Marksteine der Motivationsforschung
1924-2000
Die 1924-35 in den Hawthorne-Werken von General Electric durchgeführten psychologischen Untersuchungen ergaben, dass vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb des Betriebes für die Leistung und die Zufriedenheit der Arbeitenden bedeutsam sind. – Das führte zur „Human Relations“-Bewegung.
1943 publizierte Abraham Harold Maslow erstmals seine Ideen zur menschlichen „Bedürfnispyramide“.
1959 publizierten Frederick Herzberg et al. Forschungsergebnisse, wonach es zwei Gruppen von Faktoren gibt, welche die Motivation beeinflussen:
Anders formuliert: Schlechte Anstellungs- und Arbeitsbedingungen können Ursachen für Unzufriedenheit und schwache Leistungen sein. Verbessert man sie, schwindet zwar die Unzufriedenheit, aber sie schaffen keine positiven Anreize zur Produktivität.
1960 fasste Douglas McGregor seine Erkenntnisse in seinen XY-Theorien zusammen:
1973 forderten Eberhard Ulich et al. persönlichkeitsfördernde Arbeitsplätze. Sie meinten, durch die Erweiterung des Handlungsspielraum und die damit verbundene höhere Ichbeteiligung und Identifikation mit der Aufgabe werde die Leistung höher.
1993 behauptete Reinhard Sprenger in seinem Bestseller „Mythos Motivation“, finanzielle Leistungszuschläge, Bonussysteme oder Incentive-Reisen seinen nicht nur unwirksam, sondern sie zerstörten die Motivation.
Ebenfalls 1993 wies Alfie Kohn in seinem Buch „ Punished by Reward“ nach, dass Menschen produktiver arbeiten, wenn sie nicht damit rechnen, dafür besonders prämiert zu werden. Belohnung erzeugt eine geringere Produktivität.
1997 publizierten Bruno S. Frey und Margit Osterloh eine Zusammenfassung wichtiger Untersuchungen, die eine Forschungsgruppe um Edward L. Deci seit 1975 durchgeführt hat: Belohnungen verdrängen die intrinsische Motivation (d. h. die Ausführung der Tätigkeit um ihrer selbst willen). Der negative Zusammenhang zwischen Leistung und Belohnung ist bei anspruchsvollen Aufgaben grösser als bei einfachen.
2000 publizierten Margit Osterloh und Bruno S. Frey eine Reihe interessanter Forschungsergebnisse unter dem Titel „Managing Motivation“: Die wichtigsten Ergebnisse zum Thema Leistungslohn können wie folgt zusammengefasst werden:
In der Zeitschrift io Management 10/2000 fassen zwei Lehrbeauftragte an der Universität St. Gallen zusammen:
Daraus ist zu schliessen: Eine unsachgemässe Lohn- und Gehaltspolitik kann sich für Unternehmen kontraproduktiv auswirken. Selbstverständlich kommt es auf den Unternehmenstyp (Grösse und Branche) und die Mitarbeiterstruktur an.
(zusammengestellt im Januar 2001)
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