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Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. Philadelphia im Jahre 3886. Marienwerder in der Königl. West Preuß. Hofbuchdruckerey Bey Johann Jakob Kanter, 1780.
Von den 33 Liedern sind 12 neu: 9 der neuen wurden auch nachgedruckt in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801 resp. 1804.
Bereits 1772 hat Theodor Gottlieb von Hippel eine erste Sammlung „Lieder für Frey-Mäurer“ herausgegeben.
XXIX: ohne Titel Auf, die im Kreis‘ erwählter Freunde
siehe: Ermahnungen an die Brüder, 1774 Version III
XXX. Das goldene Weltalter Einer. Als Unschuld noch der Menschen Schritte führte
siehe: Sieben Lieder von Johann Philipp Schönfeld, 1771 unter Dem Titel: Das güldne Aller
XXXI. ohne Titel Brüder glaubt nur das ist Glück
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772 VIII. mit der Eingangszeile: Weise Maurer schmeckt das Glück
(siehe auch weiter unten: XXXIX. Ermahnung an die Brüder Edle Maurer welch ein Glück)
XXXII. ohne Titel Den Weg des Lichts getrost zu wandeln
siehe: „Den Weg des Lichts getrost zu wandeln“
XXXIII. ohne Titel Der du mit Weisheit Stärk und Pracht
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775 (von Ludwig Friedrich Lenz)
XXXIV. Entschlüsse Des großen Baues großen Meisters
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777 unter dem Titel: XVII. Entschlüsse
XXXV. ohne Titel Die ihr im sichern Heiligthum
siehe: Weitere Hamburger Logenlieder, 1774
XXXVI. ohne Titel Die ihr mit Stärk und Licht vertraut.
siehe: Weitere Hamburger Logenlieder, 1774
XXXVII. Ermunterung Beyspiel zu seyn
Auch in: Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784 unter dem Titel: Ermunterung an die Freymaurer beym Spiel zu singen Voltständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 77
Die Welt, ihr Brüder! sieht uns nicht In unsers Tempels Hallen, Heißt unser Werk ein schön Gedicht, Das ihr nicht soll gefallen; Sie soll auch unsern Bau nicht sehn So sehr sein Glanz sich zeiget, Bis er zu den gewünschten Höhn Zu ihrem Glück einst steiget.
So seh sie dann [1784 und 1801: denn] den Maurer nicht Sie seh nicht seinen Tempel, Nur sehe sie, was stärker spricht: Sein lehrendes Exempel. Wird sie durch uns die Tugend sehn, Die nur der Maurer zeiget, So sieht sie uns schon jetzt auf Höh'n, Die er allein ersteiget.
XXXVIII. Der Vorsatz Die Zeiten, Brüder sind nicht mehr
siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 24 weitere Liedtexte, 1772-1781 unter dem Titel: Die Entschliessung, 1772
XXXIX. Ermahnung an die Brüder Edle Maurer welch ein Glück
Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772 Weise Maurer schmeckt das Glück Eine stark abgewandelte Version, 1780
(siehe oben: XXXI. ohne Titel Brüder glaubt nur das ist Glück)
XL. Bey der Aufnahme eines Bruders
Empfangt mit warmer Zärtlichkeit Den neuen Bundessohn! Zum Dienst der Wahrheit eingeweiht Naht er sich ihrem Thron – Vorm innern Thor bingt am Altar Er heut den ersten Dank. Ihm jauchze froh der Brüder Schaar Und singe Weyhgesang.
Chor. Ihm jauchzet froh der Brüder Schaar Und singet Weyhgesang.
Sey mit des Maurerordens Gruß Sey dreymal uns gegrüßt! Sey mit dem heilgen Bruderkuß Von allen sey geküßt! Zum Sinnbild weihten Väter ihn Der höchsten Harmonie, Unlauterkeit und Doppelsinn Entheilige ihn nie.
Chor. Unlauterkeit und Doppelsinn Entheilige ihn nie.
Feyr, ewig jetzt mit uns vereint, Den Tag der Ordensweih! Der Morgenröte Herold scheint, Winkt volles Licht herbey. Des Maurers herrlichste Trophä’n Sind Muth in Fährlichkeit, Beharrlichkeit in Tugenden, Sein Lohn Unsterblichkeit.
Chor. Beharrlichkeit in Tugenden; Sein Lohn Unsterblichkeit.
XLI. ohne Titel
Auch in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, erst 1804, 344 Sammlung maurerischer Lieder zum Gebrauch der zum Sprengel der Provinzial-Loge von Niedersachsen gehörigen Logen. Hamburg 1823, 50 (nur die 1. und 4. Strophe)
Johann Georg Scheffner: Spaetlinge. Königsberg 1803, 349-350, zählt es zu seinen „Freymäurerliedern“.
Heil der Kunst, die ihre Werke Nach der Weisheit Plan beginnt, Erst auf ihres Baues Stärke, Dann auf seine [1823: ihre] Schönheit sinnt; Die, mit innerm Werth [1804: mit innrer Kraft] zufrieden Nicht auf stolzer [1804: Memphis; 1823: stolze] Pyramiden Gipfel gleich profaner Welt Ihrer Ehre Sinnbild stellt. [1804: Eitel, wie die große Welt, 1823: Nicht auf Höhen dieser Welt Ihrer Ehre Kleinod stellt!]
Heil der Kunst, die keine [1804: sich die] Gränzen Sich [1804: Nicht] nach Lebenslängen steckt, Der zur Arbeit Sterne glänzen, Die die Neugier nie entdeckt [1804: Die kein Wolkenzug verdeckt!] Heil der Kunst die reich und weise Nach dem Weyhungsgrad die Preise Austheilt, Heil! dem Glücklichen Der sie lernet ganz verstehn. [1804: Heil der Kunst, die ihre Preise Nur nach Prüfung, nur für Weise Spendet, die der nie erlernt, Der von Wahrheit sich entfernt!]
Heil dem Orden, den wir tragen Seine Regeln, sein Panier Seine Sprach und Zeichen tragen Bild und Ueberschrift von ihr! Laßt uns seine Pfade wandeln Edel denken, weise handeln, Wohlthun giebt zur Reise Kraft Ist das Ziel der Meisterschaft.
[1804: Heil der Kunst, so reich an Gaben, Weisheit schmückt ihr Hauptpanier, Ihre Wort' und Zeichen haben Bild und Ueberschrift von ihr! Die nach ihrer Vorschrift wandeln, edel denken, liebreich handeln, Nehmen zu an Lust und Kraft, Zum Gewinn der Meisterschaft.]
XLII: ohne Titel Hier in der Freyheit sicherm Schooße
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge unter dem Titel: IIII. Gesellenlied, 1746
XLIII. ohne Titel
Auch in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 128-129 Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 152-153 unter dem Titel: Genuss des Lebens
Hier, wo uns kein Blendwerk täuscht In der Freundschaft sicherm Schooße, Wo der Reiche, wo der Große, Wies die Pflicht des Ordens heischt, Glanz und Titel, Rang und Würde, Und was er als Bürger trägt, Willig, und als fremde Bürde Auf der Schwelle niederlegt.
Hier, wo Mistraun und Verdacht Nie der Freude Grenzen enget Unter Scherz kein Spott sich menget Hier, wo Herz, nicht Miene lacht, Hier, wo der Natur Getreuer, Frohes Zutraun im Gesicht Jeder treulich [1801 und 1813: traulich] ohne Schleyer, Was das Herz ihm eingiebt [1801 und 1813: ihn lehret], spricht.
Hier, wo wohl zu thun bemüht, Wort und Werke sich vermälen, Und in männlichedeln Seelen Wahre Bruderliebe glüht. Wo Betrübte aufzurichten, Jeder ihren Kummer theilt, Und wo Zwist und Fehd zu schlichten Gern und willig jeder eilt.
Hier wird uns der Satz gelehrt: Alles Gute froh genüßen, Ist viel mehr, als alles Wissen, Mehr, als alle Schätze werth. Und die Deutungsvolle Handlung Unsrer ersten Ordensweyh, Lehret uns, daß der Verwandlung, Alles unterworfen sey.
Drum, wenn einst die Stimme spricht: Staub vom Staube deiner Brüder, Kehr zu ihrer Asche wieder — O! dann zagt ein [1801 und 1813: der] Maurer nicht; Dreust [1801 und 1813: Dreist] sieht er der Gruft entgegen, Mit dem Tode längst bekannt, Und zieht mit der Brüder Segen Hin ins beßre Vaterland.
XLIV. Ueber den Ursprung des Ordens Kommt der Tugend wahre Freunde,
siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770
XLV. Auf das Fest des Heiligen Johannes
Auch in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 162-163
Kommt zum Tempel, Maurerbrüder! Unser Fest erscheinet wieder; Feyrt den Tag, der uns verband, Opferschaalen in der Hand.
Chor. Ertönet verbrüderte Chöre Zum Preise des Ordens, es höre Die Nachwelt den frohen Gesang.
Er enthüllte den Geweyhten Einst, was seit den ersten Zeiten, In dem mütterlichem [1801: mütterlichen] Schoos Siebenfache Nacht umschloß.
Chor. Ertönet etc.
Triumphirend stieg die Wahrheit Schleyerlos in ewger Klarheit Aus der Gruft, allmächtiger Todesschauer vor ihr her.
Chor. Ertönet etc.
Wahn und Vorurtheil verscheuchte Schnell ihr Blick, vor ihrer Leuchte Floh ein Schwarm Verblendeter, Hinter seinen Gözzen her.
Chor. Ertönet etc.
Tag, den Maurern ewig theuer! Durch dich ward das heilge Feuer Hoher Weisheit, aus der Nacht, Uns zu leuchten hergebracht.
Chor. Ertönet etc.
XLVI. ohne Titel Laßt uns, ihr Brüder Weisheit erhöhn,
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772 VI. Laßt uns ihr Brüder Weisheit erhöhn
XLVII. Ermunterung zur Freude Laßt uns zur Freude
siehe: Acht neue Lieder aus Riga, 1779 (5) und 1785 (3) unter dem Titel: Ermunterungen zur Freude Eine völlig andere Fassung, 1780
XLVIII. ohne Titel Maurer, für der Wahrheit Spur,
siehe: Die Bestimmung der Freimaurer Ein Lied mit Variationen, 1774-1801
XLIX. ohne Titel Nur im Herzen wo der Wahrheit
siehe: "Nur im Herzen ..." Lied in Variationen, 1772-1832 1. Version, 1772
L. Johannislied
Auch in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, erst 1804, 350
Johann Georg Scheffner: Spaetlinge. Königsberg 1803, 355-357, zählt es zu seinen „Freymäurerliedern“
. Sankt Johannis Seele war Durch und durch ein Liebestempel, Nehmt im neuen Maurerjahr Drum am Heiligen Exempel, [1804: Nehmt drum seiner Lehre wahr, Folgt dem heiligen Exempel:] Liebt mit fester [1804: echter] Herzlichkeit Alle Menschen, denn der Orden, Liebeswerken einst geweiht, Ist durch sie nur groß geworden.
Wer sich unserm Altar naht, Laße dem Profan sein laues [1804: Bringe ja zu ihm kein laues] Schöngeschwätz, nur gute That Ist der Zweck des Wunderbaues. [1804: Ist der Endzweck unsers Baues!] Wer den Menschenfreund nur spielt, Wird den Sinn [1804: gewiß] von Wort und Zeichen, Die er zum Gewinn [1804: Symbol] erhielt, Nie in aller Kraft erreichen. [1804: Nie den wahren Sinn erreichen.]
Stille Einfalt, biedrer Sinn, Der sich taubensanft bequemet, Oft nimmt Schaden für Gewinn, [1804: Nicht bloß trachtet nach Gewinn,] Und nie [1804: Oder] Mensch zu seyn, sich schämet, Pocht nie auf des Ordens Schild [1804: den Ehrenschild,] Oder Glanz vom Ehrenamte Und trägt doch des Kleinods Bild, Das auf sie vom Himmel stamte. [1804: Oder Glanz vom Ordensamte; Denn ihn schmückt des Kleinods Bild, Das vom Himmel selber stammte.]
Liebe, Brüder, Liebe sey Maurerischer Herzen Weyhe: Wer beleidigt hat, bereu, Wer beleidigt ward, verzeihe. Laßt uns nach des Meisters Wort, In Geduld nach Gutem streben; Denn den Seinen wird er dort Allen [1804: Reichen Lohn] der Liebe geben.
LX. ohne Titel
Auch in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 215-216 (ohne die Strophen 6 und 7) Freymaurer-Lieder zum Gebrauch für die St. J. Loge 5813 [= 1813], 162-163 (ohne die 2. und 6. Strophe) unter dem Titel: Lob des Ordens
Seht! die Menschen hier auf Erden Sollten alle Brüder seyn – Was sie oft nicht [1813: nicht mehr] sind zu werden Ladet sie der Orden ein. Hier ist, wie im Himmelreich, Hirtenstab und Scepter gleich.
Noch ist, was die Maurer bauen Im Geheimnis eingehüllt -- Endlich wird die Sonne schauen Hohe Deutung! hohes Bild! Endlich kommt die güldne Zeit, Liebe, Wahrheit, Einigkeit.
Zwar berufen, ach! wie viele; Wenig aber auserwählt, Hat nicht mancher nach dem Ziele Noch des rechten Pfads verfehlt? Brüder! suchts nicht ausser euch In euch liegt ein Königreich.
Friede, Treue, Menschenliebe Worte, die der Maurer ehrt — Und sein Herz ruft: übe! übe! Was der Orden dich gelehrt. Wenn dem Bruder Elend droht, Brich dem Hungrigen dein Brod.
Ist dem Unterdrückten bange, Lindre seinen Seelenschmerz, Kühl die rothgeweinte Wange, Gieße Oel ins wunde Herz. Sey in Finsterniß sein Licht, Segen, wenn das Aug ihm bricht.
Heil dem König, der uns allen Das verlohrne Wort geschenkt, Und mit Fried und Wohlgefallen, Alle seine Staaten tränkt, Lebe! lebe! Friederich Königlich und väterlich.
Dank den Helden, die den Frieden Uns so wohlfeil mitgebracht, Diesen Segen, der hienieden Menschen erst zu Menschen macht. Hier ist Herz und Mund und Hand Lohne du sie Vaterland.
Zieh mit Weisheit, Schönheit, Starke In die ächten Logen ein, Alle sieben Wunderwerke, Eintracht! gegen dich -- wie klein! Groß ist, wer die Schuld vergißt, Und den Feind als Bruder küßt.
Wenn wir einst in Friede fahren Gehen ein zur ew'gen Ruh; Rufen aus den frommen Schaaren Uns die selgen Väter zu: Zu uns kommen ist das Reich -- Friede! Friede! sey mit euch.
LII. ohne Titel
Sey uns gepriesen seelger Tag, Dich schenkt der Himmel wieder! Dreymal gesegnet heilger Tag Zum Glück, zum Heil der Brüder. Und Jeder, der dein Glück empfand, Und Jeder, der sich dir verband, Der opfre Dank und weih dir frohe Lieder.
Doch fern, von Fremden ungehört, Erschall nur den Geweyhten Der festliche Gesang von Werth Und Glück der goldnen Zeiten Dies war der Tag, er brachts hervor, Mit neuem Glanze stiegs empor, Wir sehns entzückt und segnen seine Zeiten.
Ihr wißt, wie Vater Orpheus sprach: Hinweg mit den Profanen! Wir Brüder sagen alle nach: Die Maurerey im Sternenlicht Verträgt kein ungeweiht Gesicht, Den Weg zu ihr kann nur die Tugend bahnen.
Auf sieben Stufen steht ihr Thron Umwölkt mit Finsternißen – Des Lichtes erstgebohrnen Sohn, Soll unsre Hymne grüßen, Und dich, du Nacht, die ihn gebahr Dich segnet unsre heilge Schaar, Zum Kicht gebracht, der Finsterniß entrissen.
Die Helden, die das Adytum Als edelmüthge Brüder Beschützen, und im Heiligthum Schon wohnen, sehn jetzt nieder Vom Sternensitz, und sind erfreut Ob unsres Eifers Thätigkeit, Denn unser Bau hebt aus dem Stand sich wieder.
Die Sonne, die den Tag erhellt Senkt sich beym Abenthaue Ins Meer, damit die Morgenwelt Sie wieder glänzend schaue. Du aber wonnereiches Licht Bedarfst der Dämmrungsruhe nicht Strahlst immer hell, und leuchtest unserm Baue.
Und wenn Jahrtausende der zeit Nach durchgekreisten Sphähren, Ins tiefe Meer der Ewigkeit Zur alten Quelle kehren, Wird unsre Nachwelt, reich an Ruhm Den Vätern gleich, im Heilgthum Dich segnen und in frohen Liedern ehren.
LIII. Auf das Johannisfest Sey uns willkommen holdes Fest
siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 8 neue Lieder, 1771 unter dem Titel: Auf das Johannisfest. Den 5. Julius 1771
LIV. ohne Titel
Auch in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 235
Stimmt eure Harfen zum Gesang Hoch töne unser Lied -- Singt Brüder! singt der Vorsicht Dank, Die gnädig auf uns sieht.
Bei der Verfolgung giebt sie Muth, Gelaßenheit beym Schmerz. Und dann, ein unaussprechlich Gut, [1801: Und dann der Guter höchstes Gut,] Ein großes [1801: frohes] edles Herz.
Wer dieses theure Gut verkennt, Verfehlt der Wahrheit Bahn -- Bleibt, wenn er gleich sich Maurer nennt, Doch immer nur Profan.
Wer den, dem er befehlen kann, Für wenger hält, als sich; Des Herz schlägt nicht als Ordensmann, Es schlägt nicht brüderlich.
Sucht euren Werth nicht außer Euch — Zum Glück wie nah das Ziel! Wer wenig brauchet, der ist reich: Wer edel denkt, hat viel.
Seht da den Weg zum Heiligthum, Des Maurers Ordenspflicht -- Wer so denkt, kommt ins Adytum Zum wundervollen [1801: wonnevollen] Licht.
Heil dem! der dieses Licht erblickt, Die Sonne strahlt nicht so, Nichts macht so froh und so beglückt, Nichts so beglückt, so [1801: beglück und] froh.
Der Inhalt ächter Maurerey Ist Bild der goldnen Zeit. Und seine letzte Ordensweyh Wink [1801: Winkt] zur Unsterblichkeit.
Wo ist in dieser eitlen Welt Vollbrachtes Meisterstück? Wo Tugend, welche Probe hält? Wo unverfälschtes Glück?
Dort, wo kein Ansehn der Person, Wie in den Logen ist; Genießt der Maurer seinen Lohn, Wohl dem, der ihn genüßt.
Der Tod ists, der zum Leben ruft, — Zur höchsten Maurerey Die schwarze Kammer unsrer Gruft, Macht uns vollkommen frey.
LV. Bey der Aufnahme eines neuen Bruders Unsrer Baukunst erste Lehren
siehe: Aufnahmelied, 1772 Version II
LVI. Nach einer Aufnahme Wackre Brüder stimmet an!
siehe: Christian und Friedrich Leopold, Grafen zu Stolberg: Sechs Freimaurerlieder, 1774-1778 unter dem Titel: Freymäurerlied, 1775
LVII. Das Glück des Weisen Wie selig lebt, wer Ruh und Frieden
siehe: Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen: 8 neue Lieder, 1771 unter dem Titel: Das Glück des Weisen
LVIII: Die Redlichkeit Wo seyd ihr hin, beglückte Zeiten
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 9 + 4 freimaurerische Gesänge unter dem Titel: Der Adel der Freymäurer Eine stark veränderte Version, 1771
LIX. An die Freyheit
Die dritte Strophe, leicht abgewandelt, findet sich in einem ganz anderen Lied zur Freiheit in: Vollständiges Gesangbuch für Freimauer. 1801, 161
Wunsch des armen Unterdrückten, Dem du zur Ermannung fehlst, Bundesgöttin des Beglückten, Den du siebenfach beseelst, Wir berufene Gespielen Zu dem Wunderbaue, wir, Die wir deinen Einfluß fühlen Goldne Freyheit, singen dir.
Wenn dort ohne sich zu retten, Der Gefangne schmachtend liegt, Und hier in des Lasters Ketten Sich der Thor freywillig schmiegt, Schütteln wir der Menschen Schande Mit gestärkten Nerwen ab, Und zerreissen jene Bande Die der Mensch sich selber gab.
Frey gebohren, frey zu denken, Giebt dem Geiste Adlerskraft, Daß er aufwärts ohne lenken, Sich die Bahn zum Lichte schaft. Frey von knechtschen Vorurtheilen, Schwebt er über sie dahin; Seiner Sonne zu zueilen, Ist sein Streben, und sein Sinn.
Zwar nicht frey von Leidenschaften, Die des Flügels Federn sind, Lassen wir sie an uns haften, Daß durch sie die Welt gewinnt, Von empörtem Aufruhr wissen Unsre Unterthanen nie: Lehrt der freye Maurer sie.
LX. Zeitgesang Zeiten schwinden, Jahre kreisen
siehe: Sechs neue Lieder aus Schlesien, 1777 unter dem Titel: LXVIII. Zeitgesang, erste Version
LXI. ohne Titel
Auch in: Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 322-323, unter dem Titel: Festgesang Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 298
Zur Nachwelt eile lauter Dank. — Wenn es um uns gestürmt, Seit Nacht und Morgenröthe rang. [1787, 1801: Und Nacht mit unsern Lichte rang,] Hat er uns stets beschirmt!
Er, der mit mächtig starkem [1787, 1801: allgewaltgem] Arm, Des Abgrunds Riegel brach; Sodann zu dem [1787, 1801: Und mächtig zum] unheilgen Schwarm: Flieht diese Stäte, Sprach, [1801: „flieh diese Stätte" — sprach —]
Denn sie ist heilig; heilig sey! Wer ihrem Thor sich naht -- Sey Wahrheit, sey der Tugend treu, Und meide Frevelthat.
So sprach er: und der Haufe floh – Nur wenig Edelen Erschien der Tag, den wir heut froh Im Heiligthum begehn;
[1787, 1801: So sprach er, und nur Wenigen Von ihm Erwählten ward Der Tag zu Theil, den wir begeh'n, Und des sie lang geharrt.]
Die bauten nach dem Prototyp Des himmlischen Gesichts, Was dem profan stets Räthsel blieb, Das Heiligthum des Lichts,
[1801 in zwei Strophen: Vereinte die geweihte Schar. Mit jugendlichem Trieb, Erbauen Tempel und Altar Sieh nach dem Prototyp,
Das ihr verklärtes Auge sah, Im hohen Sterneplan: Verhüllet von Unrania Für Thoren und Profan.]
Im Maurerischem [1787, 1801: maurerischen] Festgewand' Tret't [1787, 1801: Nah't,] Brüder, zum Altar -- Bring froh vereinet Hand in Hand Heut Opferweirauch dar. [1787, 1801: Bringt fleißig Opfer, Hand in Hand, In guten Thaten dar.]
Dieß Fest ist heilig, herrlich groß -- [1787, 1801: Denn heilig ist dies Fest und groß —] Singt Heil uns [1787, 1801: ihm], dreimahl Heil! Uns ward ein unaussprechlich Loos Durch diesen Bund zu Theil.
Schlußlied
Auch in: Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 50 Lieder für Freymaurer. 1809, 217
Denkt, da wir das Tagwerk enden, Ihr zur Freundschaft eingeweiht! Denkt, da wir das [[1801: dies] Fest vollenden, Derer, die umher zerstreut. Segnet die entfernten Glieder, Die gleich edler Eifer band; So viel Maurer, so viel Brüder. Wahrheit unser Vaterland.
Sey beglückt, erhabner Orden! Dreimal glücklich Maurerei! Was wir sind, sind wir geworden Durch die erste Ordensweih. Selig sind schon, welche wissen, Dreimal seelger, welche thun; Die nicht, eh' sie Lohn genüßen, Von der Maurerarbeit ruhn.
Gebt euch brüderlich die Hände, Wünscht dem Werk Beständigkeit: Wer beharret bis ans Ende Den belohnt Zufriedenheit. Froh, wie wir vom Feste gehen, Seyd, wenn einst das Auge bricht; Dämmrung bleibt, was wir hier sehen Dort strahlt volles Mittagslicht.
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