Das Problem der Sprachen und der Verständigung
Sprachen sind Verständigungsmittel. Ihre Elemente sind sinnlich wahrnehmbare Sachen, die als Zeichen zu betrachten Menschen untereinander ausgehandelt haben und deren Herstellung und Verwendung durch Regeln bestimmt ist.
Alphanumerische Zeichen
Neben Mimik und Gestik ist das wichtigste Verständigungsmittel zwischen Menschen die Umgangssprache. Sind die Zeichen der ersteren Körperbewegungen, so diejenigen der letzteren alphanumerische Zeichen, deren Herstellung und Verwendung freilich ebenfalls, wenn auch andere, Körperbewegungen erfordert, die selbst nicht Zeichen sind.
Es gibt zwei Arten alphanumerischer Zeichen.
Metazeichen
Mit den Zeichen der Umgangssprache bildet der Mensch nach Rechtschreibe- und -sprechregeln Metazeichen, also Wörter und Zahlen, die aus mindestens einem Laut resp. einem Buchstaben oder einer Ziffer bestehen. Sie können im Falle einer schriftlichen Fixierung auch Satz- und Sonderzeichen enthalten. Ferner können sie abgekürzt werden. Mit diesen Metazeichen und Pausen resp. Zwischenräumen sowie, wiederum nur bei der schriftlichen Fixierung, weiteren Satz- und Sonderzeichen bildet der Mensch nach den Regeln der Syntax Sätze.
Ein Satz besteht aus einem oder mehreren Satzgliedern, Neben- oder Hauptsätzen, die ihrerseits je aus einem oder mehreren Metazeichen und Pausen sowie, wenn schriftlich fixiert, Satz- und Sonderzeichen bestehen können. Die Spannweite reicht von Interjektionen und Ellipsen bis zu Perioden von mehreren hundert Metazeichen.
Vor allem die Verschachtelung von Satzgliedern und Nebensätzen sowie die Verwendung indirekter Rede erlauben es, beliebig komplizierte Bilder von Sachen mit allen Nuancen auszudrücken.
Mehrere Sätze ergeben eine Rede resp. einen Text.
Ellipsen
Nicht alles, was aus einem oder mehreren Metazeichen besteht, sind jedoch Sätze, es sei denn, man betrachte Titel und Überschriften, Quellenangaben, Angaben in Sach- und Personenregistern und Literaturverzeichnissen, Marken-, Firmen- und Personennamen, Adressen, Daten und Zeitangaben, Angaben von Telephon-, Telex- und Kontennummern sowie die mannigfaltigen Angaben auf Produkten wie z. B. Zeitschriften, Medikamenten, Messinstrumenten, Ausweisen, Fahrzeugen, Wertzeichen, Glühbirnen, Kalendern, Angaben auf deren Verpackungen oder auf Schildern, Tafeln und Wänden, Plakaten, Anschlägen und Abzeichen, Lotto- und Totoscheinen, in Inseraten, Listen und Fahrplänen, Programmen usw., als Ellipsen, d. h. verkürzte Sätze.
Der enge Zusammenhang von Zeichnen und Zeichen kommt heute nur noch in der Handschrift zum Ausdruck; sonst werden die Zeichen etwa mit Hilfe von Schablonen geschrieben und gemalt, mit Hilfe von Lettern gedruckt, getippt, geprägt und gestanzt, in seltenen Fällen aus Leuchtröhren geformt, aus Stein gemeisselt, aus weicheren Materialien geschnitzt oder in sie gekerbt, graviert.
Figürliche Zeichen und Zeichnungen
Figuren werden ebenfalls mit freier Hand oder mit Hilfe von Lineal, Zirkel und Schablonen gezeichnet. Es kann sich dabei um Skizzen eines Gebildes oder einer Situation, um geometrische Figuren oder chemische Formeln handeln, aber auch um Figuren auf Flaggen oder Verkehrs-"Zeichen", um Markierungen am Boden oder Reederei- und Hoheitszeichen, um Hinweise für Touristen oder Kennzeichen für gefährliche Objekte, um Diagramme oder Bau- und Konstruktionspläne, Schemata oder Schautafeln, Land- und Wetterkarten oder Karten für die Luft- und Schifffahrt, um Signete oder Symbole, Sinnbilder oder Allegorien, Wappen oder Embleme. Häufig kommen bei oder in diesen Figuren alphanumerische Zeichen dazu.
Wieviel diese figürlichen Zeichen und Zeichnungen zur Verständigung beitragen, ist sehr unterschiedlich. Es kommt darauf an, ob ihr Betrachter die ausgehandelten Zuordnungen von Figuren und Sachen kennt oder solche auf Grund bisheriger Kenntnisse richtig erschliesst.
Muttersprache - Fachsprache
Von den mehreren tausend Umgangssprachen, die es auf der Erde gibt, verwendet der einzelne Mensch meist nur eine einzige, seine Muttersprache; die andern gelten ihm als Fremdsprachen. Freilich enthält die Muttersprache oft Metazeichen aus Fremdsprachen, da sie sich im Laufe eines historischen Prozesses herausgebildet hat. Hinzu kommt, dass die Muttersprache häufig aus zwei Sprachen besteht: aus einem Dialekt, der meist nur gesprochen und gehört wird, und aus der meist mehreren Dialekten zugehörigen Hochsprache, die gesprochen und gehört, vor allem jedoch geschrieben und gelesen wird.
Fachsprachen sind vorwiegend durch Fremdwörter und weitere Sonderzeichen angereicherte Umgangssprachen. (Ähnliches gilt von den gestischen Fachsprachen.) Mit dem zusätzlichen Sonderzeichen können beispielsweise logische, mathematische und chemische Formeln, also wiederum Metazeichen gebildet werden. Dabei spielt oft nicht nur die lineare Folge der Zeichen, sondern. Besonders auch wenn sie kombiniert sind, ihre räumliche Anordnung eine Rolle, weshalb manche dieser Formeln nur noch gezeichnet, aber nicht mehr gesprochen werden können; immerhin kann der Vorgang des Zeichnens mit gesprochenen Wörtern und Zahlen begleitet werden.
Zeichnen und Sprechen, akustische und optische Zeichen gehören überhaupt eng zusammen. Primär sind nämlich optische Zeichen gezeichnete Zeichen und damit selbst schon Metazeichen, die wiederum nach bestimmten Regeln aus Elementarzeichen gebildet werden: aus Punkten und Strichen verschiedener Länge, Krümmung und Dicke. (Ähnlich können auch die anderen optischen Zeichen, die Körperbewegungen, sowie die akustischen Zeichen, die Laute, als aus Elementarzeichen zusammengesetzt betrachtet werden.)
Figuren
Gezeichnet werden nicht nur die optischen alphanumerischen Zeichen und Formeln, sondern nach bestimmten Regeln auch Figuren, die nach weiteren Regeln zu Zeichnungen zusammengestellt werden können. Dabei spielt die räumliche Anordnung erneut eine grosse Rolle; zudem können in diesen Zeichnungen alphanumerische Zeichen auftreten. Der enge Zusammenhang zwischen Zeichen und Figuren läset sich im geschichtlichen Prozess der Bildung der alphanumerischen Zeichen aufweisen, sind doch die ersten Schriften aller frühen Hochkulturen "Bilderschriften", also Schriften, deren Metazeichen Figuren sind.
Zur Geschichte der Zeichen und Figuren
Schon in der Jüngeren Altsteinzeit, also vor zehntausenden von Jahren, hat der Homo sapiens nicht nur Menschen- und Tierfiguren plastisch geformt, sondern auch graviert, gemalt und in Relief gearbeitet, wobei naturalistische mit stilisierten und Einzel- mit szenischen Darstellungen abwechselten. Ferner verzierte er allerlei Geräte und Schmuck mit geometrischen (konzentrischen Kreisen, Spiralen, Mäander, Winkel) und naturalistischen oder stilisierten figürlichen - auch pflanzlichen - Mustern. Ab und zu, vor allem in der Jungsteinzeit, kerbten die Menschen - heute oft als "rätselhafte" oder "vielleicht religiöse" Symbole gedeutete - Zeichen wie Hakenkreuze, Malteserkreuze, Sterne, Quadrate, Dreiecke und Punktgruppen, aber auch stilisierte Doppeläxte, Menschen, Tiere und Tierköpfe auf Steine und später Keramik.
Im 4. Jahrtausend vor Christus wurden in Gefässen aufbewahrte Vorräte mit Abdrücken von Siegeln gekennzeichnet. Einerseits für Verwaltungszwecke, anderseits für die Erklärung oder Ergänzung von figürlichen Darstellungen bildete sich dann heraus, was heute "Schrift" genannt wird.
Blieb bei der Entwicklung der ägyptischen Hieroglyphenschriften über die Wort-Silben- und Silben- zur Konsonantenschrift der figürliche, wenn auch stilisierte Charakter der Zeichen zum Teil erhalten, so verschwand er bei einer ähnlichen, aber nicht so weit gehenden Entwicklung in Mesopotamien in den sumerisch-babylonischen und elamischen Keilschriften rasch.
Daran anknüpfend entwickelten mehrere Völker im östlichen Mittelmeer um die Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. einfache Silbenschriften, und bald darauf schufen die Phönizier eine Konsonantenschrift, welche die Grundlage der griechischen, italischen, slawischen und aramäischen Alphabete bildete. Im 9. Jahrhundert v. Chr. ergänzten die Griechen die Vokale.
Ähnliche Entwicklungen spielten sich auch in Indien und China ab, wobei es in China und Japan freilich nicht zu einem Alphabet kam; dafür ist bei diesen Schriften das Zeichnen, Malen oder Gravieren heute noch augenfällig.
Zehntausende von Figuren oder Wörtern
Dienen in den "Bilderschriften" Figuren und Figurenfolgen dem Ausdrücken von Bildern, die sich der Mensch von Sachen macht, so sind es in den Buchstabenschriften ein- oder mehrsilbige Wörter und Folgen davon. Die zweifache Reduzierung von vielen hundert oder tausend figürlichen Zeichen auf Alphabete von etwa zwei bis drei Dutzend unfigürlichen Buchstaben hat allerdings die Verständigung nicht einfacher gemacht: statt zahlreiche Figuren - heute noch im Chinesischen etwa 50 000 - müssen ebensoviele Wörter gelernt werden. (Nach Schätzung von Klages umfasst der deutsche Wortschatz eine halbe Million Wörter.)
Einfacher ist also allein der Schreibvorgang, nicht aber die Rechtschreibung und vor allem nicht das Ausdrücken und Verstehen geworden.
Genauso wie die "Bilderschriften" keine Wort-, sondern bestenfalls Schriftbild- oder Begriffszeichen-Schriften sind, sind auch die Buchstabenschriften keine "Lautschriften", ist doch die Anzahl Laute ungleich grösser als die der Buchstaben. Am ehesten stellen die Silbenschriften des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr. den Versuch einer Fixierung der gesprochenen Sprachen dar.
Wieweit Buchstaben-Wörter und ihre Aussprache voneinander entfernt sind, zeigt sich besonders deutlich etwa im Englischen. Überdies werden derselbe geschriebene Buchstabe oder dieselbe Buchstabenkombination in jeder Sprache anders ausgesprochen.
Die Fixierung der gesprochenen Sprache
Für die möglichst einfache Fixierung der gesprochenen Sprache hat daher die "Association phonétique internationale" eine Lautschrift von etwa 90 phonetischen Zeichen ausgearbeitet.
Da strenggenommen jeder Mensch jedes Wort anders ausspricht, ist die genaueste Fixierung der gesprochenen Sprache nur mit technischen Hilfsmitteln möglich. Je nach den Verfahren der "Laut"-Speicherung ergeben sich dabei für das unbewaffnete Auge nicht sichtbare Veränderungen auf dem "Tonträger" (Draht, Band, Trommel, Folie, Platte) oder aber sichtbare. Diese Zacken- und Wellenlinien, Sprossen und Spektren sind eine präzisiere Schrift als die seit Jahrtausenden erfolgte optische Fixierung der gesprochenen Sprache auf Stein, Ton, Holz, Knochen, Elfenbein und Metall sowie Wachs, Pergament, Papyrus, Seide, Leder, Bambus, Leinwand und Papier.
Obgleich diese Zeichen sichtbar sind, ist ihre "Entzifferung" jedoch - wie auch diejenige der nicht sichtbaren Zeichen sowie ihrer beiden Herstellung - nur mit Apparaten möglich. Immerhin soll "Visible Speech" nach Karl Steinbuch ("Automat und Mensch", 4. Aufl., 1971, 187) bei einiger Übung gelesen werden können.
So verschieden die "Lichtton"-Schriften aussehen können, so verschieden sind auch die "Bilder"-, Silben- und Buchstabenschriften. Das Aussehen der Zeichen oder Metazeichen jeder Schrift ist beliebig. Deshalb muss ihre Herstellung und Verwendung durch ausgehandelte Regeln bestimmt sein.
Die Beliebigkeit zeigt sich einerseits schon bei den Hieroglyphen, hat doch die Figur für einen Falken, ein Schiff, eine Feder oder ein Haus wenig Ähnlichkeit mit den verschiedenen Falken, Schiffen, Federn oder Häusern, die der Mensch sieht oder baut. Anderseits unterscheiden sich beispielsweise im lateinischen Alphabet die Zeichen für die einzelnen Buchstaben merklich voneinander, ob sie in Gross- oder Kleinschreibung auftreten, ob sie in verbundener oder abgesetzter Handschrift oder Blockschrift in Deutscher oder Lateinischer Schreibschrift geschrieben, in Fraktur oder Antiqua oder gar in Analog- oder Digitalschrift gedruckt sind - von den Codierungen in Stenographie, Blinden- und Morseschrift oder in binären Lochkarten; Lochstreifen- und Maschinencodes ganz abgesehen.
Die Verständigung
Wichtiger als das Aussehen der Zeichen und Metazeichen sind ihre Herstellung und Verwendung sowie die Aushandlung der dafür bestimmenden Regeln. Ausdrucksvermögen und Verstehenkönnen, Denk- und Lernfähigkeit stets vorausgesetzt, kommt hier zusätzlich zum Zeichnen (Schreiben) und Sprechen, zum Sehen (Lesen) und Hören das Zeigen ins Spiel. Verständigung erfordert ja den ganzen Menschen und seine Welt. Phylogenetisch wie ontogenetisch beginnt die Verständigung unter Menschen mit Handlungen, Taten, insbesondere mit lautlichen, gestischen und mimischen Äusserungen und deren sinnlicher Wahrnehmung.
Wer solche Metazeichen als Folgen von Lauten und Körperbewegungen äussert, drückt damit Bilder aus, die er sich von Sachen macht. Diese Metazeichen bedeuten die Sachen. Wer Metazeichen wahrnimmt, macht sich davon wiederum Bilder: Er interpretiert diese Metazeichen als "Sachen bedeutend, von denen sich der Sich-Äussernde Bilder gemacht hat".
Zuordnungen lernen
Verständigung ist ein komplizierter Lernvorgang. Was gelernt wird, sind Zuordnungen verschiedener Stufen, also die Herstellung bestimmter Relationen zwischen verschiedenen Sachen.
Die Zuordnung etwa zwischen Sachen und den sie bedeutenden Folgen von Lauten erfolgt primär anhand des Zeigens, wobei freilich bereits eine Zuordnung zwischen der Zeigebewegung und der Zuordnung von Sache und Lautfolgen vorausgesetzt ist: Derjenige, dem eine Zuordnung beispielsweise der Sache Tisch mit dem Wort "Tisch" mit einer hinweisenden Hand verständlich gemacht werden soll, muss bereits verstanden haben, dass er diese gleichzeitig erfolgende Zeigebewegung (die ja selbst ein Metazeichen ist) und Lautäusserung als Aufforderung zur Schaffung einer Zuordnung interpretieren soll. Erst dann fasst der Lernende die Lautfolge "Tisch" als Metazeichen für die Sache Tisch auf und wird, sofern er diese Zuordnung "Tisch"-Tisch gespeichert hat, jedesmal wenn ein Mensch das Wort "Tisch" ausspricht verstehen, dass dieser damit die Sache Tisch meint, und jedesmal wenn er selbst die Sache Tisch meint, das Wort "Tisch" aussprechen, egal ob ein Tisch, auf den der eine oder andere zeigen könnte, im Blickfeld des einen oder andern ist oder nicht.
Da die Speicherung solcher Zuordnungen kaum sofort eine dauerhafte ist und zudem nicht auf Anhieb richtig erfolgt, sind Wiederholungen des geschilderten Vorgangs notwendig. Dabei kann der Lernende entweder sofort oder später in anderer Umgebung mit andern Tischen die Zeigebewegung und Lautäusserung nachmachen, was dem Lehrenden die Kontrolle erlaubt, ob auf die richtige Sache gezeigt wird und die Lautfolge richtig ausgesprochen wird.
Der noetische Blick
Der noetische Blick des Lernenden hat bei alledem mehrfaches zu leisten.
Erstens muss er sich auf drei Sachen "zugleich" richten, auf den Tisch, die Zeigebewegung und die Lautfolge. Zweitens muss er sich auf die davon erzeugten drei Bilder in der Reflexion richten und sie in folgende Relationen bringen: Zeigebewegung und Lautfolge zusammen bedeuten: eine Zuordnung Wort-Sache schaffen; und die Lautfolge "Tisch" bedeutet die Sache Tisch.
Wird auf verschiedene Tische gezeigt, muss der noetische Blick die Bilder der Tische vereinen und sie wiederum der Lautfolge "Tisch" zuordnen oder aber der Lautfolge "Tische": Das Wort "Tisch" wird so zum Allgemeinbegriff und bedeutet wie das Wort "Tische" eine Menge von Tischen. Dann können Teilmengen gebildet und Wortzusammensetzungen mit "Tisch" zugeordnet werden: Esstisch, Salontisch, Operationstisch, Schreibtisch, Konferenztisch, Klapptisch, Ladentisch - aber nicht Nachtisch oder neurotisch, exotisch, idiotisch.
Der noetische Blick leistet Interpretationen, indem er Zuordnungen und Mengen bildet, und diese in Teilmengen und Teilzuordnungen ausdifferenziert. Diese Vorgänge begleitet das Denken, indem es Einzahl und Mehrzahl, Einzel- und Allgemeinbegriffe auseinanderhält.
Diese zusammenspielenden Leistungen von noetischem Blick und Denken ergeben Abstraktion und Differentiation. Sie sind Voraussetzung für das Verstehen von Zeichenfolgen , die Klärung der Bilder und das Ausdrücken mittels Zeichenfolgen.
Analoges spielt sich nicht nur bei der Gewinnung von Wörtern für Gebilde, sondern auch für andere Sachen ab, für Ereignisse (z. B. sich hinsetzen, rüsten, essen), kategoriale Bestimmungen (aus Holz, hier, braun), Relationen (grösser, analog) usw.
Plastische Figuren
Bevor der Mensch sich daran machte, Lautfolgen mit anderen Zeichen zu fixieren, begann er Bilder, die er sich von Sachen machte, mit plastischen, gemalten oder gravierten Figuren auszudrücken. Solche interpretiert der noetische Blick des Betrachters, indem er eine andere Art Zuordnung herstellt, nämlich diejenige zwischen Sache und Figur. Im Unterschied zu Zeigen und Sprechen erfordert die Herstellung von Figuren Hilfsmittel: Materialien und Geräte. Sie erfordert aber auch Gestaltungskraft und Handgeschick, handle es sich nun um Statuetten oder Höhlenmalerei, Filme oder Fotographien.
Die Verwendung solcher Abbildungen von Sachen erlaubt unter anderem dem noetischen Blick auch Zuordnungen von Wörtern mit Sachen, die der Lernende noch nie gesehen hat, herzustellen.
(Aus einem von vielen Versuchen, im Frühling - Sommer 1974 eine "Systemik" aufzustellen)
Dr. phil. Roland Müller,
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