Der Tarot
Eine kleine Chronologie 30 000 v. Chr. - 1999
Ein Sonett von Teofilo Folengo Venedig 1527
Love (6), under whose Empire (4) many deeds go without Time (9) and without Fortune (10), saw ugly and dark Death (13) on a Chariot (7), going between the people it took away from the World (21).
Death said: no Pope (5) nor Papesse (2) was ever won by you. Do you call this Justice (8)? Love answered: Him who made the Sun (19) and the Moon (18) defended them from my Strength (11).
You are a Fool (0), continued Love, my Fire (16), that can appear as an Angel (20) or as a Devil (15), can be Tempered (14) by those who live under my Star (17).
You are the Empress (3) of bodies. But you cannot kill hearts, you only Suspend (12) them. You have a name of high Fame, but you are nothing but a Trickster (1).
http://www.tarotforum.net/archive/index.php/t-42364.html
Links:
Eine breite Übersicht (ersetzt jedoch die Wikipedia nicht) http://www.tarotpedia.com/wiki/Main_Page
Geschichte der Spielkarten http://www.cs.man.ac.uk/~daf/i-p-c-s.org/faq/history.php http://i-p-c-s.org/history.html
Early references to Playing Cards (50-1476) http://www.wopc.co.uk/history/earlyrefs.html
Timeline Old Tarot Decks
Tarotgeschichte http://www.tarotwelten.de/storico.htm http://l-pollett.tripod.com/cards3.htm http://www.geocities.com/a_pollett/cards.htm http://www.wopc.co.uk/downloads/moorish.pdf http://www.villarevak.org/misc/tarotl_1.html#Time http://www.tarotpedia.com/wiki/Tarot_History http://marygreer.wordpress.com/ http://ludustriumphorum.blogspot.com/ http://noreah.typepad.com/library/2005/02/the_esoteric_or.html http://forum.tarothistory.com/viewforum.php?f=11&sid=674fdf069ef7b56163b92dd8538f438d http://www.luckymojo.com/esoteric/occultism/divination/tarot/tarothistref.txt http://www.associazioneletarot.it/index.aspx?lng=ENG
Deutsche Seiten http://www.tarotwelten.de/storico.htm
Einige Originaltexte http://www.sacred-texts.com/tarot/index.htm
Chronologie zum Wahrsagen mit Karten http://www.tarothermit.com/more.htm http://marygreer.wordpress.com/2008/04/01/origins-of-divination-with-playing-cards/
A Timeline of the Occult and Divinatory Tarot from 1750 to 1980 http://www.tarotpassages.com/mkgtimeline.htm
Riesensammlung von Kartenspielen
Riesensammlung von Tarot- und Orakelkarten http://www.aeclectic.net/tarot/ http://www.tarot.com/tarot/decks/index.php http://www.astroamerica.com/t-menu.html
Weiter interessant und informativ http://pre-gebelin.blogspot.com/2007/11/iconography-and-order-of-cards.html http://newsletter.tarotstudies.org/2008/11/tarot-and-freemasonry/
Alle Angaben stammen aus der Sekundärliteratur
In der Wikipedia wird vorgeschlagen, im Deutschen · die Bezeichnung „Tarock“ für alle Spielkarten und · die Bezeichnung „Tarot“ für die esoterisch gedeuteten Karten zu verwenden.
Das wird durch folgendes kompliziert: · „Von den Spielern werden die Trumpfkarten, die im Tarot der Esoterik den „großen Arkana“ entsprechen, ebenfalls als Tarock bezeichnet.“ · In vielen andern Sprachen, etwa im Französischen und Englischen wird für Spiele wie Wahrsagen „tarot“ gebraucht. · Das französische Tarock (= Kartenspiel) wird im Deutschen Tarot genannt.
I. Historifiktion
30 000 v. Chr. Herkunft aus „prähistorischen Gegebenheiten“ (laut Arthur Corwin, 1960er Jahre)
12 000 v. Chr. Herkunft aus Atlantis (laut Papus, 1889)
Herkunft von Enoch, dem ältesten Sohn Kains, Hermes
Trismegistos (Thot) und dem Griechen Cadmus (laut Eliphas Lévi, 1854);
2170 v. Chr. Herkunft aus Ägypten (laut Antoine Court de Gébelin,
1781);
1. Jh. n. Chr. Herkunft aus Kabbala und Alchemie (laut Etteilla, 1783; Eliphas Lévi, 1854)
Herkunft aus Indien (Samuel Weller Singer,
1816; W. A. Chatto, 1848);
520 nach der Zerstörung der Bibliothek von Alexandria (vermutlich um 391) sollen sich laut Paul Foster Case („The Tarot, A Key to the Wisdom of the Ages“, 1947) in Fez gelehrte Männer aus aller Welt getroffen haben; um ihre Verständigungsschwierigkeiten zu überbrücken, erfanden sie den Tarot
vor 642 Die Symbolik der vier Farben und der einzelnen Karten der kleinen Arkana stammt - laut Paul Huson (2004) - aus dem persischen Reich (vor der Eroberung durch den islamischen Herrscher Omar)
600-900 Viele Decks haben die Maya-Kultur zum Inhalt
8. Jh. Die Sarazenen sollen die Karten zum Spiel und zum Wahrsagen benutzt haben
Die „Zigeuner“ brachten den Tarot von Ägypten
nach Europa (laut Antoine Court de Gébelin, 1781; J. A. Vaillant, 1857; Papus, 1889; Sergius Golowin,
1975);
1459/60 Papst Pius II. hat in Mantua eine europäische Friedenskonferenz einberufen. Da es den Kardinälen Nikolaus von Kues und Basilius Bessarion langweilig war, erfanden sie den Tarot
II: Wissenschaftlich einigermassen fassbar
7.-9. Jh. ein chinesischer Text besagt, dass Spielkarten in
der Mitte der T’ang-Periode (618-907) verwendet wurden
969 Gemäss einem Bericht spielte der chinesische Herrscher Mu-tsung am Silvesterabend Karten mit seiner Frau
12. Jh. Spielkarten sind in Korea und China (11. Jh. Elfenbeintäfelchen, Holz- und Tontafeln) nachgewiesen; angeblich auch in „Persien, Arabien“ http://www.cs.man.ac.uk/~daf/i-p-c-s.org/faq/history_1.php
um 1240 vielleicht bringen Mongolen beim „Mongolensturm“ in Osteuropa einzelne Spiele mit sich, beispielsweise nach Polen und Ungarn
1300-1399
14. Jh. (Vermutung:) ein Satz von 52 Spielkarten (= kleine
Arkana) kommt nach Europa aus der islamischen Welt (über Persien und Ägypten zur Zeit der
mameluckischen Dynastie, 1250-1517);
1337 Das Kartenspielen („ludere … ad paginas“) ist
verboten in der Abtei St. Victor in Marseille
1340 angeblich schon Spielkarten in Böhmen (erwähnt in einem Buch von F. L. Hübsch, 1849)
1367 erste urkundliche Erwähnung von Spielkarten: in Bern wird der Gebrauch des „Gebetbuchs des Teufels“ untersagt (gemäss einer Liste von Gerichts-Akten, wahrscheinlich geschrieben vom Berner Chronisten Konrad Justinger und aufbewahrt in der österreichischen Nationalbibliothek in Wien) Frühere Erwähnungen, wie diejenige in der Chronik des Venezianers Sandro di Pipozzo (1299) und die Verbote des Bischofs von Würzburg (1329) und von Alfons XI., König von Kastilien (1332 oder 1342), gelten als zweifelhaft
1369 der französische König Karl V., der Weise, untersagt das Kartenspiel per Dekret
1374 der grosse Dichter Francesco Petrarca hinterlässt ein Gedicht, das er "trionfi" nannte; es hat sechs Teile: Liebe, Keuschheit, Tod, Ruhm, Zeit, Ewigkeit
1375 der Magistrat von Florenz verbietet die „Naibbe“
1377 Johannes von Rheinfelden beschreibt das 4x13 Blatt
mit König, Ober und Unter (aber auch Dame oder Königin war „schon bekannt“);
die Zahlenkarten zeigen Bilder von Berufen: "Anno Domini 1374 kam ein
Spiel zu uns, das ein Kartenspiel genannt wird, und das in wunderbarer Weise
den Zustand dieser Welt beschreibt. Doch woher es stammt, wer es erfunden hat
und was damit tut, entzieht sich meiner Kenntnis." Genaueres: in Viterbo wird das „Spiel aus dem Land der Sarazenen“ verboten („Feliciano Bussi zitiert 1742 angeblich einen Chronisten namens Covelluzo“)
1377-97 Das Kartenspiel wird verboten in Siena, Basel, Paris (1377), Regensburg (1378), Brabant, Konstanz (1379), Barcelona, Nürnberg (1380), Marseille (1381), Lille (1382), Zürich (1389), Holland (1390), Augsburg (1391); Frankfurt am Main (1392), Paris, Ulm, Leiden (1397)
(1392 die sog. Gringonneur-Karten werden heute auf 100 Jahre später datiert)
1400-1499
vor 1410 nach neuesten Forschungen (2005) von Andrea Vitali und Terry Zanetti könnte der Tarot in Bologna erfunden worden sein
1423 Der Hl. Bernhard von Siena soll in Bologna in
einer flammenden Predigt die Spielkarten als „Erfindung des Teufels“ bezeichnet
haben;
1423 erste Erwähnung von Imperatori-Decks („carte da imperadori“) aus Florenz in Ferrara;
Vor 1425 Martiano da Tortona beschreibt Spielregeln für das Kartenspiel
1425 „Trionfi“-Spiel: „Michelino Deck“ (verloren) mit 60 Karten, von denen 16 griechische Gottheiten zeigen (von Jupiter bis Daphne und Cupido); statt vier Farben werden vier Arten Vögel verwendet (Trionfi= Triumphe= Trümpfe, welche über die „Farben“ siegen konnten – vielleicht sind sie eine Abbild der damaligen öffentlichen Triumphzüge)
1426 In der Nördlinger Spielordnung wird eine
Kartenspiel bezeugt, dessen höchste Karte der „Karnöffel“ (vielleicht: Kardinal; eher Landsknecht oder „Trumpfuntermann“) war;
1428 nach den Forschungen von Michael Dummett („Il Mondo e l’Angelo“, 1993) könnte der Tarot in Mailand erfunden worden sein
1430 ältestes erhaltenes Kartenspiel: „Stuttgarter Kartenspiel“, hat noch keine „Trionfi“
1440 In einem Gedicht tauchen die Wörter „Triomphi“ und
„minchiatar“ auf;
1441 „Trionfi“-Spiel: 67 Karten erhalten: Visconti di Modrone oder Cary-Yale-Tarocchi; vermutlich 5x16 Struktur mit weiblichen Pagen und Rittern (früher auf 1466 datiert)
1443 In Würzburg und Zürich ist das „Kaiserspiel“ („ludus Caesarum“) bekannt; es ist identisch mit dem Karnöffelspiel; das Karnöffelspiel wurde 1446 in Augsburg verboten
um 1450 Das Tarotspiel wird erwähnt in Mailand (Filippo Maria
Visconti) , Ferrara (Este), Florenz und Siena;
um 1450 der florentinische Maler Francesco Psellino illustriert die sechs „Triumphe“ des Gedichts von Petrarca in kräftigen Farben auf zwei Holztafeln
1452 Pierpont-Morgan-Bergamo-Tarocchi (auch Visconti-Sforza-Tarocchi);
ursprünglich 5x14 Struktur, später ergänzt durch 6 Trumpfkarten;
1450/55 In Wien entsteht das Hofämterspiel mit 48 Karten, die alle erhalten sind; sie zeigen Berufe, z. B. Trompeter, Bäcker und eine Närrin, in hierarchischer Ordnung des adeligen Hofes;
1460/70 Massenproduktion des Standardspiels mit 22
Trumpfkarten; ab 1480 auch in Lyon;
1465/70 Mantegna-Tarot (auch: Carte di Bandini);
vermutlich von einem Schüler des venezianischen Malers Andrea Mantegna,
Parrasio Michele;
1470 Ein Manuskript eines franziskanischen oder
dominikanischen Gebets („Sermones de Ludo cum Aliis“ – im Englischen auch bekannt als „Steele sermon“) listet die 22 Trumpfkarten
mit Bezeichnung auf: „Each of the 21 points of the dice consecrates you to the
devil“;
1479 In dem in Konstanz entstandenen „Schachzabelbuch“ werden in einer kolorierten Federzeichnung Mann und Frau beim Kartenspiel an einem runden Tisch gezeigt
1487 gewöhnliche Spielkarten werden mit Wahrsagerei in Verbindung gebracht
vor 1480 Die Franzosen führen die Farben Herz, Keule, Pik und Diamant ein
1491 Sola-Busca-Tarocchi; erstmals auch alle
Zahlenkarten bebildert; die grossen Arkana zeigen historische Persönlichkeiten,
vor allem aus dem alten Rom, sie sind mit Namen versehen und numeriert;
Ende 15. Jh. die sog. Gringonneur-Karten, welche früher auf 1392 datiert wurden; sie stammen vermutlich aus Venedig oder Ferrara; 17 Karten sind erhalten in der Bibliothèque Nationale in Paris, 10 davon zeigen Ähnlichkeit mit dem Mantegna-Spiel
1500-1599
um 1500 in Südfrankreich entsteht der „Tarot de Marseille“;
1505 erstmals der Begriff „tarochi“ in Ferrara (vorher: carte da trionfi = Karten mit Trümpfen) und „Taraux“ in Avignon
1505/10 Der Mainzer Buchdrucker Johann Schöffer publiziert
Wahrsagebücher, darunter: „Eyn loszbuch aus der Karten gemacht“ (Nachdruck
1890); betrifft Spielkarten,
1527 Gedichte, die als Motiv eine Tarot-Karte benützen,
werden als „Tarocchi appropiati“ bezeichnet;
1527 Der indische Mogul-Herrscher Babar sendet ein Spielkarten-Desk seinem Freund; dieses „Ganjifa“ besteht aus 96 Karten und hat acht Farben; vermutlich gab es das Spiel schon früher; Einflüsse von einerseits Persien, anderseits China sind möglich
um 1530 In Florenz entsteht das Minchiate-Deck (auch: Germini
oder Gallerini), dabei sind 20 zusätzliche Trümpfe zwischen Turm und Stern
eingefügt: die bisher fehlenden vier Tugenden, die vier Elemente und die 12 Tierkreiszeichen
1540 erster Nachweis, dass Tarotkarten (angeblich
nur der „coin suit“) zum Wahrsagen benutzt wurden: Le Sorti di Francesco
Marcolino da Forli; aber keine Deutung einzelner Karten;
1557 Der Lyoner Kartenmacher Catelin Geofroy bringt die Trümpfe in eine Reihenfolge; die Farben zeigen: Fasan, Löwe, Papagei und Affe
1560 in Französischen (Paris) wird erstmals das Wort „tarot“ verwendet für Italienisch „tarocchi“
1572 Girolamo Gargagli berichtet von einem Tarocchi-Spiel, bei dem die Karten den Anwesenden zugeordnet wurden und diese das dann begründen mussten
1598 In einem Prozess in Venedig wird Tarot mit Hexerei in Verbindung gebracht
1594 In den Statuten der Gilde der Kartenmacher zu Paris nennen sich die cartiers selbst „tarotiers“
1600-1699
1. H. 16. Jh. „Tarot de Paris“; erstes vollständig erhaltenes Deck; nach italienischer Vorlage; hier sind die grossen Arkana erstmals numeriert
1622 ein Jesuit bemerkt, „dass Tarock in Frankreich
häufiger gespielt wurde als Schach“;
1637 Michel de Marolles verfass die ersten Spielregeln für das französische Tarock („Règles du jeu des tarots“)
1650/60 Jacques Vieville zeichnet ein Tarot-Deck (eher den italienischen Vorbildern ähnlich als dem Tarot von Marseille); fügt später eine Numerierung dazu
1660/65 Giuseppe Maria Mitelli druckt in Bologna ein Tarot-Deck: „Tarocchini“, mit nur 62 Karten
1700-1799
1725 „Ancient Minchiate Etruria“
1731 Der ehemalige Priester Jean Terrasson beschreibt in seinem Buch „Seth“ (von Matthias Claudius 1777 ins Deutsche übersetzt) die Einweihung des Prinzen von Memphis in die alten ägyptischen Mysterien
1735 erste Deutungen einzelner Karten zum Wahrsagen: Robert
Antrobus: „The Square of Sevens“ (Nachdruck 1896); betrifft nur
die kleinen Arkana: http://www.gutenberg.org/files/19687/19687-h/19687-h.htm
vor 1750 ein Manuskript, das 1989 Jahre von Franco Pratesi
entdeckt wurde (bezeichnete als „Pratesi’s Cartomancer“), beschreibt eine
rudimentäre Symbolik von 35 Karten des Bologneser Tarot
um 1750 A. Göbl: Bairisches Tier-Tarot
1753 Etteilla: „L’Abrégé de la cartomancie“ (?);
nähere Angaben zu Etteilla
1760 Tarot de Marseille aus der Manufaktur von Nicolas Conver
1770 Etteilla: „Grand jeu d’Oracle des dames“ (deutsch 1793: „Theoretischer und praktischer Unterricht über das Buch Thot …“; (Neuausgabe 2003)
1773 Etteilla: „Etteilla ou la manière de tirer les cartes“; er versuchte durch einige Veränderungen an den Spielkarten den ägyptischen Tarot zu rekonstruieren
1775 Antoine Court de Gébelin schaut einem Besucher „aus Deutschland oder der Schweiz“ beim Tarockspielen zu
1780 Giacomo Zoni druckt in Bologna ein Tarot, das eine leichte Abwandlung des Tarot de Marseille von 1760 ist
1781 esoterische Deutung der Tarot-Karten durch Antoine
Court de Gébelin (im 8. Band von „Le monde primitif, analysé et comparé
avec le monde moderne“; insgesamt sind 9 Bände, 1773-82 erschienen); er deutet
die Symbole des Marseiller Tarots als Zeichen der Mysterien der ägyptischen
Gottheiten Isis und Thot; er sieht den Tarot als „Königlichen Weg“ zur Weisheit
resp. „Königlichen Weg des Lebens“;
1783-85 nachdem Etteilla die Tarot-Karten entdeckt hat, gibt
er ein fünfbändiges Werk über die Tarot-Divination heraus: „Manière de se
récréer avec le jeu de cartes nommées tarots“ (Nachdruck 1977);
1789 Etteilla veröffentlicht sein eigenes Tarot: „Grand
Etteilla“; es ist von 1-78 durchnumeriert und unterscheidet nicht zwischen
grossen und kleinen Arkana;
ab 1793 Marie Anne Lenormand beginnt in Paris für berühmte
Leute Karten zu legen; sie arbeitete mit 14 verschiedenen Decks, auch
Spielkarten;
1800-1899
1818 Tarot de Besançon: Päpstin und Papst umbenannt in Jupiter und Juno; dasselbe auch im 1JJ-Tarot, der als gewöhnliches Kartenspiel unter der Bezeichnung „Troccas“ im romanischsprachigen Teil Graubündens gespielt werden soll (im Oberwallis: „Troggu“ mit 62 Karten)
1854 Eliphas Lévi sieht den Tarot als Weg der Selbsterkenntnis und die Herkunft aus Ägypten über Palästina, daher ein enger Zusammenhang mit der Kabbala (auch die „wirkliche Astrologie“ stütze sich auf die Kabbala)
1857 J. A. Vaillant behauptet, der Tarot sei von den Zigeunern nach Europa gebracht worden
um 1857 im amerikanischen Poker wird der Joker eingeführt (kommt aber vermutlich aus dem Elsass)
1870 Paul Christian: „Historie de la Magie, du
Monde Surnaturel et de la Fatalité à Travers les Temps et les Peuples“; führte die Bezeichnung Arkana“ für „Trionfi“ ein
1888 Eugène Jacob (Ely Star) führt die Unterscheidung von grossen und kleinen Arkana ein (in „Le mystère de l’horoscope“)
1888 S. L. McGregor Mathers, Mitbegründer des Ordens vom „Golden Dawn“ veröffentlicht „ The Tarot. Its Occult Significance, Use in Fortune-Telling, an Method of Play“ (Nachdruck 1973)
1889 Tarotdeck von Oswald Wirth unter Anleitung
von Stanislas de Guaita; basiert auf dem Mailänder-Tarot, enthält aber nur die
22 grossen Arkana;
1889 Papus: „Tarot der Zigeuner“ ("Le Tarot des Bohémiens - le plus ancien livre du monde"); deutsche Neuausgabe 1979 (darin ist das Deck von Court de Gébelin abgebildet, ferner „die Karten von Guaita und Wirth“); sieht die Herkunft des Tarot aus Atlantis (in Ägypten wurde es nur weiterentwickelt), neben den Bezügen zur Kabbala gibt es auch solche zur Astrologie
1889 Arthur Edward Waite (unter dem Pseudonym: „Grand Orient“): „Handbook of Cartomancy, Fortune-Telling and Occult Divination“
1896 Zeichnungen eines ägyptischen Tarot von Maurice Otto Wegener in einem Buch von René Falconnier nach Ideen von Paul Christian (1870)
1900-1999
1909 Papus: „Tarot der Weissagung“ („Le Tarot divinatoire“) mit eigenem Deck, gemalt von G. Goulinat
Dez. 1909 Rider-Waite-Tarot von Arthur Edward Waite mit der amerikanischen Künstlerin Pamela Colman Smith, im Verlag Rider & Son, London, erschienen; die Zahlenkarten sind szenisch illustriert, einige davon in Anlehnung an die Sola-Busca-Tarocchi (1491)
1920 Ernst Kurtzahn: Der Tarot (Nachdruck 1983): Man findet die Symbole und Zahlen für die grossen Arkana in den Weissagungen des Hesekiel und St. Johannis
1922 Woldemar von Uxkull: „Eine Einweihung im alten Ägypten. Nach dem Buch Thoth geschildert; mit 22 Rekonstruktions-Zeichnungen im Text von Leo Sebastian Humer nach dem Bildercyklus im Einweihungstempel zu Memphis“;
1927 Oswald Wirth veröffentlicht eine eigenes Tarotspiel („Le Tarot des Imagiers du Moyen Age“)
1938 In seiner Autobiographie „Shadows of Life and Tought“ weist Arthur Edward Waite nach, dass der Tarot nichts mit der Kabbala zu tun hat
1944 Crowley Tarot (oder: O. T. O. -Tarot oder Thoth-Tarot)
von Aleister Crowley und Frieda Harris; zuerst als Buchillustration (in „Das
Buch Thot“, 1944), erst 1969 als Deck;
ca. 1965 Mit der Hippie-Bewegung beginnt ein neuer Tarot-Boom
1970 nach den Zeichnungen des (angeblich) ursprünglichen Golden Dawn Tarots von Israel Regardie entstand der von Robert Wang gemalte Tarot des Golden Dawn
1975 Sergius Golowin: „Die Welt des Tarot. Geheimnis und Lehre der 78 Karten der Zigeuner“: mit Karten des Künstlers Walter Wegmüller
1978 Motherpeace Tarot von Karen Vogel und Vickie Noble
1984 Mario Montano/ Andrea Zeugner: „Tarot. Spiegel des
Lebens“ (intuitives Tarot);
1988 „Flying Hearts Tarot – Lachend das Leben spielen“
1989 „Tarot der Ursprünge“ von Sergio Toppi
1990 Tarot of the Old Path (dt.: „Tarot der weisen Frauen“) von Sylvia Gainsford und Howard Rodway
1994 The Shining Women Tarot von Rachel Pollack
1995 Uli Lorenz, Michael Schlosser: „Spiele der Weisheit. 78 Tarotkarten für Selbsterfahrung und biblische Meditation“; ist kein biblischer Tarot
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