Home Eine nutzlose Liste von Freimaurern

 

Torsten Jonentz: Das Mitgliederverzeichnis berühmter Freimaurer. Norderstedt: Books on Demand 2009.

 

 

Endlich ist es da, das langersehnte „Mitgliederverzeichnis berühmter Freimaurer“! Könnte man meinen. Doch der Ärger beginnt schon beim Titel: Menschen haben im allgemeinen keine Mitglieder, nur Körperschaften, z. B. Logen. Der Ärger setzt sich fort, wenn man sieht, wie wenige Namen preisgegeben werden. Und die Auswahl ist völlig undurchsichtig. Welchem Europäer sind General Doolittle, „Jack“ Johnson, „Black Jack“ Pershing und Carl Schurz bekannt? Von den 15 amerikanischen Präsidenten, die Freimaurer waren, sind alle angegeben ausser – unerklärlicherweise - drei. Von den mindestens 25 freimaurerischen Nobelpreisträgern sind dagegen nur 7 verzeichnet.

 

Trotz der geringen Zahl der Persönlichkeiten werden einige erwähnt, deren Zugehörigkeit zum Freimaurerbund zumindest fraglich ist, z. B. Cagliostro, Caspar David Friedrich (ein „Schwedischer Maler und Zeichner“?), Klopstock, Friedrich von Schlegel und Max Tau. Keine Freimaurer waren Danton, Dunant und Rathenau.

Die „jüngsten“ Namen sind: die Schauspieler Glenn Ford (1916-2006), Telly Savalas (1922-1994) und Peter Sellers (1925-1980), der Politiker Holger Börner sowie der Verleger Axel Cäsar Springer. Als einzige Schweizer treten der Schokoladenfabrikant Theodor Tobler und der Zigarrenhändler Zino Davidoff in dieser kuriosen Sammlung auf. Die einzigen Freimaurer, die erwähnt werden und noch leben sind die Astronauten John Glenn und Buzz Aldrin, Prinz Philip sowie Karlheinz Böhm und Otmar Alt.

 

Das Büchlein von Jonentz ist nicht nur schlampig, sondern auch überflüssig. Im Internet findet man mit Leichtigkeit Dutzende von Listen berühmter Freimaurer, die umfangreicher und besser sind.

 


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