Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob
15 beliebte Lieder aus dem Jahre 1749
Aus: Neue Freymäurer-Lieder, mit bequemen Melodieen. Verfertiget und herausgegeben von einem Mitgliede der Loge Zorobabel. Kopenhagen, bei Franz Christian Mumme, 1749. http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b90577698/f1.image
zu Scheibe: Wikipedia und http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Scheibe,_Johann_Adolf
Zur Eröffnung der Loge.
mit leichten Abwandlungen auch in: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin: Winter 1771, 26 (ohne die dritte Strophe); Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 3-4: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 5; Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 63-64; Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 127-128; auch 1819, 127-128.
Einer. Hier ist der Tugend Ehrentempel, Unreine, fort, entfernet euch! Die Wohnung reiner Lust und Wonne Erhellt der Tugend Licht und Sonne: Was ist ihr wohl an Schönheit gleich?
Chor. Hier ist der Tugend Ehrentempel, Unreine, fort, entfernet euch!
Einer. Ihr, die ihr Recht und Wahrheit ehret, Kommt, man erwarten euch mit Lust! Kommt, ihr sollt euch noch mehr erhöhen, Die Wahrheit sollt ihr würklich sehen: Ihr Bild strahlt auf der Maurer Brust.
Chor. Ihr, die ihr Recht und Wahrheit ehret, Kommt, wir erwarten euch mit Lust!
Einer. Wer Freundschaft sucht und wünscht und hoffet, Dem reicht man willig Herz und Hand. Hier, hier verehrt man ihre Triebe: Denn Freundschaft, Eintracht, Treue, Liebe Verknüpft allhier ein festes Band.
Chor. Wer Freundschaft sucht und wünscht und hoffet, Dem reicht man willig Herz und Hand.
Einer. Nicht Rang, noch Gold, noch eitles Wissen Erheben unsrer Logen Pracht. Entfernet euch, ihr stolzen Gaben! Da könnt ihr keinen Zutritt haben, Wo nur die Tugend glücklich macht.
Chor. Nicht Rang, noch Gold, noch eitles Wissen Erheben unsrer Logen Pracht.
Auf die feyerliche Johannisloge.
mit leichten Abwandlungen auch in: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin: Winter 1771, 25, unter dem Titel: Auf die Johannisloge; Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. 1772, 86-87; Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 4; Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 11, unter dem Titel: IV. Auf die feyerliche Johannisloge (K.); Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 24-25; ohne Titel Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 29-30; Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 56-57; auch 1819, 56-57.
Der Tag, der unsre Lust vermehret, Erscheinet, Brüder! o wie schön! Gepriesen sey, wer ihn verehret, Und glücklich, die ihn froh begehn! O Ursprung unerschöpfter Freuden! Erhabner Orden! Unser Ruhm! Wer weiß durch dich von Furcht und Leiden? Du froher Weisheit Eigenthum!
Wer hat dich ehmals uns gegeben? Wer war der Glücklichste der Welt? Fragt jenen Meister, der das Leben, Und alle Welten hergestellt. O alter Orden! dein Entspringen Verliert sich in der ältsten Zeit. Uns aber, die wir dich besingen, Entzücket deine Trefflichkeit.
Vertrauen, Zärtlichkeit und Freude Erfüllen jedes Maurers Brust. In eines jeden Feyerkleide Wohnt wahre Freundschaft, wache Lust. O Ketten! die wir küssend ehren, Und deren Glieder Wollust sind! Die uns die Tugend lieblich lehren. Die Tugend? ja, das Himmelskind.
Auf den König.
auch in: Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 46 (Titel: „Auf den K.“); Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 29-32, unter dem Titel: X. Auf den König (K.); Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 26-27; mit dem Titel: Auf den König Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 34-35; Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 66-67; auch 1819, 66-67.
Die Güter des Ordens sind Freundschaft und Freude. O Brüder! wer schützet, wer schenket uns beyde? Der König, der beste, der gütigste Freund. So sind wir dann glücklich, uns störet kein Schrecken. Wer wird uns mit Flügeln des Schutzes bedecken? Der König. der beste, der gütigste Freund.
Es blühet die Eintracht, die Stütze der Länder. Wer knüpfet. wer schützet die ewigen Bänder? Der König, der beste, der gütigste Freund. Die Pflichten des Ordens erfüllen die Brüder. Wer aber erfrischet, wer stärket die Glieder? Der König, der beste, der gütigste Freund.
O König! o lebe! wir wünschen dir Glücke! O lege unzählbare Jahre zurücke, Zum Wachsthum des Segens. des Friedens, der Ruh! Ergreifet die Becher mit freudigem Singen! Auf! laßt uns die Stunden ergetzend verbringen! Es lebe der König! Trinkt! Jauchzet dazu!
Vier zusätzliche Strophen in:
Lied des Meisters der Loge.
mit leichten Abwandlungen auch in: Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 44-45; Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 40-41; Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 82.
Der Meister. Kunst! Die uns mit Lust begeistert! Kunst! Die nur die Einfalt meister! Edle Kunst! Dich singen wir. Schicksal! Eine deiner Gaben, Ja, die größte, die wir haben, Schicksal, die entspringt von dir: Denn die Weisheit, Schönheit, Stärke, Sind die Stützen unsrer Werke.
Chor. Ja, die Weisheit, Schönheit, Stärke Sind die Stützen unsrer Werke, Das, o Schicksal! Dankt man dir.
Der Meister. Brüder! Eurer Weisheit Proben Muß ich mit Vergnügen loben: Euer Werk ist überlegt. Fahrt so fort in eurem Fleiße, Unsrer edlen Kunst zum Preise: Daß ihr alles wohl erwägt: Denn die Weisheit, Schönheit, Stärke Sind die Stützen unsrer Werke.
Chor. Ja, die Weisheit, Schönheit, Stärke, Sind die Stützen unsrer Werke. Die man recht un wohl erwägt.
Der Meister. Aber Brüder! soll ich rathen, Sey die Zierde eurer Thaten, Eurer Arbeit Eigenthum. Abgemessen, schön, gesellig Macht euch zärtlich und gefällig: So vermehrt ihr unsern Ruhm. Denn die Weisheit, Schönheit, Stärke Sind die Stützen unsrer Werke.
Chor. Ja, die Weisheit, Schönheit, Stärke, Sind die Stützen unsrer Werke, Sind des Ordens Glanz und Ruhm.
Der Meister. Herzhaft sey auch eur Bemühen, Daß für euch die Laster fliehen. Standhaft sey stets eure Brust. Und vollführt, was ihr beschlossen, Gründlich, stark und unverdrossen, Fleissig, sicher und mit Lust. Denn die Weisheit, Schönheit; Stärke Sind die Stützen unsrer Werke.
Chor. Ja, die Weisheit, Schönheit, Stärke Sind die Stützen unsrer Werke. Wir vollführen sie mit Lust.
Lied der Vorsteher.
mit leichten Abwandlungen auch in: Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 44-45; Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 44-45; Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 76. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 150-151; auch 1819, 150-151.
Die Vorsteher. Ihr Brüder! zur Arbeit! seyd wachsam und munter Dem Orden zum Ruhme, dem Meister zur Lust! Erwäget des Ordens erhabene Pflichten! Auf! laßt uns die trefflichsten Werke verrichten! Euch sind ja die Regeln der Baukunst bewußt.
Chor. Es macht uns die Arbeit stets wachsam und munter Dem Orden zum Ruhme, dem Meister zur Lust.
Die Vorsteher. Hier sind schon die Risse, der Kalk und die Steine: Bedachtsam und klüglich erhebt sich der Bau. Nicht Schätze, nicht Purpur erhöhen die Werke. Ein höheres Wesen giebt Schönheit und Stärke, Regieret und schmücket den kostbaren Bau.
Chor. Wir nehmen die Risse, den Kalk und die Steine. Bedachtsam und klüglich erhebt sich der Bau.
Die Vorsteher. O glückliche Brüder! ihr ehret den Orden, Euch ehret die Arbeit, euch rühmet der Fleiß. Ehrwürdiger Meister! die Brüder sind fertig, Sie sind nun des Lohnes der Arbeit gewärtig. Ja, Brüder! euch krönet der würdigste Preis.
Chor. O glückliche Brüder! Es blühe der Orden! Es blühe die Tugend, die Eintracht, der Fleiß!
Das Alter der Freymäurerey.
mit leichten Abwandlungen auch in: Freimäurer-Lieder und Gesänge, 1767, 28-29; Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 47-48; Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 65-66; Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 126-127
Was wars, das in den alten Zeiten Der Griechen kleines Land gestärkt? Daß man so viele Trefflichkeiten In ihrer Thaten Reih bemerkt?
Was wars, daß so viel Republiken, Zur Xerxes Zeit, so fest verband? O, Eintracht! dich wird man erblicken: Du schützest, stärkst, erhältst ihr Land.
O dreimal edler Maurerorden! Du warst es, der sie ihnen gab. Daß sie durch dich beglücket worden, Nimmt man aus den Geschichten ab.
Wie? daß schon damals Maurer waren? O! sie sind älter, als man denkt. Wer dies nicht glaubt, der wirds erfahren, So bald man ihm das Schurzfell schenkt.
Wer wars, durch den auf den Gewässern Die ganze Welt im Kasten schwamm? Wer kann ein Meisterstück verbessern, Das von dem Bruder Noah kam?
Und Salomon! erhabner Meister! Des besten Ordens bester Ruhm! Dir bleibt, du Muster großer Geister! Die Ewigkeit zum Eigenthum.
Das Alterthum ist voll Exempel Von Brüdern ächter Maurerey; Und unsre Logen sind die Tempel Des Ruhms, der Eintracht und der Treu.
Schon da die griechsche Freyheit schwankte, Fand sich noch dann und wann ein Held, Den man des Ordens Ruhm verdankte: Dafür rühmt ihn noch itzt die Welt.
Was wirkt, eins Xenophons Bemühn? Der weise Führer iener Schaar, Die auch im Rückzug, fast im Fliehen, Ein Schrecken vieler Völker war.
Doch was erschöpf ich die Geschichte? Des Ordens Alter steht ja fest. Er blüht, so lang, bis das Gerüchte Geschwätz und Lügen unterläßt.
Der Stand des Weisen
mit leichten Abwandlungen auch in: Freimäurer-Lieder und Gesänge, 1767, 45-46; Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 50; Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 93; Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 96. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 187; auch 1819, 187..
Nicht Macht, nicht Ansehn, Stand und Güter Erhöhn die Tugend der Gemüther: Vor ihr ist Gold und Adel klein. Sie selbst ist sich ihr Stand, ihr Glücke; Sie selbst bestimmt sich das Geschicke; Nur sie wird groß und edel seyn.
Der äußre Glanz, wornach die streben, Die Glück und Gold und Stand erheben, Ist oft der Weisheit hinderlich. Was hilfts, wenn dich nur die verehren, Die Wahn und Eigennutz bethören? Dein eigner Schatten blendet dich.
Ein Weiser strebt nach andern Dingen; Ihm muß ein höher Werk gelingen; Ihn fesselt nie ein eitler Tand. Ihn wird kein blendend Glücke krönen, Nie wird er sich nach Gütern sehnen, Und Sklaven schänden seinen Stand.
Sein Adel bläht nicht das Geblüte, Die Tugend adelt das Gemüthe, Nur Sie [!] bestimmt ihm Glück und Zeit. Mit seinem Stand ist er zufrieden. Was ihm des Schicksals Schluß beschieden, Genießt er in Gelassenheit.
Erhabner Orden! reich an Glücke, An Segen mild, froh an Geschicke, Dich schmückt der Tugend reines Gold. Durch dich lernt man sich selbst erkennen, Geprüfte Freunde Brüder nennen. Dir bleibt der Stand der Weisen hold.
An das Frauenzimmer Euch, ihr Schönen! zu verehren, siehe: Johann Adolf Scheibe: Zwei Lieder „An das Frauenzimmer“, 1749 Version I
Der Wein. Bruder Noah! Weinerfinder! siehe: Das Lied von Noah Version IV, 1949
Der Genuß des Lebens.
mit leichten Abwandlungen auch in: Freimäurer-Lieder und Gesänge, 1767, 22-23; Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin: Winter 1771, 29. Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 52, unter dem Titel: Der Genuß des Lebens Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 77; Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 34-35; Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 71. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 142-143 Maurerische und gesellschaftliche Lieder zum Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin.1817, 183 Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin und ihre Töchter-Logen. Berlin 1832, 179-180, 1857 und 1869, 296-297, mit der Angabe: Ged. v. Hagedorn. 1745. – Comp. v. …1745..
Ja, Brüder! ja, genießt der Tage, Die euch das milde Schicksal schenkt. Ein Weiser weiß von keiner Plage, Die Schwache drückt, und Thoren kränkt.
Die Freude stärket unser Leben: Kann wohl ein Weiser mürrisch seyn? Das Gut, wornach wir alle streben, Kehrt in zufriedne Herzen ein.
Der wird das Leben niemals schmecken, Den dummes Zagen niederdrückt, Den künftge Zeiten ängstlich schrecken, Dem Heucheley den Nacken bückt.
Glück, Ruhe, Lust, vergnügte Zeiten Bringt uns die holde Weisheit mit; Und zum Genuß der Ewigkeiten Führt uns der Weisen freyer Schritt.
Genießt des Lebens, edle Brüder! In weiser Lust, in froher Ruh. Und raubt der Tod die welken Glieder, Schließt ihr die Augen sorglos zu.
Durch euch wird man den Orden ehren, Streicht eure Zeit so schön vorbey. Die Welt könnt ihr dadurch belehren: Daß unser Bau vollkommen sey.
Eine völlig veränderte Version in:
An das Frauenzimmer. siehe: Johann Adolf Scheibe: Zwei Lieder „An das Frauenzimmer“, 1749 Das zweite Lied
Die Freundschaft.
mit leichten Abwandlungen auch in: Freimäurer-Lieder und Gesänge, 1767, 22-23; Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 53-54; Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 95-97; Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 100. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 194-195; auch 1819, 194-195..
O Freundschaft! Ausfluß wahrer Güter, Die mancher wünscht, doch selten kennt. Untrennbar Bündniß der Gemüther. Die Flammen edler Glut entbrennt! O Göttinn! die die Heuchler fliehen, Von Falschheit fern, an Wahrheit reich, Um die nur Weise sich bemühen! Was ist wohl deinem Segen gleich?
O Freundschaft! göttlichste der Gaben, Die uns Natur und Tugend schenkt! Oft glauben Fürsten dich zu haben, Wenn sie ein Heer der Schmeichler lenkt. Was sind doch Hoheit, Macht und Länder, Die Diener schnöder Art umgiebt? Der Heuchler Schwarm schimpft Rang und Bänder, Entehrt den Fürsten, der ihn liebt.
O Freundschaft! groß an milder Güte! O wärst du aller Menschen Lust! Doch dich miskennt oft das Geblüte, Verwandten bist du unbewußt. Und die uns zärtlich Freunde nennen, Macht Wohlstand, Ruhm und Glück getreu. Die kleinste Noth giebt zu erkennen: Es war ihr Schwur nur Heucheley.
O Freundschaft! wo soll man dich finden? Wo trifft man deine Tugend an? Da niemand Geist und Herz ergründen, Und andern sich vertrauen kann. O Weisheit! lehr uns doch die Proben, Die Freunde rechter Art bewährt. Kein Ruhm ist groß, kein Glück zu loben, Wenn uns kein wahrer Freund verehrt.
Wie? welch ein Licht strahlt hier im Zimmer? Sie ists — die Freundschaft zeiget sich. Wie heiter ist ihr Glanz, ihr Schimmer! Wie rein, wie unveränderlich! ihr Aug ist stark, voll edler Klarheit, Und männlich ist ihr freyer Schritt. Auf ihrem Herzen strahlt die Wahrheit, Und wahre Freude bringt sie mit.
Trinklied.
mit leichten Abwandlungen auch in: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin: Winter 1771, 17; Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 148-149; Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 120. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 245; auch 1819, 245.
Einer. Unbesorgt, voll edler Freuden,
Chor. Trinken wir.
Einer. Hier, wo Lust und Ruh uns weiden,
Chor. Trinken wir. Ergreifet die Becher! und rufet dabey: Es lebe die Freundschaft, die Schönheit, die Treu!
Einer. In der Freundschaft uns zu üben,
Chor. Trinken wir.
Einer. Schöne Kinder recht zu lieben,
Chor. Trinken wir. Ergreifet die Becher! und rufet dabey: Es lebe die Freundschaft, die Schönheit, die Treu!
Einer. Wahre Treue zu beweisen,
Chor. Trinken wir.
Einer. Und des Ordens Ruhm zu preisen,
Chor. Trinken wir. Wir trinken mit Freuden, und rufen dabey: Es lebe die Freundschaft, die Schönheit, die Treu!
Eine veränderte Version in:
Unschuld und Freude.
mit leichten Abwandlungen auch in: Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 58-59; Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 144-145; Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 34. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 65-66; auch 1819, 65-66.
mit Übernahme der 1. Strophe und einer neuen zweiten Strophe in: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: Freymäurerlieder mit Melodien. Berlin 1771, 32-33, unter dem Titel: Die Freude
Reihengesang.
Einer. Die Freude folgt der Tugend, Die [1771: Und] Unschuld leitet sie; Sie ist sich immer Jugend, Das Alter fühlt sie nie. [1771: Sie fühlt das Alter nie.] Der finstre Heuchler stöhnet, Zum Schmerz ist er gewöhnet. Wenn er die Freude sieht, So zittert er und flieht.
Chor. Die Unschuld güldner Zeiten Muß frohe Lust begleiten. Sie schmückt der Tugend muntre Pracht. Trinkt, Brüder! trinkt, verbannt die Sorgen! Das Leben sey euch Licht und Morgen, Ein Tag, den Unschuld fröhlich macht.
Einer. Ein frohes Herze zeigen, Und einen freyen Muth, Ist edlen Seelen eigen; Denn Tugend ist ihr Gut. Ihr Lästrer reines Scherzens Des unschuldvollen HerzensI Zufriedenheit und Lust Ist euch stets unbewußt.
Chor. Was kann dem kurzen Leben Geschmack und Unschuld geben? Nur sie, der Freude reine Pracht. Trinkt, Brüder! trinkt, verbannt die Sorgen! Das Leben sey stets Licht und Morgen! Ein Tag den Freude glücklich macht.
[1771: neue zweite Strophe: O Brüder! fern von Sorgen Genießt die reinste Lust: Sie, wie ein schöner Morgen Ermuntert unsre Brust. In freundschaftlichen Chören Darf uns der Gram nicht stöhren; Wir fesseln, Hand in Hand, Ihn durch der Tugend Band.]
Einer. Des kurzen Lebens Jahre Vollenden wir entzückt, Bis daß man Sarg und Baare Mit unserm Körper schmückt. Sagt, Feinde reiner Freuden! Könnt ihr so ruhig scheiden? O! Unruh, Furcht und Noth Verbittern euren Tod.
Chor. Wen Freud und Unschuld schmücken, Den wird kein Schicksal drücken: Die Zeit wird unbesorgt vollbracht. Trinkt, Brüder! trinkt, verbannt die Sorgen! Das Leben sey stets Licht und Morgen, Bis euch der Tod vollkommner macht.
Eine stark veränderte Version in:
Zum Schlusse der Loge.
mit leichten Abwandlungen auch in: Freymaeurer-Lieder mit neuen Melodien. 1772, 99-100; Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, 1776, 119-120; Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 117-118. Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 231-232; auch 1819, 231-232.
Siehe ein völlig anderes Lied „Zum Schluß der Loge“ in: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 14 neue Lieder, 1771, mit der Eingangszeile: So schließt euch nun, ihr angenehmen Stunden
Einer. So schließt euch denn, ihr holden Stunden! Und nach der Arbeit ruhe man! Das Maaß bestimmet Stund und Zeiten; Die Ordnung muß die Lust begleiten: Daß man das Ziel erreichen kann
Chor. So schließt euch denn, ihr holden Stunden! Und nach der Arbeit ruhe man!
Einer. Verändrung ziert die schönsten Werke; Sie schmückt der Baukunst edle Pracht. Daraus, ihr Brüder!! zieht die Lehre: Auch die Verändrung bringet Ehre, Weil sie die Arbeit schöner macht.
Chor. Verändrung ziert die schönsten Werke; Sie schmückt der Baukunst edle Pracht.
Einer. Doch eure Freundschaft sey beständig, Nur sie kennt die Verändrung nicht. Stets in der Tugend höher steigen, Die Eintracht thätiger zu zeigen, Das will des Ordens wahre Pflicht.
Chor. Ja! unsre Freundschaft bleibt beständig; Und die Verändrung kennt sie nicht.
Einer. Nun, Brüder! reichet euch die Hände! Euch schmücke Weisheit, Stärk und Pracht. Seyd in der Maurer Pflicht geschäfftig! Zeigt, daß der Orden munter, kräftig Und alle Glieder sittlich macht.
Chor. Wir reichen uns die frohen Hände. Es blühe Weisheit, Stärk und Pracht!
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