Home Figure 34: "Modellus" und "modelli" beim Bau des Florentiner Doms

                     und den ersten Architekturtheoretikern

                     1353-1464

 

Gemäss

Rolf Bernzen: Die praktische und theoretische Konstitution des Modellverfahrens.

Ein Beitrag zur Frühgeschichte der neuzeitlichen Wissenschaft. Frankfurt am Main: Peter Lang 1986, 77-78, 123-128, 142-144, 231-232

 

Zahlen in Klammern = Quellenangaben, pp. 322, 334-336, 341, 386

 

 

pp. 77-78

Da der Campanile im Jahre 1359 weitestgehend vollendet ist, ergibt sich dadurch ein Zeitraum von GIOTTOs Tod bis zu diesem Zeitpunkt. Und hier stossen wir tatsächlich auf ein urkundlich nachweisbares und für uns wichtiges Faktum:

 

Im Rahmen des Campanilebaus kommt es am 14.8.1353 erstmalig zur Erwähnung eines hölzernen Modells für den fortgeschrittenen Campanilebau.

"Di <fare> fare il disegniamento del campanile, e in che modo.

'           - Fàllo fare di legniame." (154)

Es wird also aufgefordert, ein "disegniamento del campanile ... di legniame" verfertigen zu lassen.

 

TRACHTENBERG versucht hier weitergehende Überlegungen über die vermutlich vorliegende Problemsituation wie auch über die intendierte Modellfunktion und schreibt dieses Modell ("more than likely“) Francesco TALENTI zu (155).

 

Über das Aussehen dieses Modells und darüber, ob es sich dabei tatsächlich (was denkbar, aber nicht unbedingt wahrscheinlich ist) um ein Gesamtmodell des Campanile gehandelt hat, lassen sich jedoch keine sicheren Aussagen machen, ebensowenig über seine konkrete Funktion. Immerhin aber handelt es sich um die erste sichere Erwähnung eines Modells (zumindest im Rahmen des Florentiner Dombaus) - als "disegniamento" - mit einer präzisen Aussage über das dazugehörige Modellsubstrat: nämlich Holz.

 

Sechzehn Jahre nach GIOTTOs Tod finden wir demnach wirklich einen Auftrag zur Verfertigung eines Modells, das später dann offenbar, ausgehend von einer veränderten Bedeutung des Modells als Planungsinstrument, GIOTTO als der überragenden Künstlerpersönlichkeit zugeschrieben wird.

 

Im Gesamtbereich der Gründungsplanung [1285-1349] gibt es demnach keine gesicherten urkundlichen Hinweise auf die Arbeit mit Modellen. Die baulichen Tätigkeiten ARNOLFOs, GIOTTOs, ja noch ANDREA PISANOs sind urkundlich so wenig rekonstruierbar, dass sogar allgemeinere Fragen (wer was wann geplant und gebaut hat) letztlich kaum begründet beantwortbar sind. Um so mehr bezieht sich dies auf die Art und Weise der Planung.

Ein positiver Hinweis auf die Existenz namentlich eines ARNOLFOschen Modells für den Dombau ist weder aus den sich unmittelbar auf diesen Zeitabschnitt beziehenden Dokumenten noch aus dem weiteren Baugeschehen zu führen. Ähnliches gilt für das Modell GIOTTOs, beziehen wir das, was wir über das Modell des Jahres 1353 gesagt haben, mit ein.

 

 

 pp. 123-124

Am 21.5. [1417] wird MANNO DI BENINCASA, ein Schreiner, mit der Herstellung eines Modells "unum modellum secundum ordinem Cupole maioris fiende" (315) beauftragt, für das er im Dezember des Jahres bezahlt wird, "pro suo modello" bzw. "per uno modelo di lengniame per la Chupola magiore" (316). Bereits im Juli wird ANDREA DI GIOVANNI, wie BENINCASA "lignaiuolo", d. h. Schreiner, "pro faciendo modellum de lignamine pro maiori Cupola Operis" (317) bezahlt.

 

Aus einer Urkunde vom 15. Juni 1418 geht hervor, dass der Schreiner BARTOLOMEO DI FRANCESCO nach den Angaben des Capomaestro GIOVANNI D'AMBROGIO ebenfalls an einem Modell ('modelo') arbeitet (318), für das er Ende August bezahlt wird ("per uno modelo fè per la Chupola chome dise Giovanni d'Abrogio"), und präzisierend heisst es in der lateinischen Fassung der Urkunde "pro uno modello de ligno, fecit pro armadura maioris Cupole" (319). Die Tatsache, dass sich der Capomaestro mit Problemen der "armadura", d.h. der Einrüstung, beschäftigt, macht es plausibel, dies auch für die beiden erstgenannten Tischler anzunehmen. Diese Annahme findet eine gewisse Bestätigung in der Tatsache, dass neben den bisher genannten auch MATTEO DI LEONARDO (MATTEACCIO) und VITO DE PISA am 4. August 1418 für ein gemeinsam erstelltes Modell ("modellum pro exenplo armadure maioris Cupole" (320), für die Einrüstung der Kuppel bezahlt werden.

Dies legt es nahe anzunehmen, dass Einrüstungsfragen bei den Beratungen vom Mai 1417 zumindest eine Rolle gespielt haben.

 

Gleich zu Beginn dieser Planungsphase, mit der ersten Inangriffnahme des Problems, sehen wir uns mit dem bemerkenswerten Umstand konfrontiert, dass zwar in den ersten Beratungen offenbar noch anhand zeichnerischer Entwürfe diskutiert wird, dass jedoch unmittelbar im Anschluss daran insgesamt vier Holzmodelle in Auftrag gegeben werden.

 

Gleichzeitig können wir hier im Gegensatz zur vorangegangenen Planungsphase [1366/67] eine weitgehende terminologische Vereinheitlichung feststellen. Dies erscheint uns angesichts in der Forschung durchgängig gegenteiliger Behauptungen besonders hervorzuheben (321). Hier geht es uns zunächst um die Ebene der Praxis, wo wir eine solche Vereinheitlichung der Terminologie im Hinblick auf die präzisere Verwendung von "modellum" bereits im Anfang des 15. Jahrhunderts finden. Dass die herrschende Meinung auch für die Theorie nicht zutrifft, werde wir später nachweisen.

 

Aus der weiteren Entwicklung, namentlich aus der Tatsache, dass gut zwei Wochen nach der letzten Honorierung für diese Modelle (am 4.8.1418) am 20. August ein öffentlicher Aufruf zur Einreichung von Modellen und anderen Entwürfen erfolgt,  dürfen wir zweierlei schliessen:

 

Erstens: dass die Einrüstungsfrage offenbar nicht befriedigend gelöst werden konnte und

zweitens: dass spätestens zu diesem Zeitpunkt - will man das erste Herangehen noch völlig routinemässig erklären - die Problematik in ihrer vollen Tragweite erkannt wurde.

Dies lässt sich aus drei Indikatoren ablesen:

Erstens wurde der Termin für diese Ausschreibung dreimal (letztlich bis zum 12.12.1418) verlängert (322),

zweitens wird eine beträchtliche Siegerprämie in Höhe von zweihundert Goldflorenen ausgesetzt und

drittens wird allen Teilnehmern unabhängig von der Annahme ihrer Modelle angemessene Vergütung zugesichert.

 

 

pp. 126-128

Am 7. Dezember 1418 findet die feierliche Versammlung der Vorstände der Arte delle Lana, der Operai etc. zum offiziellen Empfang der eingereichten Modelle statt (327). Aus Rechnungsbelegen der Zeit vom 8. Dezember 1418 bis zum 21. August 1419 (328) lässt sich entnehmen, dass ausser den Modellen von BRUNELLESCHI und GHIBERTI 11 Modelle zur Debatte standen:

 

- 1 Modell von PIETRO d'ANTONIO FANULLA

("magistro lignaminis"),

"uno modello ... fecit pro dicta maiori Cupola" (329)

<im lateinischen Text „per uno modelo“>

 

- 2 Modelle von PIERO DI SANTA MARIA AL MONTE

("maestro di legname")

„… duobus suis modellis, quos fecit pro maiori Cupola"

(in der italienischen Fassung des Textes als "modegli")

 

- 1 Modell (Holz) von BRUNO DI SER LAPO

("aurifici")

("<in> modello ... fecit pro maiori Cupola")

(in der italienischen Fassung des Textes als "modelo") (331)

 

- 1 Modell von LEONARDO DI PIERO

("maestro di lengniame")

("uno modelo e una chola ... per la Chupola magiore") (332)

 

- 1 Modell von FORZORE DI NICOLA SPINELLI

("aurifici")

("uno modelo ... a senpro per la Chupola magiore")

(im lateinischen Text "pro modello") (333)

 

- 1 Modell von VENTURA DI TUCCIO und MATTEO CHRISTOFERO

("sociis lignaiuolis")

("uno modelo ... per esenpro a la Chupola magiore")

(im lateinischen Text "modello") (334)

 

- 1 Modell von NICCOLO DI GUIDO

("maestro di lengniame")

("modello ... fecit pro maiori Cupola")

(im italienischen Text "per uno modelo ... d'armadura a la Chupola magiore a senpro ...") (335)

 

- 1 Modell von BARTOLOMEO D'iACOPO und SIMONE D'ANTONIO

("magistri lapidum et lignaminis")

("modello ... pro exenplo maioris Cupole")

(im italienischen Text "modello") (336)

 

- 1 Modell von MICHELE DI NICOLO DINI SCALCAGNA

("intagliatori lapidum")

("modello ... fecit pro exemplo maioris Cupole")

("j modello fatto per esenpro della Chupola maggiore") (337)

 

- 1 Modell von GUILIANO DI ARRIGO (PESELLO)

("pictori")

("unum modellum Cupole")

("j modello ... per asenpro della Chupola grande") (338)

 

Dazu kommt das "modello murato" von FILIPPO BRUNELLESCHI, NANNI D'ANTONIO DI BANCO und DONATELLO (339) und wenigstens ein Modell LORENZO GHIBERTIs (ausgeführt unter Mitarbeit von BARTOLOMEO DALLO STUDIO). Möglicherweise handelt es sich jedoch auch um mehrere, denn in der lateinischen Fassung der Urkunde vom 11. August 1419 ist von "modellos" die Rede (340).

 

Demgegenüber finden wir nun in dem Vermerk vom 22. Dezember 1418 einen Hinweis auf eine Zeichnung "una chola" (341) von LEONARDO DE PIERO, der gleichzeitig - wie erwähnt - für ein Modell honoriert wird.

 

Demnach haben wir davon auszugehen, dass zur Lösung des anstehenden Problems wenigstens erst einmal 13 Modelle verfertigt werden, zusätzlich des weiteren später von BRUNELLESCHI und GHIBERTI gemeinsam verfertigten.

 

Am 20. November nun finden wir eine Nachricht über die Neuwahl oder Wiedereinsetzung des Gremiums der "Quattuor officiales Cupolae" (342), und bereits ab Dezember 1419 bis April 1420 finden wir intensive Beratungen der eingereichten Modelle.

VASARI gibt eine ebenso plastische wie historisch unhaltbare Darstellung dieser Beratungen (343), die dennoch von erheblicher methodengeschichtlicher Bedeutung ist.

 

 

pp. 142-144

c) Das Laternenprojekt

Als der Dom schliesslich im Jahre 1436 geweiht wird, fehlt zum völligen Abschluss noch die im Bauprogramm des Jahres 1420 (als Punkt 1) erwähnte Laterne, die sowohl aus statischen wie auch aus ästhetischen Gründen vorgesehen war.

 

Wir dürfen also davon ausgehen, dass das dem Bauprogramm zugrundeliegende Modell ebenfalls eine Laterne enthielt. Es wird heute allgemein angenommen, dass bereits das Modell von 1367 eine solche Laterne vorsah. Dafür spricht in der Tat das bereits erwähnte Bildnis in der Spanischen Kapelle von Santa Maria Novelle, auf dem wir ebenfalls eine, wenngleich sehr einfache, Kuppellaterne abgebildet finden.

Zwar wird BRUNELLESCHI bereits im Oktober 1432 beauftragt, ein Modell der Laterne nach seinen Vorstellungen anfertigen zu lassen, ein "modello della Lanterna chome a lui pare" (388), jedoch wissen wir nicht, ob dieses Modell tatsächlich gebaut wurde.

Im Jahre 1434 jedenfalls finden wir BRUNELLESCHI - wie bereits erwähnt - noch einmal aufgefordert, das 1429 in Auftrag gegebene Modell der Kirche und der grossen Kuppel mit Laterne "modellum ecclesie et Cupole magne et sue Lanterne" (389) zur letztendlichen Klärung des Kapellenprojektes "Cupole et Lanterne et totius ecclesie et cappellarum de novo fiendarum" zu vollenden.

 

Mit der Aufgabe des Kapellenprojektes wird dann vermutlich auch der Auftrag für das dazu zu verfertigende Modell der Gesamtkirche fallengelassen (390).

 

1436 nun findet offenbar - wie wir den Urkunden entnehmen können - eine Ausschreibung für das Laternenprojekt statt, denn am 7.9.1436 (391) finden wir die Nachricht über eine Fristverlängerung für die Einreichung von Modellen (auf den 15.9.). Zu diesem Zeitpunkt werden für das Laternenprojekt, das dann Ende Dezember des gleichen Jahres zur letzten Entscheidung ansteht, sechs Modelle und eine Zeichnung eingereicht.

„… qui modelli numero fuerunt sex: et ad quoddam designum factum per dictum Dominicum super constructione et ordinatione Lanterne magne Cupole ecclesie maioris Florentine." (392)

 

Es sind dies Modelle von

1. FILIPPO BRUNELLESCHI,

2. LORENZO GHIBERTI,

3. ANTONIO MANETTI,

4. BRUNO DI SER LAPO MAZEI (393)

 

Für seine Arbeit am Modell BRUNELLESCHIs wird ANTONIO MANETTI im März (394) und im Juli 1436 (395) honoriert. Ein Vermerk vom 9. Juli 1436 (396) notiert Ausgaben für dieses Modell und zwar "per croci e palle d'ottone e altre chose pel disegnio de la Lanterna".

Das Modell GHIBERTls wird am 14.8.1436 (397) als "modello Lanterne Lautentii Bartaluccii" erwähnt.

Dass ANTONIO MANETTI nicht nur das Modell BR'UNELLESCHls verfertigt hat, sondern zudem noch gleich drei eigene Modelle ("tre modelli pel lui fatti" (398)) in die Entscheidung einbringt, geht aus den Dokumenten vom März 1436 und April 1437 hervor (399).

Damit kommen wir dann auf die in der Urkunde vom 31.12. erwähnten sechs Modelle von vier Meistern, wenn wir das Modell des BRUNO DI SER LAPO MAZEI, der sich auch schon an der Ausschreibung von 1418 beteiligt hat (400) noch hinzurechnen.

 

Dem steht nur ein zeichnerisch-zweidimensionaler Entwurf ("quoddam designum factum per dictum Dominicum" (401)) gegenüber. Hier wird nochmals deutlich, welche Bedeutung der Arbeit mit Modellen inzwischen in den Planungs- und Entscheidungsprozessen des Projektes beigemessen wird.

 

An der Sorgfältigkeit der Entscheidungsfindung kann keinerlei Zweifel bestehen. Fachleute der verschiedensten Bereiche aus Theologie, Wissenschaft und Praxis sowie Vertreter des öffentlichen Lebens (unter ihnen COSIMO DE MEDICI) werden in den Entscheidungsprozess einbezogen. Drei getrennte Kommissionen, jede bestehend aus zwei Architekten, zwei Malern, zwei Goldschmieden, einem Mathematiker und zwei "cives intelligentiores civitatis Florentie ingeniosi ac peritissimi in arte architetture" (402)) prüfen die in Gestalt von Modellen (und, wie gesagt, einer Zeichnung) vorliegenden Entwürfe.

 

Die Entscheidung fällt für das Modell BRUNELLESCHIs, weil dieses nach Form und Verhältnis als das schönste erachtet und unter statisch konstruktiven Gesichtspunkten als das sicherste und dabei doch vom Eigengewicht her leichteste angesehen wird. Darüberhinaus wird dieses Modell im Hinblick auf Beleuchtungstechnik und Bewältigung von anfallendem Regenwasser als das günstigste betrachtet (403).

Gleichzeitig jedoch wird BRUNELLESCHI beauftragt, unter Überwindung aller persönlichen Rivalitäten einige für die Vollkommenheit der geplanten Laterne nötig erachtete Verbesserungen aus den Modellen seiner Mitbewerber in seines zu übernehmen. (404).

 

 

pp. 231-232

 

Nehmen wir die im praktischen Teil untersuchten Bauakten von Santa Maria del Fiore und deren Terminologie als Indikator für den sich hier in der Baupraxis herausbildenden Sprachgebrauch, so lässt sich für unseren Kontext festhalten:

 

Modelle - die in Planungsphase III (also 1366/67) nachweislich zu Zwecken der Erkenntnisgewinnung (mit unterschiedlichen Erkenntnisfunktionen) benutzt wurden - werden bezeichnet als:

1) "desingniamento", "desingno", "desegno" oder mit deren entsprechenden lateinischen Formen,

2) "exemplo" oder "exemplum",

3) "assempro",

4) "relievum" und "relievo“

5) „chiesa picchola", "ecclesia parva" etc.,

6) oder durch eine Kombination dieser Termini.

 

Der Begriff "modello" bzw. "modellum" andererseits deckt sich weitgehend mit dem Bedeutungsumfang von "desingniamento", "disegno" etc. und bezeichnet neben dem Modell auch Planzeichnungen und sonstige Vorlagen (235).

Notwendige semantische Präzisierungen werden weitgehend durch Angabe des Verwendungszweckes oder des Modellsubstrates erreicht.

 

In den fünfzig Jahren, die zwischen der Planungsphase III und Planungsaktivitäten der Planungsphase IV [1417-20] liegen, vollzieht sich auf der Ebene praktischer Tätigkeiten - wie wir feststelllen konnten - ein grundsätzlicher Wandel in Richtung auf eine Vereinheitlichung der Terminologie, in einem Zeitraum also, der sich sogar noch weiter einschränken lässt, nämlich auf das ausgehende 14. und beginnende 15. Jahrhundert.

 

Im Bereich der theoretischen Verallgemeinerung der Arbeit mit Modellen bei ALBERTI und FILARETE [ um 1450-64] finden wir den Modellbegriff als Bestandteil der Theorie, wie wir gesehen haben, sprachlich gleichbleibend bei ALBERTI als "modulus", bei FILARETE als "modello" bzw. "disegno rilevato", und durchgängig in derjenigen spezifischen Bedeutung, die für die weitere methoden- und wissenschaftsgeschichtliche Entwicklung entscheidend werden sollte und die unser heutiges Modellverständnis nachhaltig prägt.

 

 

Der Prozess der theoretischen Verfahrenskonstitution ist, wie wir gezeigt haben, durch drei wesentliche Momente charakterisiert:

 

erstens: durch die Herauslösung derjenigen Strukturen methodischen Vorgehens mit Modellen, die sich in der praktisch planerischen Arbeit stabilisiert haben, aus einem primär handwerklich bestimmten Tätigkeitsbereich,

 

zweitens: durch die Integration des Modells als eines methodischen Erkenntnisgewinnungsinstrumentes in einen wissenschaftlichen Kontext,

 

drittens: durch die verallgemeinernde Herausarbeitung der wesentlichen Aspekte der Arbeit mit Modellen im methodischen Vorgehen des baupraktischen Problemlösens.

 

Das Modell als zentrales Arbeitsmittel in der Arbeit des Architekten wird damit einerseits Element der Theorie und hier theoretisch eingebunden und bleibt andererseits Element der hier theoretisch reflektierten Tätigkeit des Architekten und entsprechend einerseits durch die dieser Tätigkeit zugeordnete Spezifik und andererseits die ihr zugeordnete Bedeutung bestimmt.

 



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