Eigenentwicklung = Wissenserarbeitung
Die Unterscheidung von Grundlagenforschung, angewandter Forschung und Entwicklung (Abb. 1) samt Erprobung sagt noch nichts über deren Organisation noch ihre Grenzen und gegenseitige Abhängigkeiten aus. Zudem sind in allen Bereichen «zufällige» Entdeckungen möglich.
Für den Unternehmer sind jedenfalls drei Beobachtungen wichtig: · Bei weitem nicht alle Forschungsergebnisse finden Eingang in Entwicklungsvorhaben. · Entwicklungsaktivitäten sind auch auf einer empirisch-technologischen Basis möglich, die nicht das Ergebnis von Forschungsprojekten ist. · Es gibt weite Bereiche, in denen technisches Wissen in der Produktion eingesetzt wird, dessen theoretische Grundlagen ungeklärt sind.
Der Unternehmer kann also durchaus auf Forschung verzichten und sich auf «Entwicklung und Konstruktion» beschränken.
Entwicklung (möglicherweise zusammen mit angewandter Forschung) bedeutet dann für ihn einen Prozess der Informationsgewinnung, «der darauf gerichtet ist, anwendungsbezogenes technisches Wissen zu erarbeiten, das den Betrieb in die Lage versetzt, technische Innovationen im Fertigungsbereich zu realisieren» (Manfred Henfling). Dabei sind zwei Warnungen zu beachten: · Entwicklungsprojekte liefern nicht mit Sicherheit das für die Innovation notwendige technische Wissen. · Selbst technisch erfolgreiche Entwicklungsprojekte führen nicht immer zur Innovation: Aus wirtschaftlichen Gründen unterbleibt in vielen Fällen die technisch mögliche Innovation.
Immerhin: Sowohl aus dem technischen wie aus dem wirtschaftlichen Scheitern von Innovationsvorhaben lässt sich manches lernen.
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