Abb. 10: Pragmatische Suchformeln
1. Die ABC-Methode
A = Augen und Ohren offen halten, wo man geht und steht; Aufschnappen, was irgendwie Anregung bringt. B = Beobachten mit Überlegung und klarem Verstand. C = Charakterisieren: das Wichtige an Angeboten, Verbrauchern, Märkten, Technologien usw. herausarbeiten.
2. Die Alphabet-Methode
Bei jedem Vorgehen die möglichen Methoden oder Schritte nach dem Alphabet aufstellen, zum Beispiel «Attribute Listing, Brainstorming, Checklisten, Delphi, Extrapolation, Faktorenanalyse …» oder «Aufbauen, Bewahren, Chancen nutzen, Diversifizieren, Eliminieren, Flucht nach vorn oder oben …». Dabei kann jeder Buchstabe bald mehrfach belegt werden.
3. Die Frage: «Was ist das Dritte?»
In sehr vielen Fällen gelangt man zu Zweiheiten (Polaritäten, Gegensätzen, Antinomien, Alternativen). Die Suche nach einem Dritten führt häufig zu neuen Einsichten:
Zum Wissen und Können tritt die Erfahrung oder - das Wollen. Zu Stärken und Schwächen treten die Chancen. Zur Alternative bisherige/neue Produkte oder Märkte tritt als Drittes die Reduktion: Wachstum durch Sortiments- oder Marktstraffung. Zur Produkt/Markt-Matrix kommen als Tiefendimension Absatzmittler und -helfer, Werbeempfänger, Einkäufer und Schenkende, Organisationen und Verbände hinzu. Zu den Unternehmenszielen (Sach- und Formalzielen) und den Produktzielen (oder Funktionen, Aufgaben für (a) das Unternehmen und (b) den Verbraucher) treten die Projektziele (zum Beispiel «Was soll das Kreativitätsteam tun und erreichen?» (Abb. 6).
4. Blick über den Zaun
Mancherlei Impulse ergeben sich aus dem Blick über die eigene Branche hinaus: «Wie machen es die anderen?»
5. Blick zurück (Abb. 11)
Beim Stöbern in der eigenen Firmengeschichte können Ideen für «Relaunches» gefunden oder einstmals abgelegte Ideen wieder aufgegriffen werden. Auch die Lektüre von kulturgeschichtlichen Werken über Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Kunstgeschichte und vor allem Technikgeschichte fördert oft Überraschendes zu Tage. Biographien aus allen Zeiten sind ähnlich fruchtbar.
6. Blick voraus (Abb. 11)
In die Zukunft führt nicht nur die Futurologie, sondern auch die Science-fiction-Literatur. Sogar Schulaufsätze geben Auskunft über Ängste und Hoffnungen der Jugend. Auch Umfragen in dieser Richtung können Aufschlussreiches vermitteln.
7. Die «Turmix-Methode»
Alles Sammeln, gut schütteln, vereinfacht kombinieren.
8. Die Tabula-rasa-Methode ist ähnlich:
Alles Obige tun, Alles vergessen, neu anfangen.
Dr. phil. Roland Müller,
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