"Zu erfahren, wer der Erfinder der Börse war, ist eine schwierige Aufgabe, die noch niemand bisher gelöst hat. Bibelfeste Leute versichern, dass Hiob die Börse erfunden haben könnte, da er seine Anhänger lehrte, die Beleidigungen von Verleumdern mit Geduld zu ertragen. Die Schriftgelehrte behaupten, dass Absalom die Börse erfunden hat, denn an der Börse gibt es Leute, die von ihm gelernt haben, die Gelegenheit bei den Haaren herbeizuziehen, während andere wie er das Unglück aus der Luft greifen. Argwöhnische Menschen geben an, dass Luzifer die Börse erfand, da er die Spekulanten durch sein Versprechen täuschte, dass sie wie Gott etwas aus Nichts schaffen könnten." Joseph de la Vega: Verwirrung der Verwirrungen, Amsterdam 1688, S. 31-32.
Die Börse entstand mit dem Kolonialismus
Die Börse im heutigen Sinne Ist mit dem Kapitalismus, genauer noch: mit dem Kolonialismus entstanden. Seit die portugiesischen Expeditionen für ihren König, Heinrich den Seefahrer, 1441 die ersten Sklaven aus Rio de Oro und dann aus Guinea mitbrachten, die Inseln Madeira und später die Azoren besiedelten und von da mit Holz, Zucker, Wein, Wachs, Honig und Harz zurückkamen, wurde die Kolonisierung ein einträgliches Geschäft, das aber auch Kapital brauchte.
Börsenähnlich gehandelt wurde seit dem 12. Jahrhundert in den italienischen Städten Venedig, Florenz, Genua und Lucca, bald auch In der Champagne (Krasensky; Hielscher, 805) und in Brügge. Hier ist von 1257 bis 1457 eine Familie «Van der Beurse» nachgewiesen, von der vielleicht der Name «Börse» herrührt. Die Familie führte in ihrem Wappen drei Geldbeutel (lat. bursa). Einige ihrer Mitglieder waren um 1350 auch in Antwerpen niedergelassen, wo sie ein Lokal für die Händler zum Abschluss börsenähnlicher Geschäfte besassen (Meseure, 21). Die Bezeichnung Börse scheint erstmals 1460 in Antwerpen in der Bedeutung von Börsenversammlung gebraucht worden zu sein (Koch, 5; Meseure, 269).
Die Börse Aus: Geschichte der Wirtschaft, erzählt von Nikolaus Piper. Weinheim: Beltz 2002, 83-84:
„Eine besondere Bedeutung für die weitere Entwicklung der Wirtschaft bekam der Handelsplatz Brügge in Flandern. Dort betrieb bereits im 14. Jahrhundert eine Familie namens van de Beurse eine Art Gasthof für Kaufleute, die zur Messe fuhren. Der Familienname leitete sich aus deren Wappen her, in dem drei Lederbeutel (lateinisch: Bursa) zu sehen waren. In dem Gasthaus traf man sich, man sammelte Informationen darüber, was es gerade an neuen Waren gab, welche Kaufleute vertrauenswürdig waren und welche nicht. Wenn man neue Geschäfte anbahnen wollte, ging man »zu den Beursen«. Der Begriff bürgerte sich so sehr ein, dass die Kaufleute auch in anderen Städten ihre regelmässigen Treffen Börse nannten. In Antwerpen wurde 1531 das erste richtige Börsengebäude errichtet, das für Kaufleute aller Länder geöffnet war."
1485: Antwerpener Börse institutionalisiert
«Als Institutionalisierung einer dem Namen und der Funktion nach ersten Börse kann das 1485 den Antwerpener Kaufleuten eingeräumte Recht angesehen werden, sich in einem eigenen Corps zunftähnlich zu organisieren und sich damit einen bürgerlichrechtlichen Status zu geben, der die Makler und Geldwechsler auch aus ihrer bis dahin häufig zu beobachtenden gesellschaftlichen Diskreditierung und Aussenseiterrolle herausführte, gewissermassen 'ehrbar' machte» (Meseure, 18: vgl. 16, 21f). Konkurrenten wurden bald Lyon (1506) und Zaragoza (1551).
Die Börse als Herz des Kapitalismus
Die Börse ist das Herz des Kapitalismus. Ohne sie wäre der Kolonialismus und die Industrialisierung im letzten Jahrhundert nicht möglich gewesen. Die Börse ist ein besonderer Markt, ein Finanzmarkt. Es geht nicht um Waren oder Warenmuster, sondern um Geld, um "fungible Waren". Sie ist ein Auktionsmarkt, kein Verhandlungsmarkt. Fürstenhäuser brauchten Geld, Königshäuser, später Händler, brauchten Geld, um Schiffe zu bauen und sie in die weite Welt hinaus zu schicken. Reiche Leute wollten ihr Geld anlegen, möglichst mit Profit. Die Vereinbarungen wurden an der Börse getroffen. Sie wurden auf Papier festgelegt, dem "Wertpapier". Das sind sogenannte "verbriefte Forderungen" oder "Schuldurkunden".
Schon im 16.Jahrhundert: Boom und Krise
Sehr detailliert hat Herman van der Wee die Entwicklung der Antwerpener Börse beschrieben. Nach 1500 bildete sich bereits «a feverish capitalistic boom». Rasch traten Neuerungen auf wie «Futures» (1511) im Getreidehandel, «public bonds» (1532) mit Kurslisten, der Begriff «obligation» (1537) sowie organisierte Spekulation, Arbitrage-Handel und Broker. Handels- und Finanzkrisen wechselten laufend mit Aufschwüngen und Prosperität ab. Nervosität war ein dauernder Marktbegleiter. Eine erste Panik im Herzen der europäischen Finanzwelt, in der "Neuen Börse" von Antwerpen fand 1541 statt (van der Wee, 203). Seither gab es immer wieder Krisen. Die Vielfalt an Anlagemöglichkeiten resp. Gewinn- und Verlustchancen war bemerkenswert. Sogar Lotterien und Wetten konnten abgeschlossen werden (van der Wee, 202 und 364f.)
Nach dem Vorbild des neuen Börsengebäudes in Antwerpen von 1531 wurden in London (1566-1569), Sevilla (1582-1593) und Amsterdam (1608-1611) ähnliche Bauten errichtet. Die ersten deutschen Börsen entstanden schon vor 1550 in Augsburg und Nürnberg, nachher in Hamburg und 1566 in Köln (Obst, Hintner, 611; vgl. auch mit etwas anderen Zahlen Koch).
Anteilscheine und Aktien
Spekulationen in Kuxen oder Bergwerksanteilen erwähnt Karl Neidlinger (5ff.) schon für die Zeit der ersten deutschen Wirtschaftsblüte (seit 1471) und nach dem französischen Staatsbankrott von 1557. Abgesehen von der Bank des Heiligen Georg in Genua, 1407 als erste "Aktiengesellschaft" errichtet (D. Schneider, 101) wurden die ersten Aktiengesellschaften um 1550 gegründet (Hielscher, 806; Morgan, Thomas, 12-16). Eine der frühesten Joint-stock companies war die «Russia Company» (1553), genauer: «The mysterie and companie of the Merchant adventurers».
Der "Tulpenwahn"
Über die "verrückteste Spekulation der Geschichte", den sogenannten "Tulpenwahn" oder die "Tulpenmanie" um 1635 in Holland hat kürzlich Mike Dash, ein Dozent für Geschichte an der Cambridge University, detailliert berichtet. Urplötzlich waren Tulpenzwiebeln nicht mehr Tauschobjekte. Die Floristen kauften und verkauften Blumen, deren Zwiebeln noch in der Erde steckten. Ein rasch sich aufblähendes Warentermingeschäft entstand. Die Preise für die Schuldscheine (für Tulpen) explodierten nicht nur wegen der steigenden Nachfrage, sondern auch wegen Schwindelgeschäften. Leute aller Gesellschaftsschichten verloren jegliche Zurückhaltung und verschuldeten sich hoch. Am Schluss wurden bis zu 5200 Gulden pro Zwiebel bezahlt. Der Markt musste kollabieren, meint Dash, weil dem Handel Stabilität und Vorhersehbarkeit fehlten und weil er auch "von Natur aus" unlogisch war.
1688: Der erste Ratgeber
Es ist erstaunlich, dass in den ersten 300 Jahren des Börsenwesens kaum ein Dutzend Berichte über das Börsengeschäft erschienen. Es blieb offenbar eine Angelegenheit der Praktiker. Immerhin gab 1597 John Payne einen Einblick in die Londoner «Royal Exchange», 1605 der Jesuit Leonard Lessius (vgl. Gordon, 244-272) in die Antwerpener Börse und Don Joseph de la Vega (1688) sowie Jean Pierre Ricard (1722) in die Amsterdamer Börse, welche mittlerweile die Antwerpener Börse überrundet hatte.
Vegas umfangreiches Buch mit dem bezeichnenden Titel «Die Verwirrung der Verwirrungen» (deutsch 1919, Neudruck 1999) kann auch als erster Ratgeber betrachtet werden. Den Aktienhandel sah er als «Auszug aller Betrügereien, ein Schatzgräber von nützlichen Dingen und doch ein Herd des Unheils». Er empfahl z. B., dass man jeden Gewinn ohne Zögern mitnehmen und nachher, wenn das Papier noch weiter steigt, keine Reue empfinden solle; man solle die Aktien nicht zu lange festhalten, sich mit ihnen nicht «verheiraten». Noch Andre Kostolany (1985, 121) schwärmt von diesem Buch, das «ein philosophisches Werk und eine Reportage zugleich» sei.
Ein farbiges Bild des Londoner Börsenhandels seit 1688 lässt sich u. a. anhand der Wochenzeitung von John Houghton (1692-1703) und von Pamphleten Daniel Defoes (1701 u. 1719; vgl. Curtis, 243-275) zeichnen (Morgan, Thomas, 16-27).
1720: Bubbles platzen
Ins Bewusstsein der breiteren Öffentlichkeit trat die Börse erst durch die Bubbles der South Sea Company und von John Laws Mississippi-Geseltschaft. Als diese Seifenblasen 1720 platzten, gab es ein gewaltiges Echo im Blätterwald. William Rufus Chetwood schrieb sogar Theaterkomödien darüber: «South Sea» und «The Stock-jobbers». Ernst zu nehmende Schilderungen davon boten erst Adam Anderson in seiner chronologischen "Geschichte des Handels" (englisch 1764: deutsch 1773-1779) und Charles Mackay in seiner Sammlung -Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds. (1841). Der berühmte Börsenspekulant Bernard Baruch lernte Mackays Werk im Jahre 1900 kennen (Baruch 1963, 242) und war davon so begeistert, dass er für einen Neudruck 1932 ein Vorwort schrieb.
Börsenleitfäden
Der erste Börsenleitfaden wurde gleich ein Bestseller: Thomas Mortimers «Every man his own broker» erlebte nach seinem Erscheinen 1761 rasch mehrere Auflagen; bis 1807 erschienen 14 Auflagen. Grossen Erfolg hatten auch die Handbücher von William Fairman («The Stocks examined and compared, or: A Guide to purchasers in the public funds», 1795, 7. Auflage 1827) und von E. F. Thomas Fortune («An Epitome of the Stocks and Public Funds», 1796, 17. Auflage 1856).
Dass die Börse wesentlich am Aufschwung der Industrialisierung beteiligt war, ist unbestritten. So richtig los ging es aber erst nach dem Ende der Napoleonischen Herrschaft. Gleichzeitig entstand eine Flut von Schriften und Pamphleten über Börsengeschäfte und -spekulationen, die nicht mehr verebbte. Frühe markante Titel waren: · Thomas Mortimer: "The Nefarious practice of stock-jobbing unveiled". 1810. · Samuel Gottlob Meisner: "Die Spekulationswissenschaft für denkende Geschäftsmänner". Berlin 1811; ein Plagiat des Abschnitts "Lehre des Wahrscheinlichen im Handel. (Speculationslehre, Muthmassungslehre)" aus dem "System des Handels" von J. M. Leuchs (1804). · "Stock Exchange laid open. The cause of the rise and fall of the public funds explained". London 1814. · "The system of Stockjobbing, explained by a practical Jobber". London 1816 (unter dem Titel: "The Art of Stock-jobbing, explained", erreichte eine ähnliche Schrift in den 1810er Jahren bis 1822 8 Auflagen). · Bizet: "Précis des diverses manières de spéculer..." Paris 1816, 4. ed. 1821. · Antonio Cibbini: "Untersuchung über die Bestimmung einer Börse und ihren nützlichen und schädlichen Einfluss auf den öffentlichen Kredit". Wien 1817. · Nic. Thadd. Gönner: "Die Stock-Jobberey und der Handel mit Staatspapieren". München 1820. · Von Weyna: "Antwort auf die Stock Jobbery". Wien 1821. · J. M. Leuchs: "Die Kunst, reich zu werden". Nürnberg 1826. · "Die Spekulationswuth der Jahre 1824 und 1825. Versuch, die letzten Handelskrisen geschichtlich zu erklären". Leipzig 1826. · "Der Spekulant; oder die Kunst, in schweren Zeiten ohne Nahrungssorgen zu leben. Ein praktisches Noth- und Hülfsbuch für alle Stände". Naumburg 1826.
Bemerkenswert war das Handbuch von Anton Sim. Gabr. Coffinières: "De la bourse et des spéculations sur les effet publics". Paris 1824 (dt. von Geheimrat Schmalz: "Die Stockbörse und der Handel mit Staatspapieren". Berlin 1824). Im umfangreichen Handbuch von Johann Heinrich Bender: "Der Verkehr mit Staatspapieren im In- und Auslande" (1825, 2.A. 1830, 686 Seiten) finden sich auch schon Überlegungen zur Kursbildung (S. 177-187).
Im 19. Jahrhundert: achtmal Panik an Wallstreet
Über die Spekulationswut seit 1816 berichtet Neidlinger (43-90) mit zeitgenössischen Zitaten. Hanns Leiskow (1930) schloss sich mit der Analyse von Zeitungsmeldungen und Flugschriften an. 1837 erschütterte die erste grosse Panik Amerika und Wall Street. Wie Samuel Rezneck (1968) in seiner Schilderung der sechs grossen US-Depressionen des 19. Jahrhunderts mit Originalzitaten belegt, wurden unter anderem folgende Gründe hiefür namhaft gemacht: · "the spirit of extravagance" und "the thirst for the acquisition of riches without labour" (1819) · ."the gambling spirit" (1837) · "speculation" und "the annoyance of snobs, who go only to guzzle champagne and to stuff themselves with oysters" (1857) · "overproduction" (1873) · "economic disturbances since 1873" (1882) · "lack of public confidence in government policy" (1893).
Charles P. Kindleberger (1978) wartet mit zwei weiteren Depressionen 1826 und 1848 auf.
Schilderungen von Katastrophen, Krisen und Manien
In seiner vielbenützten "Geschichte der Handelskrisen" (1858, 4. ed. 1890) hat Max Wirth nach der Skizzierung einiger Krisen und Manien von 1600-1800 auf mehreren hundert Seiten die Krisen des 19. Jahrhunderts dargestellt, und auch eine Diagnose dafür geliefert. Interessant ist seine Schilderung der Symptome (S. XIII-XIV).
Seither sind immer wieder Berichte über Spekulationen, Betrügereien und Krisen an den Finanzmärkten erschienen. Neuere anschauliche stammen von Jeremy Kingston, David Lambert ("Katastrophen und Krisen", 1980) Peter N. Martin ("Die grossen Spekulationen der Geschichte" 1982) und John Tain ("Berühmte Pleiten" 1986).
Blicke hinter die Kulissen
Blicke hinter die Kulissen von "Lombard Street" bot Walter Bagehot (1873, 14. ed.1915; dt. erst 1920), hinter die Geheimnisse von erfolgreichen Unternehmern und "Robber Barons" Andrew Carnegies "Gospel of Wealth" (1900; deutsch "Das Evangelium des Reichtums" 1904) und die Memoiren von John D. Rockefeller (1909), J. Pierpont Morgan (1912) und Henry Ford (1922) sowie des Stock Operators Jesse Livermore alias Edwin Lefèvre (1923). Livermores Börsenratgeber ist unter dem Titel "Das Spiel der Spiele" 1998 deutsch herausgegeben worden.
Theorien der Spekulation wurde hauptsächlich von Praktikern entwickelt (z. B. Arthur Crump 1874, G. C. Sheldon 1912; Thomas Gibson 1923; H. H. Harper 1926).
Philip L. Carret, ein Harvard-Absolvent, gründete 1928 den Pioneer Fund, einen der ersten und erfolgreichten Investmentfonds weltweit. Sein Buch "Die Kunst des Spekulierens" erschien 1939; es erlebte soeben eine Neuauflage. Carrets 12 Gebote für den Spekulanten haben bis heute nichts an Aktualität und Nützlichkeit eingebüsst. Einen schönen Rückblick auf sein Leben hat der Spekulant Bernard M .Baruch (1870-1965) verfasst. Mit der Niederschrift von "My Own Story" (1957; dt. "Gute 88 Jahre" 1958) hat er schon 1930 begonnen. Darin finden sich die Sätze: Die Kursschwankungen werden nicht von unpersönlichen Kräften, sondern von den Reaktionen der Menschen auf diese Geschehnisse bewirkt."(87, 247) "Die Börse ist das Thermometer, nicht das Fieber." (263) Ebenfalls fast hundert Jahre alt wurde André Kostolany (1906-1999). Lesenswert sind fast alle seine vielen Bücher. "Wunderland von Geld und Börse"(1982) ist auch als Taschenbuch erschienen.
Literatur zur Börsengeschichte
Bernard Baruch: My Own
Story. New York 1957; Philip L. Carret: Die
Kunst des Spekulierens. 1939; Laura Ann Curtis: The Versatile Defoe. An Anthology of Uncollected Writings by Daniel Defoe. London: Prior 1979. Barry Gordon: Economic Analysis Before Adam Smith. Hesiod to Lessius. Macmillan 1975. Udo Hielscher: Börsen. In Obst/ Hintner: Geld-, Bank- und Börsenwesen. Stuttgart: Poeschel, 37. ed. 1980, S. 804-862. Wilhelm Karl Koch: Definition des Begriffes "Börse". Diss. Erlangen 1911. André Kostolani: Kostolany's Wunderland von Geld und Börse. Biel: Seewald 1982; als Ullstein Sachbuch 1985 Hans Krasensky: Kurzgefasste Bankgeschichte. Stuttgart: Poeschel 1968. Edwin Lefèvre:
Reminiscences of a Stock Operator. 1923, Reprint 1980; Sonja Anna Meseure: Die Architektur der Antwerpener Börse und der europäische Börsenbau im 19. Jahrhundert. München: Scaneg 1987. E. Victor Morgan, W. H. Thomas: The Stock Exchange. Its History and Functions. London 1962, 2. ed. 1969. Karl Neidlinger: Studien zur Geschichte der deutschen Effektenspekulation von ihren Anfängen bis zum Beginn der Eisenbahnaktienspekulation (Ein Beitrag zur Börsengeschichte). Jena 1930. Obst/ Hintner: Geld-, Bank- und Börsenwesen. Stuttgart: Poeschel, 36. Auflage 1967. Dieter Schneider: Geschichte betriebswirtschaftlicher Theorie. München: Oldenbourg 1982; Herman van der Wee: The Growth of the Antwerp Market and the European Economy. The Hague: Nijhoff, Bd. II 1963 (Zeit von 1356-1619). Don Joseph de la Vega:
Die Verwirrung der Verwirrungen. Vier Dialoge über die
Börse in Amsterdam. (1688);
Weitere Geschichtswerke, auch zu Krisen
siehe auch: Literatur: Risiko/ Unfallverhütung
1750-1879
Adam Anderson 1764; Die Spekulationswuth der Jahre 1824 und 1825. Versuch, die letzten Handelskrisen geschichtlich zu erklären. Leipzig 1826. Charles Mackay: Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds. London 1841, 1852; Repr. 1932, 1-97. Ludwig Lesser: Zur Geschichte der Berliner Börse und des Eisenbahnaktien-Handels. Berlin 1844. Max Wirth: Geschichte der Handelskrisen. 1858 (480 Seiten), 2. A. 1874 (706 Seiten), 4. A.1890. Carl Gareis: Die Börse und ihre Gründungen. Berlin 1874. Otto Glagau: Der Börsen- und Gründungs-Schwindel in Berlin. Leipzig 1876 (betrifft 1871-1873).
1880-1899
Richard Ehrenberg: Makler, Hosteliers und Börse in Brügge vom 13. bis zu 16. Jahrhundert. Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht 30, 1885, 403-468. Richard Ehrenberg: Das Zeitalter der Fugger. Geldkapital und Kreditverkehr im 16. Jahrhundert. I, 69ff und II, Jena 1896, 3. ed. 1922. Julius Hucke: Geld-, Bank- und Börsenschwindel. Berlin 1896. Richard Ehrenberg: Börsenwesen. In: Handwörterbuch der Staatswissenschaften, 2. ed. 2. Bd., 1899, 1023-1053.
1900-1919
Georg Bernhard: Die Börse, ihre Geschichte, ihr Wesen und ihre Bedeutung. Berlin: S. Simon 1900. A. P. Poley: The History, Law and Practice of the Stock Exchange. London 1907. Bouniatian: Geschichte der Handelskrisen in England. München 1908. Ellis Th. Powell: The evolution of the money market, 1385-1915. 1915, repr. 1966. Alfred Manes: Staatsbankrotte. Wirtschaftliche und rechtliche Betrachtungen. Berlin: Siegismund 1918, 3. ed. 1922.
1920-1939
Francis W. Hirst: The Stock Exchange. A short study of investment and speculation. London 1921, 252 Seiten, 2. ed. 1932. Carl Colbert: Bankleute und Börsenspieler vor 2000 Jahren. Konstanz 1922. Ludwig Samuel: Die Effektenspekulation im 17. und 18. Jahrhundert. Berlin 1924. Daniel Steffens: Kapital und Börse. Von Babylon bis Wallstreet. 1927. Carl Colbert: Der Börsenschwindel des John Law. Ein Beitrag zur Revolutions- und Sittengeschichte. 1927. R. H. Mottram: A History
of Financial Speculations. Chatto & Windus 1929; Richard Lewinson: Geschichte der Krisen. Wien 1934. Hans van Werveke: Les origines des bourses commerciales. Revue belge de philologie et d'histoire 15, 1936, 133-141. Anton Mayer: Finanzkatastrophen und Spekulanten. Leipzig 1938.
1940-1959
Wilhelm Gerloff: Die Entstehung des Geldes und die Anfänge des Geldwesens. Frankfurt 1940, 3. ed. 1947. Fritz Schwarz: Segen und Fluch des Geldes in der Geschichte der Völker. Berlin 1945. Alfred Colling: La prodigieuse histoire de la bourse. Paris 1949. Fred Ölssner: Die Wirtschaftskrisen. Berlin 1951. John Kenneth Galbraith: The Great Crash 1929. A striking study of the greatest speculative boom in history and of the catastrophe which followed it. London: Hamish/ Cambridge, Mass.: Riverside Press/ Boston: Houghton Mifflin 1955; zahlreiche Aufl.; Günter Schmölders: Konjunkturen und Krisen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 1955.
1960-1979
John Carswell: The South Sea Bubble. London 1960. Virgina Cowles: The Great Swindle. 1960 (auch zur South Sea Bubble). Ernst Samhaber: Das Geld. Eine Kulturgeschichte. München: Keyser 1964 (Bildband, sehr gut). Dana Lee Thomas: Plungers and Peacocks. 1967, 2. ed. 1989. Samuel Rezneck: Business Depressions and Financial Panics. New York: Greenwood 1968. Hermann Kellenberger: Öffentliche Finanzen und privates Kapital im späten Mittelalter und in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Stuttgart 1971. Alan Jenkins: The Stock Exchange Story. London 1973. Charles P. Kindleberger: Manias, Panics and Crashes. A History of Financial Crises. New York 1978 (nicht auf dt. ersch.). Jeremy Kingston, David
Lambert: Catastrophe and Crisis. New York 1979;
1980-1999
O. J. Blanchard, M. Watson: Bubbles, Rational Expectations and Financial Markets. In: P. Wachtel (Ed.): Crises in the Economic and Financial Structure. Lexington: Lexington Books 1982, 295-316. Peter N. Martin: Die grossen Spekulationen der Geschichte. München: Universitas 1982. John Train: Famous
Financial Fiascoes. 1985/86; Alfred Kleinknecht: Innovation Patterns in Crisis and Prosperity. Schumpeter's Long Cycle Reconsidered. London 1987. Hans Ries (und Herwig Guratzsch, Ed.): Zwischen Hausse und Baisse. Börse und Geld in der Karikatur. Katalog zur Ausstellung der Wilhelm-Busch-Gesellschaft in Hannover. Stuttgart: Hatje 1987. Hartmut Kiehling: Kursstürze am Aktienmarkt. München: Beck/ München: dtv 1991, erneut 2000. Mike Dash: Tulpenwahn - Die verrückteste Spekulation der Geschichte. Claassen-Verlag, 1999.
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