(Aus einer Zusammenstellung "Zur Philosophie der Arbeit", Juni 1966)
Die verschiedenen Sektoren der die reine Philosophie konstituierenden Disziplinen umfassen die folgenden Zonen:
1.) Logik (sowie Gegenstandslehre): als allgemeine Logik ist sie methodologisches Richtmass für die Wissenschaft der Arbeit und untersucht Definitionen wie Begriffe (ihre Bildung und Typologie), bestimmt also den Gegenstand und beschäftigt sich als angewandte Logik mit Organisation, mit ihrer Theorie (Tektologie), den Begriffen, sowie ihrer Praxis (Unternehmen und Betrieb, Mensch, Stoff, Erzeugnis und ihre Zusammenhänge).
2.) Erkenntnistheorie (sowie Systematik): befasst sich mit Ordnung und Systematik der Zusammenhänge und Grundprinzipien, mit Begriffs- und Wesensmerkmalen, mit den verschiedenen Betrachtungsweisen und Bezugssystemen. Aus ihr ergeben sich bestimmte Fragestellungen und Untersuchungszielsetzungen.
Logik und Erkenntnistheorie werden heute noch oft auch als Wissenschaftslehre oder systematische Philosophie zusammengefasst, um der nicht unbedingt strengen Zuordnung von Gegenstandslehre und Systematik (sie könnten auch umgekehrt als angegeben angegliedert werden) aus dem Weg zu gehen.
3.) Ästhetik: Sie hat das emotionale, "ästhetische", künstlerische Erleben der Arbeit, die aktive Arbeitsgestaltung, sowie die Wertung als auch das Erleben der Werke, Erzeugnisse und Produkte zum Inhalt.
4.) Ethik: Mit den willensgemässen Normen und dem Sollen, mit Leistung und Werk (als Manifestation des Ethos), Tugenden und Maximen usw. hat diese für das Thema Arbeit wohl weitreichendste und wichtigste Disziplin sich abzugeben. Die Fragen des Unternehmertums nehmen hier einen ebenso grossen Platz ein, wie die des Individuellen. Freizeit, Arbeitszeit, Rationalisierung, Streik, Arbeits- und Klassenkampf sind nur einige Kapitelüberschriften; Wirtschaftsethik und Sozialethik, die Beziehung zur Religion kommen hinzu.
5.) Metaphysik: als Frage nach und Untersuchung von (letztem) Sinn und Wesen (des Seins: Ontologie) und Ziel (Teleologie) befasst sie sich mit den Problemkreisen: Mensch (und) - Technik (Maschine) - Natur (Leben) - Geist (Kultur), mit Freiheit, "Schicksal", Idee und "objektivem Geist"; (zusammen mit Physik!); bei den alten Griechen gehörte dazu: Theologie, Kosmologie und Psychologie (oder philosophische Anthropologie).
6.) Phänomenologie: Hier ist die Frage, ob man die Wissenschaft von den Wesenheiten und der Bedeutung (der Erscheinungen) als eigenständige Disziplin betrachten kann, oder ob sie teils der Logik (teils der Erkenntnistheorie und -kritik), teils der Metaphysik (Ontologie) zuzuteilen ist - das sei offen gelassen.
7.) Psychologie: soweit sie philosophisch, also philosophische Anthropologie (oder auch zum Teil Existenzphilosophie) ist, befasst sie sich mit der seelisch-geistigen Bedeutung der Arbeit für den Menschen und wird als Teilaspekt in der Ethik, Ästhetik und vor allem Metaphysik (vom Wesen des Menschen und der Seele), allerdings unzusammenhängend, abgewandelt.
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