HomeAbb. 1: Erfindung … Innovation - worum geht es?

 

            «Erfindung ist im Gegensatz zur Innovation, die auch in der blossen Übernahme einer Erfindung bestehen kann, der eigentliche Anfang einer neuen Technik, eines neuen Verfahrens zu einem bestimmten Zweck.»

            Helmut Schoeck in: Soziologisches Wörterbuch. 1969; 11. Aufl. 1982, S. 98. Vgl. auch die Stichworte: Cultural Lag; Fortschritt; Innovation; Technik; Wandel, sozialer.

 

 

            «In Wirklichkeit sind es nicht die Bedürfnisse, die die technische Kreativität stimuliert haben und stimulieren, sondern die Aussichten auf Profit. Wenn derartige Aussichten sich im Zusammenhang mit der Schaffung neuer Mittel abzeichnen, lassen Unternehmer des von Schumpeter definierten Typs den Bedarf entstehen.

Maunoury hebt hervor, dass man dahin tendiert, den Begriff Innovation aufzugeben und durch Ausdrücke wie ‹technischer Wandel› oder ‹technologischer Wandel› zu ersetzen.»

            Maurice Daumas (Chef du Service de Muséologie Technique) 1969, dt. in K. Hausen, R. Rürup, 1975, S. 40, 43.

 

 

            Erfindungen werden «erst dann in Innovationen und Verbreitung umgesetzt, wenn dazu die wirtschaftlichen Möglichkeiten gegeben sind».

            Peter Mathias, 1972, dt. in K. Hausen, R. Rürup, 1975, S. 83.

 

 

            «Der typische Manager verfügt über ein Maximum an kritisch-analytischem Urteilsvermögen und ein Minimum an schöpferischer Phantasie. Beim typischen Innovator ist es genau umgekehrt… Zwischen diesen beiden Extremen ist irgendwo in der Mitte der typische Unternehmer anzusiedeln.»

            Bernd Rohrbach in: Marketing-Enzyklopädie. Bd. 1, 1974, S. 980.

 

 

            «Im Unterschied zur Invention, die lediglich die Erfindung bzw. Entdeckung neuer Problemlösungspotentiale beschreibt, impliziert die Innovation auch neue Verwendungen und Anwendungen von Problemlösungspotentialen…

            Schumpeters Innovationstheorie … gilt … als kaum haltbar.»

            W. Pfeiffer, E. Staudt in: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft. Bd. 2, 1975, Sp. 1943 u. 1946.

 

 

            «Unter Innovation versteht Knight 'The adoption of a change which is new to an organization and to the relevant environment'. Hieraus folgt, dass Innovation nicht mit Erfindung identisch ist, sondern dass es sich um Änderungsprozesse handelt, die eine Unternehmung erstmals durchführt. Neben den rein technischen und ökonomischen Problemlösungen gewinnt die Beachtung personaler Aspekte zunehmend an Bedeutung (Lawrence).»

            Wolf Böhnisch in: Handwörterbuch des Personalwesens. 1975. Sp. 1046.

 

 

            «Während Schumpeter Erfindung und Innovation (als Einführung von Erfundenem) scharf trennt, behandeln die meisten sozialwissenschaftlichen Theorien der Innovation ausserhalb der Ökonomie beides als Einheit unter dem Oberbegriff ‹Innovation›, der sich hier auf beliebig Neues bezieht, sofern es gesellschaftliche und kulturelle Relevanz besitzt.»

            A. Zingerle in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 4, 1976, Sp. 391.

 

 

            «Grundsätzlich ist zwischen makroökonomischen und mikroökonomischen Innovationen zu unterscheiden …

Bei Klärung des (mikroökonomischen) Bezugsrahmens besteht jedoch begriffliche Uneinigkeit über die relevanten Phasen des Innovationsprozesses. Während Kieser den Innovationsbegriff für alle Stufen eines Veränderungsprozesses… gelten lässt, unterscheiden Becker, Whisler und Witte zwischen Erfindung (Invention) und ihrer Nutzung (Innovation). Allerdings ist der Übergang zwischen Invention und Innovation nicht immer eindeutig festzulegen.»

            Knut Bleicher in: Handwörterbuch der Produktionswirtschaft. 1979, Sp. 801.

 

 

            «Bei prozessualer Interpretation stehen sich eine ganzheitliche (Innovation als alle Phasen des Erneuerungsprozesses einschliessend) und eine phasenbezogene Auffassung (Innovation als die der Ideenentwicklung bzw. Invention folgende Durchsetzung einer Neuerung) gegenüber.

Angesichts des noch unbefriedigenden Standes der Kreativitätsforschung muss es die Praxis erweisen, ob sich über eine Merkmalsanalyse kreativer Prozesse und kreativer Individuen Ansatzpunkte für eine Verbesserung von Innovationsprozessen finden lassen.»

            Rainer Marr in: Handwörterbuch der Organisation. 1980, Sp. 948f, 953.

 

 

            «Unter Innovation versteht man das Schaffen und Durchsetzen von Veränderungen mutativen Charakters …

In der Realität wird es immer eine Synthese aus technischen Möglichkeiten und Bedarf an neuen Problemlösungen geben, die zur Innovationsidee verschmilzt. Diese Innovationsidee stellt eine Entwicklungsaufgabe dar, die durch angewandte Forschung und technische Entwicklung zu lösen ist …

Zahlreiche Studien haben ergeben, dass der grösste Anteil der erfolgreichen Innovationen von der Nachfrage - also letztlich von den Kundenwünschen - ausgeht: etwa 60-80%. Nur 20-40% erfolgreicher Innovationen erhalten ihren Impuls von der Technik …

Von 100 Betracht gezogenen Ideen kommen im Durchschnitt nur 2 oder 3 auf den Markt. Von den Markteinführungen sind wiederum nur etwa ein Drittel wirkliche Erfolge.»

            Horst Geschka in: Management Enzyklopädie. Bd. 4, 1983, S. 823-826.

 




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