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Notizen,

zusammengestellt für einen möglichen Informationsbrief der Fritz-Zwicky-Stiftung, 1987

 

siehe auch:    Literatur zu „Ganzheit“ und „Gestalt“

 

Inhalt

Adolf Meyer-Abich: Die Vollendung der Morphologie Goethes durch Alexander von Humboldt. 1980

Adolf Meyer-Abich: Geistesgeschichtliche Grundlagen der Biologie. 1963

Adolf Portmann: Einführung in die vergleichende Morphologie der Wirbeltiere. 1948

Dieter Zissler: Baupläne der Tiere. Eine funktionelle Morphologie. 1980

Henning Bergenholtz, Joachim Mugdan: Einführung in die Morphologie. 1979

Marius Hammer: Vergleichende Morphologie der Arbeit in der europäischen Automobilindustrie: 1959

Peter Schwarz: Morphologie von Kooperationen und Verbänden. 1979

 

 

 

Adolf Meyer-Abich: Die Vollendung der Morphologie Goethes durch Alexander von Humboldt. Ein Beitrag zur Naturwissenschaft der Goethezeit. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1980, 193 Seiten.

 

Das ist das letzte Werk von Adolf Meyer-Abich, der 1971 in Hamburg starb, wo er seit 1921 lebte.

 

Er definiert die Naturforschung der Goethezeit "abschliessend klar und einfach als eine universale Morphologie der gesamten Natur" (9).

 

Mechanismus und Vitalismus sind "nur dialektisch miteinander wahr" (13).

Auch die antike Wissenschaft ist in ihrer Gesamtheit universale Morphologie (26).

 

Die zweite universale und erste moderne Dynamische Morphologie entstand zur Goethezeit (= idealistische Morphologie):

  • Humboldts Biogeographie
  • Cuviers Zoologie
  • De Candolles Botanik
  • Johannes Müllers Physiologie
  • K. E. von Baers Embryologie.

 

Die dritte neue Morphologie ist die Phylogenie (von Ernst Haeckel begründet); es ist eine "echte real-historische Morphologie" (30).

 

Beim Übergang von der Philosophie zur Wissenschaft wird aus der Idee der Gestalt das Prinzip des Typus. Der Typus "ist sozusagen die platonische Idee der Gruppe" (32). Der "dynamische Typus" ist die "Gestalt" (70).

 

Morphologie beruht auf zweimal zwei Prinzipien:

  • Analogie (heute: Homologie) und Metamorphose,
  • Polarität und Kompensation.

 

Goethe ist kein Vorläufer Darwins; er war nicht an geschichtlicher Abstammung interessiert.

Die holistische Stufenfolge erläutert Goethe am Beispiel des Ziegelsteins, der mir auf den Kopf fällt. Da ist von Zufall über organische und psychische Folgen bis zur Religion alles beteiligt.

 

Die Urpflanze ist ein Modell zur „Erfindung neuer Pflanzen ins Unendliche“ (96),

 

Edmund Husserl ist über Platon nicht herausgekommen (102).

 

Humboldt unternahm als erster rein wissenschaftliche - also nicht kolonialpolitische - Forschungsreisen (1799-1804).

 

 

Adolf Meyer-Abich: Geistesgeschichtliche Grundlagen der Biologie. Stuttgart: Gustav Fischer 1963.

 

Eines der letzten Bücher des Altmeisters der Morphologie, Adolf Meyer-Abich (1893-1971), über 300 sehr eng gesetzte Seiten mit zahlreichen Schematas und Formeln.

 

These: "Wissenschaften sind keine systematischen Einheiten, sondern historische Ganzheiten", d. h. kein System von Erkenntnissen, die aus einem Prinzip abgeleitet werden können, sondern mehrere Systeme, die "nur dialektisch-historisch miteinander verknüpft sind".

Das zeigt sich besonders deutlich in der Biologie: "In der Morphologie regiert die klassische aristotelische Logik, in der Physiologie die moderne Logik" (d. h. diejenige Galileis und Newtons) und in der Phylogenie die historische Logik Hegels. Vor 100 Jahren, seit 1877 (Möbius), kam noch die Ökologie dazu;

 

Morphologie ist Typologie, Physiologie (seit Vesalius und Harvey) kausale Forschung, Ökologie finale Forschung. Phylogenie beruht auf der "Idee der Geschichte". Die "Idee der Ökologie" stammt von Paracelsus.

 

Nun kann man Morphologie auf die spezialisierende und die vergleichende Art betreiben, das ergibt Taxonomie und vergleichende Morphologie. Also gibt es nach Meyer-Abich genau fünf autonome biologische Grundwissenschaften. Sie stehen in einem "holistischen" Gesamtzusammenhang (45).

 

Manches ist (1) sehr apodiktisch formuliert, manches (2) ungenau, z. B.: (1) immer nur, das muss so sein, (2) die "Neue Wissenschaft" der Renaissance - F. Bacon, Vico (Vicos Hauptwerke erschienen 1725/44) - oder: Goethe (1849), er starb 1832.

 

Der Abschnitt Morphologie nimmt 60 Seiten ein. "Morphologie ist also die Wissenschaft von den Gestaltungen der Organismen." Gestalt kann nicht definiert werden. "Organismische Gestalten sind ... zumeist sehr innerliche Bezüge."

 

Für die Morphologie gilt, wie für jede Wissenschaft, dass sie nicht nur von einem einzigen Erkenntnisideal geführt werden kann, sondern dazu mehrerer antithetischer Ideen bedarf. Meyer-Abich sieht dafür Platonismus, Aristotelismus und Demokritismus; sie bilden eine dialektische Trias.

Die letzten grossen Morphologen sind Wilhelm Troll (1937ff) und Adolf Remane (1952). Adolf Portmann kennt er nicht'.

 

Das ganze Buch ist sehr eigenwillig! Ob die Philosophen einerseits, Biologen anderseits damit einverstanden sind, darf bezweifelt werden. Parmenides zum Pluralismus und Demokrit zum Monismus zu zählen (29, 70) oder den Platonismus als Vitalismus zu fassen (307), scheint gewagt.

 

Man müsste sich sehr viel Zeit zur Lektüre nehmen.

 

 

Adolf Portmann: Einführung in die vergleichende Morphologie der Wirbeltiere. Basel: Schwabe 1948, 4. neubearbeitete Auflage 1969, 6. Aufl. 1983, 344 Seiten.

 

 

Dieses klassische Werk des grossen Basler Biologen und Naturphilosophen Adolf Portmann (1897-1982) lebt gleichermassen von Text und Bild. Das entspricht auch der Morphologie, denn diese "beruht auf intensiver Anschauung von Gestalten und auf steter Orientierung durch das Bild".

 

Man kann an biologische Objekte physiologisch, genetisch oder eben morphologisch herangehen. "Alle Forschungsweisen sind aber aufeinander angewiesen; sie ergänzen sich, und nur aus solcher Zusammenarbeit ergibt sich das einer Epoche jeweils mögliche wissenschaftliche Verständnis für die Organismen und für unseren eigenen Körperbau." Denn z. B.: "Für keines der inneren Organe gibt es eine zwingende funktionelle Notwendigkeit, welche seine Lage in der Leibeshöhle bestimmen würde." Der Grund liegt vielmehr in einem "gemeinsamen Grundplan".

 

"Die Gestalt des Tierkörpers, die Formen und die Lageverhältnisse der Organe sind Gegenstände der vergleichenden Morphologie." Die Organe des Tierkörpers haben nicht nur eine funktionelle Bedeutung, sondern auch einen besonderen Formwert. Dieser ergibt sich aus der Ontogenese, d. h. der individuellen Entwicklung von der befruchteten Eizelle bis zum ausgewachsenen Individuum. Dazu kommt die Phylogenese (Entwicklung der Arten).

 

Den Hauptteil des Buches macht die Untersuchung sämtlicher Organe aus; erst das letzte grössere Kapitel gilt der "Erscheinung der Wirbeltiere". "Die Gestalt des Wirbeltiers ist immer in erster Linie Selbstdarstellung dieser besonderen Innerlichkeit", d. h. der Seinsweise eines subjekthaften Zentrums, das eine eigene Erlebniswelt aufbaut.

 

 

Dieter Zissler: Baupläne der Tiere. Eine funktionelle Morphologie. Freiburg: Herder (Studio visuell) 1980, 144 Seiten.

 

Eine stellenweise farbige Ergänzung zu Adolf Portmanns Werk. Kompakt im Text, mit vielen, manchmal etwas winzigen Zeichnungen, vermittelt es den neueren Stand der Forschung von den Zellen über die äussere "Gestalt" (Eidonomie mit Form und Farbe) und innere Gestalt (Anatomie mit den "Apparaten") der Tiere bis zu den Bauplänen.

 

Portmann und seine Selbstdarstellungs-These werden nirgends erwähnt, dafür wird häufig die geschichtliche Entwicklung des Wissens (oder der Annahmen) skizziert, am eingehendsten über den "Formenvergleich" und die Systematik (seit ca. 1550). Goethe begründete die idealistische Morphologie: "indem er die Teile der Blüte als umgewandelte Blätter erkennt, sieht er in der Metamorphose der Pflanzen die ideelle, nicht die tatsächliche Umbildung des Urbilds in die vielen wirklich vorhandenen Pflanzenformen." So ist seine Urpflanze nicht etwa Ahnherr oder Stammform, sondern ein metaphysisches Bild im Sinne der Ideenlehre Platons.

 

Die Evolutionstheorie ergänzte dann die "Seinsfeststellung" durch die "Geschehensfeststellung". Heute nimmt man an, dass die verschiedenen Baupläne (=Organisationstypen) in kleinen Schritten mosaikartig, durch sog. additive Typogenese, aufgebaut werden.

 

Der Bauplan beruht auf Homologie, z. B. sind die Knochen im Vogelflügel, in der Flosse des Seehundes, im Vorderfuss des Pferdes und im Arm des Menschen "im wesentlichen gleich". Davon streng zu unterscheiden ist der Lebensformtyp, der auf Analogie und Konvergenz beruht. Analog sind z. B. die Kameraaugen der Wirbeltiere und Tintenschnecken. Konvergenz heisst, dass ein funktionell weiterentwickeltes Organ wieder eine alte Aufgabe übernimmt. "Die sekundär ins Meer eingewanderten Ichthyosaurier, Pinguine und Wale haben durch die Stromlinienform ihres Körpers und die Umbildung der Vorderextremitäten in 'Flossen' in ihrem Äusseren, ihrem Habitus, ‚Fischgestalt' erhalten; in ihrer inneren Organisation aber lassen sie deutlich den Bauplan von Reptil, Vogel und Säuger erkennen."

 

Nüchtern und sehr detailliert ist dieses kleine Fachbuch. Der Mensch nimmt keine gesonderte Stellung ein; über die Würmer erfährt man mehr.

 

 

Henning Bergenholtz, Joachim Mugdan: Einführung in die Morphologie. Stuttgart: Kohlhammer, Urban-Taschenbücher Bd. 296, 1979, 200 Seiten.

 

Buchtitel können mitunter irreführend sein. Es handelt sich hier um eine ganz spezielle Morphologie, nämlich diejenige in der Sprachwissenschaft.

 

In der lateinischen Grammatik bildet die Formen- oder Wortlehre den weitaus grössten Teil zwischen einer knappen "Lautlehre" (Phonologie) und einer meist dürftigen "Satzlehre" (Syntax).

 

August Schleicher verwendete 1859 erstmals den Begriff "Morphologie" für die vergleichende Betrachtung sprachlicher Formen, und zwar in Parallele zu der in den Naturwissenschaften auf Goethe zurückgehenden "Morphologie".

 

In der vorliegenden Einführung wird Morphologie als "Wortlehre" mit den Teilgebieten Flexion und Wortbildung aufgefasst. Dabei ist ein "Wort" gar keine klar definierbare sprachliche Einheit; dasselbe gilt für "sprachliches Zeichen".

 

Die Sprachwissenschaft ist ein Tummelplatz für Wortakrobaten, was den Laien oft taumeln macht. So hat etwa ein Minimalzeichen (=Plerem) einen Ausdruck, der aus mehreren Phonemen bzw. Graphemen besteht. Das Wort "Morphologie" enthält elf Graphem-tokens, aber nur neun Graphem-types, weil das type "o" dreimal vorkommt. Ein Morph ist eine Menge homonymer Plereme, z. B. {/Zi:/}. Alle Plereme mit demselben Inhalt bilden ein Morphem. Es gibt Portmanteau-Allomorphe, Morphophoneme, Hyperallomorphe, Archiphoneme, Geminatenvereinfachung, Epenthese, Lexemklassen, Kompositionsfugen, usw.

 

 

Marius Hammer: Vergleichende Morphologie der Arbeit in der europäischen Automobilindustrie: Die Entwicklung zur Automation. Basel: Kyklos/ Tübingen: J. C. B. Mohr 1959, 80 Seiten und 19 Tafeln.

 

Der Autor verbrachte 1957 vier Studienaufenthalte bei den Automobil-Unternehmen Opel, Daimler-Benz, Renault und BMC (Austin). Zur Darstellung der technischen Veränderungen und ihren Zusammenhängen mit Berufsarbeit und Betriebsstrukturen verwendet er eine historisch-vergleichende Methode, analog zu Adolf Portmanns "vergleichender Morphologie der Wirbeltiere" (1948)

 

Es geht also um Verwandtschaftsbeziehungen, historische Entwicklungszusammenhänge:

 

  • Der Gang der Technik lief von Einzelanfertigung und Kleinserie zur mittleren Serie bis zur Massenfertigung.

 

  • Dabei wandelten sich Arbeit und Organisation; insbesondere fand eine Trennung von rationalisierter Organisation und "produktiver" Arbeit statt, d. h. an die Stelle des Berufsmannes, der seine Arbeit selber organisierte, tritt der angelernte, spezialisierte Arbeiter, der nur noch Spezialmaschinen bedient.

 

  • Die Automatisierung - in der die Maschine viele Arbeiten übernimmt - bietet aber auch die Möglichkeit, dass der Arbeiter wieder "zum Träger von komplexen ausserproduktiven Aufgaben werden" kann (z. B. Einrichten, Qualitätskontrolle, Reparaturen). Das hiess schon 1957 "job enlargement"; auch "job rotation" kannte man schon.

 

Mehrfach weist der Autor auf "die Notwendigkeit ganzheitlicher Betrachtung" hin. Der Betrieb muss als "soziales Ganzes" gesehen werden, von dessen Form die Arbeit stark abhängig ist. Und dieses Ganze wird "seinerseits vom umfassenderen Gesamt des menschlichen Geistes und seiner Ausprägung in der Mannigfaltigkeit der politischen und wirtschaftlichen Formen bestimmt".

 

Hammer schliesst mit den bemerkenswerten Sätzen:

 

"Noch harren die wichtigsten Fragen der Lösung, besonders jene, welche die Stellung der Unternehmen im volkswirtschaftlichen Gesamt hervorruft. Aber hängen nicht wirtschaftliche Krisen und ihre Folgen für den Arbeiter eng zusammen mit der Bewertung von Produktion und Konsumtion überhaupt? Vielleicht werden erst die Neueinschätzung der Arbeit, und zwar der sinnvollen, als wesentlichen Bestandteil menschlichen Lebens, und die Einsicht, dass die heutige Produktion - man denke an die alljährlichen Modellwechsel, an die immer kurzlebiger werdenden 'dauerhaften' Konsumgüter - in vielen Bereichen zum autonomen Widersinn geworden ist, dazu führen, dass man dem Menschen auch als Arbeitendem und nicht nur als verzehrendem 'homo oeconomicus' gerecht wird.

 

Darf gehofft werden, dass die Integration von Technik und Arbeit, wie sie in Anfängen vor uns steht, als Anzeichen gelten kann für den Beginn einer neuen Integration des Menschen und einer Neuüberprüfung der Rangordnung der menschlichen Betätigungen und Ziele in einem ganzheitlichen Geist?"

 

 

Peter Schwarz: Morphologie von Kooperationen und Verbänden. Tübingen: J. C. B. Mohr 1979, 200 Seiten.

 

Überarbeitete Dissertation an der Forschungsstelle für Verbandspolitik an der Universität Freiburg i. Ue., unter Prof. Dr. E.-B. Blümle.

 

Ein Versuch, Organisationen verschiedenster Art als Betriebe im Sinne der Betriebswirtschaftslehre zu untersuchen. Schwarz verwendet dazu den seit ca. 1925 in der BWL ab und zu und seit 1949 häufiger praktizierten "morphologisch-typologischen Ansatz". Er beklagt aber, dass bis heute eine umfassende, praktikable Methodenlehre dafür fehle, gibt aber selber eine gute Zusammenstellung. Typologie ist dabei eine Unterabteilung der Morphologie.

 

4 Problembereiche sind zu unterscheiden:

 

1. Morphologische Gliederung eines Objektbereiches in Merkmale (Parameter) und Merkmalsausprägungen (Elemente). Das ergibt einen Merkmalskatalog oder eine morphologische Matrix.

2. Typologie:

a) Bildung von Allgemeintypen als Kombinationen von Merkmalsausprägungen (Elementen)

b) Beschreibung von Individualtypen mit Hilfe der morphologischen Matrix

c) Vergleich beider untereinander und miteinander.

3. Interdependenzforschung, welche die Abhängigkeiten zwischen den Merkmalen und ihren Ausprägungen untersucht und Zustandsgesetze bei gegebener Struktur feststellt.

4. Transformationsforschung, welche Entwicklungs- und Ablaufsgesetze erarbeitet.

 

In recht systematischer Verfolgung dieses Schemas arbeitet Schwarz zuerst anhand von 8 Merkmalen (mit insgesamt 26 Ausprägungen) 5 Grundtypen von Organisationen heraus, nämlich

  • Konsumwirtschaft (private Haushalte, Familie)
  • Erwerbswirtschaft (die klassische Unternehmung)
  • Gemeinwirtschaft mit 3 Unterformen von Betrieben
    Legislative und Exekutive
    öffentliche Verwaltung
    öffentliche Betriebe
  • Kooperationswirtschaft (Genossenschaften, Parteien, Verbände usw.)
  • Karitativwirtschaft (Wohltätigkeits- und Hilfsorganisationen).

 

Die Kooperationswirtschaft wird besonders detailliert betrachtet. Dabei können unterschieden werden:

-          innerbetriebliche Kooperation

-          zwischenbetriebliche Kooperation

-          Kooperation in der Trägerschaft.

 

Als Untertypologie zur Organisationstypologie kann nun

eine Kooperationstypologie anhand von 34 Einzelmerkmalen (mit insgesamt 114 Ausprägungen) hergestellt werden. Grundlage bildet die Systemtheorie. Sie erlaubt, die Merkmale in folgende Gruppen zusammenzufassen:

 

1. Umsystemabhängige Merkmale (äussere Struktureigenschaften) auch: Rechtsform

2. Systemzwecke und -leistungen (auch: Ziele und Aufgaben)

3. Systemträger und -leitung (Mitglieder, Management, Rekrutierung)

4. Subsysteme und Elemente (Funktionsbereiche, etc.)

5. Systembeziehungen innerhalb und zur Umwelt.

 

Auf Grund der Literatur und von 12 Merkmalen können 9 "Typen der zwischenbetrieblichen Kooperation" herausgearbeitet werden:

-          Funktionsgemeinschaften (von gemeinsamer EDV bis zur Vertriebsgemeinschaft)

-          Genossenschaften

-          Verbände (Dienstleistungs-, Interessen-, Verhandlungs-, Ordnungsverbände)

-          Kartelle

-          Spezialisierungskooperation

-          Vertikale Kooperation.

 

Für die Transformationen, also den Typenwandel, stehen keine empirischen Daten zur Verfügung. Daher werden statische Momentaufnahmen aneinandergereiht. Zwei Merkmalsgruppen werden untersucht:

-          Funktionswandel (Erweiterung und Verschiebung)

-          Machtverteilung (unter Mitgliedern sowie zwischen Mitgliedern und Leitung).

 

Das Vorgehen von Schwarz ist rein beschreibend. Es bietet durch eine breite Übersicht einen Anfang. Transformationsgesetze stehen noch aus.

 

Als Grundlage einer Verbandsbetriebslehre ist diese Strukturlehre wichtig. Erst dann können "prozessorientierte Führungs- und Gestaltungsgrundsätze aufgestellt werden". Viele weitere Arbeiten sind noch zu leisten.

 

Weitere Schriften von Peter Schwarz:

Erfolgsorientiertes Verbandsmanagement. St. Augustin: Asgard-Verlag 1984.

Management in Nonprofit-Organisationen. Bern: Schweizerische Volksbank. Reihe: Die Orientierung Nr. 88, 1986 (62 Seiten)

 


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