"Nur im Herzen ..."
Lied in Variationen, 1772-1832
Zuerst in: Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter 1772, 89-91; In der 2. Ausgabe, 1775, wurde das Lied weggelassen.
Auch in: Vollständiges Liederbuch der Freymäurer, mit Melodieen, 1776, 212-213, signiert: Pr. Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 66-67, Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 97, u. d. T.: „Bey Grundlegung einer neuen Loge“
Freymaurer-Lieder mit Melodien. Herausgegeben von Böheim. 1795, 60-61 u. d. T.: „Tischlied“, und mit der Angabe des Komponisten: Naumann.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 190-191, u. d. T.: „Mel. S. Böheims Auswahl etc. Th. 1. S. 66.“
XXII. ohne Titel
Nur im Herzen, wo der Wahrheit Tempel und Altar gehört, Wo der Tugend Sonnenklarheit Keines Frevels [1801: Frevlers] Nacht [1776: Macht] zerstört, Wohnt die Freude der Gerechten, Freundschaft, die der Himmel schmückt, Und uns, wie nach Winternächten [1795: Mitternächten] Frühlingsluft die Flur entzückt.
Schönster Rest der goldnen Zeiten, Milder Trost für unsre Zeit! Seelen, die für Ruhe streiten, Salbst [1801: lohnst] du mit Zufriedenheit. Kraft und Labung reicht den Müden Ein chrystallner Felsenbach, So ertheilst du Lust und Frieden Seelen, die der Kummer brach.
Himmelskind! sieh hier versammlet Priester [1795 und 1801: Maurer], die dein Feur entzündt, Die, wenn gleich die Zunge stammlet, Ganz für dich Empfindung sind. Um die Herzen aller Brüder Schling, o Freundschaft! nur ein Band, Und die Welt find dich hier wieder, Wenn sie dich genug verkannt! [1795: erkannt].
Verändert - um 1800 – vom Komponisten Caspar Fürstenau: Davon gibt es eine Aufnahme aus dem Jahre 1999: CDS 250 (DDD) Masonic Music Coro Maschile della Radio Svizzera, Lugano Diego Fasolis, conductor Mario Carbotta, flute Aldo Martinoni, guitar
Zur Freundschaft
Solo Nur im Herzen, wo die Wahrheit ihren Tempel aufgestellt, wo der Tugend Sonnenklarheit jeden Winkel licht erhellt:
Chor Nur in diesem Herzen wohnet Freundschaft, die den Himmel schmückt, nur wo diese Huldin thronet, wird der Kummer uns entrückt, wird der Kummer uns entrückt (zweimal wiederholt)
Solo Schönster Rest der goldnen Zeiten, milder Trost für unsre Zeit! Deine Segnungen verbreiten Ruhe und Zufriedenheit.
Chor Kraft und Labung beut dem Müden dein beblümter Wiesenbach; und dem Herzen giebst du Frieden, das der harte Kummer brach, das der harte Kummer brach.
Chor Um die Herzen aller Brüder schlinge Freundschaft nur ein Band! zeige unsren Blicken wieder jenes bessre Vaterland, jenes bessre Vaterland.
Erneut abgewandelt in: Johann Georg Scheffner: Spaetlinge. Königsberg, bey Friedrich Nicolovius 1803, 351-352
Ordensfreundschaft
Nur im Herzen, dem die Wahrheit Heilig über alles gilt, Dem des innern Lichtes Klarheit Täuschungsnebel nicht verhüllt, Wohnt die Freude des Gerechten, Freundschaft, vom Olymp geschickt, Die uns , wie nach Winternächten Frühlingsthau die Flur, erquickt.
Schöner Nachlaß goldner Zeiten, Milder Trost für unsre Zeit, Die fürs rechte Recht nur streiten Krönst du mit Zufriedenheit, Du stellst her den innern Frieden, Den der Kummer unterbrach: So giebt Labungskraft dem Müden Der crystallne Felsenbach.
Himmelskind, sieh hier versammelt Herzen, die dein Feur belebt, Das, wenn gleich . die Zunge stammelt, Doch den Geist zum Himmel hebt; Schling um hier vereinte Brüder Gordischfest dein heilig Band, Bey uns find die Welt dich wieder, Wenn sie lange dich verkannt.
Erneut verändert in: Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen, 1823, 134-135
Zur Freundschaft
Nur im Herzen, wo die Wahrheit Ihren Tempel aufgestellt, Wo der Tugend Sonnenklarheit jedes Winkels Raum erhellt; Wohnt die Freude der Gerechten, Freundschaft, die den Himmel schmückt, Und uns, wie nach Winternächten Frühlingshauch die Flur, erquickt.
Schönster Rest der gold'nen Zeiten, Milder Trost für uns're Zeit! Deine Segnungen verbreiten Ruhe und Zufriedenheit; Kraft und Labung beut dem Müden Dein beblümter Wiesenbach; Und dem Herzen giebst du Frieden, Das der harte Kummer brach.
Deine Mutterstimme sammelt Hier die guten Menschen nur; Tief durchglüht von Wonne stammelt Jeder dir der Treue Schwur. Um die Herzen aller Brüder Schlinge Freundschaft nur ein Band! Zeige unsern Blicken wieder Jenes bess’re Vaterland,
Später weiterhin abgewandelt:
Freundschaft
Nur in Herzen, wo der Wahrheit Tempel und Altar gehört, wo der Tugend Sonnenklarheit keiner Laster Nebel stört, wohnt die Freude der Gerechten, Freundschaft, die der Himmel schmückt und uns, wie nach Winternächten Frühlingsgrün der Flur, entzückt.
Schönster Rest der goldnen Zeiten, Trost in Westens Dunkelheit! Geistesruhe zu verbreiten, bist du thätig stets bereit. Trank und Labung reicht dem Müden ein kristallner Felsenbach; So ertheilst du süßen Frieden Seelen, die der Kummer brach.
Sieh! Zum dir geweih’ten Bunde schwuren hochbegeistert hier in der feierlichsten Stunde an des Altar’s Fuße wir; Um die Herzen aller Brüder schling dein ewigdauernd Band, Sammle dort in Eden wieder alle, die dich hier gekannt.
Erneut verändert in: Lieder-Buch für die Große Landes-Loge von Deutschland zu Berlin. Zweite Ausgabe 1832, 186 (ohne Titel) Liederbuch für die Grosse Landes-Loge der Freimaurer für Deutschland. 1857, 302-303; auch 1869, 302-303. (ohne Titel, mit der Anmerkung: „Comp. v. Naumann“)
Nur im Herzen, wo der Wahrheit Tempel und Altar ersteht, Wo der Tugend Sonnenklarheit Nicht vor Frevler-Macht vergeht, Wohnt die Freude der Gerechten, Freundschaft, die der Himmel schmückt, Und uns, wie nach Winternächten Frühlingsluft die Flur entzückt.
Schönstes Erbe goldner Zeiten, Milder Trost für unsre Zeit! Seelen, die für Ruhe streiten, Lohnst du mit Zufriedenheit. Kraft und Labung reicht dem Müden Ein krystall'ner Felsenbach: So ertheilst du Lust und Frieden Seelen, die der Kummer brach!
Himmelskind! sieh hier verbunden Maurer, die dein Geist beseelt, Deren Pfade es bekunden, Wen zum Führer sie erwählt. Um die Herzen aller Brüder Schling', o Freundschaft! nur Ein Band; Und die Welt find' dich hier wieder Wenn sie lange dich verkannt!
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