Allgemeine Werbelehre

Rudolf Seyffert 1929

 

A) Grundsätze der Werbetätigkeit

 

1. Wirksamkeit

2. Wirtschaftlichkeit

=Maximalwirkung bei Minimalkosten

3. Zielklarheit

4. Einheitlichkeit

5. Stetigkeit

6. Planmässigkeit

7. Aktualität

8. Originalität

9. Wahrhaftigkeit

 

B) Psychologischer Verlauf der Werbewirkung

 

(angelehnt an Wilhelm Wundt)

 

"So wirken sich ergänzend und überschneidend

Sinneswirkung,

Aufmerksamkeitswirkung,

Vorstellungswirkung,

Gefühlswirkung und

Gedächtniswirkung

auf die Willenswirkung."

 

C) Werbeplanung

 

• Introduktions- oder Rationalisierungsanalyse

1. Objektanalyse (Eignung der Werbeobjekte)

2. Streufeldabgrenzung (Kreis der zu Umwerbenden)

3. Streufeldanalyse (Aufnahmebereitschaft)

 

• Werbekampagne

4. Werbeplan (für die gesamte Tätigkeit)

5. Werbeetat (Werbemittel mit Einsatzzeit und Kosten)

6. Streupläne (detaillierte Übersichten)

 

D) Werbeerfolg

 

1. Beurteilung bezüglich Werbestreuung und Werbemittel,

ausgehend von der Streumenge

 

• primär:

• tatsächliche Streuzahl (z. B. Leser, Passanten)
• wirkmögliche und wirksame Streuzahl
• Eindruckszahl (blosse Beachtung der Werbung)
• Trefferzahl (Kauf)

 

• sekundär:

• Werbeweiterpflanzung (Werbung durch Käufer, Empfehlung)

 

2. Kontrolle

• Werbestreukontrolle
• Werbemittelkontrolle
• Werbeerfolgskontrolle

 

3. Prognose

Prüfung von Entwürfen auf Werbeeignung durch

• objektive Methode der Prüfung der psychologischen Wirkungsvorgänge (siehe B) an Versuchspersonen im Labor
• subjektive Methode der Beurteilung der Werbewirkung durch Gutachter (Sachverständige und Laien)

 

4. Werberevision

kritische Überprüfung der Werbeplanung (siehe C) auf Zweckmässigkeit und Richtigkeit der Massnahmen und als Anregung für die künftige Gestaltung der Werbung

 

E) Hauptanwendungsgebiete

 

• wirtschaftliche Werbung
• religiöse Werbung
• politische Werbung
• humanitäre und soziale Werbung
• wissenschaftliche und künstlerische Werbung
• persönliche Werbung