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siehe auch: Zeittabelle

 

 

Gaius Julius Caesar wurde am 13. Juli des Jahres 100 v. Chr. als Sohn hochstehender adeliger Eltern geboren. Der Stamm seiner Vorfahren, der Julier, begründet seine Herkunft auf Julus, den Sohn des Trojakriegers Aeneas, der sich nach Italien geflüchtet hatte.

 

Verweichlichter Knabe – gefährlicher Jüngling

 

Der junge Caesar verbrachte seine Kindheit wie alle andern vornehmen römischen Knaben. Er wurde von seiner Mutter Aurelia erzogen und später von einem griechisch gebildeten Gallier in allen Wissenschaften unterrichtet. Es scheint aber, dass er ein ziemlich verweichlichter Knabe war.

 

Mit 16 Jahren schon wurde er zum Jupiterpriester, dem flamen dialis eingesetzt. Im selben Jahr, er war gerade 17 geworden, heiratete er Cornelia, die Tochter Cinnas. Unterdessen hatte Sulla den Krieg gegen Mithridates gewonnen und veranlasste nun in Rom die grausamsten Proscriptionen.

Da Caesar verwandtschaftliche Beziehungen mit Marius und der Popularpartei hatte, wurde er verfolgt. Er flüchtete sich hierauf in die Berge, und erst nach endlosen Bittaktionen wurde er endlich begnadigt. Sulla aber wies den Senat auf die politische Gefährlichkeit von Caesar hin, er sagte, in ihm seien versteckte Gedanken im Sinne des Marius und das könne höchst gefährlich werden.

 

Nach dieser unliebsamen Geschichte trat Caesar in den Heeresdienst ein. Er wurde schnell Offizier und machte sich bald durch kleinere Heldentaten bekannt. Nach Sullas Tod kehrte er nach Rom zurück und trat zum ersten Mal als Redner auf. In einem grossen Protest klagte er den Anhänge Sullas, Dolabella, wegen Erpressung an.

Seine Reden wurden nach dem leider verlorenen Protest veröffentlicht und machten in ganz Italien einen grossen Eindruck auf die Bevölkerung.

 

Caesar demütigt die Piraten

 

Kurze Zeit später wurde er auf einer Seefahrt gefangen genommen. Er lachte die Piraten aber wegen ihrer geringen Lösegeldforderungen nur aus und sagte, sie wüssten wohl nicht, wen sie vor sich hätten. Er schlugt ihnen den dreifachen Betrag für seine Freilassung vor. Hierauf schickte er seine Leute an Land, um dort das Geld zusammen zu bringen.

Unterdessen blieb er an Bord des Schiffes und führte sich wie ein Herr auf. Die Piraten mussten ihm aufs Wort gehorchen. Nach einigen Wochen traf das Lösegeld ein und Caesar war frei. Er ging an Land, errichtete eine eigene Flotte und fing mit dieser die Seeräuber ein. Er schaffte sie auf seine Schiffe und liess sie später ans Kreuz schlagen.

 

Caesar ist unzufrieden

 

Kurz darauf wurde er nach Rom ins Kollegium der pontifices der Priester gerufen, was ihm wiederum ein grösseres ansehen verschaffte. Doch Caesar war immer noch unzufrieden. Er sagte, jetzt sei er in dem Alter, da Alexander der Grosse schon über so viele Völker herrschte, und er selbst habe noch gar nichts geleistet. Aus dieser Zeit stammt auch sein Ausspruch: „Lieber in einem Dorf der erste als in Rom der zweite sein.“

 

Nebenbei war Caesar auch sehr eitel. Schon früh musste er eine Glatze verbergen, und er war deshalb sehr erfreut, als ihm vom Senat bewilligt wurde, seinen Lorbeerkranz dauernd darauf zu tragen.

 

Erst mit 32 Jahren Einstieg in die politische Laufbahn

 

Doch nun zur Caesars militärischer Laufbahn. Im Jahre 73 wurde er zum Militärtribun gewählt. Doch schon nach einem Jahr trat er wieder in den Hintergrund und beteiligte sich lange Zeit nicht mehr an politischen Geschehen.

Erst 68 v. Chr. begann er seine reguläre Ämterlaufbahn. Zuerst war er Quästor in Spanien, dann Ädil, d. h. Polizist in Rom. Im nächsten Jahr war er Untersuchungsrichter und im Jahre 63 liess er sich mit grossen Schwierigkeiten unter anderen nicht geringen Rivalen zum Pontifex maximus wählen. Bald darauf erkämpfte er sich einen Platz als Prätor. Wiederum ein Jahr später wurde Caesar als Proprätor nach Spanien geschickt, wo er sich mit verschiedenen Bergvölkern siegreich schlug.

 

Das Populärwerden kostet

 

Alle diese Zeit hatte Caesar seine politische Stellung in Rom zu festigen gesucht. Er hielt verschiedene Reden. z. B. eine grossartige Abdankungsrede für die Frau von Marius oder die bekannte Leichenrede für seine eigene jung gestorbene Frau Cornelia, obwohl es damals in Rom nicht üblich war, seiner eigenen Frau eine Grabrede zu halten.

 

Als Ädil liess er Denkmäler für Marius aufstellen, was aber Sulla nicht, dem Volk jedoch um so mehr gefiel. Er veranstaltete auch grosse Feste, um sich beim Volk noch mehr Gunst zu verschaffen. Aber alle diese Veranstaltungen, diese Zirkusspiele und diese Denkmäler kosteten Geld, sehr viel Geld. Wenn auch einige Freunde dies und jenes stifteten, so wuchsen doch seine schon vorher nicht unscheinbare Schulden beinahe ins Unermessliche. Nur eine grosszügige Bürgschaft von Crassus machte es ihm möglich, dass er überhaupt nach Spanien gelassen wurde.

 

Caesar als Frauenliebling

 

Caesar war auch ein grosser Frauenliebhaber. Sein höfliches und charmantes Auftreten verschaffte ihm in ganz Rom viele Freundinnen. Bald nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er wieder, und zwar die Tochter des Pompeius. Doch wegen eines Skandals mit einem unseriösen Frauenheld liess er sich wieder scheiden, um Pompeia nicht in ein schlechtes Licht zu stellen.

 

Caesar als Redner und Kandidat für das Konsulat

 

In dieser Zeit machte sich Caesar allgemein in Rom bekannt. Er hielt viele Reden bei Prozessen, deckte Verschwörungen auf, leitete neue Gesetze ein und wollte allgemein in der Stadt eine neue Ordnung schaffen. Sein bester Freund, Mitarbeiter und Mäzen war der reiche Crassus, während seine ärgster Widersacher Cicero war.

 

Nachdem Caesar ruhmbedeckt aus Spanien zurückgekehrt war, wollte er in Rom einen Triumphzug durchführen und sich gleichzeitig um das Konsulat für das nächste Jahr bewerben. Doch musste er, um die Bewerbung einzureichen, diese innerhalb der Tore Roms vorbringen. Als Triumphator war es ihm aber nicht gestattet, vor dem Triumphzug die Stadt zu betreten. Nun legte er kurzerhand den Imperatorentitel ab, um sich das Konsulat rechtmässig zu sichern.

 

59 v. Chr. Das Konsulat

 

In Rom selbst herrschte Pompeius, aber der hatte grosse Schwierigkeiten mit den Optimaten. Diese gaben ihm nämlich keine freie Hand und keine Hilfsmittel, um im Orient die schon lange fällige Ordnung wieder herzustellen. So kam es, dass Caesar sich mit ihm zusammenfand und die beiden noch Crassus, den bis jetzt selbständigen Politiker, herbeizogen. Sie bildeten nun das erste Triumvirat im Jahre 59 v. Chr.

Die Verbindung zwischen Caesar und Pompeius wurde noch tiefer, da Pompeius Caesars erste Tochter heiratete.

 

In seinem Konsulatsjahr konnte Caesar mit vieler Mühe zwei neue Ackergesetze zur Durchführung bringen. Diese landwirtschaftliche Reorganisation verschaffte im beim Volk und bei den Rittern viele Freunde, beim Senat aber erbitterte Gegner. Durch einen Tribun liess er dem Senat den Vorschlag unterbreiten, dass ihm nach seinen Konsuljahr die Statthalterschaft über Gallien während 5 Jahren gegeben werde. Ganz unerwarteter Weise stimmte der Senat zu und gab ihm erst noch das Gebiet des kürzlich verstorbenen Konsuls in der Provence dazu.

Vor seiner Abreise nach Gallien musste Caesar jedoch noch für eine geregelte Regierung sorgen. Da ihm Cicero sehr hinderlich war, liess er ihn kurzerhand aus Italien verbannen.

 

58 v. Chr. Kämpfe in Gallien

 

Mit 4 Legionen, rund 25 000 Mann, zog er in geschlossener Einheit nach Gallien. Seine erste grosse Kriegstat war die uns allen bekannte Schlacht von Bibracte, in der er die Helvetier unterwarf und nach Hause schickte. Nun näherte sich der Suebenfürst Ariovist von jenseits des Rheins und wollte Gallien mit seiner Heeresmacht erobern. Caesar jedoch trat ihm entgegen als Verteidiger der gallischen Freiheit, und da Ariovist von seinen Forderungen nicht ablassen wollte, stellte er sich zum Kampf und schlug Ariovist nach verschiedenen Manövern und einem schweren Gefecht bei Mühlhausen. Ariovist floh und starb bald darauf an seinen Verletzungen des Kampfes.

 

Ab 57. v. Chr. Kämpfe in den Gebieten von Belgien und Frankreich

 

Caesar stiess nun noch weiter nach Norden vor und begann die Belger zu unterwerfen. Verschiedene Völker im Gebiet des heutigen Belgien hatten sich zu einem grossen Heer gesammelt und bereiteten Caesar zu Beginn empfindliche Niederlagen. Doch ein Stamm im Norden, die Nervier, hatten sich Caesar schon von Anfang an unterworfen und boten ihm nun eine willkommene Operationsbasis für den grossen Kampf, der dann schliesslich auch siegreich endete.

Kurze Zeit später rotteten sich die Bewohner der Gebiete der Bretagne und Normandie zusammen und erst mit Hilfe einer Flotte konnte Caesar sie zur See besiegen. Den Veneter stand nämlich eine ziemlich starke Flotte zu ihrer Verfügung.

 

55 und 54. v. Chr. im Britannien

 

Im selben Jahre fuhr Caesar auch zum erstenmal nach Britannien über. Er erreichte aber nur die Küstengebiete und kehrte bald wieder um.

Das nächste Jahr, 54, fuhr er wiederum nach den Inseln über, diesmal jedoch mit grösserer Macht und nach umfassenderen Vorbereitungen. Er drang bis zur Themse vor, und nach einer siegreichen Schlacht forderte er Geiseln und Tribute, besetzte das Land aber nicht.

 

53-50 v. Chr. Unterwerfung Galliens

 

Bis jetzt hatte Caesar immer versucht, aus Gallien eine sichere und einheitliche Provinz zu gestalten. Am Anfang gelang ihm dies auch, doch 53 v. Chr. schlossen sich an verschiedenen Orten der besetzten Gebiete die Bewohner zusammen und ermordeten viele Römer, die in ihren Lagern im ganzen Lande verteilt waren. Doch nun griff Caesar mächtig ein. Er forderte von Rom weitere zwei Legionen, sodass er nun im Ganzen 10 Legionen, das sind rund 50 000 Mann, besass. Er zog in ganz Gallien herum und schuf mit grausamer Gewalt überall wieder Ruhe.

 

Doch ein Jahr später kam es erneut zu einem Aufstand und diesmal zu einem viel grösseren. Ein kleiner Fürst im Westen Galliens namens Vercingetorix sammelte eine Schar Anhänger um sich, mit deren Hilfe er beinahe halb Gallien gegen die Römer aufstacheln konnte. Caesar eilte nun schnellstens zu seinem im Winterlager befindlichen Heer, und mit vereinter Kraft konnte er den Aufständischen an vielen Orten Meister werden. Nur bei Gergovia erhielt er die einzige Niederlage in seiner ganzen Feldherrenkarriere.

Statt sich nun von Gallien wegzuwenden, verbündete er sich mit dem in Paris stationierten Heer von Labienus, und nach einem Reitergefecht, bei dem er Vercingetorix unerwartet in die Flucht schlug, schloss er diesen in Alesia ein und nahm ihn nach der Einnahme der Stadt gefangen.

 

Nach diesem grössten Sieg in Gallien gaben sich die Bewohner nun endgültig geschlagen. Caesar konnte jetzt eine geregelte Verwaltung und Ordnung schaffen. Die Organisation in Verbindung mit dem Imperium und die Tribute wurden geregelt. Von nun an blieb es in Gallen längere Zeit ruhig und still.

 

Der kriegsmüde Caesar möchte zurück nach Rom

 

Die ganze Unterwerfung dieses Gebietes hatte immerhin neun lange und entbehrungsreiche Jahre gedauert, doch hiedurch hatte sich Caesar eine ausgezeichnete erprobte und vor allem treue Heeresmacht geschaffen. Caesar hatte im Sinn gehabt, auf rechtlichem Wege zehn Jahre nach seinem ersten Konsulat in Rom ein zweites zu übernehmen. Es wäre ihm auch beinahe gelungen, doch die Zustände hier hatten sich so verändert und die politische Lage sich so zugespitzt, dass Pompeius, einst sein Freund, jetzt sein Widersacher, seine Wahl zum Konsul hintertreiben konnte.

 

Caesar zog nun mit seinem Heer von Gallien nach Italien in der Richtung nach Rom. Er hörte, wie es dort stand. Nach einigem Überlegen überschritt er den Rubikon. In schnellem Vormarsch rückte er gegen Rom vor und vertrieb den gesamten Senat aus der Stadt. Pompeius versuchte, alle Soldaten in die untere Hälfte Italiens zurückzuziehen. Eine kleine Gruppe jedoch verschanzte sich in der Abruzzenstadt Corfinium, wurde aber dort von Caesar festgenommen und später wieder in die Freiheit gesetzt. Caesar belagerte hierauf Pompeius in Brindisi. Dieser konnte aber noch rechtzeitig nach Griechenland fliehen.

 

Aus Enttäuschung nach Spanien

 

Wiederum versuchte Caesar in Rom eine rechtmässige Bewerbung zum Konsul, aber die Wahl wurde sogar von den Volkstribunen vereitelt. Enttäuscht marschierte er nach Spanien, um dort das pompejanische Heer zu unterwerfen. Pompeius war nämlich in diesem Jahr Prokonsul in Spanien gewesen.

Nach verschiedenen Kämpfen rieb er das pompejanische Heer auf und besetzte ganz Spanien.

 

Diktator in Rom

 

Wieder in Italien liess er sich sogleich zum Diktator und zum Konsul erklären. Mit Mühe versuchte er, in der verlotterten Finanz- und Ackerbauwirtschaft Ordnung herzustellen. Unterdessen hatte Pompeius Truppen gesammelt. Er besass ein Heer von 40 000 Römern und 10 000 Orientalen, denn sein jetziges Rekrutierungsgebiet lag ganz im östlichen Teil des Mittelmeeres, und deshalb zog er so viele Krieger aus Makedonien, Griechenland, Kleinasien und Nordafrika ein.

 

Jagd auf Pompeius

 

Zu Beginn des Jahres 48 schiffte Caesar mit dem ersten Teil seines Heeres nach Albanien über und verfolgte den fliehenden Pompeius. Erst nach einigen Wochen folgte seine andere Heereshälfte nach, und in einem Stellungskrieg versuchte er den in einer Stadt eingeschlossenen Pompeius auszuhungern. Dieser konnte jedoch fliehen, wurde aber bald darauf von Caesar eingeholt und bei Pharsalus geschlagen.

Pompeius Heer wurde aufgerieben und er selbst flüchtete sich nach Ägypten, wo er bei der Landung erschlagen wurde.

 

48-47 v. Chr.: Caesar und Cleopatra

 

Caesar folgte ihm auf dem schnellsten Wege nach Alexandria. Dort setzte er zuerst die vertriebene Königin Cleopatra wieder als Herrscherin neben ihrem Bruder ein. Doch dieser liess Caesar durch die ägyptische Armee in seinem Stadtteil belagern; nur mit Hilfe von Mithridates von Pergamon konnte Caesar sich befreien und Alexandria und ganz Ägypten in Besitz nehmen.

Kurze Zeit später machte er mit Kleopatra seine so berühmt gewordene Reise Nil aufwärts, und ein Jahr später gebar sie ihm einen Sohn, Ptolemäus Caesar, von den Ägyptern Kaisarion genannt.

 

Bevor Caesar nach Rom zurückkehrte, schlug er noch schnell, nämlich nur in einigen Stunden den Pontier Pharnaces, der in Süditalien eingebrochen war. Caesar meldete hierauf nach Rom: „Veni, vidi, vici!“

 

46-45 v. Chr.: Kämpfe in Nordafrika und Spanien

 

In Rom musste er vorerst wieder Ordnung schaffen und ein neues Heer rekrutieren für den Krieg gegen Nordafrika. Hier hatten sich nämlich alle noch vorhandenen Gegner Caesars gesammelt, die zersprengte Armee des Pompeius und der restliche Teil der Flotte. Nach einem langen Stellungskrieg wurden die Rebellen nach viermonatigem Warten bei der Seefestung Tapsus besiegt. 10 000 Feinde wurden von den erbitterten Veteranenkämpfern Caesars umgebracht. Nordafrika wurde nun in römischen Besitz genommen und musste Tribute entrichten.

 

Nach diesem Sieg wurde in Rom ein riesiger Triumphzug veranstaltet. Doch bald darauf musste Caesar wiederum in den Krieg ziehen. Die Söhne von Pompeius hatten in Spanien ein ungeheures Heer gesammelt, und nun galt es, auch dieses zu vernichten. Caesar zog also mit seinen Truppen nach Spanien, und in einer Schlacht, die beinahe in eine schreckliche Niederlage Caesars ausgeartet wäre, konnte er die feindliche Heeresmacht durch sein persönliches Eingreifen zerschmettern.

 

Das grosse Aufräumen in Rom und im römischen Reich

 

Dies war Caesar letzter Kampf, und er zog sich nun nach Rom als Diktator zurück. Er organisierte eine straffe und gerechte Verwaltung aller römischen Provinzen und schuf im Innern des Landes eine wohldurchdachte vernünftige und milde Ordnung. Er liess dem Volke reiche Gaben verteilen, verbesserte das Strassennetz, baute neue Stadtteile auf und errichtete vielerorts prächtige Tempel. Auch liess er Statuen aufstellen und setzte sich für alle ihm wohlgesinnten Leute mit ganzer Kraft ein.

Von seinen Feinden wurde er als König begrüsst, und seine Standbilder wurden mit Kränzen umwunden, alles nur um ihn in Rom lächerlich zu machen.

 

An den Iden des März: Ermordung durch 23 Gegner

 

Um das Ansehen des römischen Imperiums wieder zu festigen, beabsichtigte er, einen Zug gegen die Parther zu unternehmen. Er rechnete dafür mit einer Zeit von drei Jahren. Wollte jetzt der römische Adel noch etwas gegen den verhassten Caesar vorkehren, so musste er es jetzt tun. Denn wenn dieser siegreich vom Partherkriege zurückkehrte, hätte er eine solch grosse Macht, dass sie nichts mehr gegen ihn unternehmen könnten. Also beschlossen etwa 60 Mitglieder des Senates, Caesar umzubringen Für die Tat bestimmten sie den 15. März. Caesar war durch verschiedene Vorzeichen und Briefe gewarnt worden. Doch er begab sich an diesem schicksalshaften Tage dennoch zum Kapitol. Es wurde ihm eine Bitte unterbreitet. Als er diese ablehnte, stachen ihm Casca und darauf 22 andere Verschwörer ihre Dolche in den Leib.

Die Mörder flohen, und der Leichnam wurde von drei Sklaven nach Hause getragen.

 

Die Folgen: Ein Bürgerkrieg und 23 tote Mörder

 

Nicht wie vorgesehen ergriff jetzt der Senat die Macht, sondern es entstand eine grosse Verwirrung. Ein 14 Jahre dauernder Bürgerkrieg brach aus.

 

Alle 23 Mörder Caesar starben, wie von einem rächenden Geist verfolgt, eines gewaltsamen Todes, sei es durch Selbstmord oder Ermordung. Somit hatte Caesars magisches Wesen auch nach seinem Tode seine Wirkung nicht verloren.

 

Epilog: Eine fesselnde Persönlichkeit

 

Jeder, der sich mit Caesars Leben befasst, entdeckt, dass es äusserst schwierig ist, seinen Charakter ganz zu erfassen. Caesar weist so viele aussergewöhnliche Eigenschaften auf als Politiker, Feldherr, Schriftsteller und Privatmann, dass wir ihn dafür bewundern müssen.

Er hat dieselben erstrebenswerten Eigenschaften, die auch in unseren Zeit ein Idealbild ausmachen, nämlich kluge Voraussicht, scharfe Überlegung, Ausdauer und Selbstbeherrschung, Gerechtigkeitssinn und zugleich Milde, wie auch ein gewisser Charme im Umgang mit den Untergebenen und gegenüber Frauen.

 

Seine fesselnde Persönlichkeit tritt auch in seinen Standbildern zu Tage, wenn diese auch erst nach seinem Tode und aus kaltem Stein geformt wurden. Beim Besuch im Museo nazionale in Neapel stand ich in einer weiten Halle vor einem überlebensgrossen Marmorkopf still, der durch die Prägnanz seiner Gesichtszüge und die Lebendigkeit seines Ausdruckes von allen andern Büsten abstach - das konnte nur Julius Caesar sein.

 

Ein so tatkräftiger und aussergewöhnlicher Mann musste naturgemäss auf viele Widerstände stossen und sich zahlreiche Gegner schaffen. Unter diesen befanden sich neben politischen Neidern auch ehrliche Idealisten, welche wegen der immer grösser werdenden Macht Caesars den Untergang der Republik befürchteten. Durch die gewaltsame Beseitigung Caesar glaubten sie, ihr Land und seine demokratischen Institutionen retten zu können.

Seine Ermordung änderte jedoch an der durch ihn eingeleiteten Entwicklung nichts, denn schon sein Nachfolger Octavian vermochte als Kaiser Augustus eine erbliche Monarchie zu begründen.

 

Über Caesars dramatisches Lebensende gibt uns am zuverlässigsten der Schriftsteller Sueton Bericht.

 

 

Literatur

 

Ivar Lissner: Die Cäsaren : Macht und Wahn. Olten: Walter 1956; München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1963;
neubearbeitet u d. T.: So lebten die römischen Kaiser. Macht und Wahn der Cäsaren. Olten: Walter 1969; München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1977; 3. Aufl. 1980.

 

(Latein-Vortrag, Sommer 1959)

 




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