Einteilungsmöglichkeiten für Objekte und Attribute
dazu Abb.: Einteilungsmöglichkeiten für Objekte und Attribute
I. Objekte lassen sich auf unterschiedliche Weise in Gruppen zusammenfassen, wobei die grundlegendste Unterscheidung wohl zwischen realen (Anschauungsobjekten) und idealen (Denkobjekten) besteht. Letztere kann man in allgemeinster Form als psychische Prozesse und Zuständlichkeiten auffassen. Quer dazu steht die Zweiteilung der Objekte in solche des attributiven und solche des nicht-attributiven Bereichs. Die Verbindung zwischen den ersteren beiden Bereichen wird dabei einerseits durch Wahrnehmung, Vorstellung und Fühlen, anderseits durch Bewegung, Handlung und artikulierenden Ausdruck geleistet. Die Verbindung zwischen den beiden letzteren Bereichen leisten Attribuierung und Deutung. Alle diese Vorgänge laufen selbstverständlich auf vielfältige Weise parallel, ineinander und durcheinander. Weitere Gruppierungen ergeben zahlreiche Dreiheiten, als da wären:
1. in formaler Hinsicht: Einzelobjekte (singuläre Objekte) Gruppen (mehrere Objekte) Kontinua (z. B. mathematische, physikalische)
2. in inhaltlicher Hinsicht: a) natürliche, gesellschaftliche, kulturelle Objekte b) materielle, energetische, virtuelle (informationelle) Objekte c) reale Objekte; Vorstellungen, Gedanken, Gefühle; Begriffe d) anorganische und biologische; seelische; geistige
3. in kontextueller Hinsicht: externe nicht-semantische Objekte; externe semantische Objekte; interne semantische Objekte. Jede dieser drei Gruppen lässt sich ihrerseits in drei Gruppen gliedern:
a) - graphische Gebilde (Bilder, Darstellungen) - physikalische und technische Gebilde - biologische, soziologische, psychologische Gebilde b) - Rede (2. semantische Stufe) - Schrift (3. semantische Stufe) - Code (4. semantische Stufe, z. B. Brailleschrift) c) (1.
semantische Stufe:) - emotionale und kognitive Modelle - formale Modelle
II. Bei den Attributen (oder Prädikaten) lassen sich folgende drei Dreiheitere unterscheiden.:
1. in formaler Hinsicht: a) kategoriale Beschreibungen (z. B. Eigenschaften) b) Beziehungen (Relationen zu andern Objekten bezüglich bestimmter kategorialer Beschreibungen, d. h. Beziehungsgründe, fundamenta relationis) c) Veränderungen (von Eigenschaften und Relationen)
Es ergibt sich also eine Stufung insofern, als Beziehungen zwischen verschiedenen Objekten stets in Hinsicht auf bestimmte Eigenschaften angegeben werden müssen und Veränderungen Objekte nur mittelbar, nämlich in Hinsicht auf Eigenschaften und Beziehungen betreffen.
2. in inhaltlicher Hinsicht gemäss der drei Beschreibungsarten von Begriffen kann man hier unterscheiden zwischen a) formalen Attributen b) inhaltlichen Attributen c) kontextuellen Attributen.
3. in kontextueller Hinsicht a) Gemäss der Vertauschbarkeit von Objekten und Attributen lassen sich - man spricht dann von Attributen zweiter Stufe - auch Eigenschaften von Eigenschaften, Relationen. und Veränderungen, Relationen zwischen Eigenschaften, Relationen und Veränderungen sowie Veränderungen derselben wie auch von Veränderungen selbst bestimmen. b) Eigenschaften und Relationen bezeichnet man als Attribute erster Stufe. c) Aus Gründen einer stufentheoretischen Zweckmässigkeit werden die Objekte als Individuen gefasst und ebenfalls als Attribute, und zwar ureigentliche Attribute oder Attribute nuller Stufe bezeichnet.
(geschrieben, ca. April 1975)
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