Home Stichworte zu "Public Relations"

 

zusammengestellt im Herbst 1982

 

dazu Übersicht: PR-Mittel, Instrumentarium

 

 

Historisch

 

1) Public Relations (PR) begann 1901 in den USA mit der Forderung nach Transparenz und rationaler Begründung (der Entscheidungen von wirtschaftlichen und politischen Institutionen) durch Informierung der betroffenen Öffentlichkeit.

In Deutschland nur eine einzelne Erscheinung ("Büro für allgemeine Information und Fremdenführung" bei Krupp)

 

2) Im Ersten Weltkrieg „engineering of consent“: Beseitigung der Gegensätze zwischen privaten und öffentlichen Interessen.

 

3) 1919 erste Vorlesungen von Edward L. Bernays über PR an der New Yorker Universität.

 

4) 1947 erster deutscher Aufsatz über PR.

 

5) 1958 Gründung der "Deutschen Public Relations Gesellschaft".

Seit 1960 Vorlesungen an der Universität Heidelberg über Öffentlichkeitsarbeit.

 

6) 1959 Gründung des "Centre Europeen des Relations Publiques" (CERP), der europäischen PR-Vereinigung, welche 1965 den "Code d'Athenes" verabschiedete.

Ferner gibt es seit 1955 die "International Public Relations Association" (IPRA), seit 1950 vorbereitet.

 

 

Aktuell

 

1) PR ist zuerst eine Frage der Gesinnung, dann der Kunst, sich der Öffentlichkeit zu stellen, und erst dann der Organisation.

 

2) PR ist mehr als Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, nämlich Vertrauenswerbung.

 

3) Damit ist PR stets auf eine Institution (Unternehmen, Branche, Verband, Partei, Behörde) bezogen, nicht auf ein Produkt.

 

4) Das Produkt oder der Service wird als "Leistung" vorausgesetzt.

 

5) PR zeigt, dass eine Institution ihre Aufgabe als Arbeitgeber und Leistungsersteller erfüllt und damit ein wichtiges Glied des wirtschaftlichen oder politischen Lebens darstellt.

 

6) PR muss allgemein verständlich, klar und prägnant sein - dazu abgestimmt auf den Bildungs- und Lebensstandard der "Adressaten" sowie auf den Trend der Interessen.

 

7) Offenheit macht sich bezahlt - auch intern: PR beginnt im eigenen Haus.

 

8) Weitere Kriterien sind:

·        Kontinuität

·        Glaubwürdigkeit (Einheit von Wort und Tat)

·        Direktheit (nicht aus zweiter Hand)

·        Differenziertheit

·        Sachgemässheit (Information muss jederzeit überprüfbar sein).

 

 

Hinweise auf W's

 

Die klassischen 7 W in der Publizistik resp. Kommunikationswissenschaft sind:

wer (quis)?

was (quid)?

wo (ubi)?

mit wessen Hilfe (quibus auxiliis)?

warum (cur)?

auf welche Weise (quomodo)?

wie lange (quando)?

 

1947 formulierte der Chicagoer Politologe Harold D. Lasswell den Fragenkatalog für die Massenkommunikation wie folgt:

 

"Wer sagt was auf welchem Wege zu wem mit welcher Wirkung?"

 

 

Wichtige Fragen bei der PR

 

1a) wer?

 

a) Träger/ Auftraggeber:

- z. B. Verband, repräsentiert durch Ausschuss oder Presse-, PR-Stelle, -Kommission

 

b) Gestalter:

- Agentur für Konzept (z. B. Asitrade, VSTF), Einsatzplan, Budget

- freie Mitarbeiter: Texter und Autoren, Grafiker, Photographen, Gestalter

- externe Realisatoren: Film-, Video-, TBS-Teams, Messebauer, Satz- und Druckfirmen

 

c) Verhältnisse:

- Verband - Kommission

- Agentur - Kommission

- Agentur – Mitarbeiter - Realisatoren

 

1b) Was?

 

Aussage, Botschaft, Slogan, Signet, Symbol

 

2a) Wo?

 

Geltungsbereich und Sprachen

 

2b) Wie lange?

 

Kontinuität wichtig

 

3a) Womit?

(auf welchem Weg?)

 

je nach Perspektive:

a) Medien:

- Presse

- Radio, TV

- Bild und Film

- Zeitschriften

- Buch, Broschüre, Prospekt

- Direct Mail (gezielt oder gestreut)

 

b) Redaktionen

 

c) institutionelle Mittler:

- Nachrichtenagenturen

- Bilder-, Informations-, Pressedienste

- Filmverleih

- Messefirmen

 

d) individuelle Mittler:

- Journalisten

- free-lancer

- Korrespondenten

- Fachleute

- Opinion leader

 

3b) Wie?

(Mittel, Instrumentarium)

 

a) Demoskopie, Marktforschung

 

b) Vertreter der Träger, z. B.

- Verbandssprecher

- repräsentative Persönlichkeit,

- alle Mitarbeiter und Verkäufer

 

c) Text, Photo, Grafik, Schaubild, Modell, etc.

 

d) Publikationen, AV, 3-D, Aussenwerbung, Aktionen, persönliches Verhalten

(siehe separate Zusammenstellung)

 

4) Zu wem?

(Zielpublikum)

 

- Kunden, aktuelle und potentielle

- Vermittler

- breite Öffentlichkeit

- Berufsgruppen, usw.

 

5a) Warum?

(Ziel, Auftrag, Wunsch)

 

- Feuerwehrübung

- Image

- Marketing-Communications

- Produkte-PR

- Käufer, Mitglieder gewinnen

 

5b) Wirkung?

(Folgen) auf

 

- Wissen

- Einstellungen, Meinungen, Vorstellungen

- Motivation

- Verhalten (Wahl, Beitritt, Kauf)

 

6) Rahmenbedingungen

 

6a) interne:

- generell: Verantwortung des Unternehmens, der Institution

- PR nach innen

- gute Betriebs-, Verbandsorganisation

- "Leistung"

- Budget, Manpower

 

6b) externe:

- Bildungsstand, Lebensstandard

- Interessenstrend, -lage

- gesetzliche Vorschriften

- moralische Grundsätze

 


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