Chronologie der Modellverwendung und Modellherstellung
Chronology of model construction and use Chronologie der Modelle/ Chronology of models 10 Mio. v. Chr. - 2000
separat: Stiftermodelle (1-1600) Denk- und Verhaltensmodelle des Mittelalters (500-1500) Literatur: Modell, Model, Modellierung (1450-2007) Literatur: Modell einzelne Sachgebiete (1572-2008)
rot: Modell-„Theorien“ blau: Hausmodelle
[ ] = Literatur am Ende der Liste
10 Mio. v. Chr. – 100 000 v. Chr.
Ab 10 Mio v. Chr. Entwicklung des Bewusstseins (Volker Schurig, 1976) 5 Mio. v. Chr. Vorläufer des Menschen: Idee der
Kausalität entsteht bei der Jagd (Walter J. Garre, 1982) 2. Mio. v. Chr. Bola-Kugeln als Jagdwaffen (M. D. Leakey, 1971) Ab 1,5 Mio. v .Chr. Werkzeugherstellung des Frühmenschen lässt auf rudimentäre Konzepte von Symmetrie und Mass schliessen (Thomas Wynn 1989) Planmässiges Vorgehen bei der Werkzeugherstellung: Bedarfsschätzung, Materialwahl, Transport, Herstellung [J. D. Bernal I, 69; J.Gowlett, 54f] Feuergebrauch; mit Vorstellungen der “Transzendenz” verbunden (Heini Hediger, 1980) 750 000 v. Chr. Kilombe (Kenia): Faustkeile zeigen, dass der Frühmensch geometrisches Verständnis aufwies [J. Gowlett ,70f] ab 500 000 v. Chr. „symbolische“
Aktivitäten des Menschen: Kalendernotationen, graviert auf Rinderrippen,
Rechenstäbe (Alexander Marshack 1972) [L. Fasani, 75]; 500 000 v. Chr. Höhlen von Choukoutien (China): unten aufgebrochene Menschenschädel; Feuergebrauch (?) 300 000 v. Chr. Achenheim im Elsass: handgeformte Kugeln, 3-5 cm. Durchmesser, aus Lehm [M. König, 36f]
100 000 v. Chr. – 10 000 v. Chr.
Ab 100 000 v. Chr. Neandertaler: Linienkreuz als Ordnungsmodell [M. König, 41f] Totenbestattung in Gräbern in Ost-West-Richtung mit Beigaben [M. König, 38ff] 60 000 v. Chr. Höhlen von Shanidar: Pietät bei der Totenbestattung mit Blumen (?) Ab 30 000 v. Chr. Homo sapiens sapiens: bildhafte und figürliche Darstellungen Skizzen (Entwürfe) für Höhlenzeichnungen 18 000 v. Chr. Erste Landkarte zeigt ein Dorf in der Ukraine 17 000 v. Chr. Höhlenzeichnung deutet auf astronomische Kenntnisse: Herbstdreieck (Amadeus Weiss) [L. Fasani, 82]
10 000 v. Chr. – 4000 v. Chr.
9000-7000 v. Chr. Azilien: bunt bemalte Kieselsteine (z. B. Mas-d’Azil) Ab 6000 v. Chr. Çatal Hüyük: Lehmziegel in Form gegossen, Prägestempel, Plastiken von gebärende Frauen, 1. Landschaftsdarstellung, Kultschreine (James Mellaart) [L. Fasani, 372-376] Haus- oder Tempelmodelle in Osteuropa, z. B. in Porodin (Südjugoslawien) und Röszke-Ludvár (bei Szeged in Ungarn), um 6000, später auch in Rumänien [M. Gimbutas, 67, 76] 5000 v. Chr. Mesopotamien: Befestigungsmauern 4500 v. Chr. Tell Hassuna: Lehmziegel in Formen *Douraki bei Krannon: Hausmodell mit vier übergrossen Fenstern [M. Gimbutas, 69] 2. H. 5. Jt. v. Chr. *Tepe Gawra: Klapper und Tierfigur in Kindergrab (Spielsachen?) 4200/3600 v. Chr. El Amra: Tierfiguren, die eine Herde bilden 5. /4. Jt. v. Chr. *Cǎscioarele (Rumänien): auf einem hohlen Sockel erheben sich vier Hausmodelle [M. Gimbutas, 68, 74]
4000 v. Chr. – 3000 v. Chr.
ab 4000 v. Chr. Kleine Modelle von Häusern (*fensterlos, El Amrah) Schiffen (Negade I [Danz, Mitte, 31]); [Rimli, Fischer I, 242; *Segelschiff von Eridu) Wagen als Grabbeigaben 3700 v. Chr. Gilgamesch-Epos: Traum Sialk III: Kupferguss in Steinformen [C. G. v. Klinckowstroem, 38-40; S. Strandh, 14] 3600/3300 v. Chr. Tell Halaf: Wagenmodell [C. G. v. Klinckowstroem, 32] 3500 v. Chr. Darstellung des Sonnenlaufs auf dem Rand einer Schüssel „Schrein“ mit Figürchen in Popudnia (West-Ukraine), eine Göttin, eine kornmahlende Frau [M. Gimbutas, 69-70] *Ossuarien (Hausurnen) aus künstlichen Grabhöhlen des palästinensischen Küstengebirges (Azor, Ben Shemen) (Khudeirah, El-Ghassul) 4. Jt. v. Chr. *Střelice-Sklep (Mähren): Hausmodell, Langrechteckbau mit Satteldach, dessen Sparren plastisch wiedergegeben sind Entwicklung von Mythen als eine Form des Modelldenkens
3000 v. Chr. – 2000 v. Chr.
Ab 3000 v. Chr. Spielsachen (ab 2000 v. Chr. erhalten) Urnen in Hausform in Böhmen, Siebenbürgen, Bulgarien Sumer: Rollsiegel [J.-C. Margueron, 103, später 185, 183, 171, 36f; Rimli, Fischer I, 70ff; Danz, Mitte, 88-91, 108; L. Fasani 380f] Prozessionen mit Tempelmodellen und grossen Tierfiguren zu Land und auf Schiffen in Mesopotamien (Uruk) und Ägypten (Sakkara) Ägypten: Kalksteinfigürchen von kornreibenden Frauen [Danz, Mitte, 62] Ab 2800 v. Chr. Grundrisse von Häusern, Festungen und Stadtmauern auf Paletten [Rimli, Fischer I, 255], z. B. von *Narmer, *König Skorpion 26. Jh. v. Chr. Tell Agrab: Kupfermodell eines von vier Onagern gezogenen Zweischeibenradwagens mit Wagenlenker (vermutlich Weihegabe eines Ritters) [J.-C. Margueron, 97, 102, 136ff] Ur (Chaldäa): Barke aus Silber, 65 cm lang, in einem Grab gefunden 3. Jt. v. Chr. *Chanudaro (Pakistan): zweirädriger Spielzeugwagen aus Ton Ägypten: Der Gott Ptah wird auch der Göttliche Bildner oder Künstler genannt, im Volk der „Oberste der Handwerker“ Ägypten: Der Widdergott Chnum formt den Menschen auf einer Töpferscheibe 2500 v. Chr. Ägypten: Decke als Nachthimmel mit goldenen Sternen Mohenjo Daro: Backmodel in Spiralform, Speckziegel, Spielsachen (oder: Votivgaben?), z. B. zweirädrige Karren [L. Fasani, 528] 2400/ 2300 v. Chr. Assur: Gussform, auch für Ohrringe, aus schieferartigem Stein 2300 v. Chr. Assuan: Kornspeicher, bemaltes Holzmodell [Danz, Mitte, 62] 2250 v. Chr. Grundriss einer Stadt auf den Knien des Gudea v. Lagasch [J.-C. Margueron, 105; Rimli, Fischer, 94; Danz, Mitte 97] 2000 v. Chr. *Grab des Mehenkwetre (Meket-Rê; Mektire): viele bemalte Modelle *Ägypten: Modell von zwei pflügenden Männern mit Ochsengespann; bemaltes Holz Milo: Kultgegenstand in Form eines Hauses der Kykladenbewohner, Specksteinarbeit [Danz, Mitte, 36] *Budakalaz (Ungarn): Tonmodell eines vierrädrigen Wagens
2000 v. Chr. – 1500 v. Chr
1980 v. Chr. Theben: Papyrus Ramesseus: ältester illustrierter Papyrus (Text von vor 3300 v. Chr.) 20. Jh. v. Chr. Hagia Triada (Kreta): Beter mit Trankopfer vor zwei hinter den Altären sitzenden Götterpaaren [Danz, Mitte, 145] 18. Jh. v. Chr. Mari: aus einer Grossbäckerei stammen 47 Gebäckmodel; auch zur Herstellung von Fischfiguren [J.-C. Margueron, 143] *Mari: Modell eines runden Hauses mit mehreren Kammern 2. Jt. v. Chr. Babylon: Gliederpuppen [J.-C. Margueron, 91] Sardinien: Bronzeschiffe 1600/ 9. Jh. v. Chr. Archanes (Kreta): Tempelmodell 1600/14. Jh. v. Chr. Sonnenwagen von Trundholm [Rimli, Fischer I, 35] 16. Jh. v. Chr. *Kamilari, Mesara: In einem Tholosgrab die plastische Darstellung eines Trankopfers aus Terrakotta (sehr ähnlich wie in Hagia Triada) 16. Jh. v. Chr. *Mykene: Goldornamente mit dreiteiligen Schreinen [Price, Trell, 148]
1500 v. Chr. – 1000 v. Chr.
1500-1000 v. Chr. Shang-Zeit in China: die sakralen Bronzegefässe dieser Zeit sind Hausurnen, nicht Tempelmodelle [C. Hentze; L. Fasani, 553, 562; Rimli, Fischer V, 15ff] 1500 v. Chr. Ägyptisches Totenbuch: Gott als Baumeister des Weltalls; später bei Platon (Timaios) und im Talmud 15. Jh. v. Chr. Hattusas: Hethitische Stadtmauer, Randstück eines Tongefässes Emesa (Syrien): Zwei Pferde vor einem Streitwagen, Tonplastiken [Danz, Mitte, 111] 1470/ 1430 v. Chr. Grab des Rekhmiré: Darstellung ägyptischer Techniken, z. B. Ziegelherstellung, Bronzeguss [J. D. Bernal I, 109; S. Strandh, 30-31] 14. Jh. v. Chr. Babylonische Schöpfungsgeschichte: Marduk vermisst die Wohnstätte Apsus, errichtete die "Grosse Wohnung" und, gegenüber Babylon, ein Haus um 1350 v. Chr. Ägypten: Stute des Memnon, spielt Musik, wenn die Sonne aufgeht Grab des Tutenchamon: hölzernes Torso, vermutlich als Schneiderpuppe verwendet 1300 v. Chr. Stadtplan von Nippur [Danz, Mitte, 113]) Dupljaja (Serbien): Von Wasservögeln gezogenes Kultwägelchen aus Terrakotta [L. Fasani, 154] 1250 v. Chr. Der ägyptische Schreiber Kenhirkhopeshef: Traumbuch um 1180 v. Chr. unter Ramses III.: Backmodel mit kultischer Bedeutung; auch Honigkuchen mit Rezept (Tirggel) 12. Jh. v. Chr. *Beisan (Palästina): Modell eines “shrine of Ashtoreth” [Price, Trell, 129] *Susa: Bronze-Modell einer rituellen Szene 1100 v. Chr. Susa: Ziehtiere auf Rädern [A. Fraser, 26] *Arkhanai (Kreta): Terrakottamodell eines bemalten Tempels, bei dem man die Türe öffnen und schliessen kann
1000 v. Chr. - 700 v. Chr.
950 v. Chr. Tempel Salomons nach göttlichem Modell erstellt (1. Chr. 28, 11ff) 9. Jh. v. Chr. Pitigliano (bei Grosseto) Zwei Pferde vor einem Streitwagen, Tonmodell [Danz, Mitte, 46] 800 v. Chr. sagenhaftes Standbild in Hierapolis (Syrien) der Stifterin Semiramis mit Tempelmodell etrurische Aschenkisten, welche das Grab nachbilden; Urne = „Weltort der Toten“ [C. Hentze] etruskisches Tempelmodell aus Satricum in der Villa Giulia Tönerne Rundhüttenurne aus der Nekropole Monterozzi in Tarquinia [L. Fasani, 195] 8. Jh. v. Chr. *Tarquinia: Urne in Form eines viereckigen Hauses; Terrakotta 750 v. Chr. 2. Mose 25,9
700 v. Chr. – 600 v. Chr.
ab 700 v. Chr. erste Münzen um 700 v. Chr. *Argos: Heiligtum der Hera: Hausmodell aus Terrakottaplatten, mit Ornamenten verziert [Rimli, Fischer, 426; Price, Trell, 129] 7. Jh. v. Chr. Korinth: Modell (Spielboot) eines Kriegsschiffs mit 5 Kriegern [A. Fraser, 51f] Boiotische Tonplastik: Bauer hinter einem von Pferden gezogenen Pflug [Danz, Mitte, 151] *Lemnos: Modell eines Schreins mit Figuren [Price, Trell, 149] *Lemnos: Modell des Tempels “from Hephaistia” aus Terrakotta
600 v. Chr. – 500 v. Chr.
600 v. Chr. Etruskische Hausurne auf Pfählen; auf dem Dach Palmetten-Akrotere und Greifenprotome 6. Jh. v. Chr. Amanthus auf Zypern: Wagenmodell in einem Grab [A. Fraser, 28] Sabucina (Sizilien): Tempelchen, Tonmodell [Danz, Mitte, 154] Mitte 6. Jh. v. Chr. *Sardis: Schrein des Herkules, mit Figuren dekoriert [Price, Trell, 141] Ab 6. J. v. Chr. Buchillustrationen für Lehrbücher, Epen, Theaterstücke, Poesie 540 v. Chr. Deuterojesaias (Jes. 40 ff)
500 v. Chr. - 400 v. Chr.
Ab 500 v. Chr. Griechische Tragödien und Komödien um 500 v. Chr. Xenophanes karikiert die anthropomorphe Vorstellung von den Göttern; ferner: Hauptprinzip der Modellierung Simonides begründet die Mnemotechnik mit Stellen und Bildern (später: Theodektes, um 350 v. Chr.) 5. Jh. v. Chr. Griechenland: Gliederpuppen aus gebranntem Ton [A. Fraser, 49] *Medma (Italien): Modell eines Bauern, der Teig knetet um 470 v. Chr. Pindar erwähnt belebte Statuen [H. Swoboda,16] 450 v. Chr. Herodot (V, 62) berichtet über den Neubau des delphischen Tempels, für den der Architekt Philon ein Modell (paradeigma) hergestellt hat Proportionenkanon des Bildhauers Polyklet [F. Krafft, 229f] 414 v. Chr. Aristophanes karikiert in seiner Komödie „Die Vögel“ die Mode, Städte nach einem Schachbrettmuster anzulegen
400 v. Chr. – 300 v. Chr.
400 v. Chr. Dem Maler Zeuxis stehen 5 Jungfrauen von Crotona Modell für sein Bild der Helena (Bericht von Valerius Maximus) Aus Wachs bossierte Vorlagen (paradeigmata) für Rosetten und Blattschmuck der Erechtheiondecke (hergestellt von Keroplastai) 4. Jh. v. Chr. Hölzernes Modell zur Enkaustik der Triglyphe und eines für die Dachziegel an der Skeuothek (Schiffsarsenal) Modelle zum Kapitell eines Gebäudes in Delos und zum Apollontempel Erste Wachsporträts („Cerae“: Naturabgüsse, effigies, von Verstorbenen (Bericht: Plinius, Buch 35) Archytas von Tarent soll eine künstliche Taube gebaut haben, die fliegen konnte [A. Fraser, 108; H. Swoboda, 19f] Kallistratos berichtet von 10 beweglichen Statuen [H. Swoboda, 16] 370 v. Chr. Platon schreibt im „Staat“, dass die Maler für den Staat einen Plan nach einem göttlichen Ideale entwerfen müssten (550E) und dass es für jeden guten Staatsbürger ein "himmlisches Mustervorbild" gebe (529B) 350 v. Chr. Platon: Timaios (30 C): erste durchkomponierte Modelltheorie; Gott als Werkmeister, Bildner 340 v. Chr. Aristoteles (Staat der Athener 49,3) berichtet über Bauwettbewerbe mit Modellen (paradeigmata) Aristoteles: „Mechanica problemata“: Untersuchungen über das statische Verhalten geometrisch ähnlicher Holzstäbe gegen Biegung 305 v. Chr. Modell einer Verteidigungsmaschine des Kallias (von Vitruv X, 16,3 erwähnt) Die Werkstatt des Demetrios in Ephesus fertigt silberne Tempel der Artemis
300 v. Chr. - 200 v. Chr.
300 v. Chr. 1. Chronik 28,11f 3. Jh. v. Chr. hellenistische Zeit: Miniaturnachbildungen von Tempeln (z. B. in Karthago als Weihegeschenke); mit transportablen Aediculen und Götterbildern zogen die Metragyrten durch das Land; kleine Tempelchen mit Bildwerken der Musen, des Hermes und Herakles zierten das Innengemach hellenistischer Schulen und Palaistren 1. H. 3. Jh. v. Chr. Ktesibos: Wasserorgel, Wasseruhren, Geschütze [S. Strandh, 33-34, 170-171] 2. H. 3. Jh. v. Chr. Philon von Byzanz: Modell (paradeigmation) für die Konstruktion von Geschützen, auch hölzerne Modelle (emboleis xylinoi); auch Automatentheater; Wasserrad „Noria“ [S. Strandh, 96]; Regler für Öllampe [S. Strandh,171-173] Archimedes: Himmelsgloben, Planetarium, usw [S. Strandh, 26-32]
200 v. Chr. – 100 v. Chr.
150 v. Chr. Polybios (I 59,8) erwähnt Modelle für Schiffsbau römische Triumphzüge: Modelle von Städten, Festungen, Schiffen und Belagerungsmaschinen werden auf Wagen oder Bahren vorgeführt (z. B. Bild auf einem pompejanischen Wandgemälde; bei Appian, 150 n. Chr., Punica 66: mimemata) Tempelschränke mit den Wachsmasken Verstorbener zierten die Atrien römischer Adelshäuser Mitte 2. Jh. v. Chr. *Cyzicus: Grabstein des Attalos, mit einem Tempelmodell im Relief („a Samothracian Rotunda“) [Price, Trell, 114] 1. Jh. v. Chr. *Vulci (Italien): Modell eines Leuchtturms aus Terrakotta *Vulci: Modell eines Tempels aus Terrakotta stereometrische Diagramme (erhalten in Wien) 110 v. Chr. „Triumph des Horus“: ältestes erhaltenes ägyptisches Theaterstück (Tempel von Edfu); vermutlich viele Jahrhunderte älter
100 v. Chr. – 1. v. Chr.
76 v. Chr. *Kanton: Festung der Han-Zeit, Tonmodell aus einem Grab [Danz, Mitte, 225] 23 v. Chr. Vitruvius (X 16,3 u. 5) erwähnt Modell (exemplar) einer Stadtmauer mit Verteidigungsmaschine (siehe 305 v. Chr.) Modell eines Bühnenhauses aus Marmor (erhalten in Museo nazionale, Rom) bemaltes Terrakottamodell für ein Theater (Sammlung St. Angelo) Römisches Granitmodel für Treibarbeiten aus Gold und Silber [S. Strandh, 30] 1-299 n. Chr.
1. Jh. n. Chr. Heron von Alexandria: zahlreiche Automaten und Druckwerke [S. Strandh, 23, 33-42, 171-173] Japan: druckartige Stoffmalereien; seit 4. Jh. auch in Ägypten *Lampe in der Form des Pharos von Alexandria [Price, Trell, 180] 8 Ovid: „Metamorphosen“: Mythos von Pygmalion und seiner Statue 64 Seneca (ep. 65) erwähnt Modell einer Statue 70 Plinius (35, 12, 45) erwähnt Modell eines Bildhauers um 95 Offenbarung Johannes, Kap. 21: Die heilige Stadt, das neue Jerusalem 100 Plutarch (mor. III, 293,1) berichtet über Bauausschreilungen und Wettbewerbe für Tempel oder Kolossalskulpturen mit Modellen (paradeigmata); nach offenbar alter und guter Quelle 113 Trajanssäule mit Bild-Relief 2. Jh. n. Chr. Julius Pollux (Onomastikon 7,164;10,189): Modell (kanabos) des Bildhauers Diana von Ephesus (vielbrüstig) trägt auf dem Kopf ein steinernes Rundhaus mit vier Toren [C. Hentze] “Physiologus” (erst in Abschriften aus dem 11. Jh. erhalten) 180 Artemidor von Daldis: Traumdeutung („Oneirokritika“) ca. 190 Mark-Aulre-Säule 200 Tertullian: “modulus” = plastische Figur der Bildhauer Mitte 3. Jh. *Dura-Europos (Syrien): Fresco transferred from panel: Temple of Jerusalem
300-799 n. Chr.
359 *Rom: Sarkophag des Junius Bassus in Hausform 380 Gregor von Nyssa berichtet in einer Osterpredigt über kleine Wachsmodelle (holigo kero) für ganze Gebäude; daran sind auch Skulpturformen angedeutet 400 Johann Chrysostomos und Gregor Thaumathurgos berichten von Weihnachtskrippen mit Figuren und geheiligten Öchslein und Eselein [A. Fraser, 71] 5. Jh. Cottonbibel, Apuleius Herbarium 6. Jh. Wiener Genesis 512/13 Wiener Dioskurides 6. Jh. *Trier: Im Kathedralschatz eine byzantinische Elfenbeinplatte: A Translation of Relics at Constantinople, Tempemodell, Hausmodelle *Saint-Maurice: Reliquiario detto di Sigismondo (burgundische Arbeit) nach 662 *Grab der Telchilde in der Krypta der Klosterkirche von Jouarre: Sarkophag in Hausform
800-899
8. od. 9. Jh. „Indiculus Superstitionum" erwähnt Lappenpuppen (simulacra de pannis) [A. Fraser, 56] 830 Der Baumeister Einhard schreibt seinem Sohn: Er sendet diesem ein Verzeichnis dunkler technischer Ausdrücke Vitruvs, die er sich an dem Kästchen (capsella) „mit elfenbeinernen Säulen, nach Art der Werke der Alten", welches Abt Eigil verfertigen liess, erklären lassen soll. Dieses Modell eines alten Tempels diente offenbar zur Verdeutlichung der Lehren Vitruvs um 835 Der Architekt und Mathematiker Leo baut für den Kaiser Theophilos Ikonomachos einen “Thron Salomons“ mit beweglichen Tierfiguren [H. Swoboda, 34] 9. Jh. Beim Bau der Klosterkirche von Saint-Germain in Auxerre verfertigen die mit der Ausführung betrauten Künstler ein Modell aus Wachs (concepti operis exemplar conficitur ... caeris brevibus). Nach diesem wird dann der Bau ausgeführt Ausführlicher Bericht über einen Reliquienbehälter in Basilikaform [J. v. Schlosser 40], der einen Evangelienkodex und Reliquien des Hl. Georg enthält . *Kaiser Arnulf schenkt aus seinem Pfalzschatze einen Tragaltar mit Ciborium, "reich mit Gold und Gemmen geschmückt" an St. Emmeram in Regensburg. Es hatte zwei Stockwerke, jedes von vier Säulen getragen (Ende 10. Jh. überarbeitet) Auch an St. Gallen schenkte er ein solches Reliquiar "in forma capellae creata" 870 Reims: tragbares Ciborium König Arnulfs von Kärnten: ein luftiger Tempel
900-999
um 900 ältestes erhaltenes Musterbuch (in Fragmenten) seit 950 Die katholische Kirche betreibt einen Kult mit Votivplastiken aus Wachs (auch „Boti“ genannt) 960 Roswitha von Gandersheim: erste erhaltene christliche Dramen
1000-1099
1025 Adémar de Chabannes: Musterbuch 1040 China: Druck mit beweglichen Lettern 11. Jh. Verbreitung der gegossenen Bronzeglocken für den kirchlichen Gebrauch 1077 Anselm von Canterbury („Monologion“): erste Zeichentheorie („similitudines et imagines rerum“) 1092 Roscelin von Compiègne muss, gedrängt von Anselm, seinen extremen Nominalismus widerrufen
1100-1149
12. Jh. *Byzantinisches Miniatur: Der Hl. Lukas im Künstler-Atelier: Im Hintergrund antike Maske und Statue als Modelle [P. du Colombier 127] „in spiritu traducens ipsemet visus ...“ [P. Booz, 1956] Abt Gunzo erhält Plan der Kirche Cluny [P. Du Colombier, 86; S. 87 ähnlich Giraldus Cambrensis] 1123 englische Bäcker modeln vergoldete Figuren aus Ingwerbrot um 1123 Theophilus Presbyter: Diversarium artium schedula. Erstes Lehrbuch für den künstlerisch tätigen Goldschmied und Metallhandwerker vor 1125 Hugo von St. Viktor: Didascalicon: Schilderung handwerklicher Verfahren um 1140 Abälard: Konzeptualismus vermittelt zwischen Realismus und Nominalismus
1150-1199
1159 Johannes von Salisbury: „Metalogicon“ 1175-95 Herrad von Landsperg: „Hortus Deliciarum“: Kinder spielen mit Hampelmann [A. Fraser, 58] vor 1180 Wilhelm von Sens trägt Teilmodelle in der Hand ab 1180 Köln: zahlreiche Reliquienschreine in der Form von Bauwerken, z. B. Heribertschrein
in Hausform (Köln-Deutz) [Rimli, Fischer III. 373]
1200-1249
ab 1200 freistehende Plastiken: Antelmi in Parma (Salomo, Königin von Saba) um 1200 Beim Bau einer Burg in St. Omer: „jam in mente conceptum rei opus“ [Warnke, 189] 1213 Musterbuch des Klosters Rein vor 1228 Brief des Bischofs von Lincoln, Robert Grosseteste an Adam Rufus, Magister: Modelltheorie [LBE 5086; Binding, 20-21, 181-182]: „in mente architecti, formam et similitudinem domus fabricandae“ 1230 Musterbuch von Wolfenbüttel: Skizzen als Muster *Notre Dame de Paris, Annenportal: Architekturbaldachine Guillaume de Lorris: „Roman de la Rose“ beschreibt einen Traum-Garten, den „Garten der Freude“ (um 1270 fertiggestellt von Jean de Meun; im 15. Jh. mehrmals reich illustriert) ab 1230 Architekturzeichnungen erhalten: Reims; Strassburger Riss A (1255/65 und Riss B ( um 1275); Köln Fassadenriss 1235 Villard de Honnecourt: Schablonen (mole) für Bauteile = Profile zum Behauen der Steine 1235 *Bamberg: Kirchenmodelle als Idealarchitektur über den Statuen (als Baldachin), z. B. angelehnt an den Turm von Laon (über der Maria der Heimsuchungsgruppe) vor 1238 *Aachen: Marienschrein im Dom: aus Gold in Hausform; Karl der Grosse zwischen Aposteln mit Hausmodell auf Arm 1240-1255 *kostbarer Schrein des Hl. Taurin in Evreux in Kirchenform 1248 für Parma wird ein silbernes Stadtmodell erwähnt
1250-1299
1250 ältestes deutschsprachiges Drama: Osterspiel von Muri ab 1250 Backmodel aus Ton, Schiefer oder Stein erste erhaltene Spielsachen: Frauenfiguren und Fabeltiere aus Ton, die Zinnfigur eines Reiters in Rüstung auf seinem Pferd, ein Wasserkännchen in der Gestalt eines Pferdes [A. Fraser, 56-60] 1267 Roger Bacon ("Opus majus"): meint, man müsse sich die geometrischen Werke der göttlichen Weisheit auch in plastischen Nachbildungen (figurationibus corporalibus) vor Augen stellen 1269 *London: Grabmal von Eduard, dem Bekenner, in Westminster Abbey, wie ein mehrstöckiges Haus 1270 Cimabue malt nach einem lebendigem Modell (Gräfin X) nach 1271 Wieder Totenmasken nachweisbar, zuerst: Kopf der Königin Isabeau von ihrem Grabmal in Cosenza 1290 Giotto arbeitet zuerst einen Entwurf (Disegno) für ein grosses Wandbild aus
1300-1349
ab 1300 Eisenguss zuerst für Grenzpfähle, dann für Kanonenkugeln und Geschützrohre (ab 1324) anatomische Modelle aus Wachs zur Darstellung der Blutgefässe Zeigen und Versenden von „Mustern“ von Stoffen Kleiderpuppen in verschiedensten Grössen dienen als Trägerinnen und Botschafterinnen der neuesten Mode Künstler verwenden in ihren Ateliers Gliederpuppen 1300 Duns Scotus: Vorstellen ist Diener des Wollens seit 1327 in England werden hölzerne Effigies von Königen aufgestellt um 1330 Wilhelm von Ockham: Konzeptualismus (bereits Abälard) 1338 erste Darstellung des Handpuppenspiels (Kasperltheater) im Alexander-Roman von Jehan de Grise [A. Fraser, 62, 66] 1340 Siena: Architekturzeichnung in einem Vertrag 1347-1354 Strassburger Münster: Kunstuhr mit Figuren [H. Swoboda, 59; S. Strandh, 176] 14. Jh. Auf einer italienischen Elfenbeitafel: “Ecclesia” mit Kirchenmodell
1350-1399
ab 1353 Modelle beim Bau des Florentiner Doms; 1355 und 1375: „modelli“ für 3D-Objekte, sonst erst 1392; 1366: „desingnum seu modellum“ (= Zeichnung) 367-1417: „modello“ oder „modeglio“ für Zeichnungen, nicht 3D-Objekte 1365 *Florenz: Fresko von Andrea Bonaiuti in der Capella degli Spagnuoli bei S. Maria Novella (Jacob Burckhardt datiert es auf 1322 und schreibt es in Anlehnung an Vasari Simone von Siena zu) 1370/71 Nicolaus d’Oresme: „De configurationibus“; graphische Darstellung durch geometrische Figuren [J. D. Bernal I, 324] 1376 Für die hochentwickelte Erzgiesserei-Industrie in Dinant stellen Schnitzer (z. B. Hermann von Blankene) Modelle her 1383 Karl VI. erhält als Kind eine hölzerne Kanone zum Geschenk (Kriegsspielzeug) 1384 Holzmodell für Santissima Annunziata bezeichnet als „disegno“ um 1390 Grosse Modelle für San Petronio in Bologna (von Antonio di Vicenzo, 18,71 m lang) und den Mailänder Dom 1392 Teilmodelle für den Mailänder Dom von Heinrich von Gmünd und Simone da Cavagnera werden als „modelli“ bezeichnet 1396 Die Frau des französischen Königs Charles VI. sendet eine lebensgrosse Kleiderpuppe ihrer Tochter nach London
1400-1449
nach 1403 Rom: Auf dem Grabmal des Kardinals Marino Vulcani (gest. 1403) in S. Francesca Romana al Foro hält eine Frau (Fides ) eine Kirche auf den Knieen ab 1417 Unzählige Modelle für die technische Realisierung der Kuppel des Florentiner Doms, auch für die Laterne sowie für Aufzüge und Kranen frühes 15. Jh. *Ältestes erhaltenes europäisches Schiffsmodell: „Katalaunische Nao“ 1423 *Kartause Buxheim im Allgäu: Auf einem Holzschnitt, welcher den heiligen Christophorus darstellt, bring ein Mönche ein Tempelmodell dar [S. Strandh, 76] um 1425 Domenico da Piacenza: „De la arte di ballare et danzare“ 1430-1450 *Bildhauer mit Modell. Miniatur aus Ms. 2502, Bayr. Nat.-Mus., München 1430 Donatello: Standbild des „David“, Bronzeguss 1441 für Ferrara wird ein Stadtmodell erwähnt 1445 Johannes Gutenberg druckt erstmals mit beweglichen Lettern [S. Strandh, 76]
1450-1499
15. Jh. Rouen: Miniaturen einer Aristoteles-Handschrift zeigen die Tugenden; der Glaube hat eine Kirche auf dem Kopf 1450 Nikolaus von Kues: Bildtheorie 1450-1460 Leon Battista Alberti: De re aedificatoria (lat. 1485; erste it. Ausgaben 1546 und 1550; frz. 1553; engl. 1726; dt. 1912): Modelltheorie 1461-1464 Antonio Averlino, detto Filarete: Trattato di Architettura (nur handschriftlich überliefert; erste Faksimileausgabe 1965 mit engl. Übersetzung; it. Ausgabe 1972; dt. Teilübersetzung 1890): Modelltheorie; beschreibt auch eine lebensgrosse Gliederpuppe (Buch XXIV) 1474 Inventar einer “Silberkammer in Dresden” (Kabinett) 1489 erstes Ballett (von Bergonzo di Botta) Ab 1489 Leonardo da Vinci: anatomische Studien 1490 Leonardo
da Vinci beginnt mit dem Reiterstandbild für Francesco Sforza, dafür u. a. ein
Tonmodell; 1490 ältestes erhaltenes Modell: für den Palazzo Strozzi in Florenz, es folgen: *Dom von Pavia (Christoforo Rocci ed altri) und Como; *St. Maclou in Rouen (aus Papiermaché; um 1500); *Holzmodell für den Luginslandturm in Augsburg (1515) und *die Neupfarrkirche („Schöne Maria“) in Regensburg (1520) 1492 Martin Behaim: Globus 1494 Luca Pacioli: „Summa“ (Beschreibung der Platonischen Körper) 1495 Jacopo de Barbari: Bild des Mathematikers Luca Pacioli mit handgrossem Modell eines Dodekaeders
1500-1549
1500 Leonardo da Vinci führt die Explosionszeichnung ein ab 1500 kleine Automaten von Kunstuhrmachern und Feinmechanikern in Nürnberg und Augsburg [S. Strandh, 73ff, 176ff; H. Swoboda, 69-75] 1506 Götz von Berlichingen: eiserne Hand (Prothese) 1509 Luca Pacioli: „De Divina Proportione“ (1497 geschrieben; Beschreibung der Platonischen Körpern mit Zeichnungen von Leonardo da Vinci für Holzmodelle davon) 1514 Die Regensburger Steinmetzenordnung verlangt als Meisterstück die Herstellung eines Modells (Visierung) aus Ton oder Lehm 1516-1517 *Michelangelo: Modelle für die Fassade von S. Lorenzo in Florenz; aus Holz 1520-1525 Michelangelo: Modell in Originalgrösse für den Flussgott ab 1523 Modelbücher erhalten um 1525 Hans Bullmann aus Nürnberg baut die ersten Androiden [S. Strandh, 177; H. Swoboda, 73] 1529 Korkmodell von Tribolo von Florenz anlässlich der Belagerung der Stadt ab 1529 Der Arzt Ambroise Paré entwickelt Prothesen für Beine, Arme und Hände („Le Petit Lorrain“) 1539-1546 *Rom: A. dall’Abacco, A. da Sangallo the Younger’s model for St. Peter’s, wood 1538 Albrecht Dürer: „Underweysung ...“, Das viert Büchlein: enthält Anweisung für die Herstellung von Kartonfiguren um 1540 Caspar Werner aus Nürnberg konstruiert ein automatisches Modell-Schiff [H. Swoboda, 73] 1540 Giovanni Fracastoro: Psychologie des Erkennens (durch sinnliche Symbole) ab 1542 Modell-Begriff im Französischen (1542), Deutschen (1548) und Englischen (1575) 1543 Kopernikus „De revolutionibus orbium coelestium“ (Idee der Heliozentrik seit 1507; deklariert als Hypothese) Andreas Vesalius: „ De humani corporis fabrica“ ab 1545 erste Modellierbögen erhalten ab 1546 Michelangelo: mehrer Holzmodelle für den Petersdom
1550-1599
Ab 1550 Commedia dell’arte 1550 *Bildhauer mit (menschlichem) Modell: Holzschnitt eines Nürnberger Monogrammisten 1553 *Giorgio Vasari: Gemälde „Brunelleschi zeigt ein Modell von San Lorenzo“ 1554 Benvenuto Cellini: „Perseus“, Bronzeguss 1555 erster Buchtitel mit dem Wort „Modell“: Giacomo Moronessa: “Il modello di Martino Lutero” 1556-85 Juanelo Turriano baut für Kaiser Karl V. und später Philipp II. allerlei mechanische Spielzeuge und Figuren 1557 Michelangelo: Tonmodell für die Kuppel der Petersbasilika 1558 Puppenhaus für die Tochter des Kurfürsten Albrecht von Bayern angefertigt [A. Fraser, 83] 1574 Modell der Stadt Burghausen von Jakob Sandtner um 1575 Der junge Galilei beschäftigt sich mit Maschinen und mechanischen Spielen 1576 Leonard Digges: A prognostication everlastinge, corrected and augmented by Thomas Digges (1. Ausgabe 1555) 1581 erstes Hof-Ballett (von Bathazar Beaujoyeulx) 1583 Kopenhagen: ältester noch existierender Freizeitpark „Dyrehavsbakken“ 1586 Domenico Fontana verfertigt ein Demonstrationsmodell, wie er den Transport des Obelisken auf den Petersplatz zu bewerkstelligen gedenkt [C. G. v. Klinckowstroem, 36, 127; S. Strandh, 90-91] 1589 Der Augsburger Automatenbauer Hans Schlottheim baut eine mechanische Weihnachtskrippe mit Musik [H. Swoboda, 70] vor 1600 Der französische König Henri IV. sendet seiner Verlobten Marie de Medici kleine, elegant gekleidete Puppen nach Florenz 1596 Johannes Kepler: „Orbium Planetarum Dimensiones“ (Himmel als fünf ineinandergeschachtelte Platonische Körper) Ab 1597 periodische
Presse: erste politische Monatschronik „Annus Christi“ in Rorschach gedruckt
1600-1649
ab 1600 Schiffsmodelle zu Versuchszwecken Oper; Demosntrationen mit der „Camera obscura“ 1600 William Gilbert: „De magnete“: terrella [J. D. Bernal II, 409] 1602 Tommaso Campanella: erste Fassung des „Sonnenstaat“ (1623) um 1610 Cornelius Drebbel baut den ersten alchemistischen Ofen mit automatischer Temperaturregelung [S. Strandh, 180; S. Richter, 136-137 mit Abbildung] 1612 Simon Sturtevant: Metallica. Doctrine of Diverse New Metallical Inventions; Reprint 1858: Heuretike = Erfindungslehre [J. D. Bernal II, 390] 1613/1614 *Nürnberg: Stadtmodell von Hans Wilhelm Behaim 1613-20 Der französische Ingenieur Salomon de Caus stellt im Garten des Heidelberger Schlosses Wasserspiele und Szenen mit beweglichen Figuren auf [H. Swoboda, 78] 1615/1620 *Augsburg: Letztes Rathausmodell von Elias Holl 1616 Wiliam Harvey: Modell des Blutkreislaufs 1619-1621 René Descartes: Entwurf eines Seiltänzerautomaten und einer künstlichen Taube („Cogitationes Privatae“) [S. Strandh, 177-178; H. Swoboda, 85-87] 1620 Francis Bacon: „Novum Organon”: Idolenlehre, d. h. die Menschen machen sich falsche Vorstellungen 1623 Johannes Kepler sieht die Welt als „Uhrwerk“ an 1624 Francis Bacon: “New Atlantis” (hrsg. 1627, 1635) 1628-1632 Jan Amos Comenius: “Böhmische Didaktik” (erschienen 1849): Abbildungen im Gehirn; Verbesserungsfähigkeit von Modellen; Anschauungsunterricht 1633-1638 Jan Amos Comenius: “Grosse Didaktik” (erschienen 1657) ab 1635 illustrierte Zeitung (Matthäus Merian d. Ä.) und Wochenschriften 1637 René Descartes: “Discours de la Méthode” 1638 Galileo Galilei: Discorsi: Begründung der Mechanik und Ähnlichkeitslehre (Belastungsversuche [J. D. Bernal II, 405]; Ingenieurmodelle); Idealisierung der schiefen Ebene 1648 René Descartes: „Traité de l’homme“ (erschienen 1664)
1650-1699
ab 1650 Projektionen mit der „Laterna magica“ 1651 Thomas Hobbes: Der Staat ist analog einem „artificial man“ 1654 Pascal, Fermat: Wahrscheinlichkeitsrechnung 1656 Veit Ludwig von Seckendorff: “Teutscher Fürsten-Stat“ Der vierzehnjährige Newton baut mechanische Modelle 1657 Christian Huygens: Theorie des Würfelspiels 1658 Jan Amos Comenius: Orbis sensualium pictus ab 1660 „Werkhäuser“ (J. J. Becher); Werkunterricht (A. H. Francke, ab 1670) 1660/78 Robert Hooke: Elastizitätsmodul 1663 Otto von Guericke: Versuch mit den ;Magedburger Halbkugeln [Bilder bei J. D. Bernal II, 442; C. G. v Klinckowstroem, 131; Brian J. Ford, 1992, 121] 1668 Antoine Benoist öffentliche Schau von Wachsfiguren (Wachsfigurenkabinett) 1673 *Holzmodell der Laterne des Florentiner Doms (wird gerne Brunelleschi, 1436, zugeschrieben) 1674 Salomon Reisel: erstes hydrostatische Modell des Blutkreislaufs („Statua humana circulatoria“) 1679 Jean Baptiste Colbert beauftragt die Aufseher aller königlichen Marinehäfen, von jedem Schiff, das sie zu bauen vorhatten, ein Modell zu erstellen *Dresden: Modell für das Palais im Grossen Garten 1680 *H. G. Welligen fertigt ein Idealmodell aus Elfenbein und Ebenholz für ein Gotteshaus 1687 Isaac Newton: „Principia mathematica“: Begriff der „mechanischen Ähnlichkeit“ 1697 Christopher Polhem richtet in Stockholm ein Laboratorium mechanicum mit Maschinenmodellen ein [S. Strandh, 56-60]
1700-1749
1700 Gottfried Wilhelm Leibniz: Isomorphie; Die geistigen Formen, nach denen Gott die Welt schafft, sind Modelle 1710 erste Porzellanmanufaktur: Meissen; nachher Wien (1718) und Doccia bei Florenz (1737) um 1710/20 Der Zauberer Isaac Fawkes tritt an englischen Messen auf 1715-16 Briefwechsel von Leibniz mit Samuel Clarke (Newtonianer) über „clock“ und „watch“ vor 1722 *Brandenburg: Modell der 1722 abgebrochenen Marienkirche 1722 Roger Cotes („Harmonia mensurarum“, postum) führt den Begriff „modulus“ in die englische Mathematik ein 1725-56 Joseph Fröhlich ist Zauberer am sächsischen Hof in Dresden 1738 Jacques de Vaucanson: Automatische Ente, Flötenspieler, Trommler [S. Strandh, 178-179] 1744 *Balthasar Neumann: Modell der Wallfahrtkirche Vierzehnheiligen 1745 Der junge James Watt baut im Laden seines Vaters an allerlei Geräten herum (er repariert 1763/64 ein Model von Newcomens Dampfmaschine [S. Strandh, 119] 1746 Pierre Bouguer: über den Bau von Schiffen und Schiffsmodellen 1748 Julien Offray de La Mettrie: „L’Homme machine“ David Hume: Kybernetische Erkenntnistheorie; Vorstellungen und Pläne
1750-1799
ab 1750 neben die klassische Oper treten ind Deutschland das Singspeil, in England “Ballad operas” und in Frankreich die “opera comique” 1759 J. H. G. v. Justi: "Ein Staat ... ist eine Maschine" 1760-81 der Gaukler und Magier Jacob Philadelphia tritt in ganz Europa öffentlich auf 1762-1786 Franz Ludwig Pfyffer von Wyher stellt ein originalgetreues Modell der Zentralschweiz her, ca. 7x4m 1768 Philippe Astley eröffnet in London eine Reitschule und baut sie rasch zu einem Zirkus aus 1770-1774 Pierre Jaquet-Droz und Sohn Henri-Louis konstruieren Androiden: „Der Schreiber“, „Der Zeichner“ und „La Musicienne“ 1770 Kant: „Ding an sich“ 1773 Nicholas-Philippe Ledru tritt als Zauberer und mit „Phantasmagorien“ auf, Joseph Pinetti seit 1783 1780 Johann Christian Ludwig Hellwig : Sandkastenspiel für militärische Taktik 1781 Immanuel Kant: „Kritik der reinen Vernunft“: Bild (A120); Begriffe sinnlich machen (A51); Schema (A 140f) 1787 Ernst Chladni: Klangfiguren ab 1790 Verwendung von Fragebogen in der Sozialforschung Das amerikanische Patentgesetz verlangt die Vorlage von Modellen 1794 Fichte: Das Ich erzeugt die Welt in der Vorstellung ab 1798 Etienne Gaspard Robert (Robertson) projiziert „Phantasmagorien“
1800-1809
um 1800 Henri Maillardet konstruiert einen Schreibautomaten [H. Swoboda, 126, 134-136] 1801 Thomas Young stellt im Experiment dar: Interferenz von Licht; 1802: Interferenz von Wasserwellen („Wellenwanne“) 1807 Thomas Young: modulus (for the stiffness of a material)
1810-1819
1810 John Dalton: chemische Atom-Modelle aus Holzkugeln [C. Meinel, 270] 1816 Johann Friedrich Herbart: Vorstellungsdynamik 1818 Mary Wollstonecraft Shelley: „Frankenstein“ 1819 Eilhard Mitscherlich: Isomorphie als Gestaltgleichheit bei Kristallen
1820-1829
ab 1820 In der Physik des Elektromagnetismus (Faraday, Gauss, Maxwell) werden hydrodynamische Analogien gebraucht Vivisektion: François Magendie, Pierre Flourens (1824) 1822 Der
19jährige schwedische Erfinder John Ericsson macht erste Modellversuche mit
einer „Feuermaschine“ (kalorischen Maschine) [S. Strandh, 137-139] 1824 Baron von Reisswitz: Kriegsspiel 1:8000 für Militärübungen 1826 Heinrich von Thünen: „Der isolirte Staat“ 1827 Rodolphe
Toepffer: erster Comic (1841: Punch; 1865: Wilhelm Busch) 1829 Goethe schenkt seinen Enkelkindern eine Spielzeugeisenbahn [C. G. v. Klinckowstroem, 213] Augustin Louis Cauchy: Modellgesetz; später Joseph Bertrand (1847, 1848), William Froude (1870) und Osborne Reynolds (1883) ab 1820er Jahre George Biddel Airy, Baden Powell (1830er Jahre) und Ebenezer Strong Snell (1840er Jahre) bauen vermutlich physikalische Wellenmodelle
1830-1839
1830 Beginn des Positivismus (Auguste Comte) Seit 1830 Vaudeville, Minstrel shows, Burlesque, Music hall um 1830 Der
Instrumentenbauer Hyppolite Pixii baut auf Anregung von A. Ampère zahlreiche
elektrische Maschinen für Experimente und Demonstrationen, u. a. einen
Elektrogenerator (1832) [S. Strandh, 154-155] 1832-1840 Die Chemiker Justus Liebig und Jean Dumas "bauen Modelle" („paper tools“) 1834 Beginn der Sinnesphysiologie (Ernst Heinrich Weber; 1850 Gustav Theodor Fechner) 1838 Beginn wissenschaftlicher Auseinandersetzungen über Analogie
1840-1849
1840 William Whewell: „The Philosophy of the Inductive Sciences“: Begriff „conception“ Carl Friedrich Gauss, Wilhelm Weber: „Atlas des Erdmagnetismus": die innere Verteilung wird durch eine Verteilung auf der Oberfläche „fingiert“ Der Physiker und Technologieprofessor Gustav Magnus konstruiert das Modell einer Wellenfläche 4. Ordnung um 1840 Beginn der industriellen Serienproduktion 1842 Der junge James Clerk Maxwell bastelt an der Edinburgh Academy Modelle William Thomson behauptet eine Analogie zwischen den Formeln für Wärme und Gravitation; 1845 eine Analogie zwischen einem Ergebnis der Induktion und einem entsprechenden der Optik 1843 Richard Owen präzisiert für die Biologie die Unterscheidung von Analogie und Homologie 1844 Beginn wissenschaftlicher Auseinadersetzungen mit Metapher 1845 Carl Friedrich Gauss: Es sei nötig, sich eine „construirbare Vorstellung zu machen“ William Thomson: „principe des images“ (principle of electrical images); begründet 1849 Max Stirner: „Der Einzige und sein Eigentum“: Untersuchung der „fixen Ideen“ 1840er Jahre Charles Wheatstone baut ein Wellenmodell (vielleicht schon 1842); insgesamt wurden etwa 30 solcher Modelle gebaut (z. B. eine um 1875 durch Rudolph Koenig) 1849 Julius Plücker und Padre Angelo Secchi beschreiben Wheatstones Wellenmodell 1849-75 Vom Modell „pocket“ (auch: „Wells & Fargo“) der Handfeuerwaffe von Samuel Colt wurden über 330 000 Stück verkauft
1850-1859
Ab 1850 Eine
Frau, die Kleider vorführt, heisst „mannequin“ 1852 Rudolf Hermann Lotze: Erkenntnis „in symbolischer Weise“ Léon Foucault: Gyroskop; bald verbessert durch Julius Plücker und Friedrich Fessel 1852ff Materialismus (Moleschott, Vogt) und Objektivismus (Bain, Rush) 1854 George Boole: Algebra 1855-56 James Clerk Maxwell: Begriff „Analogie“ in der Physik ab 1856 Franz Reuleaux (Professor für Maschinenlehre an der ETH Zürich, später in Berlin) sammelt und baut für seine Vorlesungen Modelle von maschinellen Vorrichtungen [S. Strandh, 62] 1856/59 erste Serienfertigung von Industrieprodukten wie Singer Nähmaschinen (1856) und Thonet Stühlen (1859: „Nr. 14“) 1857 August von Kekulé verwendet in Chemie-Vorlesungen Molekül-Modelle aus Holzkugeln, bald auch aus Draht [C. Meinel, 259] 1858 Gustav Droysen fordert „Verstehen“ für die historischen Wissenschaften Archibald Couper führt in die Chemie die graphische Darstellung durch die Strukturformel mit den Valenzstrichen ein
1860-1869
1861-1862 James Clerk Maxwell: „Theorie der Molekularwirbel“ 1862 weitere Arten chemischer Molekülmodelle: von August Wilhelm von Hofmann „type moulds“ (1862) und „glyptic formulae“ (1865), von James Dewar „brass bar“-model (1866) sowie von Kekulé (1867) [C. Meinel, 245; 250ff; 248f; 261ff] ab 1861 Mathematiker (Ernst Eduard Kummer, Julius Plücker) stellen Modelle von geometrischen Kurven her; aus Pappe, Gips, Schnüren 1864-66 Carl Culmann: "Graphische Statik" 1867 Wilhelm Siemens führt ein Demonstrationsmodell des (kurz zuvor von seinem Bruder Werner erfundenen) Dynamos vor dem Königlichen Institut in London vor [S. Strandh, 156] 1868/70 Eugenio Beltrami (1868) und Felix Klein (1870) konstruieren ein visuelles euklidisches Modell der nicht-euklidischen Geometrie 1868-1903 Charles Sanders Peirce entwickelt seine Zeichentheorie
1870-1879
1870 Camille Jordan: Isomorphie in der Mathematik; später Felix Klein (1884) um 1870 Ch. Peaucellier baut ein Modell jenes Mechanismus, den er „compas composé“ nannte [S. Strandh, 65-68] Bionik (Simon Schwendener, Carl Culmann) 1871 Lazarus Geiger: Werkzeuggebrauch ist eine „Organprojektion“ (ebenfalls Ernst Kapp 1877
[C. G. v. Klinckowstroem, 435]) 1873-1878 Hans Vaihinger: „Die Philosophie des Als Ob“ (1911): Fiktionen ab 1873 Veranschaulichung physikalischer Theorien durch dreidimensionale Modelle: Maxwell, Lodge, Fitzgerald 1876 Michael Foster, J. N. Langley: A Course of Elementary Practical Physiology: Veranschaulichung de Blutzirkulation mit Gummischläuchen, Glasverbindungen, Handpumpen, usw.
1880-1889
ab 1880 Schaufensterpuppen aus Wachs oder Holz (mannequins) 1883 Ernst Mach: „Die Mechanik in ihrer Entwickelung“: Nachbilden von Tatsachen in Gedanken 1885 Adolf von Baeyer: Drahtmodell für Moleküle; erweitert durch Hermann Sachse 1890 mit gefaltetem Papier
1890-1899
1892/94 Heinrich Rickert unterscheidet Natur- und Kulturwissenschaften; Wilhelm Dilthey trennt „Erklären“ von „Verstehen“, Wilhelm Windelband „idiographisch“ von „nomothetisch“ 1893 Pierre Duhem macht sich lustig über die mechanischen Modelle der englischen Physiker (als Buch 1906) 1894 Heinrich Hertz: „Die Prinzipien der Mechanik“, Kap.: Dynamische Modelle 1895 Anders N. Kiaer: „repräsentative Methode“ in der Sozialforschung 1896 Edward Lee Thorndike beginnt in Harvard mit Tierversuchen im Labor; zuerst mit Hühnern, nachher an der Columbia University mit Katzen (in einer „puzzle box“, 1898); Willard Stanton Small folgte mit Ratten in einem Labyrinth (1901) 1897 Pierre Janet: Les idées fixes 1898-1913 erster „Werturteilsstreit“ in der Soziologie
1900-1909
1902-1908 Henri Poincaré hält Theorie und Hypothese auseinander 1904 Max Weber prägt den Begriff „Idealtypus“ für die Soziologie 1908-1927 Die Autofabrik Ford baut 15 Mio. Exemplare des „Modells T“
1910-1919
1911 erste Filmstudios in Hollywood („Traumfabrik“) und erste Filmtheorie (Ricciotto Canudo) 1913 Niels Bohr: „atom-model“ 1915 Lord Rayleigh: „The Principle of Similitude“
1920-1929
1920 Norman Robert Campbell: “Physics. The Elements” 1920 Karel Čapek: „R. U. R. Rossum’s Universal Robot“ 1921 Ludwig Wittgenstein: „Tractatus logico-philosophicus“: Bildtheorie der Sprache; Isomorphietheorie 1922 Percy W. Bridgman: „Dimensional Analysis“ Walter Lippmann: Begriff „Stereotyp“ 1927 Hermann Weyl: „Philosophie der Mathematik und Naturwissenschaften“ 1928 Hans Reichenbach unterscheidet den Entdeckungs- vom Begründungszusammenhang 1929-1938 Psychologen (z. B. Clark Hull, Thomas Ross) versuchen, lernende Roboter zu entwickeln
1930-1939
1930 Edward Chace Tolman: “Insight” in rats 1930 „Romance and Realitiy of Television“ 1931 Archibald William Valentine: Manual on „Sand Table Exercises“ 1933 Friedrich August von Hayek: the economist constructs a mental model of the economic system 1934 Herbert Arthur Stuart: Kalottenmodell für chemische Strukturen ab 1934 Die Logiker (Carnap; Cohen und Nagel; Tarski) fassen den Modellbegriff als „Erfüllung“ von axiomatischen Systemen und formalisierten Theorien auf 1938 Thomas Ross: künstliche Maus findet den Weg aus Labyrinth
1940-1949
1940 TU Berlin: Symposium zum Thema „Regelung als Grundproblem der Technik wie der Physiologie“ 1942 Jürg Johannesson: „Die Bedeutung des Modells in Mathematik, Naturwissenschaft und Technik“ 1942-1948 Le Corbusier: „Modulor“ als architektonisches Grundmass 1943 William Craik: „The Nature of Explanation“ 1945 National Academy of Sciences startet das ”Artificial Limb Program” 1946 Computersimulation 1949 Robert King Merton ordnet die Theorien aufgrund ihrer Komplexität
1950-1959
1950-70 „The Gnostics at Princeton“; „New Age“ in den Naturwissenschaften ab 1950 Systems Analysis, Operations Research; Modellierung 1951 Henry Louis Langhaar: Theory of Models; später Alfred Tarski (1954/55) und Chen Chung Chang (1954) 1953 James Watson, Francis Crick, Maurice Wilkins, Rosalind Franklin: Doppelhelix der DNA 1955 Eröffnung von “Disneyland” in Anaheim 1957 Netzplantechniken CPM (Critical Path Method) und PERT (Program Evaluation and Review Technique) erster Computer für die Prozessteuerung in der Industrie Cornell University, Ithaca, N. Y.: erstes Symposium zum Thema „Modell“ 1958 Norwood Russell Hanson: Wissenschaft ist theoriegeleitet Brüssel: Atomium, 102 m hoch
1960-1969
Ab 1960 CAD (Computer Aided Design) Aufgreifen früherer Themen wie „representation“ (1960), „metaphor“ (1960), „imagery„(1962), „analogy“ (1963), „realism“ (1963), „mental maps“ (1966), „mental images“ (1967) 1961 Albert Bandura: Modellernen: „Transmission of Aggression Through Imitation of Aggressive Models“ 1965 „Positivismusstreit“ Heinz Hermann Koelle: Sozio-ökonomisches Modell des Planeten Erde „SEMPE“ Max Jammer: „Die Entwicklung des Modellbegriffes in den physikalischen Wissenschaften“ 1966 Viktor A. Stoff: Modellierung und Philosophie (russ.; dt. 1969) 1967 Jacques Bertin: „Sémiologie graphique“ 1968 Stanford Research Institute: erste komplette Robotersystem mit Sensoren und optischem Wegfinder
1970-1979
1971 Jay W. Forrester: „World Dynamics” 1973 Herbert Stachowiak: „Allgemeine Modelltheorie“: neopragmatische Erkenntnistheorie 1975 Dave L. Arneson, Gary Gygax: erstes „module“ (adventure, scenario) in einem „fantasy role-playing game“ namens „Dungeons & Dragons“ 1978-1979 Roland Müller: „Zur Geschichte des Modelldenkens und des Modellbegriffs“ (1983)
1980-1989
Ab 1982 Bearbeitung von „mental representation“ (1982) und „knowledge representation“ (1987) 1988 „model-based reasoning“ (Tagungen in Padua seit 1998)
1990-1999
1993 „Models as Mediators“ (Nancy Cartwright; Ian G. Hacking) Sammelband von Mary S. Morgan, Margaret Morrison, 1999
2000-
2000 Universität Zürich: IUHPS: Joint Conference DHS-DLMPS on „Scientific Models“
Literatur
John Desmond Bernal: Wissenschaft. 4. Bde. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1970 (engl.: Science in History, London: C. A. Watts 1954). Günther Binding: Baubetrieb im Mittelalter. Primus Verlag 1993. Paul Booz: Der Baumeister der Gotik. Diss. TH Darmstadt 1952; München: Deutscher Kunstverlag 1956. Karl Danz, Wolfram Mitte (Hrsg.): Bilder und Dokumente zur Weltgeschichte. Gütersloh: Prisma 1980 (Lizenzausgabe des Ullstein-Verlags, Frankfurt am Main 1965). Pierre du Colombier: Les chantiers des cathédrales. Paris: Picard 1973 (1. Aufl. 1953). Leone Fasani (Hrsg.): Die illustrierte Weltgeschichte der Archäologie. München: Südwest 1979, 2. ed. 1983 (ursp. it. Mailand: Mondadori 1978). Antonia
Fraser: A history of toys. London: Weidenfeld and Nicolson 1966; Marija Gimbutas: The Gods and Goddesses of Old Europe. London: Thames and Hudson 1974; mit umgedrehtem Titel: The Goddesses and Gods of Old Europe, 1982. John A. J. Gowlett:
Ascent to Civilization. The archaeology of early man. New York : Knopf; London:
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