzen, Hat der Liebreiz keine Kraft. Dennoch lebt, und gebt uns Pflanzen Zu der Meisterschaft!
Lied an die Schwestern
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 132, unter dem Titel: Lied an die Schwestern
Auch in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801; 273-274
Wie fest sind sie, die lieben [1801: starken] Bande, ja fester knüpft sie Freundschaft nicht in die der Maurer aller Lande [1801: die weder Glück noch Noth zerbricht, in die den Maurer aller Lande] sein Endzweck unauflöslich flicht. Sie trennen weder Land noch Meere, in allen Sprachen kennt sie [1801: man] sich; durch sie umarmet [1801: Umarmen] in dem Heere sich Feind' mit Feinden brüderlich.
Wie warm und süß ist die Empfindung, die ungesehn der ganzen Welt, in unzertrennlicher Verbindung die Edelsten der Welt erhält? [1801: Erde hält!] In allen Herzen Menschenliebe, für jeden, den Gott mit uns schuf, in Bruderherzen Brudertriebe, zum stärksten [1801: wärmsten Mitleid, stark ihr Ruf.
Seyd, holde Schwestern! uns gegrüßet, Entzückung zeigt uns eure [1801: euer] Reihn; wenn Wein in unsre Kehlen [1801: Becher] fliesset, so soll er euch auch heilig seyn. Heil euch, ihr Schwestern! trinkt uns wieder zu, über Berg und über Thal; das Echo bringt uns eure Lieder [1801: bringt uns das Echo eure Lieder;] Heil euch, in der uns heiligen Zahl!
An die
Schwestern Dreymal fünf Freymaurer-Lieder. Hannover
1785, 31-32 Auch in: Johann Böber: Auswahl von Freymäurerliedern. Durch die
E. Loge Muse Urania gesammlet. 1788, unter dem Titel: CLXV. An die Schwestern Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. Berlin: Maurer
1801, 328, Anhang, Nr. 19 Maurerische Gesänge für die Loge Archimedes zu den drei
Reißbretern in Altenburg. 1804, 232-233 Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 203-204. Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover
1835, 222-223. Von der Arbeit ernsten Scenen, Edle Brüder! auszuruhn, Weiht des Vaterlandes Schönen Fröhliche Gesänge nun. Liebt die Schwestern. Keusche Liebe Mischte der, mit eigner Hand, Unter unsre besten [1788, 1809, 1835: schönsten]
Triebe, Der den Plan der Welt erfand. Diese Triebe sanft zu nähren, Die, was Odem hat, erfreun, Und durch die, dem Nichts zu wehren, Wesen werden, und gedeihn, Goß er Reize zum Entzücken Um die
weibliche Gestalt; Gab der Unschuld in den Blicken Seelenfesselnde Gewalt. Sanftmuth gab er Mädgenseelen, Zärtlichkeit und holden Scherz; Ihre mildern Sitten stehlen Sich ins wilde [1788, 1809, 1835: ernste] Männerherz; Sanfte Weiblichkeiten ziehen Männertroz ins Gleichgewicht, Und der Menschheit Harmonien Ruhn auf diesem Gleichgewicht. Schwestern! die ihr diese Züge, Rein, wie aus des Bildners [1788, 1809, 1835:
Schöpfers] Hand, Aufbewahrt, durch schöne Siege Ueber Eitelkeit und Tand, Und dem Urbild alles Schönen Durch die Tugend näher klimt, Euch sey von der Weisheit Söhnen Dies gefüllte Glas bestimt! Liebe des
Maurers Dreymal fünf Freymaurer-Lieder. Hannover
1785, 33.34 Liebe tönt nur Harmonie, Wenn der Tugend sanfte Mächte Uns erhöhn, und Sympathie Uns umschlingt mit starker Rechte. Solch ein seeliges Gefühl Weckt des Maurers edle Liebe. Glüklich! wen, bis an sein Ziel, Leiten diese süßen Triebe. Brüder! laßt im Heiligthum, Dieser unentweihten Hallen Dann auch jeder Schwester Ruhm, Die so treu uns liebt, erschallen. Wer trug nicht, voll Muthes, da Manche Leiden, die uns drücken, Wenn er dich, o Liebe! sah In der Schwester holden Blicken? Nein, wie Maurer-Flamme glüht; So wie Kraft und Reiz sich wählen; Weisheit Geister an sich zieht, Lieben sich geweyhte Seelen. Liebe! mehr, wie eignes Ich, Bist du oft, für edle Brüder; Himlische! wir priesen dich, Dich, du Wohllaut unsrer Lieder. In des Lebens Schauspiel ist Dir geweyht die schönste Scene, Und, wenn du entweichest, fließt Deinem Fliehn die bängste Thräne. Süßen Träumen weyhn wir zwar, Noch erfüllt vom heilgen Bilde, Voll Gefühls, an dem Altar, Der Erinrung, Dank, und Milde; Doch, in diesen Träumen nur Ist Genuß entflohner Wonne; Wie zuvor blüht keine Flur, Denn es sank des Lebens Sonne!
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