siehe auch: Morphologie ist
Morphologie ist ganzheitliches Denken. Vor 200 Jahren von Goethe entwickelt, fasste sie seither in zahlreichen Wissenschaften Fuss, blieb aber stets ein Ansatz von Aussenseitern gegenüber der aufwendigen "hard science".
Fritz Zwicky hat sie seit etwa 1930 neu begründet und auch als Methode nutzbar gemacht. Ausgangspunkt ist immer die Gesamtschau. Gestalten oder Ganzheiten - gr. "morphé" - müssen in ihrem Aufbau und in ihrer Dynamik untersucht werden, nachdem Funktion und Ziel bestimmt sind. Das erfordert Weitblick und die Überwindung von Vorurteilen.
Nur aus dieser Gesamtschau und in Hinblick auf sie lässt sich zweierlei ableiten: Methoden und eine Lebenshaltung. (1) Am ehesten von Zwicky bekannt geworden sind seine Methoden: z. B. der Morphologische Kasten (beliebt in Management-Seminaren), das Ausgehen von Stützpunkten oder "Negation ja, aber nur mit nachfolgender Konstruktion". Methoden sind jedoch nie Selbstzweck, sondern nur Wege zum Ziel. (2) Das Ziel vor Augen zu behalten, ist Aufgabe der positiven Lebenshaltung. Für sämtliche kulturellen Aktivitäten des Menschen lautet es: "Existenzbehauptung und Existenzentfaltung" im Aufbau einer lebenswerten Welt. Das bedeutet die gemeinsame Gestaltung einer "decent organic society" für alle und durch alle.
Dr. phil. Roland Müller,
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