Der beste Zürcher Schüler: Fritz Zwicky
Der Glarner Fritz Zwicky (1898-1974) war der beste - und originellste - Schüler, der je die Oberrealschule (damals: Industrieschule) an der Rämistrasse besuchte: Er schloss 1916 die Matur mit 11 Sechsern ab. Sein Mathematik- und Physik-Studium an der ETH krönte er mit der Abschlussnote 5,45, eine halbe Note mehr als einst Albert Einstein. Mit diesem verband ihn eine lebenslange Freundschaft. 1925 ging er für fast ein halbes Jahrhundert ans California Institute of Technology nach Pasadena, wo er als Astrophysiker, unter anderem an den Sternwarten auf Palomar Mountain, wirkte.
Was er überdies als Raketenforscher und Humanist leistete, ist in seiner fesselnden Lebens- und Familiengeschichte nachzulesen. Die 700seitige Chronik von Roland Müller bietet private Einblicke in die Werkstatt eines Forschers und Erfinders, der als Auslandschweizer weltweite Anerkennung - bis nach China - gefunden hat.
Fritz Zwicky war ein kritischer Zeitgenosse, ein ideensprühender Gelehrter und engagierter Kämpfer für den Aufbau einer lebenswerten, demokratischen und organischen Welt. Friedrich Dürrenmatt hat ihm in seinem Theaterstück "Die Physiker" neben Newton und Einstein ein kleines Denkmal gesetzt. 1972 wurde ihm die Goldmedaille der Royal Astronomical Society in London verliehen, eine Auszeichnung, die dem Nobelpreis entspricht. Seine Morphologie gehört heute zum festen Grundbestand jedes Management-Seminars und Kreativitäts-Trainings.
(Fritz Zwicky wohnte in Zürich von 1914-1925 in der Nähe der Industrieschule und der Hochschulen an der Voltastr. 40, an der Scheuchzerstr. 11 und an der Hegibachstr. 79.)
Dr. phil. Roland Müller,
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